Kunst und Geometrie. Projektorientierter und fachübergreifender Unterricht in der Grundschule
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- Friedrich Bauer
- vor 7 Jahren
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1 Naturwissenschaft Nicole Lohr Kunst und Geometrie. Projektorientierter und fachübergreifender Unterricht in der Grundschule Anhand des Arbeitshefts "Tridorix und Cleobine im Land der Formen und Farben" Examensarbeit
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3 Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Grundschulen in Bayern nach der LPO I Prüfungstermin: Herbst 2004 Prüfungsort: Universität Regensburg Theorie und Praxis eines projektorientierten und fächerübergreifenden Unterrichts Geometrie / Kunst in der Grundschule anhand des Arbeitsheftes Tridorix und Cleobine im Land der Formen und Farben vorgelegt von: Nicole Lohr Didaktik der Mathematik
4 I. Inhaltsverzeichnis I. Inhaltsverzeichnis... 2 II. Einleitung... 4 III. Theoretische Überlegungen Grundlagen des projektorientierten Unterrichts Grundlagen des fächerübergreifenden Unterrichts Möglichkeiten des fächerübergreifenden Unterrichts Mathematik - Kunst Verankerung von projektorientiertem und fächerübergreifendem Unterricht im Lehrplan der Grundschule allgemein Fachprofile im Lehrplan und ihr Bezug auf den durchgeführten Unterricht a) Fachprofil Mathematik b) Fachprofil Kunsterziehung IV. Praktische Umsetzung Vorbereitung des Unterrichts a) Vorkenntnisse der Klasse b) Auswahl der zu verwendenden Unterrichtseinheiten c) Vorbereitung des Materials Durchführung des Unterrichts a) Lernziele b) Unterrichtsplanung Auswertung a) Abweichungen von der geplanten Durchführung b) Schwierigkeiten bei der Umsetzung c) Beurteilung des Unterrichts durch die Schüler V. Fazit VI. Literaturverzeichnis
5 VII Anhang a) Bilder der Schüler 75 b) Bilder der Ausstellung. 81 3
6 II. Einleitung Das Bestreben vieler Lehrerinnen und Lehrer, den Unterricht durch vielfältige Formen zu öffnen, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Eine mögliche Form wäre die Durchführung von Projekten. Der damit verbundene Aufwand ist enorm und stellt auch an Schülerinnen und Schüler hohe Anforderungen, da sie nach Möglichkeit größere Teile weitestgehend eigenverantwortlich bearbeiten, selbständig Themen anregen und an der Planung aktiv beteiligt sein sollen. Am Ende sollte ein sinnvolles Produkt entstanden sein. Diesen hohen Ansprüchen des eigentlichen Projektgedankens gerecht zu werden, ist verständlicherweise schwer zu realisieren und schreckt viele Lehrer ab. Ein vernünftiger Kompromiss wäre daher ein projektorientierter Unterricht. Hier kann fachspezifisch oder auch fächerübergreifend zu einem bestimmten Thema gearbeitet werden. Unterschiedliche Sozialformen bieten sich dabei an. Der Unterschied zwischen Projektunterricht und projektorientiertem Unterricht lässt sich vielleicht am besten in folgender Grafik 1 darstellen: VOLLFORM Projektunterricht REDUZIERTE FORM Projektorientiertes Lernen Reduzierte Form des Projektunterrichts Projektwochen Projekttage In einem Fach Miniprojekte bzw. projektorientiertes Arbeiten auf ein Produkt hin In einer Klasse mehrere Fächer ebenso Der Unterricht findet während dieser Zeit ausschließlich in Projektgruppen statt. Eventuell Produktpräsentation im Schaukasten, Infowand etc. 1 Bönsch, Manfred, Kaiser, Astrid (Hrsg.): Basiswissen Pädagogik. Unterrichtskonzepte und -techniken. Band 6: Emer, Wolfgang, Lenzen, Klaus-Dieter: Projektunterricht gestalten - Schule verändern. Projektunterricht als Beitrag zur Schulentwicklung. Schneider Verlag Hohengehren GmbH, Baltmannsweiler S
7 Aktuelle Auseinandersetzungen um den projektorientierten Unterricht unterscheiden sich deutlich von zurückliegenden. Der projektorientierte Unterricht ist heute selbstverständlicher geworden; er wird in zahlreichen Büchern erwähnt, sei es im Bereich der Schulpädagogik, in Lehrplänen oder in fachdidaktischen Kommentaren. Er stellt keine Bedrohung mehr für die Schule dar, vielmehr erfährt er wegen seines großen Potenzials eine völlig neue Wertschätzung. Lehrer, Wissenschaftler und auch die Gesellschaft erwarten von ihm Impulse für eine Veränderung von Unterricht und zur Gestaltung des Schulalltags. Projektorientierter Unterricht soll zum Beispiel neue Formen der Leistungsbeurteilung ermöglichen. Eine große Rolle kommt ihm auch im Bereich der Verbindung von Schule und außerschulischen Institutionen zu. Die Schule ist jedoch noch nicht soweit, diese von verschiedenster Seite an sie gestellten Erwartungen - von Pädagogen, Bildungspolitikern, Wirtschaftskräften und auch den Medien - sofort zu erfüllen. Diese neue Unterrichtsform befindet sich noch immer im Entwicklungsprozeß und wird leider immer noch nicht automatisch an Schulen durchgeführt. Projektorientierter Unterricht bietet den Schülern Gelegenheit, ihre Interessen zu artikulieren. Sie sollen sich durch den handelnden Umgang mit neuen Themen und Problemen ihrer subjektiven Interessen bewusst werden und sie weiterentwickeln. Desweiteren soll projektorientierter Unterricht zur Öffnung des Verhältnisses von Lehrern und Schülern beitragen, er soll individuelle Lernwege und fächerübergreifendes Lernen fördern und das Schulleben intensivieren. Projektorientierter Unterricht ist ganzheitlich. In personaler Hinsicht geht es darum, bei der Problemlösung praktische Handlungen mit geistigen Handlungen in Einklang zu bringen. In inhaltlicher Hinsicht ist es nicht die wissenschaftliche Fachsystematik, an der sich orientiert wird, sondern Unterrichtsinhalte werden aufgrund der Probleme ausgewählt, die sich aus dem vereinbarten Handlungsprodukt, wie zum Beispiel einer Ausstellung, ergeben. Die durch Lehrpläne vorgegebene Sachlage ist in quantitativer Hinsicht kaum zu bewältigen, hinzu kommt die starke Ausrichtung auf ein prüfungsrelevantes Wissen, so dass für Projektarbeit wenig Zeit zur Verfügung steht. Schüler fühlen sich von freieren Formen des Unterrichts, die durch Handlungsorientierung und Selbständigkeit geprägt sind, irritiert und können damit nicht sofort eigenverantwortlich umgehen. Die fächerübergreifende Konzeption verlangt andere organisatorische und didaktische Vorgehensweisen. Ein Projekt ist durch seine Einmaligkeit und Komplexität im Ergebnis nicht genau vorhersagbar. Euphorie zu Beginn kann sich leicht ins Gegenteil kehren, wenn ein enttäuschendes Ergebnis zu befürchten ist; meist ist ein zu hoher Anspruch die Ursache. 5
8 Die wichtigsten Kennzeichen für projektorientierten Unterricht sind: 1. Es gibt eine gemeinsame Aufgabe für alle Beteiligten (Hauptproblem, Rahmenthema, Projektidee) 2. Es gibt einen Situationsbezug bzw. einen Interessensbezug zu den Beteiligten 3. Die gemeinsame Planung und Durchführung der Aufgaben berücksichtigt die Fähigkeiten der Schüler (Individualisierung, Handlungsorientierung) 4. Das Projekt ist an der Entstehung eines Produktes orientiert 5. Der Projektinhalt ist gesellschaftlich relevant 6. Der Projektunterricht oder projektorientierte Unterricht ist fächerübergreifend oder geht sogar über den schulischen Rahmen hinaus 2 Der letztgenannte Punkt hat für diese Arbeit besondere Relevanz. Nahezu unabhängig von einzelnen Schulformen und in fast allen Bundesländern zeichnen sich Bestrebungen ab, den bisherigen unkoordinierten Fachunterricht, vor allem auch in den Naturwissenschaften, zu verändern oder doch wenigstens zu ergänzen. Die Schlagworte lauten fächerverbindend und fächerübergreifend. Auswirkungen sind auf allen Ebenen zu erwarten, in inhaltlicher, methodischer und organisatorischer Hinsicht. Der Grund für diese Bemühungen liegt auf der Hand: Gesellschaft - und auch Schule - hat sich längst weiterentwickelt, als es herkömmliche Fachlehrpläne beschreiben können. Die Themen des Unterrichts müssen für die Schüler wieder erkennbar sein. Schule muß Kinder und Jugendliche auf die Welt vorbereiten, wie sie ist und nicht, wie Schule sie gerne hätte. Verweigert sie sich, muß sie damit rechnen, zunehmend als ein Ort der Sinnlosigkeit und Langeweile wahrgenommen zu werden. Lehrerinnen und Lehrer versprechen sich von fächerübergreifendem Unterricht nicht nur eine Steigerung der Lernleistungen, sondern auch eine intensivere persönliche wie auch pädagogische Beziehung zu den Schülern. Fächerübergreifender Unterricht hilft in besonders geeigneter Weise, den Schülern die von Hochschulen wie auch von der Wirtschaft geforderten Schlüsselqualifikationen ganzheitliches und vernetztes Denken, Selbständigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit zu vermitteln. Der Erwerb dieser Schlüsselqualifikationen wurde auch in den neu gestalteten Lehrplänen verankert. Dabei müssen Themen für fächerübergreifenden Unterricht besondere Voraussetzungen erfüllen: 2 Ein ausführlicher Versuch, Projektunterricht genau zu definieren, folgt in Kapitel III, Punkt 1. 6
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