Leben nach dem Überleben - Regina & Zwi Helmut Steinitz Video/DVD; 89 min., 2010/2011
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- Elisabeth Huber
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1 Leben nach dem Überleben - Regina & Zwi Helmut Steinitz Video/DVD; 89 min., 2010/2011 Der Film Leben nach dem Überleben zeichnet ein eindringliches Porträt von Regina und Zwi Helmut Steinitz, zwei Überlebende des Holocaust - und zeigt vor allem, dass sie viel mehr sind, als nur Überlebende. Basierend auf lebensgeschichtlichen Interviews, die Schüler des Georg-Mendheim- Oberstufenzentrums mit ihnen führten, wird deutlich wie sehr ihre Leidenszeit während der Naziherrschaft ihr Leben geprägt hat. Der Fokus des Films richtet sich jedoch vor allem auf ihr Leben nach der Befreiung, auf die Gründung ihrer eigenen Familie, auf die Rückeroberung ihrer beinahe ausgelöschten Leben im neu entstehenden Staat Israel. Schon im Jahr 2009 wurde Zwi Steinitz von Schülern des GMOSZ für ein Filmprojekt des Waidak Media e.v. interviewt. Als er im Frühjahr 2010 gemeinsam mit seiner Frau Regina nach Deutschland kam, wurde der erste Teil der lebensgeschichtlichen Interviews für den Film gedreht. Diese konzentrierten sich hauptsächlich auf die 1
2 Kindheit und Jugend der beiden zu Zeiten ihrer Verfolgung durch das NS-Regime und ihre anschließende Emigration nach Israel. Von Beginn an war die Arbeit von beidseitiger Neugier und Sympathie geprägt und so war sich das Filmteam schnell einig, dass man unbedingt auch den Rest der Geschichte erzählen muss, dass sie diese sogar noch mehr interessiert. Denn nicht zuletzt trieb sie die Frage um: Wie überlebt man all das und bleibt so freundlich, so sehr dem Leben zugewandt? Für eine zweite Interviewrunde und auch um einen eigenen Eindruck von der Heimat ihrer Protagonisten zu bekommen, flog der Kern der Filmgruppe im Sommer 2010 nach Israel. Jerusalem, Tel Aviv, der ehemalige Kibbuz der Familie Steinitz, Masada, das jüdische, das arabische, das touristische Leben, all das wurde vom Team aufgesogen und eingefangen und wurde ebenso Teil des Films. Der wichtigste Teil des Programms war natürlich der Besuch bei Zwi und Regina. Dass auch ihr Sohn Ami sich zu einem Interview bereit erklärte, verschafft dem Film eine weitere spannende Perspektive aus der Sicht der zweiten Generation. So spannt der Film einen weiten Bogen, beginnend mit den Kindheiten in Berlin und Polen. Wie Regina inmitten des Berliner Naziterrors in einem jüdischen Kinderheim und bei Pflegeeltern überlebte, wie Zwi seine gesamte Familie verlor und eine 2
3 grauenhafte Odyssee durch mehrere Konzentrationslager überlebte. Er erzählt ihrer beider Überfahrt in ihre neue Heimat, die schwierigen Bedingungen, unter denen sie sich in einer ganz anderen Kultur zurechtfinden mussten, die langen, schmerzhaften Nachwehen ihrer Verluste - aber auch von Optimismus, vom Willen, sich ein neues Leben zu schaffen. Und nicht zuletzt erzählt Leben nach dem Überleben eine berührende Liebesgeschichte, beginnend mit den ersten Begegnungen im Kibbuz, der baldigen Hochzeit, dem Glück, eine eigene, neue Familie entstehen zu sehen. Ein wichtiges Kapitel widmet der Film auch der Frage, wie die Überlebenden ihre Geschichten an ihre eigenen Kinder weitergegeben haben. Was wurde erzählt? Was wurde verschwiegen? Wie bewältigte man seine eigenen Traumata um sie nicht an die Kinder weiterzugeben? Sicherlich einer der spannendsten Filmteile, da er von den Eltern und dem Sohn aus ganz unterschiedlichen Perspektiven geschildert wird. Darüber hinaus spannt der Film seinen Bogen dabei bis in die Jetztzeit, wenn alle Beteiligten des Films, das Ehepaar Steinitz, ihr Sohn Ami und die Schüler ihre Gedanken und Einschätzungen zur Lage und Zukunft Israels preisgeben. So zeigt sich die ganze Komplexität der Hoffnungen, Befürchtungen und Bemühungen - die letztlich alle auf den einen Wunsch zielen: endlich den Frieden zu erleben. Für die Verkörperung dieses Wunsches und die aktive, konstruktive Erinnerungsund Aussöhnungsarbeit in Deutschland UND Israel, hätten die Schüler wohl kaum eine engagiertere und sympathischere Familie finden können als die von Regina und Zwi Helmut Steinitz. Leben nach dem Überleben - Regina & Zwi Helmut Steinitz eine Produktion des Waidak Media e.v. 2010/ min. 3
4 Das Filmteam: Fabian Blauert Max Erdmann Normen Klückmann Kay Ladewig David Peringer David Werner Eric Wiezorreck Das Projekt wurde initiiert von Dieter Starke (Schulleiter des GMOSZ) mit Unterstützung von Axel Knust Medienpädagogische Leitung Karin Redlich (Waidak Media e.v.) Fotos, Kamera, Schnitt Knut Gerwers (Waidak Media e.v.) Das Projekt entstand durch die Förderung von: Leo Baeck Stiftung Deutsches Jugendherbergswerk Berlin-Brandenburg Bildungsverbund für die internationale Jugendbegegnungsstätte Sachsenhausen e.v. Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg Berliner Volksbank Landkreis Oberhavel Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum eine Produktion des Waidak Media e.v. in Zusammenarbeit mit dem GMOSZ 4
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