Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Mobbing in der Schule und im Betrieb. Das komplette Material finden Sie hier:

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2 I Ausbildung und Beruf Beitrag 5 Mobbing 1 von 30 Zeichnung: Gerhard Mester Von Steffen Kriese, Mannheim Dauer Inhalt Ihr Plus 6 Stunden den Begriff Mobbing definieren, Ursachen und Folgen von Mobbing ausmachen, Mobbinghandlungen in der Schule aufdecken, sich vor Mobbing im Internet schützen, wirtschaftliche Schäden durch Mobbing betrachten, rechtliche Hintergründe beleuchten Projektkarten gegen Mobbing in der Klasse und ein Rollenspiel zum Mobbing im Betrieb

3 2 von 30 Mobbing Ausbildung und Beruf Beitrag 5 I Fachliche Hinweise Was ist Mobbing? Für den Begriff des Mobbings gibt es keine einheitliche Definition. Der Begriff to mob kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie anpöbeln. Der Verhaltensforscher Konrad Lorenz prägte den Begriff des Mobbings zum ersten Mal. Er verstand darunter Angriffe, die Gruppen von Tieren gegen ein einzelnes Tier praktizierten, um es zu verscheuchen. Der Arzt Peter-Paul Heinemann begründete die Mobbingforschung. Er beobachtete aggressives Verhalten von Kindern auf Schulhöfen. Aufgrund dieses Verhaltens nahmen sich einzelne Kinder sogar das Leben. In der vorliegenden Unterrichtseinheit wird die Definition der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin verwendet. Diese bezeichnete Mobbing in ihrem Mobbingreport aus dem Jahre 2003 als eine systematische, über einen längeren Zeitraum andauernde Schikane, Drangsalierung, Benachteiligung und Ausgrenzung von einzelnen Personen. Es handelt sich bei Mobbing somit um einen zielgerichteten und einen andauernden Prozess. Wo tritt Mobbing auf? Mobbing tritt überall dort auf, wo Menschen aufeinandertreffen. Insbesondere taucht dieses Phänomen dort auf, wo Menschen eigentlich zusammen etwas leisten sollen, z. B. lernen, produzieren, entwickeln, spielen. Es bilden sich zwangsläufig Gruppen und nicht selten werden einzelne Personen aus diesen ausgegrenzt. Hieraus kann sich Mobbing entwickeln. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Mobbing gerade in Schulen und in Unternehmen, also am Arbeitsplatz, stattfindet. Aus diesen sozialen Gebilden kann der Einzelne sich nicht ohne Weiteres lösen. Er kann einer Mobbingsituation somit nicht leicht entfliehen, wie dies zum Beispiel bei einer privaten Freizeitaktivität möglich wäre. Was sind die Folgen von Mobbing? Die Folgen von Mobbing sind leider vielfältig. So liegt es auf der Hand, dass die jeweilige gemobbte Person auf Dauer einem hohen psychischen Druck unterworfen ist und folglich Gefahr läuft, bei anhaltender Belastung psychische Schäden davonzutragen. Hieraus können auch physische Schäden folgen. Nicht zu vernachlässigen sind aber auch die gesellschaftlichen Folgen und der wirtschaftliche Schaden, der durch Mobbing jährlich verursacht wird. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit beziffert den Schaden in Milliardenhöhe. Diesen Schaden trägt letztlich die Gesellschaft und somit jeder Einzelne durch hohe Steuern und Sozialabgaben. Hat Mobbing rechtliche Konsequenzen? Es gibt in Deutschland kein direktes Mobbinggesetz. Auf der Grundlage vielfältiger Gesetzestexte wie dem Strafgesetzbuch oder dem Bürgerlichen Gesetzbuch sind einzelne Mobbinghandlungen aber durchaus strafrechtlich relevant. Je nach Art der Vorfälle ist mit Geldstrafe oder sogar Freiheitsentzug zu rechnen. Von Bedeutung für ein Mobbingverfahren vor Gericht ist insbesondere die Beweisführung. Da Mobbing oftmals geschickt und hinterrücks ausgeführt wird, muss ein Mobbingopfer für eine mögliche Klage gut gerüstet sein. Vielfältige Beweise wie Chatprotokolle, Fotos oder ein Mobbingtagebuch helfen bei der Beweisführung. Didaktisch-methodische Hinweise Die Schülerinnen und Schüler lernen die Definition von Mobbing kennen und werden anhand von praxisnahen Beispielen an das Thema herangeführt. Die Folgen des Mobbings werden aufgezeigt und die Lernenden entwickeln Lösungsansätze. Die eigenen Erfahrungen aus der Schule werden reflektiert. Die aktuelle Mobbingsituation im Internet wird durch die aktive Auseinandersetzung mit einem Informationstext erschlossen. Ein Projekt und ein Rollenspiel lassen den Jugendlichen Gestaltungsfreiraum, um sich kreativ und aktiv mit der Thematik auseinanderzusetzen. Ziel ist, dass sie selbstständig mit der Problematik Mobbing umgehen lernen. Die Lernenden beschäftigen sich ebenfalls mit den wirtschaftlichen und rechtlichen Folgen und erkennen so, dass Mobbing ein ernstes Thema ist, das vielfältige Konsequenzen nach sich zieht.

4 I Ausbildung und Beruf Beitrag 5 Mobbing 5 von 30 Materialübersicht Stunde 1 Was ist Mobbing? M 1 (Fo) Alltag im Betrieb ganz normal? M 2 (Tx) Wie fühlt sich ein Mobbingopfer? Eine Jugendliche berichtet M 3 (Ab) Mobbing Definition und psychische Folgen Stunden 2/3 Mobbing in der Schule M 4 (Ab) Wird an meiner Schule gemobbt? Ein Fragebogen M 5 (Tx) Aus SchülerVZ wird OpferVZ Cybermobbing in sozialen Netzwerken M 6 (Ab) Lästern im Internet ein Arbeitsblatt über Cybermobbing M 7 (Ab) Wir gegen Mobbing Projektkarten Stunde 4 Mobbing im Betrieb M 8 (Ab) Mobbing durch Chef und Kollegen M 9 (Ab) Mobbing am Arbeitsplatz so entsteht ein wirtschaftlicher Schaden Stunden 5/6 M 10 (Ab) M 11 (Ab) Rechtliche Situation und Rollenspiel Was sagt das Gesetz zum Thema Mobbing? Ein Rollenspiel zum Mobbing Lernkontrolle M 12 (Sp) M 13 (Kl) Rund ums Mobbing ein Kreuzworträtsel Mobbing Vorschlag für eine Klausur Minimalplan Die Unterrichtseinheit lässt sich zeitlich vor allem durch den Wegfall des Projekts und des Rollenspiels kürzen. Der Fragebogen zum Mobbing und das Kreuzworträtsel können bei beschränkten zeitlichen Ressourcen ebenfalls weggelassen werden. Stunde 1 Mobbing aus der Opferperspektive (M 2; M 3; M 8) Stunde 2 Was sagt das Gesetz zum Thema Mobbing? (M 10)

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