REALISMUSTHEORIE. nach André Bazin
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- Frank Kornelius Fertig
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1 REALISMUSTHEORIE nach André Bazin
2 Ontologie des photographischen Bildes (1945)
3 Psychoanalyse der Kunst Ursprung der Malerei & Skulptur: Mumienkomplex Mumie = Wirklichkeit erhalten, Wesen durch Erscheinung zu retten, Zeit bannen
4 Durch die gleichzeitige Entwicklung, hat Kunst und Zivilisation die bildende Kunst von der magischen Funktion befreit. Keine Einbalsamierung mehr, sondern Anfertigung Porträt. Jedoch weiter Entwicklung: Die Steigerung des Bedürfnisses, einer Schaffung eines ideellen Universums, nach dem Bilde des Wirklichen Anforderung an die Malerei: Zeit durch das Fortbestehen der Form zu besiegen
5 Erfindung Perspektive also auch der Fotografie: Leonardo da Vici Camera obscura Mitte 15 Jh., Vorreiter der ersten Fotografie, Niepce 1826)
6 MALEREI Ästhetisches Bedürfnis Ausdruck geistiger Wirklichkeit Psychologisches Bedürfnis Ersetzt Realität durch ein Dublikat Modell durch Symbolik der Formen sichtbar machen Illusion der Formen Ausdruck der konkreten Bedeutung der Welt Entstehung eines Konflikts, durch die Perspektive der abendländischen Malerei.
7 Erlösung: Erfinder der Fotografie (Niepce & Lumière), Die bildende Kunst wird von der Ähnlichkeitsbesessenheit befreit Malerei = Täuschung, Nachahmung Fotografie und Film = Erfindungen, die das psychologischen Bedürfnis befriedigen
8 Entstehung eines neuen Konflikts von Stil und Ähnlichkeit
9 Erst 19. Jh., Krise des Realismus (Picasso) Fotografie und Film sind die Erklärung für die geistige und technische Krise des 19. Jh. Der moderne Maler ist vom Ähnlichkeitskomplex befreit.
10 Malerei Subjektiv Malerei = Ersatz für Reproduktionsverfahren Fotografie Objektiv von ihrem stammenden Ursprung nicht fremd Befreit von Zufällen seiner Zeitlichkeit Kunst erschafft Ewigkeit Teil der Existenz des Modells Wird ihrerseits zum reinen Objekt (Beziehung zur Natur nicht entscheidend) Fotografie balsamiert die Zeit ein Enthüllung des Wirklichen, es ist das Modell Identität Modell (Reproduktion des Originals)
11 FILM Ist die Vollendung der photographischen Objektivität in der Zeit Bild der Dinge von Dauer (Mumie der Veränderung), Foto nur ein Augenblick (Bernstein Insekt) Andererseits ist der Film eine Sprache
12
13 "Die Entwicklung der kinematographischen Sprache" (1958)
14 Unterschiedliche Konzeptionen des filmischen Ausdrucks Bezogen auf den Stummfilm: Regisseure, die an das Bild glauben (Eisenstein, Griffith, Kuleschow). Regisseure, die an die Realität glauben (Murnau, Flaherty, Stroheim).
15 Regisseure, die an das Bild glauben 1.die Gestaltung des Bildes: Dekoration (Schminke, Beleuchtung) 2. das Hilfsmittel der Montage. Der unsichtbare Schnitt: Blickpunkt des Betrachters wird durch den Regisseur gesteuert Parallelmontage beschleunigte Montage Attraktionsmontage: Verstärkung der Bedeutung eines Bildes durch Gegenüberstellung eines anderen
16 Regisseure, die an die Realität glauben Montage spielt keine Rolle Überreiche Realität
17 Betrachtet auf den Tonfilm: Stummfilm bildet keine ästhetische Einheit Die Bildgläubigen" hatten eine weitere Realitätsebene, welche zusätzlich montiert werden und synchron sein musste. Die Realisten" bekamen ein weiteres Element der Realität.
18 Die Entwicklung des Filmschnitts seit dem Tonfilm Alte Form der Montage bei bildgläubigen Filmen: expressionistisch/symbolistisch. Neue Form der Montage um 1938: analytisch/dramatisch. Durch den Ton ist der Regisseur nicht mehr zu einer überdeutlichen Bildsprache gezwungen. Die symbolischen Beziehungen zwischen den Bildern wurden nach und nach weggelassen. Das sprechende Bild hat die Montage zum Realismus zurückgeführt, da es weit weniger flexibel ist als das visuelle. Es gibt sozusagen einen Schritt zurück nach vorn. Realität wird effektiver gezeigt, indem Akzente gesetzt werden.
19 Tiefenschärfe Eingeführt durch: Orson Welles, William Wyler, Jean Renoir Trotz unbeweglicher Kamera können ganze Szenen in einer einzigen Einstellung gezeigt werden. Die Schauspieler können innerhalb einer festgelegten Einstellung ihren Platz verändern Tiefenschärfe setzt den Zuschauer in eine Beziehung zum Bild, die enger ist als seine Beziehung zur Realität Aktive Mitwirkung des Zuschauers Vieldeutigkeit in der Bildstruktur und Interpretationsspielraum
20 Italienischer Neorealismus Vertreter : Rossellini, de Sica, Visconti Fehlen der aus der Montage entstehenden Effekte Geben dem Kino den Sinn für die Vieldeutigkeit der Wirklichkeit zurück Weniger spektakuläre filmische Mittel Realität soll in ihrem wahren Ablauf auf der Leinwand gezeigt werden
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