Richtlinien zur Verwendung von Pflanzen für die Umgebungsgestaltung Gartenanlagen
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- Hetty Adler
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1 GEMEINDE PFÄFFIKON ZH BAU, PLANUNG UND UMWELT Hochstrasse 1, 8330 Pfäffikon ZH Tel / Fax bauamt@pfaeffikon.ch Richtlinien zur Verwendung von Pflanzen für die Umgebungsgestaltung Gartenanlagen (Positivliste) Die Bedeutung von Pflanzen in Gartenanlagen und Umgebungsflächen geht weit über den gestalterischen Aspekt und Eigentumsgrenzen hinaus. Eine gute Bepflanzung erspart Enttäuschung, erfordert geringen oder gar keinen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, ist dauerhaft, standortgerecht und ökologisch wertvoll, was mit der rasanten Zunahme der verbauten Fläche immer wichtiger wird. Nicht alle im Handel erhältlichen Pflanzen haben nur positive Eigenschaften, einige wenige sind sogar schädlich: Vom Schadenpotential dieser Arten haben die Wenigsten eine Vorstellung, es reicht von unkontrollierter Ausbreitung in der Landschaft, über die Verbreitung von Krankheitserregern bis hin zur gesundheitlichen Gefährdung für Mensch und Tier. Häufig wird die Tragweite des Schadens auch nicht am Pflanzstandort selbst, also in der privaten gepflegten Umgebung sichtbar. Die Gemeinde Pfäffikon bietet mit den nachfolgenden Positiv- und Negativlisten Hilfestellung für die gezielte Förderung wertvoller Arten (Kategorie empfohlen) und den Verzicht auf problematische (Kategorien unerwünscht/nicht verwenden). Es werden empfehlenswerte einheimische Pflanzen aufgeführt, weil diese ökologisch wertvoller sind als eingeführte oder züchterisch bearbeitete Arten (Sorten). Die Verwendung von einheimischen Pflanzen ist noch kein Garant für eine gelungene Bepflanzung, aber wer die Biodiversität fördern möchte, kann dies u.a. mit einheimischen Pflanzen tun, denn viele Tiere sind auf spezifische (einheimische) Pflanzen angewiesen. Gleichzeitig bietet sich dadurch die Gelegenheit, unsere heimischen Bäume, Sträucher und Blumen kennenzulernen. Von den nicht-einheimischen Arten gibt es eine Menge, die zwar ökologisch keinen besonderen Wert haben, aber bedenkenlos in Gärten und Grünanlagen verwendet werden können. Professionelle Garten- und LandschaftsgestalterInnen, sowie Private sollen und können durch den verantwortungsvollen Einsatz von ausgesuchten Pflanzen verhindern, dass sich invasive Arten unkontrolliert ausbreiten und die einheimische Artenvielfalt weiter abnimmt oder dass andere ökologisch und wirtschaftlich bedeutende Schäden entstehen. Auf den Listen sind nur Pflanzen aufgeführt, die im Garten und in Grünanlagen von Bedeutung sind. Die Listen sind nicht abschliessend und werden nach Bedarf angepasst.
2 Kategorie empfohlen Bäume Besonders erwünscht unter Berücksichtigung des Standorts: grosskronige landschaftsprägende, einheimische Laubbäume seltenere, einheimische Laubbäume einzelne einheimische Nadelbäume, keine Zuchtformen Hochstamm-Obstbäume Name lateinisch Bäume Acer campestre Acer platanoides Acer pseudoplatanus Betula pubescens Betula verrucosa Carpinus betulus (Castanea vesca) Fagus sylvatica Juglans regia (Malus sylvestris) (Mespilus germanicus) Ostrya carpinifolia Pinus sylvestris (Pirus communis) Populus alba Prunus avium (Prunus padus) Quercus petraea Quercus robur Sorbus aria Sorbus aucuparia Sorbus domestica Sorbus torminalis Tilia cordata Tilia platyphyllos Ulmus carpinifolia Ulmus glabra Ulmus laevis Sträucher Cornus mas Evonymus europaeus Evonymus latifolius Hippophaë rhamnoides Lonicera nigra Lonicera xylosteum Prunus spinosa Rhamnus catharticum Ribes alpinum Rosa spec. Salix daphnoides Salix fragilis Salix pupurea Salix viminalis Sambucus nigra Sambucus racemosa Staphylaea pinnata Viburnum lantana Viburnum opulus Name deutsch Feldahorn Spitzahorn Bergahorn Moorbirke Warzen-, Hängebirke Hain-, Hagebuche (Edelkastanie) Buche Walnuss (Holzapfel, Wilder Apfel) (Mispel) Hopfenbuche Waldföhre (Wilder Birnbaum) Silber-, Weisspappel Kirsche (Traubenkirsche) Traubeneiche Stieleiche Mehlbeere Vogelbeere Speierling Elsbeere Sommerlinde Winterlinde Feldulme Bergulme Flatterulme Hochstammobstbäume Kornelkirsche Pfaffenhütchen Breitblättiges Pfaffenhütchen Sanddorn Schwarzes Geissblatt Gemeines Geissblatt, Heckenkirsche Schwarzdorn Kreuzdorn Alpenjohannisbeere Einheimische Heckenrosen Reifweide Knack-, Bruchweide Purpurweide Korbweide Schwarzer Holunder Roter Holunder Pimpernuss Wolliger Schneeball Gemeiner Schneeball
3 Wildstauden und Gräser Die Auswahl der aufgeführten einheimischen Pflanzen beruht auf Kriterien wie Attraktivität, Blütendauer, Anspruchslosigkeit, keine übermässige Selbstvermehrung, Angebot im Handel etc. und ist nicht abschliessend. Weitere einheimische Wildstauden und detaillierte Informationen mit Fotos sind z.b. unter oder zu finden. Gartencenter bieten teilweise auch einheimische Arten an, meistens sind diese jedoch züchterisch verändert, ersichtlich etwa an der Namenserweiterung (Beispiel: Scabiosa columbaria Butterfly Blue ). Zudem werden die Pflanzen häufig aus dem Ausland bezogen und sind nicht an unsere Bedingungen angepasst. Achten Sie deshalb beim Kauf auf Labels und Herkunftsangaben oder erkundigen Sie sich beim Fachpersonal nach geeigneten einheimischen Arten. Die meisten einheimischen Wildstauden und Gräser für sonnige Standorte gedeihen am besten in nährstoffarmen, durchlässigen (kiesigen) Böden. Die richtige Standortwahl ist einer der wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche dauerhafte Bepflanzung. Einheimische Wildstauden sind nicht automatisch schneckenresistent. Abkürzungen: s = sonnig, h = halbschattig, sch = schattig, t = trocken, f = feucht, B = Bodendecker Wildstauden Name lateinisch Standort Name deutsch Achillea millefolium Gemeine Schafgarbe Acinos alpinos s, B Alpen-Steinquendel Aconitum napellus h, f Eisenhut Alchemilla xanthochlora s/h, B Frauenmantel Antennaria dioica s Katzenpfötchen Anthericum liliago/ramosum s, f Graslilie Anthemis tinctoria Färber-Kamille Aquilegia alpina/vulgaris/atrata h Akelei Aruncus dioicus h/sch, f Wald-Geissbart Aster amellus Kalkaster Astrantia major h Grosse Sterndolde Buphthalmum salicifolium s/h Weidenbl. Rindsauge Campanula cochleariflia/rotundifolia s/h, B Niedliche Glockenblume/ Rundbl. Glockenblume Campanula glomerata persicifolia s/h Knäuel-Glockenblume/ Campanula rapunculoides/trachelium s/h, t Pfirsichbl. Glockenblume Ackerglockenblume/ Nesselbl. Glockenblume Centaurea montana s/h Berg-Flockenblume Cichorium intybus Wegwarte Convallaria majalis h/sch, B Maiglöckchen Corydalis cava h/sch, f Lerchensporn Dianthus carthusianorum s Kathäusernelke Dianthus deltoides/sylvaticum s, B Heidenelke/Steinnelke Dictamnus albus Diptam Digitalis lutea s/h Gelber Fingerhut Doronicum orientale Gämswurz Draba aizoides Felsenblümchen Dryas octopetala s, B Silberwurz Echium vulgare Natternkopf Epilobium angustifolium/dodonaei Schmalbl.Weideröschen/ Rosmarin-Weideröschen Erinus alpinus, B Alpen-Leberbalsam Eryngium alpinum s Mannstreu
4 Name lateinisch Standort Name deutsch Eupatorium cannabinum s, f Wasserdost Euphorbia cyparissias Wolfsmilch Filipendula ulmaria s, f Spierstaude, Mädesüss Filipendula vulgaris Spierstaude Fragraria vesca s, h, B Walderdbeere Galanthus nivalis s/h Schneeglöckchen Gentiana acaulis s/h Stängelloser Enzian Gentiana lutea s/h Gelber Enzian Gentiana asclepiadea s/h, f Schwalbenwurz-Enzian Geranium phaeum/sylvaticum h, B Brauner Storchenschnabel/ Wald-Storchenschnabel Geranium pratense s, B Wiesenstorchenschnabel Geranium sanguineum, B Blutstorchenschnabel Globularia cordifolia/punctata, B Kugelblume Gypsophila repens Schleierkraut Helianthemum nummularium s, B Sonnenröschen Helleborus foetidus s/h, t Christrose Hepatica nobilis h/sch, t Leberblümchen Hieracium pilosella/aurantiacum, B Behaartes Habichtskraut/ Orangerotes Habichtskraut Hypericum perforatum s/h, t Echtes Johanniskraut Knautia arvensis Feld-Witwenblume Leucanthemum vulgare Wiesenmargrite Lilium bulbiferum s Feuerlilie Lilium martagon h/sch Türkenbund Linum perenne Lein Lunaria rediviva h Wilde Mondviole Lysimachia vulgaris s/h, f Gilbweiderich Lythrum salicaria s/h, f Blut-Weiderich Malva alcea/moschata/sylvestris s/h Sigmarswurz/Bisam-Malve/Wilde Malve Onobrychis viciifolia Esparsette Ononis repens/spinosa Kriechender Hauhechel/ Dorniger Hauhechel Origanum vulgare, B Dost Petrorhagia saxifraga Felsennelke Phyteuma orbiculare s, h Rundköpfige Rapunzel Polemonium coeruleum s/h Himmelsleiter Potentilla aurea, B Gold-Fingerkraut Primula elatior h, f Wald-Schlüsselblume Primula veris Frühlings-Schlüsselblume Prunella grandiflora s Grossblütige Brunelle Pulmonaria officinalis h Lungenkraut Pulsatilla vulgaris Küchenschelle Salvia glutinosa h Klebrige Salbei Salvia pratensis Wiesen-Salbei Saponaria ocymoides s, B Kleines Seifenkraut Scabiosa columbaria Skabiose Sedum album, B Weisser Mauerpfeffer Succisa pratensis s, f Teufels-Abbiss Tanacetum corymbosum s Straussblütige Margrite Tanacetum vulgare Gemeiner Rainfarn Teucrium chamaedrys, B Edel-Gamander Thalictrum aquilegifolium s, h Akeleibl. Wiesenraute Thymus preaecox/ pulegioides/serpyllum, B Thymian Trollius europaeus s, f Europäische Trollblume Verbascum densiflorum/nigrum GrossblütigeKönigskerze/ Dunkle Königskerze Veronica spicata/veronica teucrium Ähriger Ehrenpreis/ Gamander-Ehrenpreis Vina minor h/sch Immergrün
5 Gräser Name lateinisch Standort Name deutsch Briza media s/h Zittergras Festuca valesiaca Walliser-Schwingel Luzula nivea/sylvatica h, t Schnee-Hainsimse/ Wald-Hainsimse Melica ciliata/ Wimper-Perlgras/ h/sch Melica nutans Nickendes Perlgras Molinia coerulea s/h, f Pfeifengras Naturschutz Pfäffikon, Januar 2012
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