Interkulturelle Öffnung der Suchthilfe Aachen von Christina Schlich
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- Mina Kerner
- vor 7 Jahren
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1 Interkulturelle Öffnung der Suchthilfe Aachen von Christina Schlich
2 Inhalt Tag 1 Vorstellung und Erwartungsabfrage Einstieg in die Thematik: Daten und Fakten plurale Gesellschaft, gesetzliche Grundlagen, Wanderungsbiografien und gründe, Integrationspolitik Gründe und Ziele der interkulturellen Öffnung, Diversitydimensionen Interkulturelle Kompetenz Interkulturelle Kommunikation Tag 2 Kulturbegriff, Kulturdimensionen Umgang mit Fremdheit Werte Stereotype, Vorurteile und (Anti-)Diskriminierung Sucht, Adoleszenz und Migration
3 Vorstellung Name, Beruf, Tätigkeit In welcher Einrichtung bin ich tätig? Welche Erfahrung besteht im privaten Bereich mit Pluralität Welche Erfahrung besteht im berufl. Bereich mit interkultureller Öffnung / Trainings? Was möchte ich in den nächsten 2 Tagen erfahren?
4 Fabel Giraffe und Elefant
5 Gesellschaftspolitischer Hintergrund Weltweite Migration Internationalisierung / Europäisierung Demografischer Wandel, Fachkräftemangel Zuwanderungsgesetz (2005) NIP-NAP Prozess (2006) AGG (2006) Integrationsgesetz NRW (2012) Bildungsbenachteiligung, Weiterbildungsteilnahme, Annahme von Beratung Zugangshürden und Teilhabechancen Wertschätzung, Anerkennung & Ressourcen Bürgerschaftliches Engagement & Partizipation
6 Plurale Gesellschaft Bundesweit hat jede/r Fünfte einen Migrationshintergrund 16 Mio. (19,6%) Jede vierte Familie bundesweit Altersgruppe der 0-6 Jährigen 63% NRW jede/r vierte 4,16 Mio. (23,1%) Vereine und Organisationen von Migranten/innen in NRW (1999): 2.400
7 Heterogenität der Menschen mit Migrationshintergrund Heterogene Bevölkerungsgruppe Herkunft Migrationsmotive, Migrationsprozess und Migrationsbiografie Aufenthaltsstatus, Aufenthaltsdauer Bildung, Beruf und Einkommen Religiöse Orientierung & Weltanschauung Lebenseinstellung und Lebensweise Sinus-Migrantenmilieus
8 Zugangsbarrieren für Menschen mit Migrationshintergrund Fehlende Information über Angebote und Strukturen Fehlendes Vertrauen in staatliche Organisationen Angst vor (ausländerrechtlichen) Konsequenzen Fehlende Tradition Überschätzung des familiären Hilfepotentials Diskriminierungserfahrungen Sprachbarrieren Kein Interesse an Sonderangeboten Fehlende Willkommenskultur, Defizitansatz, Fehlender Nutzen (Lebensweltorientierung)
9 Institutionelle Zugangsbarrieren Missverständnisse & Vorurteile, Stereotypisierungen & Kulturalisierungen Fremdheitsängste & Verunsicherung Strukturelle Diskriminierungen Komm-Struktur und bürokratische Arbeitsweise Defizitorientierung Ansprache & Angebote entsprechen nicht den Bedarfen (fehlender Nutzen) Fehlende Diversity Kompetenz Fehlende Sprachkenntnisse Gleichbehandlung von Ungleichem (Anerkennung von Gleichheit & Differenz) Überforderungsgefühl und Kompetenzverlustängste Sich-nicht-zuständig-Fühlen & Verweis an Spezialdienste Beharren auf eingespielten Wissens- und Handlungsroutinen Das haben wir schon immer so gemacht
10 Zugang für alle Zugang zu den unterschiedlichen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens Zugang zu Bildung und Arbeitswelt Zugang zu den sozialen Organisationsformen (Gruppen, Vereine, Initiativen) Zugang zu Hilfe- und Dienstleistungsangeboten Unabhängig von Herkunft und kultureller Prägung Alter, Geschlecht religiöser oder weltanschaulicher Überzeugung individueller Lebenseinstellung und Lebensweise
11 Wie kann dies gelingen? Interkulturelle Öffnung Veränderung der individuellen Haltung und Kompetenzerwerb Veränderung der Organisationskultur auf allen Ebenen Veränderte Ansprachekonzepte, Angebotsformate u. -formen Kooperation und Bündnisbildung
12 Eisbergmodell Individuell & Organisational
13 Diversity-Dimensionen
14 Diversity-Kompetenzen Selbstsicherheit, Reflexionsfähigkeit Neugierde Wissen: Kenntnisse über vielfältige Lebensentwürfe und Biografien Empathie, Ambiguitätstoleranz Kommunikation (Heathrow Studie) Wissen um Vision und Mission der Organisation (Organisationskultur) Fähigkeit vielfältige Zusammensetzungen und Spannungen zu identifizieren Fähigkeit angemessen zu reagieren Mut zu Fehlerfreundlichkeit, Kreativität und Innovation Dauerhafter Lernprozess und Haltung: Zumutung und Chance
15 Interkulturelle Öffnung Interkulturelle Öffnung ist unabdingbares Merkmal guter professioneller Arbeit in der pluralen Gesellschaft Ziel der Herstellung von Chancengleichheit und sozialer Gerechtigkeit also dem Abbau von Zugangsbarrieren und Ausgrenzungsmechanismen Zielt auf Inklusion von Menschen die von Exklusion bedroht oder betroffen sind Bewusst gestalteter Prozess, der (selbst-) reflexive Lern- und Veränderungsprozesse von und zwischen unterschiedlichen Menschen, Lebensweisen und Organisationsformen ermöglicht Partizipativer Prozess nach innen & außen
16 Ebenen der interkulturellen Öffnung Top-Down & Bottum-up Kooperation & Netzwerk Nutzer/innen Organisation Team Individuum
17 Wege der interkulturellen Öffnung Ziel: Abbau von Zugangsbarrieren Bedarfserhebung Verankerung im Leitbild Erarbeitung von Konzepten, Leitlinien und Evaluationskriterien Verankerung im Qualitätsentwicklungsprozess Verankerung im Personal- und Organisationsentwicklungsprozess Top-Down & Bottum-Up! Fortbildung der Mitarbeiter/innen Einstellung von Mitarbeitern mit MO auf allen Ebenen! Neue Ansprachekonzepte und Öffentlichkeitsarbeit Sozialraumorientierung & Sozialraumanalysen Angebote: Konsequente Nutzer/innenorientierung Nutzer/innen bei der Planung, Vorbereitung und Auswertung einbeziehen Ressourcen-, Lebensweltorientierung & Empowerment Erreichbarkeit und Raumausstattung Trägerinterne und trägerübergreifende Kooperation und Vernetzung
18 Fazit Interkulturelle Öffnung Notwendige Entwicklung Signalisiert professionelle Haltung in pluraler Gesellschaft Abbau von Benachteiligung & Exklusion Spezifischer individueller Kompetenzerwerb als fortwährender Prozess und innerer Haltung Lernprozess auf organisationaler Ebene Lernende Organisation, wobei alle Ebenen einbezogen werden und verbindliche Rahmenbedingungen geschaffen werden Partizipative Angebotsgestaltung, die Nutzer/innen aktiv einbezieht Angebote werden sprachlich, inhaltlich, methodisch, räumlich und zeitlich geöffnet Lebt von gleichberechtigter Kooperation und Netzwerkarbeit
19 Ansprache & Gewinnung von MmMH für die Beratung Wen wollen Sie erreichen? Warum? Sensibilität für Vielfalt und Lebenswelten Inklusive Orientierung vs. Zielgruppenorientierung Neue Ansprachekonzepte, Angebotsformen, -formate und Lernorte Nutzer/innenorientierung (zeitlich, räumlich, inhaltlich, sprachlich, methodisch) Bedarfserhebung Entwicklung passgenauer Erweiterungsmodule Lebensweltorientierung Ressourcenorientierung & Empowerment Kooperation und Vernetzung
20 Einbezug von Migranten/innen & ihren Organisationen Migranten/innen und ihre Vereine und Organisationen als selbstverständlichen Teil unserer Gesellschaft überall mitdenken und mitberücksichtigen!
21 Migranten und ihre Organisationen Ethnische Vereine & Verbände als Brückenbauer Große Relevanz als Brückenbauer Unterschiedliche Zusammenhänge, Konstellationen und Beziehungsgeflechte Unterschiedliche Organisationstypen und -formen Herkunftsheterogen und -homogen Unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte Zielgruppenspezifisch Stadtteilbezogen
22 Migrantenorganisationen Bündnispartner auf Augenhöhe Sozialräumliche Analyse auf Quartiere runter brechen Welche Vereine und Verbände sind vorhanden mit welchen Schwerpunkten? Welche Selbsthilfeinitiativen sind vorhanden? Welche Glaubensgemeinschaften? Welche Kultur- und Sporteinrichtungen? Ethnische Ökonomie Wie sind sie vernetzt? Welche Dachverbände, Treffpunkte und informelle Strukturen gibt es? Kontaktaufnahme Ethnische Medien Was ist der gegenseitige Gewinn?
23 Nach-Gedacht zum 1. Tag Was war gestern wichtig für mich?
24 Themen Tag 2
25 Kultur und Enkulturation
26 Formen des Umgangs mit dem Fremden
27 Interkulturelle Kompetenz
28 Interkulturelle Kommunikation
29 Meine Werte
30 Kulturdimensionen Hoofstede, Hall, Trompenaars, Global Studies Cave: Kann Stereotypisierung verschärfen!
31 Kulturdimensionen Direkte versus indirekte Kommunikation Hoher versus geringer Kontextbezug Nonverbale Kommunikation Monochrone versus polychrone Zeitplanung Sach- vs. Beziehungsorientierung Individualismus vs. Gemeinschaftsorientierung Umgang mit Ungewissheit Hierarchiedenken Bezug zum Arbeitsalltag
32 Wunderfrage
33 Welche Stolpersteine zeigen sich in der täglichen Arbeit?
34 Übung Einen Schritt nach vorn
35 Stereotype, Vorurteile, (Anti-)Diskriminierung
36 Faktoren der Suchtentstehung unter verschärften Anforderungen an die Adoleszenz (hier unvollständig: Migrationsbiografie erarbeiten)
37 Quellen Allport, Gordon W. (1971): Die Natur des Vorurteils. Argyle, Michael (1992): Körpersprache und Kommunikation. Paderborn. Hall, Edward T. (1959): The Silent Language. New York. Heitmeyer, Wilhelm (2012): Deutsche Zustände. Hofstede Geert (2006): Lokales Denken, Globales Handeln. Interkulturelle Zusammenarbeit und globales Management. 3. Auflage. München. Kristeva, Julia (1990): Fremde sind wir uns selbst. Kumbier, Dagmar und Friedemann Schulz von Thun (Hrsg. ) (2006): Interkulturelle Kommunikation: Methoden, Modelle, Beispiele. Hamburg. Maletzke, Gerhard (1996): Interkulturelle Kommunikation. Opladen. Schäffter, Ortfried (1991): Modi des Fremderlebens. Deutungsmuster im Umgang mit Fremdheit. Wege zu globalem Denken. Thomas, Alexander (Hrsg.) (1991): Kulturstandards in der internationalen Begegnung. Saarbrücken.
38 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ich biete Ihnen passgenaue Beratung und Begleitung bei Ihrem interkulturellen Öffnungsprozess Christina Schlich M.A. Interkulturelle Kommunikation & Europa-Studien Diplom-Sozialpädagogin Plittersdorfer Str. 21a, Bonn Fon:
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