Tipps zur regelmäßigen Medikamenten-Einnahme
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- Juliane Scholz
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Tipps zur regelmäßigen Medikamenten-Einnahme Epilepsie im Griff
2 Eine Routine entwickeln Es ist wichtig, dass Sie Ihre Medikamente wie vom Arzt verordnet einnehmen, damit sie so gut wie möglich wirken können. Vielen Menschen fällt es schwer, Medikamente regelmäßig einzunehmen - die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich. Sie können mit der Familie, der Arbeit oder dem sozialen Umfeld zusammenhängen. So können es Ihnen zum Beispiel Ihre familiären Verpflichtungen schwermachen, eine Routine bei der Einnahme Ihrer Medikamente zu entwickeln. Oder Sie empfinden die Einnahme der Medikamente als eine unangenehme Einschränkung bei Ihren Wochenendaktivitäten. Der Beginn mit einem neuen Medikament ist ein guter Zeitpunkt, um an seinen Gewohnheiten zu arbeiten. Wenn Sie es schaffen, sich an regelmäßige Einnahmezeitpunkte bei Ihren Medikamenten zu gewöhnen und rechtzeitig neue Verordnungen zu besorgen, werden Sie den bestmöglichen Therapie-Erfolg haben und Sie können sicher sein, dass Sie alles Mögliche getan haben, um Ihre Epilepsie in den Griff zu bekommen. Wenn Sie mit kleinen Schritten beginnen, ist eine Routine leicht zu erlernen. Sie werden überrascht sein, wie schnell Sie sich an die regelmäßige Einnahme der Medikamente gewöhnen. Denken Sie immer daran, dass die Routine ein wichtiger Schritt zu einer verbesserten Anfallskontrolle ist und zu dem Leben, das Sie leben möchten. Im Folgenden finden Sie Tipps, wie Sie eine Routine entwickeln können. Weitere Hinweise finden Sie unter Lesen Sie die Tipps durch suchen Sie sich die für Sie geeigneten aus und beginnen Sie mit diesen. Es sollte so sein, dass Ihre Epilepsie- Medikamente sich in Ihr Leben einpassen und nicht, dass Sie Ihr Leben nach den Medikamenten ausrichten müssen. Passende Gewohnheiten finden Sie sollten Ihre Medikamenten-Einnahme immer mit einer anderen regelmäßigen Tätigkeit verbinden, z.b. mit dem Zähneputzen, den Mahlzeiten oder einem Fernsehprogramm, das Sie täglich schauen. Ich nehme meine Medikamente morgens zum Frühstück und abends, wenn die Kirchenglocken läuten. Anja Wenn Sie die Einnahme mit etwas verbinden, das Sie immer tun, und das selten unterbrochen oder geändert wird, wird es Ihnen leichter fallen, Ihre Medizin regelmäßig zu nehmen. Solche Momente können auch das Haarebürsten am Morgen sein oder der Spaziergang mit dem Hund. Ich nehme meine Tabletten immer zu den Mahlzeiten, zum Frühstück und Abendessen. Ich liebe Essen und so würde ich niemals meine Medikamente vergessen. Monica Lagern Sie Ihre Tabletten am gleichen Platz, damit Sie immer wissen, wo Sie sie finden können. Verwenden Sie eine Pillendose. Legen Sie diese an einen für Sie geeigneten Platz. Das kann Ihr Nachttisch sein, so dass Sie die Tabletten direkt nach dem Aufwachen nehmen können oder der Küchenschrank, neben dem Frühstücks-Müsli. Am Ende einer jeden Woche sollten Sie ein wenig Zeit einplanen, um Ihre Pillendose für die nächste Woche aufzufüllen. 2
3 Ich fülle meine Pillendose immer an einem festen Tag auf, dem Sonntag. Alexander Erinnerungs-Hilfen nutzen Stellen Sie sich einen Wecker Verwenden Sie Ihr Mobiltelefon, um sich eine tägliche Erinnerung für Ihre Medikamenten-Einnahme einzustellen. Sie können genauso Ihren Computer dazu benutzen oder Freunde bitten, Sie zu erinnern. Was immer für Sie am besten funktioniert. Mein Sohn nimmt seine Medikamente zweimal am Tag. Er erinnert sich daran, weil er sich den Wecker in seinem Handy stellt. Ascensión Platzieren Sie leicht sichtbare Gedankenstützen Verwenden Sie eine sichtbare Erinnerungshilfe, wie z.b. einen Aufkleber für Ihren Badezimmerspiegel oder einen Magneten am Kühlschrank, der Sie an die Tabletteneinnahme erinnert. An neue Rezepte denken Fragen Sie Ihren Apotheker, ob er einen Erinnerungs-Service anbietet Nutzen Sie Ihr Tagebuch, um sich selbst zu erinnern Schreiben Sie sich den Termin in Ihren Kalender Wenn ich nur noch 10 Tabletten habe, gehe ich zum Arzt und hole mir ein neues Rezept. Ich habe immer ein Auge auf meinen Vorrat. Marion Am Ball bleiben Es ist wichtig, dass Sie Ihren Arzt oder Apotheker fragen, wenn Ihnen etwas nicht klar ist. Scheuen Sie sich nicht, ihn anzusprechen, damit er Ihnen die Dinge in Ruhe erklärt. Führen Sie ein Tagebuch oder einen Kalender. Es ist wichtig, dass Sie sich notieren, wann Sie Ihre Medikamente genommen haben. So kann Ihr Arzt sehen, wie gut sie wirken. Sie können hierfür ein Epilepsie-Tagebuch verwenden oder einen Kalender, wenn Sie diesen bevorzugen. Nutzen Sie diese Hilfen auch, um sich an die Tabletten-Einnahme zu erinnern. Nehmen Sie nie mehr Medikamente als verschrieben ein. Stellen Sie sicher, dass Sie sich an die Tablettenmenge halten, die Ihnen Ihr Arzt genannt hat. Wenn Sie wegen der Dosis Bedenken haben, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an. Holen Sie die Einnahme vergessener Dosen nach. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie sich unsicher sind, was Sie tun sollen. 4 5
4 Wenn Sie Ihre Tabletten-Einnahme nur um ein paar Stunden verpasst haben, nehmen Sie Ihre Medikamente nachträglich, sobald Sie sich erinnern. Wenn Sie erst bei der nächsten Einnahme merken, dass Sie eine Dosis vergessen haben, nehmen Sie keine Extra-Dosis mehr ein. Nehmen Sie Ihre Medikamente dann einfach normal weiter. Es ist wichtig zu wissen, wie viele Stunden seit der vergessenen Dosis vergangen sind. Man muss vieles berücksichtigen, z.b. den Blutspiegel des Medikaments. Jeder Fall ist anders, deshalb ist es das Beste, den Arzt anzurufen. Auch, wenn der erste Impuls ist, sofort die verpasste Dosis nachzuholen. Anna Außergewöhnliche Situationen meistern Planen Sie im Voraus ungewohnte Situationen. Seine Medikamente zu vergessen, nachdem man lange auf einer Party war oder auf Reisen, ist nur menschlich. Es gibt keinen Grund zur Sorge. Versuchen Sie beim nächsten Mal, solche Situationen im Voraus zu planen. Stellen Sie z.b. einen weiteren Wecker, um sich zusätzlich zu erinnern. Nehmen Sie Ihre Medikamente auf Reisen im Handgepäck mit. Auch wenn Sie auf Reisen gehen, sollten Sie sich eine zusätzliche Erinnerung einrichten. Ihre Medikamente sollten Sie im Handgepäck verstauen. Nehmen Sie mehr mit als Sie voraussichtlich benötigen werden, für den Fall, dass einer Ihrer Flüge verspätet sein sollte. Sie können zudem einen Ausweis mit sich führen, der auf Ihre Epilepsie hinweist. Eine so genannte Notfallkarte können Sie unter herunterladen und ausdrucken. Ich teile meine Medikamente zwischen meiner Handtasche, meiner Jacke und meinem Koffer auf, für den Fall, dass etwas gestohlen werden sollte. Zudem nehme ich eine Extramenge an Tabletten für 1-2 weitere Tage mit. Bisher habe ich nie Probleme bei Flügen und in anderen Zeitzonen gehabt. Monica Besondere Vorsicht an Wochenenden. Machen Sie sich bewusst, was Sie am Wochenende anders machen und entwickeln Sie hieraus Sicherheitsmaßnahmen für Ihre Routine. Verbinden Sie die Medikamenten- Einnahme eventuell mit anderen Tätigkeiten als unter der Woche. Bitten Sie zur Sicherheit Ihren Partner, Sie zusätzlich an die Medikamenten-Einnahme zu erinnern. Anfallsfrei? Hören Sie nicht mit den Medikamenten auf! Kommen Sie nicht in die Versuchung, mit der Medikamenten-Einnahme aufzuhören, wenn Ihre Anfälle nicht mehr auftreten. Anfallsfreiheit ist der beste Beweis dafür, dass Ihre Behandlung wirkt. Nehmen Sie also Ihre Tabletten so aufmerksam wie immer. Nehmen Sie regelmäßige Arztbesuche wahr. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Neurologen regelmäßig sprechen, um die bestmögliche Anfallskontrolle zu erlangen und um das Leben so leben zu können, wie Sie es sich wünschen. Die Verwendung eines Epilepsie-Tagebuches ist ein sehr gutes Hilfsmittel, um sich klar zu machen, auf welche Lebenssituationen die Epilepsie Einfluss nimmt. Bereiten Sie Ihre Fragen für den Arzttermin vor und stellen Sie diese während des Gesprächs auf jeden Fall. Es liegt nun an Ihnen, die richtige Mischung aus diesen Tipps zu finden. Wenn der eine für Sie nicht funktioniert, probieren Sie einen anderen es gibt genügend Ideen und Möglichkeiten. Behalten Sie die Tipps bei, die zu Ihnen passen. So werden Ihre Medikamente ein Bestandteil Ihres Lebens
5 Wie geht es Ihnen? Hoffentlich können die Tipps aus dieser Broschüre Ihnen helfen, die Medikamenten- Einnahme besser in Ihren Alltag zu integrieren. Es wird Ihnen wahrscheinlich leichter fallen, je länger Sie nach den Tipps leben. Behalten Sie die neuen Gewohnheiten bei. So geben Sie sich selbst die beste Chance, ein erfülltes Leben mit Ihrer Epilepsie zu führen. Sie sollten sich zudem gut fühlen, da Sie sich hiermit ermöglichen, Ihre Epilepsie in den Griff zu bekommen. Arbeiten Sie mit der Anwendung Meine Ziele auf Besuchen Sie für noch mehr Tipps und Anregungen, um Ihre Epilepsie in den Griff zu bekommen. EPI/08/09 LPSRC G-D- BIC-014 4
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