Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau FACHINFORMATIONEN. Rapsextraktionsschrotfutter weiterhin qualitativ hochwertig
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- Charlotte Jaeger
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1 FACHINFORMATIONEN Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Rapsextraktionsschrotfutter weiterhin qualitativ hochwertig Ergebnisse aus dem deutschlandweiten Monitoring der Fütterungsreferenten
2 IMPRESSUM Herausgeber: Autor: Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau des Landes Sachsen-Anhalt Strenzfelder Allee 22, Bernburg Tel.: (03471)334-0; Fax: (03471) Mail: Dr. Manfred Weber, Iden, März 2014 Diese Veröffentlichung ist urheberrechtlich geschützt. Eine Veröffentlichung und Vervielfältigung (auch auszugsweise) ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.
3 Nachdem im Jahr 2013 der Anbau von Raps deutschlandweit stark ausgedehnt wurde, wird es zur Ernte 2014 eine leichte Reduzierung der Flächen geben. Auf Grundlage einer Befragung von Landwirten im September/Oktober 2013 schätzt das von der UFOP beauftragte Marktforschungsunternehmen Produkt+Markt die Winterrapsanbaufläche zur Ernte 2014 auf 1,4 Millionen Hektar. Weiterhin bleiben aber Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt im Rapsanbau führend. Welche Beweggründe die Landwirte zum Umfang der Rapsanbaufläche veranlassen, wurden in der Studie ebenfalls abgefragt. Es sind: langfristige Fruchtfolgeplanung (53 Prozent), kurzfristige Fruchtfolgeüberlegungen (14 Prozent), geringfügige Änderung der Fläche (9 Prozent), der verstärkte Anbau anderer Kulturen (7 Prozent, vor allem Mais und Getreide) und Preisgründe (7 Prozent, vor allem schlechtere Rapspreise). In Deutschland betrug im Jahr 2013 die Erntemenge an Rapssaat etwa 5,8 Mio. t. Damit lag sie gegenüber 2012 deutlich höher. Um die Nachfrage nach Rapsöl und die ständig größer werdende Nachfrage nach Rapsextraktionsschrotfutter (RES) durch die Tierhalter befriedigen zu können, müssen die deutschen Ölmühlen auch in diesem Jahr auf importierte Rapschargen zurück greifen. Die Diskussionen über Gentechnik freie Futtermittel, aber auch die Preisentwicklung der unterschiedlichen Eiweißfuttermittel lassen die Produkte aus der Rapsverarbeitung, allen voran das RES, für die Tierhalter immer interessanter werden. Rinderhalter haben dieses Futtermittel schon vor längerer Zeit als Ersatz für Sojaextraktionsschrotfutter (SES) akzeptiert. Dazu gibt es zudem in großer Zahl Versuche an den unterschiedlichsten Versuchsstationen. Diese zeigen, dass Milchkuhrationen ganz ohne Sojaextraktionsschrot machbar sind. Aber auch im Bereich der Schweinefütterung beginnt unter den momentanen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein Umdenken. Nachdem auch hier Untersuchungen der letzten drei Jahre deutlich gezeigt haben, dass bei Einhaltung der Empfehlungen für die Gesamtration ohne Probleme bis zu 15 % RES in der Mastschweineration eingesetzt werden kann, hat sich der Einsatz im Schweinefutter deutlich erhöht. Interessant ist es immer dann, wenn sich eine Preisrelation von unter 65-70% zum Preis von SES ergibt. Damit diese auch weiterhin ohne Bedenken eingesetzt werden können, dies betrifft in erster Linie den antinutritiv wirkenden Glucosinolatgehalt beim Schwein, ist aber eine dauerhafte Qualitätskontrolle der Rapsfuttermittel notwendig. Um dieses auch unabhängig zu überwachen, haben sich die Landesfütterungsreferenten auch im Jahr 2013 dazu entschlossen, das
4 bundesweite Monitoring für RES, das von der UFOP (Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.v.) unterstützt wird, weiter zu führen. Die Proben wurden an der LUFA Kassel auf ihren Nährstoffgehalt untersucht. Die Glucosinolatbestimmungen wurden wie im letzten Jahr von der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft in Jena durchgeführt. In diesem Jahr konnten durch die Fütterungsreferenten insgesamt 133 RES-Proben in 10 Bundesländer bei Landwirten gezogen werden. Ähnlich den Ergebnissen der letzten Jahre zeigte das RES auch in diesem Jahr eine durchgehend gleichmäßig gute Qualität (Tabellen 1 und 2). Mit einer mittleren Trockenmasse von 88,5 % waren optimale Voraussetzungen für die Lagerung vorhanden. Der Rohfasergehalt bewegt sich im Rahmen der Zahlen der Vorjahre bei 11,6 %. Der Fettgehalt ist gegenüber den letzten Jahren wieder ein wenig auf 2,9 % gestiegen. Der Eiweißgehalt lag auch dieses Jahr mit 34,8 % auf konstant hohem Niveau. Alles dies hat keine Auswirkungen auf den Energiegehalt, der im Jahr 2013 mit 6,4 MJNEL fürs Rind und 10,0 MJME fürs Schwein im Mittel der Jahre zuvor lag. Der Energiewert für das Geflügel liegt mit durchschnittlich 7,6 MJME im Bereich der Tabellenwerte. Sowohl die nxp-werte (227 g) wie auch die RNB-Werte (19 g) lagen im Mittel der letzten Jahre. Betrachtet man die Werte für den antinutritiven Inhaltsstoff Glucosinolat, bewegt sich dieser mit 7,0 mmol/kg ebenfalls im Bereich der Werte der letzten 5 Jahre. Darüber hinaus wurden im Jahr 2013 keine solch extremen Ausreißer wie in den davor liegenden Jahren mit über 20 mmol gefunden. Voraussetzung dafür ist, dass beim Anbau auf eine Sorte mit geringem Glucosinolatgehalt (max. 18 mmol/kg) zurück gegriffen wird. Die Einstufung der Sorten nach Glucosinolatgehaltsklassen ist dem Sortenkatalog Gemeinsamer Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten in Europa seit der 30. Auflage vom zu entnehmen. Der Lysingehalt lag im Jahr 2013 mit 19,5 g/kg wieder auf dem Niveau wie 2010 und Bei der Untersuchung auf Mengen- und Spurenelemente zeigte sich auch in diesem Jahr, dass die tabellierten Werte in etwa erreicht wurden. Beim Schwefel liegen sie analog der letzten Jahre deutlich niedriger. Hier ist eine Anpassung der Tabellen notwendig. Berechnet man aus den Werten für Kalium, Natrium, Chlor und Schwefel das Kationen-Anionen-Verhältnis (DCAB), das für die Beurteilung einer eventuell bestehenden Milchfiebergefahr in der Vorbereitungsfütterung bei Milchkühen von Bedeutung ist, erhält man hier Werte von durchschnittlich -54 meq/kg.
5 Deklarationen wurden eingehalten Im Zuge des Monitoring wurden weiterhin die Angaben der Hersteller/Verkäufer von Rapsschrot in Bezug auf die Rohproteinwerte der verkauften Ware überprüft. Dazu galt es die Abweichungen der Analysenwerte von den deklarierten Werten festzustellen. In Abbildung 1 sind diese Abweichungen für jede einzelne Partie dargestellt. Abweichungen nach oben sagen aus, dass bei den Analysen mehr Rohprotein gefunden wurde als deklariert war. Bei nach unten abweichenden Werten lagen die deklarierten Werte höher als die Analysenwerte. Bezieht man die Toleranzen mit ein, haben in diesem Jahr alle bis auf ein untersuchtes RES die deklarierten Rohproteinwerte eingehalten. Die Auswertung zeigt also, dass bei Rationsberechnungen der im Monitoring gefundene Wert von 34 % angesetzt werden kann und sollte. 4 Abweichung (%RP) Toleranz -4 RES-Proben Toleranz Abbildung 1: Abweichungen zwischen deklariertem und analysiertem Rohproteinwert Auch im Jahr 2014 wird dieses Monitoring weiter geführt. Wenn sie als Leser auch daran teilnehmen wollen (die Daten ihres Rapsschrotes werden ihnen nach Analyse sofort zur Verfügung gestellt), wenden sie sich an ihren Fütterungsberater oder per (Manfred.Weber@llfg.mlu.sachsen-anhalt.de) an den Verfasser des Artikels.
6 Tabelle 1: Ergebnisse des Rapsschrotmonitorings 2013 Teil Anzahl Proben n Trockenmasse % 89,3 89,0 89,2 88,7 88,5 Gehalte in 1000 g RES mit 89 % TS (Spannweite) Rohfett g 28 (9 42) 27 (8 59) 24 (6-53) 24 (3 57) 29 (3-63) Rohfaser g 118 ( ) 117 ( ) 113 (99-123) 116 (91 131) 116 (98-140) Rohprotein g 332 ( ) 335 ( ) 341 ( ) 339 ( ) 348 ( ) Rohasche g 69 (62 77) 68 (64 75) 69 (62 75) 68 (64-75) 68 (61 79) Glucosinolate mmol 5,9 (2,0 12,8) 7,9 (2,0 13,8) 6,6 (0,5 20,0) 7,8 (0,4 21) 7,0 (0,8 16,2) ME-S* MJ 9,6 (9,4 9,9) 10,0 (9,7-10,2) 10,0 (9,7 10,2) 10,0 (9,7 10,3) 10,0 (9,8 10,4) ME-Geflügel MJ 7,3 (6,6 8,3) 7,6 (6,8 8,6) NEL MJ 6,4 (6,2 6,5) 6,4 ( 6,2 6,7) 6,4 (6,2 6,6) 6,4 (6,2 6,7) 6,4 (6,2 6,8) nxp** g 207 ( ) 208 ( ) 223 ( ) 223 ( ) 227 ( ) RNB g 20 (18 22) 20 (18 23) 19 (16 20) 19 (15 21) 19 (17 25) ADFom g 220 ( ) 198 ( ) 204 ( ) 209 ( ) 197 ( ) NDFom g 287 ( ) 285 ( ) 228 ( ) 239 ( ) 210 ( ) Lysin g 21,2 (17,4-27,7) 19,7 (15,7 22,8) 18,1 (16,4 20,3) 19,5 (17,5 21,6) Cystin g 7,8 (68 9,1) Methionin g 7,1 (6,4 8,0) 7,1 (6,7 7,6) Threonin g 14,7 (13,6 15,9) 15,7 (15,0 16,4) Tryptophan G 4,9 (4,6 5,3) * Neuberechnung der ME Schwein nach Einzelfutterformel **35% UDP am nxp ab 2011
7 Tabelle 2: Ergebnisse des Rapsschrotmonitorings 2013 Teil Anzahl Proben n Trockenmasse % 89,0 89,2 88,7 88,5 Gehalte in 1000 g RES mit 89 % TS (Spannweite) K g 12,5 (11,9-13,7) 12,6 (11,1 14,1) 12,1 (10,7 12,7) 13,0 (12,0 13,9) Ca g 7,4 (6,9-7,9) 6,8 (5,8 7,4) 7,2 (6,4 8,7) 8,1 (5,8 10,2) P g 11,0 (10,3-11,7) 9,9 (8,8 10,6) 10,4 (9,4 11,6) 10,5 (9,2 11,6) Na g 0,3 (0,1-0,7) 0,6 (0,1 1,5) 0,6 (0,1 3,2) 0,6 (0,1 2,3) Mg g 5,2 (6,4-4,3) 5,2 (4,4 6,7) 5,3 (4,5 6,4) 5,3 (4,7 9,0) Cl g 0,2 (0,1-0,4) 0,2 (0,1 0,4) 0,1 (0,03 0,39) 0,3 (0,2 0,4) S g 6,0 (5,7-6,3) 6,3 (5,6 8,0) 6,5 (6,1 8,3) 6,2 (5,4 6,7) DCAB meq -45 ( ) - 48 ( ) -69 ( ) -54 (-90-30) Cu mg < 7,5 < 7,5 5,7 (4,7 7,2) 6,5 (3,2 9,3) Mn mg 77 (64-93) 67 (53 80) 68 (60 75) 65 (60 71) Zn mg 75 (67 99) 63 (57 74) 64 (53 78) 65 (59 77) Fe mg 266 ( ) 167 ( ) 182 ( ) Tryptophan g 4,7 (4,5 5,2) Arginin g 20,5 (18,8 22,4) Isoleucin g 13,6 (12,9 14,6) Leucin g 24,3 (23,0 25,9) Valin g 17,7 (16,9 18,8) Histidin g 9,4 (8,9 10,0) Phenylalanin g 14,2 (13,6 15,1)
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