1 MOB Bergesystem. Auf dem hier verwendeten Schiff ist ein Bullenstander fest angebaut. Zur Erklärung der Bilder wird zuerst der Bulle beschrieben.

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1 1 MOB Bergesystem So nicht! In der Fachliteratur wird oft zur Bergung eines Verunglückten beschrieben, das man die Person mit Hilfe des Großbaumes und eines Falls bergen kann. Nach meiner Erfahrung (als Segellehrer und Skipper) dauert das Auffinden entsprechender Fallen oft zu lang, bzw. der Umbau gestaltet sich für Crews oft schwierig, da sie nicht wissen, wo sie die Fallen umlenken oder anbringen sollen. Wie sich die Suche dann im Ernstfall gestaltet, kann man sich denken... Mein System arbeitet unabhängig, also auch mit angeschlagenen Segeln. Ich wollte ein mobiles System an Bord haben, welches leicht zu verstauen war, schnell und eindeutig aufgebaut ist und sicher bedient werden kann. Zudem sollte es billig sein und kaum Platz an Bord wegnehmen. Heraus kam das hier beschriebene System, mit dem man auch z.b. das Dingi und andere Lasten leicht an Bord heben kann. Kinder haben (vor Anker) ihren Spaß und diese Übungen erleichtern im Notfall die Handhabung. Verbaute Teile: Leine (hier 30 Meter lang, Tragkraft kg), eine Doppelrolle und eine Dreifachrolle. Dazu Karabinerhaken und Schäkel nach Bedarf. Als Anschlagpunkt (Erklärung im weiteren Text bei entsprechenden Bildern) zudem eine Kette (1 Meter) mit Schutz (Schlauch 0,7 Meter) sowie zwei Karabinerhaken. Materialkosten gesamt ca Hier wurden bewusst nur Neuteile verwendet, oft lassen sich auch Reststücke oder ausgediente Teile (Ankerkette, Schoten etc.) verwenden. Bei der Abbildung der Rettungstalje wurde der Verdrehschutz der in den Bildern der Webseite verwendet wurde weggelassen, damit die Bilder übersichtlicher werden. Dieser Verdrehschutz (die Hosenbeine) sollte auf jeden Fall angebaut sein, damit alles absolut sicher und schnell funktioniert. Zur sicheren Bedienung bedarf es eines Bullenstanders (BullenTalje). Dieser ist erforderlich, damit der Baum unter Belastung und Schiffsbewegungen sich nicht selbständig bewegen kann. Auf dem hier verwendeten Schiff ist ein Bullenstander fest angebaut. Zur Erklärung der Bilder wird zuerst der Bulle beschrieben. Ein fest eingebauter Bulle ist jederzeit einsatzbereit, immer am richtigen Ort und absolut leicht zu bedienen. Dazu bedarf es zweier Anschlagpunkte am Baum. Diese sind leicht und ohne große Kosten installierbar. Entsprechende Gegenstücke am Deck finden sich bei dem verwendeten Schiff in der Fußleiste an Deck.

2 2 Bulle von Achtern Bulle hintere Befestigung (an Schotaufhängung)

3 3 vordere Bullenaufhängung am Baum (zusätzliche Öse) Gesamtansicht von vorne

4 4 Bulle einsatzbereit aufgebaut (Dauert ca. 10 Sekunden!) Ansicht von Achtern

5 5 Hier nun die mobile Talje. Oben die Alternativaufhängung (Kette mit Schlauch als Schutz), darunter die Talje, bestehend aus zwei Umlenkblöcken (3 links, 2 rechts), Schäkel, Karabinerhaken und 30 Meter Leine. Bei dem verwendeten Schiff befindet sich eine Öse, in die die Talje jederzeit eingehängt werden kann. Hat man diese nicht, benötigt man die Alternativaufhängung (dazu später). Ich habe sie ständig dabei, da ich auf verschiedenen Schiffen fahre.

6 6 Hier die eingeschäkelte Talje, zum Bergen einer Person eignet sich jede Rettungsweste mit entsprechender Öse. Wie man auf den folgenden zwei Bildern gut erkennen kann, wird durch das sichern mit BullenTalje der Wirkungswinkel des Baumes sicher eingestellt und auf dieser Position gehalten. Durch auffieren des Bullen wird der Baum kontrolliert üder das Deck gebracht. Wie weiterhin ersichtlich besitzt das verwendete Schiff keine Leiter am Heck, was im MOB-Fall eine Aufnahme einer Person völlig unmöglich macht. Eine entsprechende Einhängleiter ist oft unauffindbar unter den Segeln im Vorschiff vergraben... oder geht auch (hektik) für immer über Bord. Das wäre nicht das erstemal. UBericht_143_11.pdf? blob=publicationfile

7 7 ( Hier sieht man, das mein Gewicht 70 Kg mit einer Hand hochgezogen werden kann. )

8 8 Hier die Alternativaufhängung, wenn keine entsprechende Öse oder Anschlagpunkte am Baum vorhanden sind oder nicht angebracht werden können:

9 9 Wichtig: Bei Verwendung der Alternativaufhängung muss diese möglichst weit nach hinten am Baum ( nah an der Dirk ) angebracht und ggf. gesichert werden (linkes Bild), damit das Gewicht einer Person nicht den Baum brechen kann ( Scherkraft ). Rechtes Bild so nicht! Richtig: Das Gewicht wird über die Dirk vom Baum zum Mast gelenkt.

10 10 Falsch: Hier wirken Schärkräfte auf den Baum, die dieser nicht aushalten kann. Bei Verwendung eines Kickers wirken noch größere Kräfte! Hier muss immer eine Dirk mit dem Großfall gebaut werden! Auf dem verwendeten Schiff ist so ein Kicker vorhanden. Zusätzlich wurde aus Sicherheitsgründen immer eine Dirk ohne Belastung gefahren, die ein Versagen des Kickers abfangen kann.

11 11 Auf diesem Bild sieht man einen fest eingebauten Kicker und die zusätzliche Dirk. Übrigens: Durch die Gewichtsreduzierung kann sich eine Person auch selbst aus dem Wasser ziehen. Kein Witz wie Münchhausen gelingt dies relativ einfach. Auf den folgenden zwei Bildern sieht man den Vorteil einer fest angeschlagenen BullenTalje (Bullenstander) bei Verwendung unter Segel. Zudem könnte hier die MOB-Talje noch zusätzlich schnell angeschlagen werden (sowohl bei vorhandenem festen Auge wie auch die Alternativbefestigung).

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13 13 Noch ein Hinweis zum Schluss: Je nach Bedarf sollte in die Talje evtl. mehr Umlenkrollen verbaut werden. Mit jeder weiteren Rolle kann das zu hebende Gewicht verringert werden. Mit der Talje kann z. B. auch das Beiboot an Bord gehievt werden. Da diese Teile aber oft sehr schwer sind, sind evtl. mehr Rollen nötig. Aber bitte die Belastbarkeit des Baumes und der Dirk beachten. Ihr habt ein Segelschiff und keinen Lastkahn mit Auslegekran! Zur horizontalen Bergung ist eine zweite Person an Bord nötig, die die Hosenbeine mit anhebt. Ein anderes Rettungssystem wird hier dargestellt: Ulrich Barth