TEILCHEN-STECKBRIEFE ELEMENTARTEILCHEN UND WECHSELWIRKUNGEN. welt

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "TEILCHEN-STECKBRIEFE ELEMENTARTEILCHEN UND WECHSELWIRKUNGEN. welt"

Transkript

1 TEILCHEN-STECK ELEMENTARTEILCHEN UND WECHSELWIRKUNGEN Die Elementarteilchen-Steckbriefe können verwendet werden, um die Materie-, Antimaterieund Austauschteilchen des Standardmodells der Teilchenphysik einzuführen und zu systematisieren. In diesem Dokument finden Sie Anregungen zur Verwendung der Steckbriefe, sowie Fragen und Antworten rund um Elementarteilchen und Wechselwirkungen. IMPRESSUM Herausgeber: Michael Kobel, Thomas Trefzger Autoren: Manuela Kuhar (verantwortlich), Fabian Kuger Redaktion: Kerstin Gedigk, Michael Kobel, Carmen Leuschel Layout und Grafiken: büro quer, Projektleitung: Michael Kobel (Gesamtprojekt) Netzwerk Teilchenwelt TU Dresden, Institut für Kern- und Teilchenphysik Thomas Trefzger (Projekt Kontextmaterialien) Julius-Maximilians-Universität Würzburg Lehrstuhl für Physik und ihre Didaktik Redaktionsschluss: November 2012 Lizenz und Nutzung: Creative Commons 2.0-by-nc-nd Vervielfältigung und Weiterverbreitung des Inhalts ist bei Nennung der Quelle für Lehrzwecke ohne Rückfragen gestattet, sofern keine Veränderungen vorgenommen werden. Kommerzielle Nutzung, z.b. zu werblichen Zwecken oder in Lehrbüchern, ist ohne Rücksprache nicht gestattet. Es gilt das Impressum unter PARTNER SCHIRMHERRSCHAFT PROJEKTLEITUNG KONTEXTMATERIALIEN welt der physik

2 INFO ELEMENTARTEILCHEN-STECK HINWEISE FÜR LEHRKRÄFTE UND HINTERGRUNDINFORMATIONEN INHALT: HINWEISE FÜR LEHRKRÄFTE 1. Übersicht 2 2. Allgemeine Hinweise 3 3. Methodische Anregungen 4-6 INHALT: HINTERGRUNDINFORMATIONEN 1. Was sind Elementarteilchen? 7 2. Was bedeutet die Angabe ev/c²? 7 3. Wie erforscht man Elementarteilchen? 7 4. Was ist das Standardmodell der Teilchenphysik? 7 5. Was sind Quarks? 7 6. Was sind Leptonen? 7 7. Worin unterscheiden sich die drei Generationen der Materieteilchen? 8 8. Was ist Antimaterie? 8 9. Was geschieht, wenn ein Teilchen zerfällt? Wie bestimmt man die Massen von Quarks? Was versteht man unter der mittleren Lebensdauer eines Teilchens? Was sind Austauschteilchen und Wechselwirkungen? Was bedeutet die Reichweite einer Wechselwirkung und wovon hängt sie ab? Was sind Ladungen? Was ist eine starke Ladung (Farbladung)? Was ist eine schwache Ladung? Was ist das Higgs-Boson? 11 1

3 ELEMENTARTEILCHEN-STECK HINWEISE FÜR LEHRKRÄFTE Die Elementarteilchen-Steckbriefe können im Unterricht oder in Teilchenphysik-Masterclasses verwendet werden, um die Materie-, Antimaterie- und Austauschteilchen des Standardmodells der Teilchenphysik einzuführen oder ihre Eigenschaften zu wiederholen. In diesem Dokument finden Sie didaktische und methodische Hinweise zur Verwendung der Steckbriefe, sowie Fragen und Antworten rund um Elementarteilchen und Wechselwirkungen. Die Präsentation [Teilchen_Folien] bietet zusammenfassende Grafiken und Erklärungen. Die Steckbriefe sollten in Farbe auf kräftigem Papier ausgedruckt, ausgeschnitten und ggf. laminiert werden. Ein Satz Steckbriefe besteht aus 30 Karten: Je 12 Materie- und Antimaterieteilchen, 5 Austauschteilchen sowie das Higgs-Boson. Die Symbole auf den Steckbriefen stellen die verschiedenen Teilchensorten dar (siehe unten). Anhand der Hintergrundfarben lassen sie sich in Gruppen einteilen: Bei Materieteilchen ist der Hintergrund hellgrau, bei Antimaterieteilchen dunkelblau und bei Austauschteilchen hellgrün. Das Higgs-Boson, das zu keiner dieser Gruppen gehört, hat einen violetten Hintergrund. Es gibt zwei Versionen der Steckbriefe. Auf den Kärtchen der Kurzversion [Teilchen_Steckbriefe_kurz] sind lediglich die Masse und elektrische Ladung der Teilchen angegeben; die Langversion [Teilchen_Steckbriefe_lang] enthält außerdem die starke und schwache Ladung, Lebensdauer und Reichweite. UP-QUARKS NACHWEIS: 1969 u u u MATERIETEILCHEN Masse: 2 MeV/c 2 Elektrische Ladung: +² 3 Starke Ladung: blau, rot, grün Schwache Ladung: +¹ ² POSITRON NACHWEIS: 1932 e + ANTIMATERIETEILCHEN Masse: 0,511 MeV c 2 Elektrische Ladung: +1 Starke Ladung: Schwache Ladung: +¹ ² PHOTON NACHWEIS: 1905 γ AUSTAUSCHTEILCHEN Masse: 0 Elektrische Ladung: 0 Starke Ladung: Schwache Ladung: 0 Mittlere Lebensdauer: unbegrenzt Mittlere Lebensdauer: unbegrenzt Mittlere Lebensdauer: Reichweite: unbegrenzt unbegrenzt Up-artige Quarks Down-artige Quarks Up-artige Antiquarks Down-artige Antiquarks Elektrisch geladene Leptonen Elektrisch neutrale Leptonen (Neutrinos) Photon Gluonen W- und Z-Bosonen Higgs-Boson 2

4 ALLGEMEINE HINWEISE Einordnung im Unterricht Die Einführung der Elementarteilchen bietet sich ab der 10. Klasse im Rahmen einer Unterrichtsreihe über Teilchenphysik an. Das Material kann zur Einführung der Elementarteilchen oder zur Wiederholung und Festigung eingesetzt werden. Das Thema kann an eine Unterrichtsreihe über Kernphysik oder Radioaktivität angeknüpft werden. Im Anschluss bieten sich Unterrichtsstunden zum Thema Wechselwirkungen oder zum Nachweis von Teilchen mittels Detektoren an. Die anschließende Durchführung eines Teilchenphysik-Projekttages (Masterclass) ermöglicht es den Jugendlichen, ihr Wissen aktiv umzusetzen und einen Einblick in die moderne Teilchenphysik zu erhalten. Mehr Informationen finden Sie unter Vorkenntnisse Atomaufbau, Elektronen, elektrische Ladung, Aufbau von Protonen und Neutronen aus Quarks, Vorsilben (Kilo, Mega, Giga ), Elektronenvolt als Energie- und Masseeinheit. Ziele Die Jugendlichen... lernen die grundlegenden Eigenschaften von Elementarteilchen (Masse, Ladungen etc.) kennen. beschreiben Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Elementarteilchen. erklären Unterschiede zwischen Quarks und Leptonen. beschreiben die Ordnung der Materieteilchen in drei Generationen. vergleichen die Eigenschaften von Materie- und Antimaterieteilchen. lernen die drei Ladungsarten (stark, schwach, elektrisch) kennen. lernen die Austauschteilchen der drei für die Teilchenphysik relevanten Wechselwirkungen kennen. Zeitbedarf Abhängig von der verwendeten Methode benötigen Sie Minuten zur Erklärung und Durchführung. Danach sollte eine Auswertung erfolgen. Einführung in das Standardmodell der Teilchenphysik: Themenheft zur Elementarteilchenphysik: L. Mathelitsch, S. Steurer: Elementarteilchen. ÖBV 2003; ISBN Schulbücher: B. Diehl et al.: Physik Oberstufe. Cornelsen Verlag 2008; ISBN J. Grehn, J. Krause: Metzler Physik. Schroedel Verlag 2007; ISBN Higgs-Boson: Neutrinos: Mehr Links und Literaturtipps finden Sie unter 3

5 METHODISCHE ANREGUNGEN METHODE 1: TEILCHEN SORTIEREN Beschreibung: Jeder Teilnehmer erhält einen Steckbrief. Für diese Methode kann das Higgs-Boson weggelassen werden, da es sich in keine Gruppe einordnen lässt. Der Arbeitsauftrag kann lauten: Findet euch mit anderen Elementarteilchen in sinnvolle Gruppen zusammen. Überlegt dann, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede die Teilchen haben. Gibt es eine Ordnung innerhalb eurer Gruppe? Hinweise: Jeder Teilnehmer setzt sich mit den Eigenschaften seines Elementarteilchens auseinander und vergleicht diese mit anderen. So finden sich die Jugendlichen weitgehend selbstständig in Gruppen zusammen. Die Lehrkraft sollte nur bei Bedarf eingreifen: Schau dir die Symbole / den Hintergrund an. Suche nach Elementarteilchen, die ähnliche Eigenschaften haben. Auswertung: Die Jugendlichen erläutern, wie und warum sie bestimmte Gruppen gebildet haben. Dabei sollten Gemeinsamkeiten innerhalb der Gruppe und Unterschiede zu anderen Gruppen angesprochen werden, sowie die Ordnung innerhalb der Gruppe. Eine mögliche Reihenfolge wäre: Quarks, Leptonen, Antimaterie, Austauschteilchen. Im folgenden finden Sie Anregungen für die Auswertung. Sie können die Folien im Dokument [Teilchen_Folien] zur Zusammenfassung verwenden. Weiterführende fachliche Informationen finden Sie in der Datei [Teilchen_Infos]. Welchen Namen würdet ihr eurer Gruppe geben? Warum habt ihr eine Gruppe gebildet? Wir sind alle Materieteilchen / Antimaterieteilchen / Quarks / Neutrinos / Austauschteilchen. Wir haben die gleiche Hintergrundfarbe / das gleiche Symbol auf der Karte. Wir haben die gleiche elektrische Ladung. Welche Eigenschaft(en) habt ihr gemeinsam? elektrische Ladung Quarks tragen eine drittelzahlige elektrische Ladung. Up-artige Quarks tragen eine Ladung von + 2 3, während down-artige Quarks eine Ladung von -1 3 tragen. Leptonen tragen eine ganzzahlige elektrische Ladung. Neutrinos sind elektrisch neutral, und die elektrisch geladenen Leptonen sind einfach negativ geladen. Die elektrische Ladung der Antimaterieteilchen ist jeweils umgekehrt. Unter den (Anti-)Materieteilchen sind nur die Neutrinos elektrisch neutral. Drei Austauschteilchen sind elektrisch neutral (Photon, Gluon, Z-Boson), während die W-Bosonen eine elektrische Ladung tragen. Masse Zwei Austauschteilchen besitzen keine Masse (Photon und Gluon), die restlichen sind sehr massereich (W- und Z-Bosonen). Die letzteren Austauschteilchen vermitteln die schwache Wechselwirkung, welche beispielsweise den Betazerfall und die Kernfusion ermöglicht (s. Fragen 12 und 16 in der Datei [Teilchen_Infos]). Neutrinos sind im Vergleich zu anderen Elementarteilchen sehr leicht. Aus experimentellen Daten lassen sichlediglich Grenzen für ihre Masse angeben: Die Masse des Elektron-Neutrinos liegt zwischen 0,003 und 2 ev, diejenige von Myon- und Tau-Neutrinos zwischen 0,03 und 2 ev. Starke und schwache Ladung (s. Fragen 15 und 16 in der Datei [Teilchen_Infos]): Quarks tragen eine von drei starken Ladungen (auch Farbladungen genannt), d.h. sie unterliegen der starken Wechselwirkung. Bei der Kurzversion der Steckbriefe sind die starken Ladungen durch die verschiedenfarbigen Symbole dargestellt; bei der Langversion sind die Farbladungen explizit angegeben. Die Austauschteilchen der starken Wechselwirkung (Gluonen) tragen acht verschiedene Kombinationen aus Farbladungen. Materie- und Antimaterieteilchen tragen eine halbzahlige schwache Ladung. Austauschteilchen tragen entweder eine ganzzahlige schwache Ladung (W-Bosonen) oder keine (Photonen, Gluonen und Z-Bosonen). 4

6 METHODISCHE ANREGUNGEN Wie unterscheidet ihr euch innerhalb der Gruppe? Wie würdet ihr euch innerhalb der Gruppe sortieren? nach der elektrischen Ladung. nach der Masse: Von jedem der leichtesten Teilchen (Up- und Down-Quark, Elektron) gibt es zwei schwerere Kopien, die sich nur durch ihre Masse voneinander unterscheiden. (s. Frage 7 in der Datei [Teilchen_Infos]). ggf. nach dem Nachweisdatum. Hier könnte auffallen, dass massereichere Teilchen tendenziell später entdeckt wurden. Was unterscheidet euch jeweils von anderen Gruppen? Die elektrische Ladung von Quarks ist drittelzahlig, die von Leptonen ganzzahlig oder neutral. Quarks tragen eine starke Ladung (Farbladung), Leptonen nicht. Materie- und Antimaterieteilchen besitzen jeweils dieselbe Masse, und die entgegengesetzte elektrische Ladung. Wenn Sie die Langversion der Steckbriefe benutzen, fällt auf, dass sich alle Ladungen umkehren (also auch starke und schwache Ladung). Was unterscheidet Quarks und Leptonen voneinander? (s. Fragen 5 und 6 in der Datei [Teilchen_Infos]) Leptonen haben eine ganzzahlige elektrische Ladung, Quarks eine drittelzahlige. Leptonen tragen keine starke Ladung. Jede Quark-Sorte kann eine von drei starken Ladungen annehmen (Quarks unterliegen also der starken Wechselwirkung). Leptonen kommen einzeln vor, Quarks dagegen nicht. Was unterscheidet Materie und Antimaterie voneinander, was haben sie gemeinsam? Ein Antimaterieteilchen trägt die gleiche Masse wie das entsprechende Materieteilchen, jedoch sind sämtliche Ladungen umgekehrt. Was unterscheidet Neutrinos von anderen Materieteilchen? Sie haben eine um mindestens fünf Größenordnungen geringere Masse als das nächstschwerere Elementarteilchen (das Elektron) und tragen nur eine schwache Ladung. Deswegen sind sie experimentell schwierig nachweisbar. Schließlich können die Eigenschaften der Teilchen anhand von passenden Präsentationsfolien zusammengefasst werden, siehe Datei [Teilchen_Folien.pdf]. Sie können auch leere Tabellen an der Tafel andeuten, in welche die Jugendlichen die Teilchen einordnen: Materieteilchen Antimaterieteilchen Austauschteilchen METHODE 2: STANDARDMODELL-PUZZLE Beschreibung: Die Jugendlichen arbeiten in Gruppen. Jede Gruppe erhält einen Satz Steckbriefe. Der Arbeitsauftrag lautet sinngemäß: Ordnet die Elementarteilchen in sinnvollen Gruppen an. Überlegt dann, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede die Teilchen haben. Gibt es eine Ordnung innerhalb der Gruppen? Der Fokus liegt hierbei mehr auf dem Gesamtüberblick als auf den einzelnen Eigenschaften der Teilchen. Es können konkurrierende Lösungen entstehen und diskutiert werden. Auswertung: siehe Methode 1. 5

7 METHODISCHE ANREGUNGEN METHODE 3: TRITETT-SPIEL Beschreibung: Hierbei handelt es sich um eine Abwandlung vom normalen Quartettspiel. Es eignet sich gut dafür, die Teilcheneigenschaften kennenzulernen und zu festigen. Vor dem Spiel sollte ein Überblick über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Elementarteilchen gegeben werden, beispielsweise mit Methode 1 oder 2. Sie benötigen für das Spiel einen Kartensatz pro 2-4 Spieler. Regeln: Bei 4 Spielern erhält jeder 6 Karten, bei 3 Spielern 7 Karten, bei 2 Spielern 9 Karten. Ziel ist es, möglichst viele Dreiergruppen (Tritette) abzulegen. Diese Dreiergruppen bestehen jeweils aus drei Teilchen mit dem gleichen Symbol. Die Gruppen sollten vorher mit den Jugendlichen definiert werden: Elektrisch geladene Leptonen (Kreise) Neutrinos (Rauten) Up-artige Quarks (Dreieck mit Spitze nach oben) Down-artige Quarks (Dreieck mit Spitze nach oben) Entsprechende Antiteilchen-Gruppen Austauschteilchen der schwachen Wechselwirkung (W- und Z-Bosonen) Das Photon, die Gluonen und das Higgs-Boson bleiben übrig. Da es keinen physikalischen Grund gibt, sie zu einer Gruppe zusammenzuschließen, sind sie Schwarze Peter. Um die Tritette zu sammeln, fragen die Spieler reihum ihren jeweils rechten Nachbarn nach einer fehlenden Karte. Es dürfen nur Fragen nach den Teilcheneigenschaften gestellt werden, die im unteren Textfeld angegeben sind (Masse, Ladungen, Lebensdauer und Reichweite). Wenn der Gefragte eine passende Karte hat, muss er diese dem Fragenden geben; dieser muss die Karte nehmen, auch wenn er eine andere Karte wollte. Hierin liegt eine reizvolle Schwierigkeit des Spiels. Wenn der Gefragte keine passende Karte hat, zieht der Fragende eine Karte vom Stapel. Wenn zu zweit gespielt wird, darf der Gefragte nicht dieselbe Karte zurückgeben, die er gerade bekommen hat. Wer innerhalb einer bestimmten Zeit die meisten Tritette ablegen kann, hat gewonnen. Hinweise: Als Hilfestellung können Sie während des Spiels eine Übersichtsgrafik austeilen oder an die Wand projizieren (s. [Teilchen_Folien]. Da das Spiel lange dauern kann, sollte vorher eine Zeitbegrenzung (z.b. 15 Minuten) festgelegt werden. METHODE 4: VIER-ECKEN-SPIEL Beschreibung: Dieses kurze Spiel eignet sich als Einführung zu Beginn einer Unterrichtssequenz zur Teilchenphysik, zur Wiederholung oder auch als Überleitung zu verwandten Themen. Jeder Teilnehmer erhält einen Steckbrief. Die Lehrkraft gibt an, nach welchen Kriterien sich die Jugendlichen auf die Ecken des Raumes verteilen sollen, beispielsweise: Materie, Antimaterie, Austauschteilchen Leptonen, Quarks, Austauschteilchen Elektrische Ladung (neutral, +1/-1, drittelzahlige Ladung) Farbladung (trägt Farbe, Antifarbe oder keine Farbe). schwache Ladung (halbzahlig/ganzzahlig). Masse (m = 0; 0 < m < 20 MeV; 20 MeV < m < 1,5 GeV; m > 1,5 GeV) 1./2./3. Generation (wenn diese vorher besprochen wurden) Die Teilnehmer können sich auch in einer Reihe sortieren: nach der Masse der Teilchen nach dem Jahr ihrer Entdeckung. Auswertung: s. Methode 1. Wenn die Jugendlichen sich nach Masse und Entdeckungsjahr der Teilchen sortieren, sollte auffallen, dass massereichere Teilchen tendenziell später entdeckt wurden. Eine Überleitung zur modernen Forschung mit Teilchenbeschleunigern bietet sich an. 6

8 INFO HINTERGRUNDINFORMATIONEN 1. Was sind Elementarteilchen? Als Elementarteilchen bezeichnet man alle Bestandteile des Universums, bei denen man davon ausgeht, dass sie nicht weiter teilbar sind. Dazu gehören die Materie- und Antimaterieteilchen sowie die Austauschteilchen (s. Frage 12). Elementarteilchen besitzen keine räumliche Ausdehnung zumindest keine, die sich mit heutigen Messinstrumenten messen ließe. Alle Elementarteilchen derselben Sorte (z.b. alle Elektronen) besitzen die gleiche Masse und gleiche Ladungen (s. Fragen 14-16). Elementarteilchen folgen den Gesetzen der Quantenmechanik. So kann beispielsweise ihr Ort und Impuls nicht gleichzeitig exakt gemessen oder vorhergesagt werden, sondern nur in Form von Wahrscheinlichkeiten. 2. Was bedeutet die Angabe ev/c²? Das Elektronenvolt (ev) ist eine Einheit der Energie, die in der Teilchenphysik genutzt wird. Ein ev entspricht der Energie, die ein Elektron gewinnt, wenn es sich durch eine Spannung von einem Volt bewegt. 1 ev entspricht 1,6 *10-19 Joule. Einsteins Formel E = mc 2 drückt aus, dass Masse eine Form von Energie ist; man spricht von der Masse-Energie-Äquivalenz. 1 Somit lässt sich die Masse in der Einheit ev/c 2 angeben Wie erforscht man Elementarteilchen? Elementarteilchen sind für unsere Sinne nicht wahrnehmbar, doch hinterlassen sie makroskopische Spuren, die mit speziellen Messgeräten sichtbar gemacht werden können. Solche Spuren wurden zum ersten Mal Ende des 19. Jahrhunderts in Nebelkammern beobachtet. Elektrisch geladene Teilchen ionisieren die Moleküle, an denen sie vorbeifliegen; an den Ionen lagern sich Flüssigkeitströpfchen an, die als Nebelspuren sichtbar werden. Moderne Detektoren wie diejenigen am internationalen Forschungszentrum CERN in Genf basieren zum Teil auch auf Ionisation, machen sich aber auch andere Effekte zunutze. Um massereiche, instabile Teilchen gezielt zu erzeugen und zu untersuchen, sind Teilchenbeschleuniger nötig. Bei Teilchenkollisionen wandelt sich ein Teil der Bewegungsenergie der Teilchen in Masse um (gemäß der Masse-Energie-Äquivalenz E = mc 2 ). Die Technologie, um Teilchen auf immer höhere Energien zu beschleunigen, wurde seit den 1950er Jahren immer weiter entwickelt, was die Erzeugung von immer massereicheren Teilchen ermöglichte. 4. Was ist das Standardmodell der Teilchenphysik? Das Standardmodell der Teilchenphysik beschreibt Elementarteilchen und ihre Wechselwirkungen (s. Frage 12). Es sind 12 Materieteilchen bekannt: 6 Quarks und 6 Leptonen, die jeweils in drei Generationen angeordnet sind. Alle bisher bekannte Materie besteht aus diesen Teilchen. Die Wechselwirkungen werden durch Austauschteilchen vermittelt (s. Frage 12). Die allermeisten Voraussagen des Standardmodells wurden seit den 1970er Jahren experimentell bestätigt. Beispielsweise wurde damals die Existenz von massereichen Quarks vorhergesagt; später wurden diese mithilfe von Teilchenbeschleunigern erzeugt und nachgewiesen. Im Jahr 2012 wurde am CERN wahrscheinlich das letzte fehlende Elementarteilchen nachgewiesen das Higgs-Boson (s. Frage 17). Das Standardmodell liefert Erklärungen für viele Vorgänge in der Natur, jedoch gibt es noch viele offene Fragen, beispielsweise: Wie passt die Schwerkraft zum Standardmodell? Aus was besteht die Dunkle Materie, die einen Großteil der Masse des Universums ausmacht? Warum gibt es so viel mehr Materie als Antimaterie? 5. Was sind Quarks? Eine Klasse von Materieteilchen wird als Quarks bezeichnet. Man unterteilt sie in die up-artigen Quarks, die eine elektrische Ladung von +2 3 tragen, und die down-artigen Quarks mit Quarks können drei verschiedene starke Ladungen annehmen (auch Farbladungen genannt). Aus diesem Grund sind drei verschiedenfarbige Symbole auf den Kärtchen abgebildet. Man bezeichnet die starken Ladungen mit rot, blau und grün, und im Falle von Antimaterie mit antirot, antiblau und antigrün (s. Frage 15). Die Antifarben sind auf den Kärtchen als cyan, gelb und magenta dargestellt. Quarks werden durch die starke Wechselwirkung (s. Frage 12) zusammengehalten. Diese ist dafür verantwortlich, dass Quarks in der Natur nicht einzeln vorkommen können. Nur Zusammenschlüsse aus drei Quarks oder aus je einem Quark und Antiquark konnten bisher eindeutig nachgewiesen werden. Der Überbegriff für diese Teilchen lautet Hadronen (altgr.: αδρός hadrós dick, stark ). Die bekanntesten Hadronen sind Protonen und Neutronen (aus 3 Quarks) sowie Pionen (aus einem Quark und einem Antiquark). Alle Hadronen tragen insgesamt eine ganzzahlige elektrische Ladung. 6. Was sind Leptonen? Eine Klasse von Elementarteilchen wird Leptonen (gr.: λεπτός leptós klein, fein ) genannt. Anders als Quarks besitzen Leptonen keine starke Ladung (s. Frage 15); sie kommen also in der Natur einzeln vor. Es gibt elektrisch geladene Leptonen (Elektronen, Myonen und Tauonen) und elektrisch neutrale Leptonen (Neutrinos). 1 In den vorliegenden Materialien steht der Begriff Masse stets für die Ruhemasse eines Teilchens. Die einzige Ausnahme ist die Formel E = mc 2. Hier steht das Kürzel m für die relativistische Masse. 2 In der teilchenphysikalischen Literatur werden Massen und Impulse ebenso wie Energie in ev angegeben. Dafür wird der konstante Faktor c gleich 1 gesetzt. 7

9 INFO HINTERGRUNDINFORMATIONEN Neutrinos besitzen lediglich eine schwache Ladung (s. Frage 16). Da die schwache Wechselwirkung eine extrem kurze Reichweite hat, wechselwirken Neutrinos äußerst selten mit Materie. Das macht es schwierig, sie in Detektoren nachzuweisen. In den Detektoren am CERN beispielsweise werden Neutrinos nur indirekt nachgewiesen, indem man die Gesamtenergie vor und nach einer Teilchenkollision vergleicht; wenn danach Energie fehlt, lässt sich daraus auf die Entstehung von einem oder mehreren Neutrinos schließen. 7. Worin unterscheiden sich die drei Generationen der Materieteilchen? Sämtliche Materie unserer Umgebung besteht aus Up- und Down-Quarks sowie Elektronen. Diese Teilchen und die Elektron-Neutrinos bilden die erste Generation der Materieteilchen. Von jedem dieser Teilchen existieren zwei schwerere Kopien, welche sich nur durch ihre Masse voneinander unterscheiden. So ist beispielsweise das Myon rund 200-mal massereicher als das Elektron, und das Tauon sogar rund 4000-mal schwerer. Die Teilchen der zweiten und dritten Generation sind instabil, d.h. sie wandeln sich innerhalb von Sekundenbruchteilen in leichtere Teilchen um (s. Frage 9). Warum es genau drei Generationen gibt, oder ob es vielleicht eine vierte, sehr viel schwerere Generation von Teilchen gibt, wird derzeit noch erforscht. 8. Was ist Antimaterie? Zu jedem Materieteilchen gibt es ein Antimaterieteilchen mit gleicher Masse, aber entgegengesetzten Ladungen (s. Fragen 14-16). Isolierte Antimaterieteilchen verhalten sich genauso wie Materie. Trifft ein Antiteilchen jedoch auf seinen Materiepartner, entstehen aus der vorhandenen Energie (Masse und Bewegungsenergie) ein oder mehrere Austauschteilchen. Diesen Prozess nennt man Annihilation oder Vernichtung. Meist entsteht dabei elektromagnetische Strahlung in Form von zwei Photonen 3. Der umgekehrte Prozess heißt Paarbildung : Aus Energie in Form von Austauschteilchen entsteht ein Teilchen-Antiteilchen-Paar. Man geht davon aus, dass beim Urknall auf diese Weise Materie und Antimaterie in gleichen Mengen aus Energie entstanden sind. Warum nicht alle Materie wieder annihiliert wurde, so dass wir in einem Universum aus der übrig gebliebenen Materie existieren, ist eine ungelöste Frage aktueller Forschung. 9. Was geschieht, wenn ein Teilchen zerfällt? Stabile Materie besteht nur aus Elementarteilchen der ersten Generation: Elektronen, Up- und Down-Quarks. Elementarteilchen der zweiten und dritten Generation wandeln sich nach kurzer Zeit in leichtere Teilchen um; man sagt, sie zerfallen. Die Zerfallsprodukte sind allerdings keine Bruchstücke des ursprünglichen Teilchens, sondern völlig neue Teilchen. Bei Zerfällen gelten Impuls- und Energieerhaltung sowie weitere Erhaltungssätze. Insbesondere muss die Summe aller Ladungen vor und nach dem Zerfall gleich sein (Ladungserhaltung). 10. Wie bestimmt man die Massen von Quarks? Da Quarks in der Natur nicht einzeln vorkommen, kann man ihre Masse nicht direkt messen. Stattdessen bestimmen Forscher die Masse von Hadronen das sind Teilchen, die aus Quarks bestehen, wie beispielsweise Protonen und schließen daraus auf die Masse der einzelnen Quarks. Die Masse der schwereren Quarks kann genauer bestimmt werden als die der leichteren Was versteht man unter der mittleren Lebensdauer eines Teilchens? Nicht alle Elementarteilchen sind stabil. Up-Quarks und Elektronen und ihre Antiteilchen haben eine prinzipiell unbegrenzte Lebensdauer; auch Photonen und Gluonen könnten unbegrenzt lange existieren, wenn sie niemals mit anderen Teilchen wechselwirken würden. Die (Anti-)Materieteilchen der zweiten und dritten Generation sowie W- und Z-Bosonen zerfallen dagegen schnell in leichtere Teilchen (s. Frage 9). Man kann die Lebensdauer eines individuellen Teilchens nicht exakt vorhersagen, sondern lediglich die Wahrscheinlichkeit angeben, dass es innerhalb eines Zeitintervalls zerfallen wird. Die mittlere Lebensdauer einer Teilchensorte (z.b. Myonen) entspricht der Zeit, nach der die Anzahl dieser Teilchen nur noch den Bruchteil 1/e (etwa 36,8 Prozent) von der ursprünglichen Anzahl beträgt. Das entspricht also nicht der Halbwertszeit, die bei Kernzerfällen verwendet wird. Die Lebensdauer eines Teilchens hängt unter anderem von seiner Masse und der Anzahl der Zerfallsmöglichkeiten ab. Je massereicher ein Teilchen ist und je mehr Zerfallsmöglichkeiten es gibt, desto kürzer ist im Allgemeinen seine Lebensdauer. Die Lebensdauer von Quarks lässt sich nicht direkt messen, da sie nicht einzeln vorkommen. Bei den auf den Steckbriefen angegebenen Lebensdauern handelt es sich um Schätzungen, 3 Je nachdem, welche Teilchen zusammenstoßen, können auch mehrere Gluonen oder ein Z-Boson entstehen. Wenn ein Quark auf ein Antiquark der gleichen Generation und der gleichen schwachen Ladung trifft oder ein Lepton auf ein passendes Antilepton (z.b. ein Elektron auf ein Elektron- Antineutrino oder ein Up-Quark auf ein Down-Antiquark), vernichten sich diese in ein W - - bzw. W + -Boson. 4 Die Masse eines Hadrons ist nicht einfach die Summe der Quarkmassen, sondern auch deren Bindungsenergie trägt einen großen Teil zur Masse bei. Bei aus Up- und Down-Quarks gebildeten Hadronen überwiegt der Anteil der Bindungsenergie, so dass die Massen der einzelnen Quarks nur annäherungsweise mithilfe theoretischer Modelle berechnet werden können. Bei Hadronen, die aus schwereren Quarks bestehen, macht deren Masse einen großen Anteil der Gesamtmasse des Hadrons aus. Dadurch lassen sich die einzelnen Quarkmassen genauer bestimmen. Ein Sonderfall ist das Top-Quark: Es zerfällt so schnell, dass es keine Hadronen bilden kann. In diesem Fall rekonstruiert man die Masse des zerfallenen Top-Quarks aus den Energien seiner Zerfallsprodukte. 8

10 INFO HINTERGRUNDINFORMATIONEN die aus Zerfällen verschiedener Hadronen berechnet wurden. Down-Quarks sind nur dann stabil, wenn sie sich mit zwei Up- Quarks zu einem Proton zusammenschließen. Protonen sind stabil, da es kein leichteres Hadron mit dem gleichen Spin (1 2 ) gibt, in das sie zerfallen könnten. Bei Neutrinos kann man nicht von einer Lebensdauer sprechen. Experimente zeigen, dass sie offenbar nicht wie andere Teilchen zerfallen. Mit der Ausbreitung eines Neutrinos ändert sich vielmehr ständig die Wahrscheinlichkeit, es in einem bestimmten Flavour vorzufinden (Elektron-Neutrino ν e, Myon- Neutrino ν µ oder Tau-Neutrino ν τ ). Diese Besonderheit wird Oszillation genannt. 12. Was sind Austauschteilchen und Wechselwirkungen? Die Wechselwirkungen sorgen dafür, dass sich Elementarteilchen anziehen, abstoßen oder auf andere Weise aufeinander einwirken: Teilchen können entstehen (z.b. bei der Paarbildung), sich gegenseitig vernichten (wenn ein Materie- und ein Antimaterieteilchen zusammentreffen) oder sich ineinander umwandeln (z.b. die Umwandlung eines Down-Quarks in ein Up-Quark beim Betazerfall). Alle Vorgänge in der Natur lassen sich mithilfe von vier Wechselwirkungen (oft auch einfach Kräfte genannt) beschreiben: die elektromagnetische Wechselwirkung, die starke Wechselwirkung, die für den Zusammenhalt der Atomkerne und die Anziehung der Quarks untereinander sorgt, die schwache Wechselwirkung, die radioaktive Zerfallsprozesse (Betazerfall) und die Kernfusion ermöglicht, die Gravitation, die eine gegenseitige Anziehung aller massebehafteten Teilchen bewirkt. Nur die ersten drei Wechselwirkungen spielen in der Teilchenphysik eine Rolle. Die Gravitation wird dagegen am besten von der Allgemeinen Relativitätstheorie beschrieben. Es ist noch nicht gelungen, sie in den Rahmen des Standardmodells der Teilchenphysik zu integrieren. Die Wechselwirkungen werden mithilfe von Austauschteilchen vermittelt. Je nach Zusammenhang werden diese manchmal auch als Kraftteilchen, Botenteilchen o.ä. bezeichnet. Alle Austauschteilchen gehören zu den Bosonen (Teilchen mit ganzzahligem Spin). Im Falle einer abstoßenden Kraft kann man sich die Wirkung von Austauschteilchen so wie in Abb. 1 vorstellen. Abb. 1: Die Figuren im Boot entsprechen Elementarteilchen, der Ball einem Austauschteilchen. Das bekannteste Austauschteilchen ist das Photon, welches die elektromagnetische Wechselwirkung vermittelt. Die Gluonen (engl. to glue = kleben) vermitteln die starke Wechselwirkung (s. Frage 15). Die schwache Wechselwirkung (s. Frage 16) wird durch die massereichen Austauschteilchen W +, W - und Z 0 vermittelt, auch W- und Z-Bosonen genannt. Die Existenz eines Austauschteilchens der Gravitation (das Graviton) wird zwar von verschiedenen Theorien vorhergesagt, jedoch wurde es noch nicht experimentell nachgewiesen. Die Gravitation ist rund mal schwächer als die starke Wechselwirkung. Trotzdem hat sie für den menschlichen Alltag eine offensichtliche Bedeutung, da die Erde extrem groß ist und da sie stets eine anziehende Kraft bewirkt, die durch nichts abgeschirmt werden kann (es gibt keine negative Masse). 13. Was bedeutet die Reichweite einer Wechselwirkung und wovon hängt sie ab? In der Langversion der Steckbriefe ist bei den Austauschteilchen die Reichweite der jeweiligen Wechselwirkung angegeben. Diese gibt an, bis zu welcher Entfernung Elementarteilchen wechselwirken können. Die elektromagnetische Wechselwirkung hat eine prinzipiell unbegrenzte Reichweite, da ihre Austauschteilchen (Photonen) keine Ruhemasse besitzen und keine Ladungen tragen; sie wechselwirken also nicht miteinander. Gluonen sind zwar ebenfalls masselos und elektrisch neutral, jedoch tragen sie eine Kombination aus zwei oder mehr Farbladungen, so dass sie miteinander wechselwirken. Deswegen hat die starke Wechselwirkung nur eine Reichweite von rund m, was etwa einem Protonendurchmesser entspricht. 5 5 Die starke Wechselwirkung verhält sich prinzipiell anders als die elektromagnetische Wechselwirkung oder die Gravitation. Es ist mit einem endlichen Energieaufwand möglich, zwei elektrisch geladene Teilchen voneinander zu trennen oder eine Rakete aus dem Gravitationsfeld der Erde zu lösen. Wenn dagegen Quarks voneinander getrennt werden sollen, steigt die nötige Energie mit wachsendem Abstand bis ins Unendliche. Bei Abständen von etwa einem Femtometer (10-15 m) ist die nötige Energie so groß, dass sich daraus neue Quark-Antiquark-Paare bilden können. Diese bilden dann mit den Quarks, die man zu trennen versucht, neue Hadronen. Quarks sind also gewissermaßen im Inneren von Hadronen gefangen; diese Eigenschaft nennt man Confinement. Die Reichweite der starken Wechselwirkung wird aus dem beschriebenen Grund üblicherweise mit am angegeben. 9

11 INFO HINTERGRUNDINFORMATIONEN Die schwache Wechselwirkung wird von W- und Z-Bosonen vermittelt. Deren Masse ist um ein Vielfaches höher als die eines Protons; zu ihrer Erzeugung ist also viel Energie notwendig. An vielen Prozessen (z.b. Betazerfall, Kernfusion) sind W- und Z-Bosonen beteiligt, obwohl hierbei nicht genug Energie zur Verfügung steht, um sie mit ihrer tatsächlichen Masse zu erzeugen. Die Austauschteilchen können dann trotzdem als virtuelle Teilchen entstehen allerdings mit einer kleineren Masse, und nur für sehr kurze Zeit. 6 Die Reichweite der schwachen Wechselwirkung beträgt daher nur etwa m Was sind Ladungen? Eine Ladung ist eine Eigenschaft eines Teilchens, die bestimmt, ob und wie es von den vier Wechselwirkungen beeinflusst wird. Am bekanntesten ist die elektrische Ladung: Ist ein Teilchen positiv oder negativ elektrisch geladen, unterliegt es der elektromagnetischen Wechselwirkung, ansonsten nicht. Analog gibt es für die anderen Wechselwirkungen jeweils eine zugehörige Ladung. Zur schwachen Wechselwirkung gibt es die schwache Ladung, zur starken Wechselwirkung gehört die starke Ladung, auch Farbladung genannt. 15. Was ist eine starke Ladung? Die starke Ladung (oft auch Farbladung genannt) bestimmt, ob ein Teilchen der starken Wechselwirkung unterliegt. Quarks und Antiquarks tragen eine Farbladung, sowie auch die Austauschteilchen der starken Wechselwirkung, die Gluonen. Während jede Teilchensorte nur eine bestimmte elektrische Ladung annehmen kann (im Falle von Elektronen: -1), gibt es Quarks mit drei verschiedenen Farbladungen. Man bezeichnet sie mit rot, blau und grün, und im Falle von Antimaterie mit antirot, antiblau und antigrün (Die Antifarben sind auf den Kärtchen als cyan, gelb und magenta dargestellt.). In der Natur kommen Quarks nicht einzeln vor, sondern nur in farbneutralen oder weißen Kombinationen (s. Abb. 2). Das kann auf zwei Arten geschehen: Entweder schließen sich drei Quarks zusammen (rot + grün + blau = weiß) wie es zum Beispiel bei Protonen und Neutronen geschieht. Diese Teilchen werden unter dem Oberbegriff Baryonen zusammengefasst. Alternativ kann sich ein Quark für kurze Zeit mit einem Antiquark zusammenschließen (Farbe + passende Antifarbe = weiß). Diese Paare nennt man Mesonen. Ein Beispiel dafür sind die Pionen, welche unter anderem entstehen, wenn kosmische Strahlung auf die Erdatmosphäre trifft. Gluonen können acht Kombinationen aus Farbladungen tragen. Daher sind auf den Kärtchen acht Symbole abgebildet. Sechs Gluonen haben jeweils zwei Farbladungen. Ein Quark kann seine Farbladung ändern, indem es ein entsprechendes Gluon aussendet. Weiterhin gibt es zwei Gluonen mit mehreren Farbladungen. Diese vermitteln Wechselwirkungen zwischen Quarks, bei denen sich deren Farbladung nicht ändert (s. Abb. 3). rot + antirot = weiß blau + antiblau = weiß grün + antigrün = weiß Mesonen Kombinationen von Quarks blau + rot + grün = weiß antiblau + antirot + antigrün = weiß Baryonen Abb. 2: Quarks kommen nicht einzeln vor, sondern nur in farbneutralen oder weißen Kombinationen. Entweder schließt sich ein Quark kurzzeitig mit einem Antiquark zusammen (links), oder es können sich drei Quarks oder drei Antiquarks zusammenschließen (rechts). Abb. 3: Ein Quark mit einer Farbe der oberen Reihe kann sich in ein Quark der linken Spalte verwandeln, indem es das entsprechende Gluon aussendet. Wechselwirkungen ohne Farbänderung werden durch zwei Gluonen vermittelt, die Kombinationen der diagonalen Gluonen sind. 6 Das geschieht sehr selten, d.h. die Wahrscheinlichkeit für eine schwache Wechselwirkung ist sehr gering, wenn die Energien der beteiligten Teilchen niedrig sind. Dies ist so ähnlich, als ob man ein schwingungsfähiges System (z.b. eine Feder) fern von dessen Eigenfrequenz zum Schwingen anregt; dann wird das System nur mit einer kleinen Auslenkung (Amplitude) schwingen. Die Eigenfrequenz entspricht der tatsächlichen Masse des W-Bosons und die kleine Amplitude der Seltenheit der Wechselwirkung. 7 Die Reichweite der schwachen Wechselwirkung lässt sich folgendermaßen abschätzen: W- und Z-Bosonen können höchstens eine Zeitspanne Δt lang existieren. Diese ist durch die Energie-Zeit-Unschärferelation gegeben: ΔE Δt ħ/2. ΔE entspricht hier der Masse des W- oder Z-Bosons (80 bzw. 91 GeV). Die Entfernung, welche die Bosonen in der Zeit Δt zurücklegen können, ist etwa R = c Δt (c = Lichtgeschwindigkeit). Wenn man die entsprechenden Werte einsetzt, erhält man eine Reichweite von etwa m. 10

12 INFO HINTERGRUNDINFORMATIONEN 16. Was ist eine schwache Ladung? Die schwache Ladung bestimmt, ob ein Teilchen der schwachen Wechselwirkung unterliegt. Alle Materie- und Antimaterieteilchen tragen eine halbzahlige schwache Ladung. Austauschteilchen tragen eine ganzzahlige schwache Ladung (W-Bosonen) oder keine (Photonen, Gluonen und Z- Bosonen). Die schwache Wechselwirkung ermöglicht die Umwandlung von schweren Leptonen in leichtere Leptonen und von schweren Quarks in leichtere Quarks. Letzteres geschieht beispielsweise bei der Kernfusion in Sternen sowie beim Betazerfall. Neutrinos sind die einzigen Materieteilchen, die außer der schwachen Ladung keine weitere Ladung besitzen. Sie unterliegen also nur der schwachen Wechselwirkung, die eine sehr kurze Reichweite hat (s. Frage 13). Deswegen können sie sich weite Strecken durch Materie bewegen, ohne jemals mit einem anderen Teilchen zu wechselwirken. Daher sind sie in Detektoren sehr schwierig nachzuweisen. 17. Was ist das Higgs-Boson? Schon seit über 40 Jahren suchen Forscher nach diesem Elementarteilchen dem letzten fehlenden Baustein im Standardmodell der Teilchenphysik. Im Juli 2012 wurde am CERN die Existenz eines bisher unbekannten Elementarteilchens nachgewiesen, bei dem es sich wahrscheinlich um das Higgs-Boson handelt. Wenn seine Existenz nachgewiesen wird, ist das ein überzeugender Hinweis für die Richtigkeit des Standardmodells, und dessen Erklärung dafür, wie Elementarteilchen ihre Masse erhalten. Das theoretische Gebäude des Standardmodells funktioniert nur dann, wenn Elementarteilchen keine Masse besitzen. Doch das stimmt offensichtlich nicht: Wenn das so wäre, könnten sich keine festen Strukturen bilden, weil masselose Teilchen stets mit Lichtgeschwindigkeit fliegen. Wie erhalten Teilchen also nachträglich ihre Masse? Eine mögliche Erklärung haben Peter Higgs und andere Physiker 1964 gegeben: Ihre Theorie besagt, dass das ganze Universum von dem sogenannten Higgs-Feld erfüllt ist. Manche Teilchen, wie beispielsweise Photonen, fliegen ungehindert durch dieses Feld und bewegen sich daher mit Lichtgeschwindigkeit; anderen Teilchen setzt das Higgs-Feld Widerstand entgegen, als ob sie sich durch zähen Honig bewegen würden. Somit bewegen sich die Teilchen langsamer sie verhalten sich, als hätten sie Masse. 8 Warum verschiedene Teilchensorten allerdings jeweils eine bestimmte Masse tragen und nicht irgendeine andere, erklärt das Standardmodell nicht. 9 Wir spüren das Higgs-Feld nicht, weil es strukturlos und homogen ist und überall im Universum existiert so ähnlich, wie man Luft nicht bemerkt, wenn es windstill ist. Erst wenn man in der Luft Druckwellen erzeugt, spürt man diese als Geräusch oder Wind. Analog dazu sollte das Higgs-Feld schwingen, wenn energiereiche Teilchen hindurchfliegen. Diese Schwingungen heißen Higgs-Bosonen ; sie sollten sich als Elementarteilchen erzeugen und nachweisen lassen. Der Teilchenbeschleuniger LHC wurde insbesondere zu diesem Zweck gebaut. Das Teilchen, das 2012 am CERN entdeckt wurde, entspricht dem vom Standardmodell vorhergesagten Steckbrief des Higgs-Bosons: Es ist massereich und elektrisch neutral, und die Messergebnisse sind mit einem Spin von 0 verträglich. Doch ist es wirklich das Higgs-Boson oder ein unerwarteter Zwilling? Und gibt es vielleicht nicht nur eine Art von Higgs-Boson, sondern gleich mehrere? Um solche Fragen zu klären, werden Forscher noch einige Jahre brauchen. Es bleibt also spannend! 8 In der Tat waren Teilchen in der ersten Billionstelsekunde nach dem Urknall masselos. Erst dann war das Universum genügend abgekühlt, damit das Higgs-Feld kondensieren konnte. 9 Das Higgs-Feld erklärt lediglich, wie Elementarteilchen ihre Masse erhalten, nicht dagegen größere Objekte. Beispielsweise stammt der größte Teil der Masse von Protonen und Neutronen von der Bindungsenergie zwischen den Quarks. 11

POSITRON NACHWEIS: e + ANTIMATERIETEILCHEN. Masse: 0 Elektrische Ladung: 0 Starke Ladung: Schwache Ladung: 0

POSITRON NACHWEIS: e + ANTIMATERIETEILCHEN. Masse: 0 Elektrische Ladung: 0 Starke Ladung: Schwache Ladung: 0 ELEMENTARTEILCHEN-STECK HINWEISE FÜR LEHRKRÄFTE Die Elementarteilchen-Steckbriefe können im Unterricht oder in Teilchenphysik-Masterclasses verwendet werden, um die Materie-, Antimaterie- und Austauschteilchen

Mehr

ELEMENTARTEILCHEN-STECKBRIEFE HINTERGRUNDINFORMATIONEN

ELEMENTARTEILCHEN-STECKBRIEFE HINTERGRUNDINFORMATIONEN ELEMENTARTEILCHEN-STECK In diesem Dokument finden Sie fachliche Informationen rund um Elementarteilchen und Wechselwirkungen. Die Fragen und Antworten wurden passend zu den Elementarteilchen-Steckbriefen

Mehr

DAS STANDARDMODELL DER TEILCHENPHYSIK HINTERGRUNDINFORMATIONEN

DAS STANDARDMODELL DER TEILCHENPHYSIK HINTERGRUNDINFORMATIONEN DAS STANDARD DER TEILCHENPHYSIK In diesem Dokument sind Fragen und Antworten rund um Elementarteilchen und Wechselwirkungen zu finden. Diese wurden passend zu den Elementarteilchen-Steckbriefen und den

Mehr

TEILCHENSTECKBRIEFE METHODISCHE ANREGUNGEN UND HINWEISE

TEILCHENSTECKBRIEFE METHODISCHE ANREGUNGEN UND HINWEISE TEILCHENSTECK METHODISCHE ANREGUNGEN UND HINWEISE Die Teilchensteckbriefe können verwendet werden, um die Materie-, Anti-Materie und Botenteilchen des Standardmodells der Teilchenphysik einzuführen und

Mehr

TEILCHENSTECKBRIEFE METHODISCHE ANREGUNGEN UND HINWEISE

TEILCHENSTECKBRIEFE METHODISCHE ANREGUNGEN UND HINWEISE TEILCHENSTECK METHODISCHE ANREGUNGEN UND HINWEISE Die Teilchensteckbriefe können verwendet werden, um die Materie-, Anti-Materie und Botenteilchen des Standardmodells der Teilchenphysik einzuführen und

Mehr

HANDOUT FÜR TEILCHENPHYSIK-MASTERCLASSES

HANDOUT FÜR TEILCHENPHYSIK-MASTERCLASSES HINWEISE HANDOUT FÜR TEILCHENPHYSIK-MASTERCLASSES ATLAS-DATEN: () Liebe Vermittler, das vorliegende Handout unterstützt die Teilnehmer von Teilchenphysik-Masterclasses bei der Messung und ermöglicht ihnen

Mehr

Einheit 13 Subatomare Physik 2

Einheit 13 Subatomare Physik 2 Einheit 13 Subatomare Physik 2 26.01.2012 Markus Schweinberger Sebastian Miksch Markus Rockenbauer Subatomare Physik 2 Fundamentale Wechselwirkungen Das Standardmodell Elementarteilchen Erhaltungssätze

Mehr

HANDOUT FÜR TEILCHENPHYSIK-MASTERCLASSES

HANDOUT FÜR TEILCHENPHYSIK-MASTERCLASSES HINWEISE HANDOUT FÜR TEILCHENPHYSIK-MASTERCLASSES ATLAS-DATEN: () Liebe Vermittler, das vorliegende Handout unterstützt die Teilnehmer von Teilchenphysik-Masterclasses bei der Messung und ermöglicht ihnen

Mehr

analyse Von lhc-daten: Z-pfad ANLEITUNG ZUR AUSWERTUNG VoN TEILCHENSPUREN

analyse Von lhc-daten: Z-pfad ANLEITUNG ZUR AUSWERTUNG VoN TEILCHENSPUREN ANLEITUNG analyse Von lhc-daten: Z-pfad ANLEITUNG ZUR AUSWERTUNG VoN TEILCHENSPUREN der HinterGrund Im Teilchenbeschleuniger LHC am internationalen forschungszentrum CERN bei Genf kollidieren Protonen

Mehr

Teilchenphysik. Was wir heute wissen. Philipp Lindenau Dresden Herzlich willkommen!

Teilchenphysik. Was wir heute wissen. Philipp Lindenau Dresden Herzlich willkommen! Teilchenphysik Was wir heute wissen Philipp Lindenau Dresden 14.03.2016 Herzlich willkommen! Teil 1: Einführung Warum Teilchenphysik? Warum Teilchenphysik? Interesse und Neugier! Erkenntnisgewinn über

Mehr

Teilchenphysik Masterclasses. Das Leben, das Universum und der ganze Rest

Teilchenphysik Masterclasses. Das Leben, das Universum und der ganze Rest Teilchenphysik Masterclasses Das Leben, das Universum und der ganze Rest 1 Teil 1: Einführung Warum Teilchenphysik? 2 Fundamentale Fragen Wer? Wie? Wieviel? Was? Wo? Wann? Warum? 3 Warum Teilchenphysik?

Mehr

Die Bausteine der Natur

Die Bausteine der Natur Die Bausteine der Natur Teilchenwelt - Masterclass 2011 Matthias Schröder, Jan Thomsen Fragen der Teilchenphysik Woraus bestehen wir und unsere Welt? Was sind die fundamentalen Kräfte in unserem Universum?

Mehr

Teilchenphysik. Herzlich willkommen! Was wir heute wissen. Philipp Lindenau TU Dresden

Teilchenphysik. Herzlich willkommen! Was wir heute wissen. Philipp Lindenau TU Dresden Teilchenphysik Was wir heute wissen Philipp Lindenau TU Dresden 16.03.2018 Herzlich willkommen! Inhalte dieses Vortrags 1. Einführung: Warum Teilchenphysik? 2. Theoretisches: Wie Physiker sich die Welt

Mehr

Teilchenphysik. Was wir heute wissen. Philipp Lindenau TU Dresden Herzlich willkommen!

Teilchenphysik. Was wir heute wissen. Philipp Lindenau TU Dresden Herzlich willkommen! Teilchenphysik Was wir heute wissen Philipp Lindenau TU Dresden 10.03.2017 Herzlich willkommen! Inhalte dieses Vortrags 1. Einführung: Warum Teilchenphysik? 2. Theoretisches: Wie Physiker sich die Welt

Mehr

6. Elementarteilchen

6. Elementarteilchen 6. Elementarteilchen Ein Ziel der Physik war und ist, die Vielfalt der Natur auf möglichst einfache, evtl. auch wenige Gesetze zurückzuführen. Die Idee hinter der Atomvorstellung des Demokrit war, unteilbare

Mehr

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/standardmodell)

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/standardmodell) Standardmodell der Teilchenphysik Man könnte das Standardmodell als Schatztruhe des Wissens über die Materie bezeichnen. Rein formal gliedert es sich in die für den Aufbau der Materie verantwortlichen

Mehr

Elementarteilchen. wie wir sie bei LHC sehen können

Elementarteilchen. wie wir sie bei LHC sehen können Elementarteilchen und wie wir sie bei LHC sehen können Manfred Jeitler Institut für Hochenergiephysik der Öt Österreichischen ihi h Akademie Akd der Wissenschaften hft 1 Das Wasserstoffatom e - Photonaustausch

Mehr

Das Standardmodell der Teilchenphysik. Clara Fuhrer

Das Standardmodell der Teilchenphysik. Clara Fuhrer 1 Das Standardmodell der Teilchenphysik Clara Fuhrer 2 Das Standardmodell der Teilchenphysik Gliederung: Einführung Was ist das Standardmodell Die Elementarteilchen Leptonen Hadronen Quarks Die Wechselwirkungen

Mehr

Standardmodell der Materie und Wechselwirkungen:

Standardmodell der Materie und Wechselwirkungen: Standardmodell der Materie und en: (Quelle: Wikipedia) 1.1. im Standardmodell: sind die kleinsten bekannten Bausteine der Materie. Die meisten Autoren bezeichnen die Teilchen des Standardmodells der Teilchenphysik

Mehr

Vorlesung Struktur der Materie, (in Vertretung: Michael Kobel)

Vorlesung Struktur der Materie, (in Vertretung: Michael Kobel) Vorlesung Struktur der Materie, 15.6.09 (in Vertretung: Michael Kobel) Überblick/WH: Prinzipien der Wechselwirkungen Entdeckung der Botenteilchen Erkenntnisse aus e + e - Vernichtung Zahl der Farbladungen

Mehr

Elementarteilchenphysik

Elementarteilchenphysik Masterclass 2010 Elementarteilchenphysik Robert Harlander Bergische Universität Wuppertal 17. Februar 2010 Robert Harlander Masterclass Uni Wuppertal p. 1 Elementarteilchenphysik Zentrale Fragen: Was sind

Mehr

Wie arbeitet ein Teilchenphysiker? Das Standardmodell, Detektoren und Beschleuniger.

Wie arbeitet ein Teilchenphysiker? Das Standardmodell, Detektoren und Beschleuniger. Grafik 2 Vorstellung des Instituts für Kern- und Teilchenphysik Wie arbeitet ein Teilchenphysiker? Das Standardmodell, Detektoren und Beschleuniger. Dipl. Phys. Kathrin Leonhardt 1 Grafik 2 Auf den Spuren

Mehr

Elementarteilchenphysik

Elementarteilchenphysik Masterclass 2011 Elementarteilchenphysik Robert Harlander Bergische Universität Wuppertal 9. März 2011 Robert Harlander Masterclass Uni Wuppertal p. 1 Elementarteilchenphysik Zentrale Fragen: Was sind

Mehr

Teilchenphysik. Das Leben, das Universum und der ganze Rest

Teilchenphysik. Das Leben, das Universum und der ganze Rest Teilchenphysik Das Leben, das Universum und der ganze Rest 2 Teil 1: Einführung Warum Teilchenphysik? Wer ist ATLAS? 37 Länder 173 Institute 3000 Wissenschaftler 4 Warum Teilchenphysik? Interesse und Neugier!

Mehr

Teilchenphysik. Das Leben, das Universum und der ganze Rest

Teilchenphysik. Das Leben, das Universum und der ganze Rest Teilchenphysik Das Leben, das Universum und der ganze Rest 2 Teil 1: Einführung Warum Teilchenphysik? Wer ist ATLAS? 37 Länder 173 Institute 3000 Wissenschaftler 4 Warum Teilchenphysik? Interesse und Neugier!

Mehr

1.3 Historischer Kurzüberblick

1.3 Historischer Kurzüberblick 1.3 Historischer Kurzüberblick (zur Motivation des Standard-Modells; unvollständig) Frühphase: 1897,,Entdeckung des Elektrons (J.J. Thomson) 1905 Photon als Teilchen (Einstein) 1911 Entdeckung des Atomkerns

Mehr

Auf den Spuren der Elementarteilchen

Auf den Spuren der Elementarteilchen Auf den Spuren der Elementarteilchen Beschleuniger und Detektoren Z Produktion und Zerfall Teilchenidentifikation Zusammenhang mit Kosmologie Internationaler Schülerforschungstag, Dresden, 20.3.2007 Michael

Mehr

Teilchenphysik Masterclasses. Das Leben, das Universum und der ganze Rest

Teilchenphysik Masterclasses. Das Leben, das Universum und der ganze Rest Teilchenphysik Masterclasses Das Leben, das Universum und der ganze Rest 1 2 2 Teilchenphysik Masterclasses Das Leben, das Universum und der ganze Rest 3 Teil 1: Einführung Warum Teilchenphysik? 4 Fundamentale

Mehr

Masterclasses Hands-on Particle Physics. - Technische Universität Dresden - 08 Juli 2011 Marcus Morgenstern

Masterclasses Hands-on Particle Physics. - Technische Universität Dresden - 08 Juli 2011 Marcus Morgenstern Masterclasses Hands-on Particle Physics - Technische Universität Dresden - 08 Juli 2011 Marcus Morgenstern Was fällt euch zum Thema Teilchenphysik ein? Teilchenphysik in den Medien Das CERN 6500 Gastwissenschaftler

Mehr

Die Welt der kleinsten Teilchen

Die Welt der kleinsten Teilchen Die Welt der kleinsten Teilchen Woraus ist die Welt, woraus sind wir selbst gemacht? (Dank an Prof. Kolanoski und Prof. Kobel fuer die Ueberlassung einiger Folien) 1 Die Welt der kleinsten Teilchen Woraus

Mehr

Institut für Strahlenphysik Dr. Daniel Bemmerer Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Altes und Neues zum Standardmodell

Institut für Strahlenphysik Dr. Daniel Bemmerer  Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Altes und Neues zum Standardmodell Institut für Strahlenphysik Dr. Daniel Bemmerer www.fzd.de Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft Altes und Neues zum Standardmodell Von den Quarks zum Universum QuickTime and a TIFF (Uncompressed) decompressor

Mehr

Viel Spaß wünscht das Teilchenwelt-Team

Viel Spaß wünscht das Teilchenwelt-Team Sehr geehrte Lehrkräfte, diese Präsentation bietet Erklärungen und Grafiken rund um teilchenphysikalische Forschung und Anwendungen der Teilchenphysik. Bitte beachten Sie auch die Notizen zu den einzelnen

Mehr

AT L AS-DAT E N: W-PFA D (2016)

AT L AS-DAT E N: W-PFA D (2016) HINWEISE HANDOUT FÜR TEILCHENPHYSIK-MASTERCLASSES AT L AS-DAT E N: W-PFA D () Liebe Vermittlerinnen und Vermittler, das vorliegende Handout unterstützt die Teilnehmer von Teilchenphysik-Masterclasses bei

Mehr

Standardmodell der Teilchenphysik

Standardmodell der Teilchenphysik Standardmodell der Teilchenphysik Eine Übersicht Bjoern Walk bwalk@students.uni-mainz.de 30. Oktober 2006 / Seminar des fortgeschrittenen Praktikums Gliederung Grundlagen Teilchen Früh entdeckte Teilchen

Mehr

Das Leben als Teilchenphysiker. Wie konnte das nur passieren?

Das Leben als Teilchenphysiker. Wie konnte das nur passieren? Das Leben als Teilchenphysiker Wie konnte das nur passieren? 1 Teil 1: Warum Teilchenhysik? Eine gute Frage! 2 Das Leben besteht aus Fragen Wer? Wie? Was? Wieviel? Wann? Wo? 3 Heute: Warum Physik/Teilchenphysik?

Mehr

Teilchenphysik. Das Leben, das Universum und der ganze Rest

Teilchenphysik. Das Leben, das Universum und der ganze Rest 1 1 Teilchenphysik Das Leben, das Universum und der ganze Rest 2 Teil 1: Einführung Warum Teilchenphysik? 3 Fundamentale Fragen Wer? Wie? Wieviel? Was? Wo? Wann? Warum? 4 Warum Teilchenphysik? Interesse

Mehr

Hadron-Kollider-Experimente bei sehr hohen Energien

Hadron-Kollider-Experimente bei sehr hohen Energien V 1.1 Seminar WS 2006/07 RWTH Hadron-Kollider-Experimente bei sehr hohen Energien Erdmann, Feld, Hebbeker, Hoepfner, Kappler, Klein, Kreß, Meyer, Pooth, Weber Elementarteilchenphysik Hadron-Kollider-Experimente

Mehr

Aktuelle Fragen der Teilchenphysik. - Was die Welt im Innersten zusammenhält. - Verschiedene Teilchen-Wechselwirkungen, Wirkungsquerschnitte -1-

Aktuelle Fragen der Teilchenphysik. - Was die Welt im Innersten zusammenhält. - Verschiedene Teilchen-Wechselwirkungen, Wirkungsquerschnitte -1- Neue Experimente der Teilchen und Astroteilchenphysik, W. Dünnweber + M. Faessler, MF, 1.Vorlesung, 15.4.08 Aktuelle Fragen der Teilchenphysik Überblick: - Was die Welt im Innersten zusammenhält - Teilchenbeschleuniger

Mehr

Unsichtbares sichtbar machen

Unsichtbares sichtbar machen Unsichtbares sichtbar machen Beschleuniger Detektoren Das Z Boson Blick in die Zukunft, Kirchhoff Institut für Physik, Universität Heidelberg Wozu Beschleuniger und Detektoren? Materie um uns herum ist

Mehr

Die Welt der Teilchen

Die Welt der Teilchen Die Welt der Teilchen Prof. André Schöning Physikalisches Institut Universität Heidelberg 1 Blick in die Tiefe des Universums 2 Blick in die Tiefe des Universums RAUM 3 Blick in die Tiefe des Universums

Mehr

Hands on Particle Physics Masterclass. Oliver Grünberg

Hands on Particle Physics Masterclass. Oliver Grünberg Hands on Particle Physics Masterclass Oliver Grünberg 1 Fahrplan 1. Einführungsvortrag (45 Min.) 2. Diskussion & Pause (20 Min.) 3. Einführung in die Messungen (30 Min.) 4. Datenauswertung & Pause (75

Mehr

Was die Welt im Innersten zusammenhält

Was die Welt im Innersten zusammenhält Was die Welt im Innersten zusammenhält V 1.0 Thomas Hebbeker RWTH, III. Phys. Inst. A Masterclasses Aachen 2010 Übersicht: Teilchen und Kräfte Exp. Methoden: Beschleuniger und Detektoren Beschleuniger

Mehr

Physik jenseits des Standardmodells

Physik jenseits des Standardmodells Physik jenseits des Standardmodells 1 Inhalt Wiederholung/Probleme des Standardmodells Grand Unified Theories Supersymmetrie Zusammenfassung 2 Inhalt Wiederholung/Probleme des Standardmodells Fermionen

Mehr

Das Unsichtbare sichtbar machen

Das Unsichtbare sichtbar machen `Hands on Particle Physics 19.02.2010 Das Unsichtbare sichtbar machen Dr. Martin zur Nedden Humboldt-Universität zu Berlin Technische Universität Dresden Der Aufbau der Materie 1/10.000.000 1/10 1/10.000

Mehr

Neutrinophysik. Prof. Dr. Caren Hagner Universität Hamburg

Neutrinophysik. Prof. Dr. Caren Hagner Universität Hamburg Neutrinophysik Prof. Dr. Caren Hagner Universität Hamburg Überblick über Elementarteilchen Neutrinos: Eigenschaften Das Rätsel der solaren Neutrinos Neutrino Oszillationen Neutrinostrahlen Aufbau der Materie:

Mehr

Komplexe Lernleistung. Thema: Auswertung von Z(0)-Zerfällen. Fach: Physik. Fachlehrer: Frau Dr. Koch. Abgabetermin: 12.April 2010

Komplexe Lernleistung. Thema: Auswertung von Z(0)-Zerfällen. Fach: Physik. Fachlehrer: Frau Dr. Koch. Abgabetermin: 12.April 2010 Komplexe Lernleistung Thema: Auswertung von Z(0)-Zerfällen Fach: Physik Fachlehrer: Frau Dr. Koch Abgabetermin: 12.April 2010 Schule: Gymnasium Dresden Klotzsche Klasse: 10b Name : Friederike Krüger Gliederung

Mehr

Hands on Particle Physics Masterclass. Oliver Grünberg

Hands on Particle Physics Masterclass. Oliver Grünberg Hands on Particle Physics Masterclass Oliver Grünberg 1 Fahrplan 1. Einführungsvortrag (45 Min.) 2. Diskussion & Pause (20 Min.) 3. Einführung in die Messungen (30 Min.) 4. Datenauswertung & Pause (75

Mehr

Physik jenseits des Standardmodells

Physik jenseits des Standardmodells Physik jenseits des Standardmodells Hauptseminar Der Urknall und seine Teilchen Peter Krauß Hauptseminar WS 07/08 Gliederung Einführung Das Standardmodell (SM) Physik jenseits des Standardmodells Allgemeines

Mehr

Higgs, B-Physik und Co. die ersten 4 Jahre Physik am LHC

Higgs, B-Physik und Co. die ersten 4 Jahre Physik am LHC Higgs, B-Physik und Co. die ersten 4 Jahre Physik am LHC Michael Schmelling MPI für Kernphysik Einführung in die Teilchenphysik Der LHC und das Higgs Teilchen Physik mit schweren Mesonen Zusammenfassung

Mehr

Die Entdeckung des Gluons VORTRAG

Die Entdeckung des Gluons VORTRAG Die Entdeckung des Gluons VORTRAG 27.01.2015 FAKULTÄT FÜR PHYSIK UND ASTRONOMIE Lehrstuhl für Experimentalphysik I Referent: Andreas Nitsch Gliederung 1. Was sind Gluonen? 2. Erkenntnisse Anfang der 1970

Mehr

verstehen, was die Welt im Innersten zusammenhält

verstehen, was die Welt im Innersten zusammenhält Elementarteilchenphysik II RWTH WS 2007/08 Thomas Hebbeker Markus Merschmeyer, Arnd Meyer verstehen, was die Welt im Innersten zusammenhält... und die Evolution des Universums Wiederholung Grundlagen Elementarteilchenphysik

Mehr

Florian Steyer Seminar zu Kern- und Teilchenphysik WS 2014/ Die ersten Mesonen und Hyperonen

Florian Steyer Seminar zu Kern- und Teilchenphysik WS 2014/ Die ersten Mesonen und Hyperonen Florian Steyer Seminar zu Kern- und Teilchenphysik WS 2014/15 18.11.2014 Die ersten Mesonen und Hyperonen Übersicht Was sind Hadronen? Die starke Kernkraft Das Pion V-Teilchen Die Nebelkammer Das Kaon

Mehr

Der Teilchenbeschleuniger. am CERN in Genf

Der Teilchenbeschleuniger. am CERN in Genf Genf Der Teilchenbeschleuniger CERN am CERN in Genf Frankreich CERN 1954-2004 Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire European Center for Particle Physics 1953 2000 F CH CERN-Nutzer 538 70 27 4306

Mehr

Experimente der Teilchen und Astroteilchenphysik,

Experimente der Teilchen und Astroteilchenphysik, Experimente der Teilchen und Astroteilchenphysik, A-Vorlesung, 3std., Di. 14:00 16:30 (mit 15 min Pause) Dozenten: W. Dünnweber, M. Faessler Skript: Vorlesungswebseite Inhalt (vorläufig): 20. April: Aktuelle

Mehr

Experimente der Teilchen- und Astroteilchenphysik

Experimente der Teilchen- und Astroteilchenphysik V 1.0 Seminar SS 2010 RWTH Experimente der Teilchen- und Astroteilchenphysik Erdmann, Hebbeker, Stahl, Wiebusch et al. III. Phys. Inst. A+B Elementarteilchenphysik und Astroteilchenphysik Seminarthemen

Mehr

Der Urknall und seine Teilchen- Das Standardmodell

Der Urknall und seine Teilchen- Das Standardmodell Der Urknall und seine Teilchen- Das Standardmodell Handout zum Vortrag am 6.5.2011 von Michael Kech 1. Die Teilchen des Standardmodells Die an Beschleunigern entdeckten Teilchen ließen aufgrund ihrer Eigenschaften

Mehr

Urknall rückwärts: Experimente an den Grenzen der Physik. Peter Schleper Universität Hamburg

Urknall rückwärts: Experimente an den Grenzen der Physik. Peter Schleper Universität Hamburg Urknall rückwärts: Experimente an den Grenzen der Physik Peter Schleper Universität Hamburg 4.11.2017 1 Teilchen + Kräfte Entwicklung des Universums Grenzen der Naturgesetze 2 Wasser H2O heizen: Rückwärts

Mehr

Von der Entdeckung des Higgs-Teilchens zur Suche nach Dunkler Materie -Neues zur Forschung am LHC-

Von der Entdeckung des Higgs-Teilchens zur Suche nach Dunkler Materie -Neues zur Forschung am LHC- Von der Entdeckung des Higgs-Teilchens zur Suche nach Dunkler Materie -Neues zur Forschung am LHC- Prof. Karl Jakobs Physikalisches Institut Universität Freiburg Von der Entdeckung des Higgs-Teilchens

Mehr

Teilchenphysik. Christian Kurz. Masterclass

Teilchenphysik. Christian Kurz. Masterclass Masterclass 23.03.2009 Einige Grundfragen der Physik Woraus bestehen wir? Welches sind die fundamentalen Teilchen? Welches sind die Kräfte, die alles zusammen halten? Gibt es eine einfache, einheitliche

Mehr

Experimentalphysik Modul PH-EP4 / PH-DP-EP4

Experimentalphysik Modul PH-EP4 / PH-DP-EP4 Universität Leipzig, Fakultät für Physik und Geowissenschaften Experimentalphysik Modul PH-EP4 / PH-DP-EP4 Script für Vorlesung 02. Juli 2009 11 Elementarteilchen und die Entstehung des Universums Nach

Mehr

Teilchenphysik. Christian Kurz

Teilchenphysik. Christian Kurz Teilchenphysik Masterclass 14.03.2008 Einige Grundfragen der Physik Woraus bestehen wir? Welches sind die fundamentalen Teilchen? Welches sind die Kräfte, die alles zusammen halten? Gibt es eine einfache,

Mehr

Das heutige Bild vom Aufbau eines Atoms

Das heutige Bild vom Aufbau eines Atoms 1 Das heutige Bild vom Aufbau eines Atoms Größe < 10-19 m Größe 10-14 m Größe < 10-18 m Größe 10-15 m Größe 10-10 m Experimentalphysik I/II für Studierende der Biologie und Zahnmedizin Caren Hagner V12

Mehr

Fundamentale Physik. < Grundfrage der Menschheit: woraus besteht, wie funktioniert alles? Teilchenphysik, Allgemeine Relativitätstheorie, Kosmologie

Fundamentale Physik. < Grundfrage der Menschheit: woraus besteht, wie funktioniert alles? Teilchenphysik, Allgemeine Relativitätstheorie, Kosmologie Fundamentale Physik > < Grundfrage der Menschheit: woraus besteht, wie funktioniert alles? Teilchenphysik, Allgemeine Relativitätstheorie, Kosmologie Phänomene Phänomene Schwerkraft Radiowellen Licht Phänomene

Mehr

Masse von Newton und Einstein zu Higgs und dunkler Materie

Masse von Newton und Einstein zu Higgs und dunkler Materie von Newton und Einstein zu Higgs und dunkler Materie Institut f. Kern- und Teilchenphysik Dresden, 13.11.2008 Inhalt 1 Einleitung 2 Newton träge und schwere 3 Einstein bewegte und Ruhemasse 4 Higgs Ruhemasse

Mehr

Hands on Particle Physics Masterclass. Oliver Grünberg

Hands on Particle Physics Masterclass. Oliver Grünberg Hands on Particle Physics Masterclass Oliver Grünberg 1 Fahrplan 1. Einführungsvortrag (45 Min.) 2. Diskussion & Pause (20 Min.) 3. Einführung in die Messungen (30 Min.) 4. Datenauswertung & Pause (75

Mehr

Symmetrien Symmetriebrechung CP-Verletzung Vorhersage neuer Quarks. Symmetriebrechung. Kevin Diekmann

Symmetrien Symmetriebrechung CP-Verletzung Vorhersage neuer Quarks. Symmetriebrechung. Kevin Diekmann Symmetriebrechung Kevin Diekmann 5.6.2013 Inhaltsverzeichnis 1 Symmetrien Allgemeines Noether-Theorem 2 Symmetriebrechung spontane explizite 3 CP-Verletzung Kaon-Zerfall 4 Vorhersage neuer Quarks Nobelpreis

Mehr

Willkommen bei den Masterclasses!

Willkommen bei den Masterclasses! Hands on Particles Physics, International Masterclasses Willkommen bei den Masterclasses! Wie arbeitet ein Teilchenphysiker? Masterclasses, St. Afra, 18.5.2009 1 Ablauf des Tages 10:00 Uhr: Begrüßung 10:10

Mehr

2 Das Standardmodell der Elementarteilchenphysik

2 Das Standardmodell der Elementarteilchenphysik 2 Das Standardmodell der Elementarteilchenphysik Die ganze Physik kann so auf einer Seite DIN A4 zusammengefaßt werden. Diese enthält: Die Tabelle 11.1 mit der Liste der Fermionen Die Tabelle 1.2 mit der

Mehr

Quanten-Chromodynamik

Quanten-Chromodynamik Alexander Hieden Hans-Peter Schadler 26. Januar 2010 Gliederung Einführung 1 Einführung 2 Asymptotic Freedom, Confinement QCD Vakuum Untersuchungsmethoden Entwicklung der QCD als eine Nicht-abelsche 60er

Mehr

Experimente der Teilchen- und Astroteilchenphysik

Experimente der Teilchen- und Astroteilchenphysik V 1.0 Seminar SS 2009 RWTH Experimente der Teilchen- und Astroteilchenphysik Boersma, Erdmann,, Hebbeker, Hoepfner, Klimkovich, Magass, Meyer, Merschmeyer, Pooth, Wiebusch Elementarteilchenphysik und Astroteilchenphysik

Mehr

Die Welt der kleinsten Teilchen

Die Welt der kleinsten Teilchen Die Welt der kleinsten Teilchen Die Welt der kleinsten Teilchen Woraus ist die Welt, woraus sind wir selbst gemacht? Was ist da drin? Gedanken der griechischen Philosophen: Demokrit (460-371 v.ch.) u.a.:

Mehr

Quark- und Gluonstruktur von Hadronen. Seminarvortrag SS 2005, Zoha Roushan Betreuer: Prof. M.Erdmann

Quark- und Gluonstruktur von Hadronen. Seminarvortrag SS 2005, Zoha Roushan Betreuer: Prof. M.Erdmann Quark- und Gluonstruktur von Hadronen Seminarvortrag SS 2005, Zoha Roushan Betreuer: Prof. M.Erdmann Frage 1. Aus welchen Teilchen besteht das Proton? 2. Ist die ganze Wahrheit? I. Hadronen I.1. Mesonen

Mehr

Ein neues Teilchen am LHC Ist es ein Higgs-Boson?

Ein neues Teilchen am LHC Ist es ein Higgs-Boson? Ein neues Teilchen am LHC Ist es ein Higgs-Boson? Klaus Desch Physikalisches Institut der Universität Bonn Kontaktstudium 7. November 2012 1. Kontext: elementare Bausteine und Kräfte 2. Symmetrie als Konstruktionsprinzip

Mehr

Teil 2: Analyse von Teilchenspuren im ATLAS-Detektor

Teil 2: Analyse von Teilchenspuren im ATLAS-Detektor Teil 2: Analyse von Teilchenspuren im ATLAS-Detektor Wie weist man Elementarteilchen nach? Bildgebende Detektoren z.b.: Nebelkammer, Blasenkammer Elektronische Detektoren z.b: ATLAS-Detektor, Geigerzähler

Mehr

Quarks, Higgs und die Struktur des Vakuums. Univ. Prof. Dr. André Hoang

Quarks, Higgs und die Struktur des Vakuums. Univ. Prof. Dr. André Hoang Quarks, Higgs und die Struktur des Vakuums Univ. Prof. Dr. André Hoang Was bewegt 700 Physiker, in Wien zur größten Konferenz über Elementarteilchen des Jahres 2015 zusammenzukommen? Quarks, Higgs und

Mehr

Die wahre Geschichte der Antimaterie

Die wahre Geschichte der Antimaterie Die wahre Geschichte der Antimaterie Philip Bechtle 8. Juli 2009 Öffentlicher Abendvortrag 08.07.2009 1 Die Handlung des Films Antimaterie wird vom Large Hadron Collider (LHC) am CERN gestohlen und im

Mehr

Neue Horizonte in der Teilchenphysik - Vom Higgs-Teilchen zur Dunklen Materie im Universum -

Neue Horizonte in der Teilchenphysik - Vom Higgs-Teilchen zur Dunklen Materie im Universum - Neue Horizonte in der Teilchenphysik - Vom Higgs-Teilchen zur Dunklen Materie im Universum - Prof. Dr. Karl Jakobs Physikalisches Institut Universität Freiburg Zielsetzung der Physik Einheitliche und umfassende

Mehr

Schlüsselexperimente: Quarks und Leptonen

Schlüsselexperimente: Quarks und Leptonen Schlüsselexperimente: Quarks und Leptonen Inhalt: 1. Das Standardmodell 2. Die Entdeckung des Charm-Quarks 3. Die Entdeckung des τ-leptons F-Praktikumsseminar Jennifer Wettig 10.01.2011 1. Das Standardmodell

Mehr

DIE THERMISCHE GESCHICHTE DES UNIVERSUMS & FREEZE-OUT. 14. Dezember Kim Susan Petersen. Proseminar Theoretische Physik & Astroteilchenphysik

DIE THERMISCHE GESCHICHTE DES UNIVERSUMS & FREEZE-OUT. 14. Dezember Kim Susan Petersen. Proseminar Theoretische Physik & Astroteilchenphysik DIE THERMISCHE GESCHICHTE DES UNIVERSUMS & FREEZE-OUT 14. Dezember 2010 Kim Susan Petersen Proseminar Theoretische Physik & Astroteilchenphysik INHALT 1. Das Standardmodell 2. Die Form des Universums 3.

Mehr

Elementarteilchenphysik I RWTH SS 2007

Elementarteilchenphysik I RWTH SS 2007 Elementarteilchenphysik I RWTH SS 2007 Thomas Hebbeker verstehen, was die Welt im Innersten zusammenhält... und die Evolution des Universums Übersicht: Teilchen und Wechselwirkungen Methoden: Beschleuniger

Mehr

Einführung in das Standardmodell

Einführung in das Standardmodell Einführung in das Standardmodell 28.11.2006 Markus Lichtnecker Übersicht Entwicklung des Standardmodells Materieteilchen Austauschteilchen Vereinheitlichung der Theorien Grenzen des Standardmodells Entwicklung

Mehr

Teilchenphysik Masterclasses. Das Leben, das Universum und der ganze Rest

Teilchenphysik Masterclasses. Das Leben, das Universum und der ganze Rest Teilchenphysik Masterclasses Das Leben, das Universum und der ganze Rest 1 2 2 3 3 Teil 1: Einführung Warum Teilchenphysik? 4 Fundamentale Fragen Wer? Wie? Wieviel? Was? Wo? Wann? Warum? 5 Warum Teilchenphysik?

Mehr

(in)stabile Kerne & Radioaktivität

(in)stabile Kerne & Radioaktivität Übersicht (in)stabile Kerne & Radioaktivität Zerfallsgesetz Natürliche und künstliche Radioaktivität Einteilung der natürlichen Radionuklide Zerfallsreihen Zerfallsarten Untersuchung der Strahlungsarten

Mehr

Dunkle Materie und Teilchenphysik

Dunkle Materie und Teilchenphysik Universität Hamburg Weihnachtliche Festveranstaltung Department Physik 17. Dezember 2008 Woher weiß man, dass es Dunkle Materie gibt? Sichtbare Materie in Galaxien (Sterne, Gas) kann nicht die beobachteten

Mehr

Der Teilchenzoo wächst Intermezzo Kosmische Strahlung

Der Teilchenzoo wächst Intermezzo Kosmische Strahlung Der Teilchenzoo wächst Intermezzo Kosmische Strahlung Entdeckung neuer Teilchen die niemand brauchte... Elementarteilchen (von lat. elementum Grundstoff ) sind die Bausteine der Materie. So besteht die

Mehr

Autor: Walter Bislin 1 von 6

Autor: Walter Bislin 1 von 6 Autor: Walter Bislin 1 von 6 Das Higgs-Boson Freitag, 21. September 2012-01:43 Autor: wabis Themen: Wissen, Physik, QM Auf dieser Seite beschreibe ich, was das Higgs-Boson ist, warum es so schwer zu entdecken

Mehr

Neutrinos in Kosmologie und Teilchenphysik

Neutrinos in Kosmologie und Teilchenphysik Neutrinos in Kosmologie und Teilchenphysik Thomas Schwetz-Mangold Bremer Olbers-Gesellschaft, 12. Nov. 2013 1 Ein Streifzug durch die Welt der Neutrinos Was ist ein Neutrino? Wie hat man Neutrinos entdeckt?

Mehr

Von Quarks, Gluonen und Confinement

Von Quarks, Gluonen und Confinement Von Quarks, Gluonen und Confinement C. B. Lang 2006 Von Quarks, Gluonen und Confinement Christian B. Lang Institut f. Physik / Fachbereich Theoretische Physik Karl-Franzens-Universität Graz Von Quarks,

Mehr

Standardmodell der Kosmologie

Standardmodell der Kosmologie ! "# $! "# # % & Standardmodell der Kosmologie Urknall und Entwicklung des Universums Inhalt Einleitung Experimentelle Hinweise auf einen Urknall Rotverschiebung der Galaxien kosmische Hintergrundstrahlung

Mehr

Bausteine der Materie

Bausteine der Materie Bausteine der Materie Die wundersame Welt der Elementarteilchen B. Krusche, Department für Physik, U. Basel? 2 Collaboration Eine uralte Frage:.. Was halt sie zusammen? Woraus ist die Welt gemacht? Erster

Mehr

Ist das Higgs entdeckt? erste Ergebnisse der Weltmaschine und wie es weiter geht.

Ist das Higgs entdeckt? erste Ergebnisse der Weltmaschine und wie es weiter geht. Ist das Higgs entdeckt? erste Ergebnisse der Weltmaschine und wie es weiter geht. Öffentlicher Abendvortrag 14. September 2012 Volkshochschule Urania, Berlin Dr. Martin zur Nedden Humboldt-Universität

Mehr

Ihm zu Ehren: Element 101 Mendelevium

Ihm zu Ehren: Element 101 Mendelevium 1. Einleitung Teilchenphysik im 19. Jahrhundert Das Periodensystem der Elemente Dmitri Iwanowitsch Mendelejew Am 6. März 1869 veröffentlichte er das Periodensystem der Elemente unter dem Titel Die Abhängigkeit

Mehr

Unterrichtsmaterialien zum Thema Astroteilchenphysik

Unterrichtsmaterialien zum Thema Astroteilchenphysik Unterrichtsmaterialien zum Thema Astroteilchenphysik Die Idee ist, einen roten Faden durch das Thema Astroteilchenphysik zu entwickeln und entsprechendes Material anzubieten, der mit realistischen Randbedingungen

Mehr

Moderne Methoden/Experimente der Teilchen- und Astroteilchenphysik

Moderne Methoden/Experimente der Teilchen- und Astroteilchenphysik Seminar WS 2001/2002 RWTH: Moderne Methoden/Experimente der Teilchen- und Astroteilchenphysik Flügge, Grünewald, Hebbeker, Lanske, Mnich, Schael, Struczinski, Wallraff Elementarteilchenphysik/Astroteilchenphysik

Mehr

Hands on Particle Physics International Masterclasses. WIMP's & Co

Hands on Particle Physics International Masterclasses. WIMP's & Co Hands on Particle Physics International Masterclasses WIMP's & Co Der Dunklen Materie auf der Spur Wiebke Thurow Institut für Kern- und Teilchenphysik TU Dresden Übersicht Was ist Materie? Warum muss es

Mehr

INFORMATIONSTEXT 1: Halbleiter Spurdetektoren (Gruppe 1) Moderne Teilchendetektoren bestehen aus mehreren Detektorkomponenten.

INFORMATIONSTEXT 1: Halbleiter Spurdetektoren (Gruppe 1) Moderne Teilchendetektoren bestehen aus mehreren Detektorkomponenten. INFORMATIONSTEXT 1: Halbleiter Spurdetektoren (Gruppe 1) Moderne Teilchendetektoren bestehen aus mehreren Detektorkomponenten. Der ATLAS De tektor (A Torodial LHC ApparatuS) am CERN beispielsweise besteht

Mehr