ROLAND Rechtsschutz DO & CO Wien 19. Jänner IMAS Bevölkerungs-Umfrage 2016 Juristisches Grundwissen und Selbstbestimmung am Lebensende
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- Minna Graf
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1 ROLAND Rechtsschutz DO & CO Wien 19. Jänner 2016 IMAS s-umfrage 2016 Juristisches Grundwissen und Selbstbestimmung am Lebensende
2 IMAS Umfrage 2016: Eckdaten Repräsentative sumfrage Die Befragung wurde durch die angesehene Institutsgruppe IMAS durchgeführt. Im Rahmen der Erhebung wurden Personen repräsentativ für die ab 16 Jahren direkt befragt. Der Befragungszeitraum erstreckte sich vom 10. November bis zum 3. Dezember Die Studie erfolgt in Anlehnung an den jährlich erscheinenden ROLAND Rechtsreport ( ROLAND Neujahrs-Pressegespräch, Wien 2
3 Mit diesen juristischen Begriffen kennen sich die Österreicher aus Höchstes Wissen der Österreicher in Bezug auf "Testament", "Zeuge" & "Beweis" "Man kann in Rechtsfragen ja nicht über alles Bescheid wissen. Auf diesen Karten stehen verschiedene juristische Begriffe. Bitte verteilen Sie die Karten auf dem Blatt hier, je nachdem, ob Sie den betreffenden Begriff sehr gut, einigermaßen gut, eher nicht gut oder gar nicht gut erklären können." (Vorlage eines Kartenspiels) Sehr gut Ziemlich gut Summe Testament Zeuge Beweis Patientenverfügung Berufung Vergleich Sterbehilfe Unschuldsvermutung 3 69 Ermittlungsverfahren Sachwalterschaft Zivilprozess Augenschein Plädoyer 2 60 Einstweilige Verfügung Urheberrecht 31 5 Prozessbegleitung Revision Mediation 22 4 Top 3 Basis: Österreich, ab 16 Jahre; n=1015; Quelle: IMAS-Umfrage ; November/Dezember ROLAND Neujahrs-Pressegespräch, Wien 3
4 In diesen Bereichen lassen sich die Österreicher juristisch beraten Juristische Beratung: vor allem bei strafrechtlichen Streitigkeiten & verkehrsrechtlichen Auseinandersetzungen "Hier auf dieser Liste sehen Sie verschiedene Bereiche. Stellen Sie sich bitte vor, Sie wären davon persönlich betroffen. Für welche dieser Bereiche würden Sie in diesem Fall juristische Beratung von einem Rechtsanwalt in Anspruch nehmen?" (Vorlage einer Liste) Strafrechtliche Streitigkeiten Verkehrsrechtliche Auseinandersetzungen 0 60 Top 2 Gründe Mietangelegenheiten 50 Arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen Auseinandersetzungen mit Ärzten, Spitälern Konkrete Nennungen Ø=4,63 Erbschaftsstreit 42 + Bereiche 2 Auseinandersetzungen mit Unternehmen Verwaltungsrecht (Steuerbescheid, Grundbuchangelegenheiten) Nachbarschaftsstreit Bereiche 1-3 Bereiche Familienstreitigkeiten 1 Basis: Österreich, ab 16 Jahre; n=1015; Quelle: IMAS-Umfrage ; November/Dezember ROLAND Neujahrs-Pressegespräch, Wien 4
5 Viele Österreicher machen sich Gedanken über die eigene Pflegebedürftigkeit Zwei Fünftel der Österreicher hatten bereits Gedanken über eine mögl. Pflegebedürftigkeit "Nun zu einem ganz anderen Thema. Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie es wäre, wenn Sie ernsthaft krank oder sogar pflegebedürftig werden, oder haben Sie sich darüber noch keine Gedanken gemacht?" Schon Gedanken darüber gemacht Österreich Keine Angabe Schon Gedanken darüber gemacht Insgesamt Männer Frauen bis 29-Jährige 30- bis 44-Jährige 45- bis 59-Jährige 60-Jährige und Ältere Volks-, Hauptschule Weiterf. Schule ohne Matura Matura, Universität Darüber noch keine Gedanken gemacht Stmk / Kärnten Sbg / Tirol / Vbg OÖ Wien NÖ / Bgld Stadt Land Ø 39,6 Basis: Österreich, ab 16 Jahre; n=1015; Quelle: IMAS-Umfrage ; November/Dezember ROLAND Neujahrs-Pressegespräch, Wien 5
6 Mehr Deutsche denken über die eigene Pflegebedürftigkeit nach Gedanken über eine mögl. Pflegebedürftigkeit - Österreich und Deutschland "Nun zu einem ganz anderen Thema. Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie es wäre, wenn Sie ernsthaft krank oder sogar pflegebedürftig werden, oder haben Sie sich darüber noch keine Gedanken gemacht?" Schon Gedanken darüber gemacht Darüber noch keine Gedanken gemacht bzw. keine Angabe Österreichische Deutsche Basis: Österreich bzw. Bundesrepublik Deutschland, jeweils ab 16 Jahre Quelle: Allensbacher Archiv, lfd-umfragen 1104 (November 2015) ROLAND Neujahrs-Pressegespräch, Wien 6
7 Nur ein Drittel der Österreicher bereitet sich aktiv auf eine mögliche Pflegebedürftigkeit vor Im Verhältnis 42 : neigen die Österreicher dazu, eine mögliche Pflegebedürftigkeit gedanklich zu verdrängen "Es ist ja niemand davor geschützt, plötzlich ernsthaft krank oder sogar pflegebedürftig zu werden, und es gibt ganz unterschiedliche Wege, damit umzugehen: Die einen bereiten sich auf so einen Fall vor und kümmern sich aktiv darum, gut abgesichert und betreut zu sein. Die anderen unternehmen nichts in diese Richtung und schieben das Thema eher beiseite. Was würden Sie sagen, zu welchem dieser beiden Typen würden Sie sich selber zählen?" Unentschieden, keine Angabe Typ 1: aktiv darum kümmern Insgesamt Männer Frauen 16- bis 29-Jährige 30- bis 44-Jährige 45- bis 59-Jährige 60-Jährige und Ältere Typ 1 Typ Volks-, Hauptschule Weiterf. Schule ohne Matura Matura, Universität Typ 2: beiseite schieben Stmk / Kärnten Sbg / Tirol / Vbg OÖ Wien NÖ / Bgld Stadt Land Ø,2 41, Basis: Österreich, ab 16 Jahre; n=1015; Quelle: IMAS-Umfrage ; November/Dezember ROLAND Neujahrs-Pressegespräch, Wien
8 Patientenverfügung in Österreich wenig verbreitet Prozent der Österreicher haben eine Patientenverfügung, ein weiteres Viertel fasst diese ins Auge "In Österreich gibt es ja die Möglichkeit, eine sogenannte Patientenverfügung zu verfassen. Mit einer solchen Verfügung kann man im Voraus festlegen, ob und wie man behandelt werden möchte, falls man einmal wegen eines Unfalls oder einer Krankheit nicht mehr in der Lage ist, selbst Entscheidungen zu treffen: Haben Sie selbst eine solche Patientenverfügung verfasst, oder haben Sie vor, das zu tun, oder haben Sie das nicht vor?" Habe verfasst Habe das vor Habe das nicht vor 46 Unentschieden, keine Angabe 23 Habe verfasst Insgesamt Männer Frauen 16- bis 29-Jährige 30- bis 44-Jährige 45- bis 59-Jährige 60-Jährige und Ältere Volks-, Hauptschule Weiterf. Schule ohne Matura Matura, Universität Habe das vor Stmk / Kärnten Sbg / Tirol / Vbg OÖ Wien NÖ / Bgld Stadt Land Ø,3 23,2 Basis: Österreich, ab 16 Jahre; n=1015; Quelle: IMAS-Umfrage ; November/Dezember ROLAND Neujahrs-Pressegespräch, Wien
9 Deutsche sorgen eher aktiv vor Patientenverfügung - Österreich und Deutschland "In Österreich/Deutschland gibt es ja die Möglichkeit, eine sogenannte Patientenverfügung zu verfassen. Mit einer solchen Verfügung kann man im Voraus festlegen, ob und wie man behandelt werden möchte, falls man einmal wegen eines Unfalls oder einer Krankheit nicht mehr in der Lage ist, selbst Entscheidungen zu treffen: Haben Sie selbst eine solche Patientenverfügung verfasst, oder haben Sie vor, das zu tun, oder haben Sie das nicht vor?" Habe verfasst Habe das vor Österreichische Deutsche Basis: Österreich bzw. Bundesrepublik Deutschland, jeweils ab 16 Jahre Quelle: Allensbacher Archiv, lfd-umfragen 1104 (November 2015) An 100 fehlende Prozent: "Habe das nicht vor" bzw. unentschieden, keine Angabe ROLAND Neujahrs-Pressegespräch, Wien 9
10 Betreuungsverfügung bzw. Vorsorgevollmacht sehr selten Prozent der Österreicher haben eine Betreuungsverfügung, ein weiteres Fünftel fasst diese ins Auge "Neben der Patientenverfügung gibt es auch die Möglichkeit, jemand anderen zu bevollmächtigen, Entscheidungen für einen selbst zu treffen, wenn man dazu nicht mehr in der Lage ist, z.b. über eine Betreuungsverfügung oder Vorsorgevollmacht. Dabei kann es z.b. um finanzielle, rechtliche oder gesundheitliche Angelegenheiten gehen. Haben Sie selbst schon eine solche Vollmacht bzw. Verfügung verfasst, oder haben Sie vor, das zu tun, oder haben Sie das nicht vor?" Habe nicht vor 49 Unentschieden, keine Angabe 23 Habe vor das zu tun Habe verfasst Insgesamt Männer Frauen 16- bis 29-Jährige 30- bis 44-Jährige 45- bis 59-Jährige 60-Jährige und Ältere Volks-, Hauptschule Weiterf. Schule ohne Matura Matura, Universität Stmk / Kärnten Sbg / Tirol / Vbg OÖ Wien NÖ / Bgld Habe verfasst Habe vor das zu tun Stadt Land Ø 6,5 Basis: Österreich, ab 16 Jahre; n=1015; Quelle: IMAS-Umfrage ; November/Dezember ROLAND Neujahrs-Pressegespräch, Wien 10
11 Mehr Deutsche sind vorbereitet Betreuungsverfügung bzw. Vorsorgevollmacht - Österreich und Deutschland "Neben der Patientenverfügung gibt es auch die Möglichkeit, jemand anderen zu bevollmächtigen, Entscheidungen für einen selbst zu treffen, wenn man dazu nicht mehr in der Lage ist, z.b. über eine Betreuungsverfügung oder Vorsorgevollmacht. Dabei kann es z.b. um finanzielle, rechtliche oder gesundheitliche Angelegenheiten gehen. Haben Sie selbst schon eine solche Vollmacht bzw. Verfügung verfasst, oder haben Sie vor, das zu tun, oder haben Sie das nicht vor?" Habe verfasst Habe das vor 35 Österreichische Deutsche Basis: Österreich bzw. Bundesrepublik Deutschland, jeweils ab 16 Jahre Quelle: Allensbacher Archiv, lfd-umfragen 1104 (November 2015) An 100 fehlende Prozent: "Habe das nicht vor" bzw. unentschieden, keine Angabe ROLAND Neujahrs-Pressegespräch, Wien 11
12 Zusammenfassung der Ergebnisse Juristisches Grundwissen und juristische Beratung Die absolute Mehrheit der Österreicher könnte die juristischen Grundbegriffe Testament (59 Prozent), Zeuge (59 Prozent) und Beweis (55 Prozent) sehr gut erklären, mehr als vier Fünftel der wissen über diese Begrifflichkeiten zumindest ziemlich gut Bescheid. Am Ende der Liste rangieren hingegen die Ausdrücke Prozessbegleitung (51 Prozent), Revision (49 Prozent) und Mediation (4 Prozent). Juristische Beratung wird vor allem in zwei Bereichen angedacht: im Falle strafrechtlicher Streitigkeiten (0 Prozent) sowie bei verkehrsrechtlichen Auseinandersetzungen (60 Prozent). Darüber hinaus käme eine juristische Beratung für rund die Hälfte der im Bereich der Mietangelegenheiten (50 Prozent), bei arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen (50 Prozent) sowie bei Auseinandersetzungen mit Ärzten bzw. Spitälern (49 Prozent) in Betracht. Bei Familienstreitigkeiten würde hingegen nur ein knappes Fünftel der (1 Prozent) juristisches Fachpersonal aufsuchen ROLAND Neujahrs-Pressegespräch, Wien 12
13 Zusammenfassung der Ergebnisse Selbstbestimmung am Lebensende Zwei Fünftel der Österreicher (40 Prozent) haben sich bereits Gedanken darüber gemacht, wie es wäre, wenn sie ernsthaft krank oder pflegebedürftig werden würden. Dennoch beschäftigt sich nur rund jeder dritte Österreicher ( Prozent) aktiv mit einer eventuellen Pflegebedürftigkeit und trifft bewusst Maßnahmen, um sich für diesen Fall abzusichern. Zwei Fünftel der (42 Prozent) verdrängen dieses Thema gedanklich. Nur acht Prozent der Österreicher haben bereits eine Patientenverfügung verfasst, hierzu zählen vor allem Menschen über 60 Jahren. Ein weiteres Viertel der Befragten (24 Prozent) hat vor, eine Patientenverfügung aufzusetzen. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei der Betreuungsverfügung bzw. Vorsorgevollmacht: Nur sieben Prozent der Österreicher haben ein derartiges Dokument verfasst, ein weiteres Fünftel ( Prozent) gedenkt, dies künftig noch zu tun ROLAND Neujahrs-Pressegespräch, Wien 13
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