Faktenbox Brustkrebs-Früherkennung durch Mammographie
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- Valentin Fried
- vor 7 Jahren
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1 Faktenbox Brustkrebs-Früherkennung durch Mammographie Nutzen und Risiken im Überblick Jede medizinische Behandlung bringt Nutzen und Risiken mit sich. Diese Faktenbox kann Sie bei Ihrer Entscheidung und der Vorbereitung des Arztbesuchs unterstützen. Wie hilft Ihnen diese Faktenbox? Es gibt häufig mehrere Behandlungsmöglichkeiten. Ihre eigenen Bewertungen von Nutzen und Risiken der jeweiligen Maßnahmen sind wichtig für eine richtige Entscheidung. Diese Faktenbox hilft Ihnen, Nutzen und Risiken der Brustkrebs-Früherkennung durch Mammographie zu vergleichen. Leider gibt es nicht für alle wichtigen Aspekte belastbare wissenschaftliche Erkenntnisse. Die Faktenbox kann Sie bei Ihrer Entscheidung und der Vorbereitung des Arztbesuchs unterstützen. Die Informationen und Zahlen stellen keine endgültige Bewertung dar. Sie basieren auf den derzeit besten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Was ist das Ziel des Mammographie-Screenings? Ziel der Brustkrebs-Früherkennung durch die Mammographie ist die Reduzierung der Krebssterblichkeit sowie die Verbesserung der Lebensqualität. Die frühzeitige Erkennung einer Krebserkrankung soll eine frühzeitige, effektivere und sichere Behandlung ermöglichen. Wie wird das Mammographie- Screening durchgeführt? Bei der Mammographie handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung der Brust. Für wen kommt ein Mammographie-Screening in Frage? Die Teilnahme an einer Brustkrebs-Früherkennung wird in Deutschland als Kassenleistung für alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren angeboten. Frauen, die eine Mammographie in Erwägung ziehen, sollten über die Teilnahme anhand einer individuellen Risikoeinschätzung entscheiden und die Risiken und den Nutzen der Mammographie auf ihre persönlichen Vorlieben abstimmen. Erklärende Informationen zum Verständnis der Grafiken Die Zahlen beziehen sich auf Frauen ab 40 Jahren. Verglichen werden Frauen, die nicht an einer Früherkennung teilgenommen haben und Frauen, die an einer Früherkennung teilgenommen haben (Zeitraum von etwa 10 Jahren, d.h. er umfasst zwischen minimal 7 und maximal 13 Jahren). Was ist ein falsch-positives Ergebnis? Es vermittelt den Patientinnen, dass sie an Brustkrebs erkrankt sein könnten, obwohl das nicht der Fall ist. Diese Patientinnen müssen manchmal Monate mit der Ungewissheit leben, ob sie tatsächlich an Brustkrebs erkrankt sind oder nicht und sich weiteren diagnostischen Tests z. B. einer Biopsie (Gewebeentnahme und -untersuchung) unterziehen, bis Entwarnung gegeben wird. 1
2 NUTZEN Wie viele Frauen sind innerhalb von etwa 10 Jahren insgesamt an Krebs gestorben? 21 von 1000 Frauen sind an Krebs gestorben. 21 von 1000 Frauen sind an Krebs gestorben. Wie viele Frauen sind innerhalb von etwa 10 Jahren an Brustkrebs gestorben? 5 von 1000 Frauen sind an Brustkrebs gestorben. 4 von 1000 Frauen sind an Brustkrebs gestorben. Die Zahl der insgesamt an Krebs verstorbenen Frauen war in den Gruppen mit und ohne Mammographie gleich. Die Zahl der in 10 Jahren an Brustkrebs Verstorbenen hat sich durch das Mammographie-Screening von 5 auf 4 je 1000 Frauen gesenkt. 2
3 RISIKEN Wie viele Frauen haben ein auffälliges Mammographie-Ergebnis erhalten, welches sich als Fehlalarm herausstellte? Frauen, die nicht am Mammographie-Screening teilgenommen haben, wurden nicht durch ein falsch-positives Ergebnis verunsichert und mussten sich keiner Gewebeentnahme unterziehen. Etwa 100 von 1000 Frauen hatten ein auffälliges Ergebnis. Erst nach einer Gewebeentnahme und teils monatelanger Unsicherheit haben sie erfahren, dass sie nicht an Brustkrebs erkrankt sind (Fehlalarm und unnötige Untersuchungen). 3
4 Bei wie vielen Frauen wurde unnötigerweise die Brust teilweise oder vollständig entfernt? Frauen, die nicht am Mammographie-Screening teilgenommen haben, wurden nicht durch ein falsch-positives Ergebnis verunsichert und mussten sich keiner weiteren Behandlung unterziehen. Bei etwa 5 von 1000 Frauen wurde aufgrund eines positiven Testergebnisses (langsam wachsender oder wenig aggressiver Tumor) eine teilweise oder vollständige Brustentfernung durchgeführt, obwohl dies nicht nötig gewesen wäre. Von je 1000 Frauen, die am Mammographie-Screening teilnahmen, erhielten etwa 100 ein auffälliges Ergebnis, welches unter anderem unnötige Untersuchungen bis hin zu Gewebeentnahmen nach sich zog und sich als Fehlalarm herausstellte. Außerdem wurden 5 von 1000 Frauen unnötigerweise als krebserkrankt eingestuft (überdiagnostiziert) und operiert (überbehandelt), da sie eine langsam wachsende oder nicht-aggressive Krebsform aufwiesen. 4
5 Was sollte noch beachtet werden? Früherkennungsmaßnahmen schützen nicht vor dem Ausbruch der Krankheit. Sie verfolgen das Ziel, einen Brustkrebs früher zu entdecken und zu behandeln. Über diese Faktenbox Diese Faktenbox wurde in Zusammenarbeit mit dem Harding-Zentrum für Risikokompetenz am Berliner Max-Planck-Institut erstellt. Die Informationen in der Faktenbox wurden aus folgenden Quellen entnommen: [1] Gøtzsche, PC, Jorgensen, KJ (2013). Cochrane database of systematic reviews (1): CD pub5 [2] Leitlinienprogramm Onkologie (Juli, 2012). Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms. Zuletzt aktualisiert: 29. Januar 2016 Haftungshinweis: Diese Faktenbox wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt. Dennoch können wir keine Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Inhalte geben. Gleiches gilt insbesondere für die Inhalte externer Links. Insbesondere ersetzt die Faktenbox keinen Arztbesuch oder eine ärztliche Beratung und Untersuchung. Die in den Faktenboxen veröffentlichten Informationen sollen Ihnen als Unterstützung für die Vorbereitung des Arztgespräches dienen. 5
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