Volkswirtschaftliche Analyse
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- Käthe Bieber
- vor 7 Jahren
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1 Volkswirtschaftliche Analyse 1. Einleitung 2. Zahlen und Fakten 2.1 Begriff der Diagnostica 2.2 Diagnostica in Zahlen 3. Rechnerische Beispiele 3.1 Diabetes Mellitus 3.2 Blutzuckerteststreifen 4. Folgen für den Sozialstaat 5. weiterführende Verweise Stand: Oktober
2 1. Einleitung Diese Foliensammlung enthält Beiträge, Graphiken, ein weiterführendes Literaturverzeichnis, sowie ein Fazit zum Themenbereich der Volkswirtschaftlichen Analyse. Stand: Oktober
3 2.1 Begriff der Diagnostica Der VDGH umfasst folgende große Themengebiete: Diagnostika-Industrie: Sie entwickelt und produziert Reagenzien, so genannte In-Vitro-Diagnostica, sowie entsprechende Analysesysteme. Mit ihrer Hilfe werden menschliche Körperflüssigkeiten und Gewebe im Rahmen der medizinischen Diagnostik, Therapie und Prävention untersucht. Life-Science-Research-Industrie: Hier werden Instrumente, Reagenzien, Testsysteme und Verbrauchsmaterialien eigens für die Grundlagen- und angewandte Forschung in allen Bereichen der Lebenswissenschaften entwickelt und vertrieben. Stand: Oktober
4 2.2 Diagnostica in Zahlen Die Gesundheitsausgaben der BRD steigen seit vielen Jahren stetig an. Von 194,860 Mrd. im Jahre 1996 hin zu 245,003 Mrd. im Jahre Das ist eine Steigerung von circa 26% in einem Zeitraum von nur 10 Jahren. (Quelle: Statistisches Bundesamt) Diese Mehrbelastung des Gesundheitssystems wälzt sich über erhöhte Beiträge der Krankenversicherungen auf die Versicherungsnehmer über. Im Gesundheitswesen dienen die Diagnostica meist der frühzeitigen Erkennung von Krankheiten, die dann entsprechend nach der Diagnose behandelt und therapiert werden können. Je früher eine Krankheit erkannt wird, desto effektiver und kostengünstiger kann sie behandelt werden. Stand: Oktober
5 2.2 Diagnostica in Zahlen Stand: Oktober
6 2.2 Diagnostica in Zahlen Die BRD erwirtschaftete im Jahr 2006 ein BIP von 2322,2 Mrd., die Gesundheitsausgaben betrugen 245 Mrd. (10,6% des BIP). Von diesen Gesundheitsausgaben wurden 9,33 Mrd. für Prävention (0,4% des BIP) und 6,146 Mrd. (0,26% des BIP) für Laboraufwendungen veranschlagt. (Quelle: Statistisches Bundesamt) Während die GKV-Kosten in den Jahren 1993 bis 2003 um circa 34% gestiegen sind, stiegen die Laborkosten im gleichen Zeitraum um moderate 9%. (Quelle: VDGH) Bedauerlicherweise wird die Labordiagnostik von der Politik oft nur als Kostenfaktor gesehen und finanziell wenig unterstützt. Dabei ist die von der Labordiagnostik gestützte Sekundärprävention ein extrem wichtiger Bestandteil der Diagnosefindung. Durch Laboruntersuchungen werden in Deutschland mehr als 60% der Diagnosefindung erbracht, was sich allerdings nicht in den geringen Aufwendungen für den Laborbereich widerspiegelt. (Quellen beim VDGH: Kruse-Jarres; Hoffmann) Stand: Oktober
7 2.2 Diagnostica in Zahlen GKV-Gesamt- und Laborausgaben in der BRD in Mrd. Total GKV and Laboratory Expenditure in Germany in billion Gesamtausgaben Laborausgaben ndgl. Laborausgaben KH-Bereich, %- Gesamt (incl. Verwaltungs- Bereich, %-Angaben bezogen Angaben bezogen auf GKV- Laborausgaben Bemerkungen ausgaben) GKV auf GKV-Gesamtausgaben Gesamtausgaben GKV ,91 1,23 2,68% nur alte Bundesländer ,34 1,23 2,11% nur alte Bundesländer ,45 4) 1,28 1,77% nur alte Bundesländer ,45 1,38 4) 1,53% nur alte Bundesländer ,28 4) 1,89 1,75% 1,12 1,03% 3,01 2,78% Deutschland ,38 1,48 1,26% 1,22 1,04% 2,70 2,30% Deutschland ,00 1,66 1,34% 1,27 1,02% 2,93 2,36% Deutschland ,92 4) 1,69 1,32% 1,28 1,00% 2,97 2,32% Deutschland ,29 1,79 1,43% 1,35 1,08% 3,14 2,51% Deutschland ,47 1,93 1,51% 1,39 1,09% 3,32 2,60% Deutschland ,92 1,74 1,33% 1,40 1,07% 3,14 2,40% Deutschland ,70 1,67 1,25% 1,42 1,06% 3,09 2,31% Deutschland ,81 1,74 1,25% 1,44 1,04% 3,18 2,29% Deutschland ,03 1,78 1,24% 1,47 1,03% 3,25 2,27% Deutschland ,09 1,79 1,23% 1,48 1,02% 3,27 2,25% Deutschland ,18 1,80 1,28% 1,47 1,05% 3,27 2,33% Deutschland ,81 1,81 1,26% 1,48 1,03% 3,29 2,29% Deutschland ,26 1,83 1,23% 1,50 1,01% 3,33 2,25% Deutschland ,62 1,84 1,20% 1,51 0,98% 3,35 2,18% Deutschland 4) Daten des Gesundheitsw esens, Band 122, Schriftenreihe des BMG BMG-Daten KF05 Bund und GKV Statistik LG5/KJ1+KV45/2007 Verband der Diagnostica-Industrie e. V. (VDGH) Abrechnungsinformationssystem Ärzte (AIS) Frankfurt, den KBV Stand: Oktober
8 3.1 Rechenbeispiele Diabetes Mellitus Mit 2,4% der Krankheitskosten des Jahres 2006 ist Diabetes die teuerste chronische Krankheit in Deutschland. Es entstanden im Jahr 2001 direkte Diabeteskosten von 14,6 Mrd., sowie indirekte Kosten durch Arbeitsausfälle in Höhe von 7,7 Mrd.. (Quelle: AOK Hessen/KV Hessen) Die gesamten Kosten des Diabetes betrugen 2001 in Deutschland circa 59,8 Mrd., die indirekte Kosten durch Ausfälle betrugen 29,2 Mrd.. (Quelle: KoDiM Studie der PMV Forschungsgruppe der Universität Köln) Ein Diabetespatient verursachte nach einer Versichertenstichprobe der AOK Hessen/KV Hessen im Jahr 2001 Kosten von 5.262, was bei einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von eine Anteil von 16% ausmacht. Demgegenüber fallen für einen gesunden Patienten durchschnittlich nur Krankheitskosten an, was 8,4% seines Jahresgehalts entspricht. Stand: Oktober
9 3.1 Rechenbeispiele Diabetes Mellitus Als besonders kostenintensiv gelten die Folgeschäden von Diabetes. Da die Bevölkerung immer älter wird und die Diabeteskosten mit dem Alter nahezu linear ansteigen, entsteht ein enormer Kostenanstieg in den kommenden Jahren. In der ROSSO Studie Nr. 2 wurden die durchschnittlichen Kosten in Deutschland für den Zeitraum 1995 bis 2003 untersucht. Im ersten Jahr der Erkrankung entstehen durchschnittliche Kosten von 1570 pro Patient. Im 8. Jahr der Erkrankung sind die Kosten bereits auf 4198 angewachsen. Stand: Oktober
10 3.2 Rechenbeispiele Blutzuckerteststreifen Es gibt jedoch auch Bereiche in der Diabetesbehandlung, in der die Gesamtkosten in den letzten Jahren gesunken sind. Als Beispiel sollen Teststreifen zur Bestimmung des Blutzuckers dienen. Seit 1997 sind die Erstattungspreise für Blutzuckerteststreifen um fast ein Viertel gesunken. Diese Entlastung könnte jedoch weit größer sein, wenn der ermäßigte Mehrwertsteuersatz angewandt würde, der für Leistungen des täglichen Bedarfs Anwendung findet. Der Gesetzgeber hat jedoch mit der Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes von 16 auf 19% sogar ein gegenteiliges Signal gesetzt. (Quelle: VDGH) Stand: Oktober
11 3.2 Rechenbeispiele Blutzuckerteststreifen Preisentwicklung 1997 = Privater Verbrauch GKV-Arzneimittel Blutzuckerteststreifen (Quelle: VDGH) Jahr Stand: Oktober
12 4. Folgen für den Sozialstaat 1.) Folgen der steigenden Gesundheitsausgaben Im Allgemeinen bedeuten steigende Gesundheitsausgaben direkte finanzielle Belastungen durch Arzneimittel, Krankenhausaufenthalte, Therapien uvm. Indirekte Kosten entstehen unter Anderem durch Arbeits-/ Produktionsausfälle, Lohnfortzahlungen oder verfrühte Verrentungen. All diese messbaren Kosten gehen einher mit einer steigenden Unzufriedenheit in der Bevölkerung, die von den erhöhten Gesundheitsbeiträgen und dem Gefühl der Unterversorgung rührt. Stand: Oktober
13 4. Folgen für den Sozialstaat 2.) Folgen der unzureichenden Nutzung der Prävention In Deutschland ist die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage in den letzten Jahren zwar zurückgegangen, allerdings entstehen aus den meist gesundheitlich bedingten Arbeitsausfällen immer noch hohe Kosten für die Volkswirtschaft. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin schätzt die Produktionsausfälle durch Arbeitsunfähige im Jahr 2005 auf insgesamt 38 Mrd. und den Ausfall an Bruttowertschöpfung auf 66 Mrd.. Dies zeigt ein enormes Einsparpotential für die primäre, sekundäre und tertiäre Prävention auf. Stand: Oktober
14 4. Folgen für den Sozialstaat 3.) Folgen der demographischen Entwicklung Mit der immer älter werdenden Bevölkerung werden die Kosten weiterhin stark ansteigen. Laut Statistischem Bundesamt steigen die Pro-Kopf- Krankheitskosten im Alter überproportional an. Im Jahr 2006 wiesen die 15-29jährigen mit 1190 einen relativ geringen Wert auf, im Vergleich dazu liegen die 65-84jährigen mit 6027 rund 2,1 Mal über dem Durchschnitt von Dies führt zu einer stetig ansteigenden Kostenbelastung für das Gesundheitssystem. Prognosen der WHO gehen davon aus, dass allein Diabetes Mellitus das chinesische Volkseinkommen bis 2017 um 555 Mrd. $ verringern wird. Diesen Effekt wird es in verschiedener Form weltweit geben und in ärmeren Staaten als China verheerende Folgen für das Wirtschaftssystem haben. Stand: Oktober
15 5. Verweise Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin PMV Forschungsgruppe Es wird vorsorglich hingewiesen, dass die hier mitgeteilten Adressen nicht als eine Empfehlung des VDGH missverstanden werden dürfen. Stand: Oktober
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