Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes regionaler Eiweißfuttermittel als Ersatz für importiertes Sojaextraktionsschrot

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1 Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes regionaler Eiweißfuttermittel als Ersatz für importiertes Sojaextraktionsschrot Prof. Dr. Gerhard Bellof und Dipl. Ing. (FH) Peter Weindl, Fachgebiet Tierernährung, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Freising 1 Einleitung und Problemstellung Die Produktionsbedingungen in der deutschen Landwirtschaft rücken immer mehr ins Interesse der beteiligten Stakeholder, insbesondere des Lebensmitteleinzelhandels (LEH), der Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO s) und der Konsumenten. In Bezug auf die tierische Produktion liegt das Augenmerk aktuell auf den Bereichen Tierschutz/Tierwohl, Rückverfolgbarkeit sowie der Herkunft und Sicherheit der eingesetzten Futtermittel. Während in der Vergangenheit überwiegend der Anbau gentechnisch veränderter Kulturpflanzen und die Rodung ökologisch wertvoller Ökosysteme die Hauptkritikpunkte darstellten, wird die Diskussion inzwischen deutlich breiter geführt. Soziale Aspekte, wie die Verdrängung kleinbäuerlicher Strukturen, eine hohe Marktkonzentration im vor- und nachgelagerten Bereich durch internationale Unternehmen mit hohen Marktanteilen, der einseitige und/oder übermäßige Einsatz bestimmter Pflanzenschutzmittel, die räumliche Trennung von Futtermittelproduktion und tierischer Erzeugung sowie die dadurch entstehenden Ungleichgewichten in den Nährstoffkreisläufen werden immer häufiger in die Diskussion miteinbezogen. Weltweit agierende Umweltverbände wie Greenpeace (2005) oder der WWF (2014) kommen dabei zu dem Schluss, dass vor allem die Produktion in den Ländern Südamerikas und hier besonders in Bezug auf den Sojaanbau, oftmals als nicht nachhaltig einzustufen wäre. Da für die Konsumenten der Begriff der Nachhaltigkeit an Bedeutung gewinnt, reagiert der LEH zunehmend sensibel auf dieses Thema und versucht verstärkt Druck auf die Agrarwirtschaft auszuüben, die ihrerseits wiederum an die Produzenten Anforderungen stellt, um diesen Wünschen nachzukommen; etwa durch einen Verzicht auf den Einsatz gentechnisch veränderter Sojaextraktionsschrote (SES, z.b. in der Geflügelwirtschaft) oder den alleinigen Einsatz heimischer Futtermittel (Tendenzen hierfür gibt es in der süddeutschen Molkereiwirtschaft). Der Schweinesektor ist derzeit noch weniger stark von dieser Problematik betroffen, aber auch hier kann davon ausgegangen werden, dass diese Anforderungen in den nächsten Jahren zunehmend auch an die Schweinehalter herangetragen werden. Der Bedarf an proteinreichen (Ergänzungs-)Futtermitteln ist sowohl in Deutschland wie auch in der gesamten EU hoch. Dies ist mit der in vielen Regionen intensiv betriebenen Viehhaltung zu begründen. Der Proteinbedarf übersteigt dabei die Eigenerzeugung deutlich, wodurch sich ein negativer Saldo errechnet, der durch Importe ausgeglichen werden muss. Nach Berechnungen des europäischen Dachverbands der Mischfutterproduzenten FEFAC (2014) beträgt COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 1 VON 22

2 der Importanteil an Eiweißfuttermitteln derzeit annähernd 70 %, wobei der Großteil auf die Einfuhr von Sojaextraktionsschroten bzw. Sojabohnen zur Verarbeitung innerhalb der EU entfällt. Der nachfolgende Beitrag soll Anregungen zur Thematik liefern sowie die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes regionaler Eiweißfuttermittel als Ersatz für importiertes Sojaextraktionsschrot darlegen. 2 Anforderungen an potenzielle Sojasubstitute Generell ist festzuhalten, dass kein Tier einen bestimmten Bedarf an einem Futtermittel aufweist, sondern jeweils nur an den im Rohstoff enthaltenen Nähr-, Mineral- und Wirkstoffen. Die Bereitstellung dieser essenziellen Stoffe kann also grundsätzlich durch eine Vielzahl geeigneter Futtermittel erfolgen, sofern diese ungiftig für das Tier sind und entsprechend des jeweiligen Bedarfs sinnvoll kombiniert werden. Dennoch haben sich Sojaprodukte, allen voran das Sojaextraktionsschrot, als proteinreiche Futtermittel in der konventionellen Nutztierfütterung durchgesetzt. Dies hat vielschichtige Gründe, an denen sich auch potentielle Sojasubstitute messen lassen müssen. Grundsätzlich eignen sich alle Rohstoffe, die - rechtlich zugelassen sind - mittlere bis hohe Rohproteinkonzentration erreichen - eine hohe Proteinqualität besitzen - eine hohe Verdaulichkeit des Proteins bzw. der Aminosäuren aufweisen - geringe Gehalte an antinutritiven Inhaltsstoffen besitzen - einen nennenswerten Beitrag zur Energieversorgung leisten - in relevanten Mengen marktverfügbar sind - wirtschaftlich einsetzbar sind. Auf die genannten Kriterien soll nachfolgend näher eingegangen werden. 1. rechtlich zugelassen sind Hiervon betroffen sind neben den Futterzusatzstoffen, die eine Zulassung nach EU (VO) 1831/2003 benötigen, vor allem gentechnisch veränderte Organismen (gvo) und die bei der Weiterverarbeitung anfallenden Nebenprodukte. Dies kann somit auch direkt bei importierten Sojabohnen und -extraktionsschroten ein Problem darstellen, da gegenüber Sorten, die für die Einfuhr in die EU keine Zulassung besitzen, eine sog. Nulltoleranz-Grenze gilt. Theoretisch könnte somit, bei einem verstärkten Anbau nicht zugelassener Sorten in Übersee, ein Versorgungsengpass in Europa entstehen. Eine Reduktion der Importabhängigkeit von Über- COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 2 VON 22

3 see-soja könnte das hieraus entstandene Produktionsrisiko für die europäische Landwirtschaft senken. Fraglich bleibt aber, wie wahrscheinlich das dargestellte Szenario tatsächlich ist. 2. mittlere bis hohe Rohproteinkonzentration erreichen Sojaextraktionsschrot erreicht (jeweils bezogen auf die Originalsubstanz) Rohproteingehalte (XP) im Bereich von 42 % (Normtyp-SES aus ungeschälter Saat) bis 48 % (Hochprotein-SES aus geschälter Saat) und liegt damit an der Spitze der bedeutenden Ölschrote. Sonnenblumenextraktionsschrot aus geschälter Saat (SBS, 40 bis 43 % XP) und Rapsextraktionsschrot (RES, 32 bis 36 % XP) verfehlen diese Werte teils deutlich. Von den heimischen Körnerleguminosen erreichen nur die Lupinen, in Abhängigkeit der Varietät, Werte von 31 bis 38 % XP. Ackerbohnen (26 bis 28 % XP) und Körnererbsen (19 bis 21 % XP) fallen noch deutlicher ab. Das bedeutet, dass für die Substitution von einem kg HP-SES (bezogen auf das Rohprotein) ca. die 2,3-fache Menge an Erbsen erforderlich wäre und dadurch nicht nur SES, sondern auch Getreide aus der Ration bzw. Mischung verdrängt werden würde. 3. eine hohe Proteinqualität besitzen Aus Sicht der Tierernährung ist nicht nur die absolute Menge an Rohprotein in einem Futtermittel von Bedeutung sondern auch die Proteinqualität. Die Proteinqualität bezieht sich hinsichtlich der Monogastrier in erster Linie auf die Ausstattung mit essenziellen Aminosäuren (Lysin, Methionin + Cystin, Threonin, Tryptophan) und deren Verhältnis zueinander. Je besser das Aminosäurenmuster im Futterprotein mit dem Bedarf übereinstimmt, desto höher ist die biologische Wertigkeit für das Tier. Sojaprodukte weisen dabei meist deutlich bessere Werte auf als die möglichen Substitute. Für die Wiederkäuerfütterung ist die Proteinqualität gekennzeichnet durch den Anteil an pansenstabilen Protein (UDP) und dem am Dünndarm nutzbaren Protein (nxp). Durch die obligatorische Wärmebehandlung der Extraktionsschrote wird der mikrobielle Abbau des Futterproteins im Pansen verlangsamt. Somit erreichen SES und RES höhere UDP-Anteile von 30 bis 35 % als (unbehandelte) Ackerbohnen, Erbsen oder Lupinen, die nur UDP-Gehalte von 15 bis 20 % aufweisen. 4. eine hohe Verdaulichkeit des Proteins bzw. der Aminosäuren aufweisen Die Verdaulichkeit des Rohproteins in einem Futtermittel unterscheidet sich in Abhängigkeit der Tierarten deutlich voneinander und somit auch der ernährungsphysiologische Wert der Rohstoffe. Während beim Wiederkäuer die Betrachtung auf Ebenen des Rohproteins erfolgt (UDP, nxp), werden bei den Monogastriern zunehmend die praecaecal-verdaulichen Aminosäuren als Vergleichsmaßstab für die Verwertbarkeit der im Futtermittel enthaltenen Aminosäuren herangezogen. Die praecaecale Verdaulichkeit kann durch verschiedene Behandlungsverfahren sowohl verbessert (Wärme- und/oder Druckbehandlung wie Toasten, Extrudieren, etc.) wie auch verschlechtert (Hitzeschäden, v.a. die Aminosäure Lysin ist hier anfällig) werden. Umgerechnet auf die Verdaulichkeit des Rohproteins ergeben sich für HP-SES (Broiler: COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 3 VON 22

4 89 %/Schwein: 82 %), Lupinen (88 %/85 %) und geschälten SBS (84 %/77 %) gute Werte, für Erbsen (79 %/79 %), Ackerbohnen (75 %/ 77%) und Trockenschlempe (68 %/72 %) aber nur mittlere Werte (Quelle: Evonik, 2015 und DLG, 2014). Freie Aminosäuren, die häufig zur Optimierung des Aminosäurenmusters in Futtermischungen verwendet werden, weisen eine nahezu vollständige Verdaulichkeit auf. 5. geringe Gehalte an antinutritiven Inhaltsstoffen besitzen Antinutritive Inhaltsstoffe (ANF) in Futtermitteln können die Verdaulichkeit der Nährstoffe in Futtermitteln verringern und somit die Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Tiere einschränken. Körnerleguminosen (Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen, Sojabohnen) aber auch Kreuzblütler wie der Raps enthalten teilweise hohe Konzentrationen an ANF. Dabei sind die chemischen Verbindungen sehr unterschiedlich beschaffen und auch deren Bedeutung als ANF unterscheidet sich, in Abhängigkeit der Konzentration, zwischen den Arten und Sorten erheblich. Durch züchterische Maßnahmen und/oder gezielte (Nach-)Behandlung der Futtermittel kann der Anteil zudem deutlich reduziert werden. So wird z.b. die Wirkung der sog. Trypsininhibitoren in Sojaprodukten durch hydrothermische Behandlung ( Toasten ) eliminiert, wodurch SES i. d. R. als alleiniges Proteinfuttermittel in Rationen verwendet werden kann. Auch die Gehalte an Glucosinolaten als ANF in Rapsprodukten können durch eine solche Behandlung reduziert werden. Generell kann festgehalten werden, je höher die Konzentrationen an antinutritiven Inhaltsstoffen in einem Futtermittel sind, desto geringer sind die möglichen Einsatzmengen in der Fütterung. 6. einen nennenswerten Beitrag zur Energieversorgung leisten Die energetische Verwertbarkeit des Rapsextraktionsschrotes ist im Vergleich zum HP-SES sowohl in der Schweine- wie auch in der Geflügelfütterung deutlich schlechter. Dieses Defizit muss über energiereiche Komponenten (Futterfette) ausgeglichen werden. Zu hohe Fettanteile in der Ration können aber negative Auswirkungen auf die Verdauung und die Schlachtkörperqualität haben und sind meist nicht erwünscht. Somit ergibt sich für die Monogastrierfütterung eine zusätzliche Einsatzrestriktion hinsichtlich des RES-Einsatzes. Die heimischen Körnerleguminosen erreichen in der Schweinefütterung meist ähnliche Energiekonzentrationen, in der Broilerfütterung auch teilweise höhere Werte als HP-SES und sind somit in diesem Punkt eher vorteilhaft. Vollfette Sojabohnen besitzen einen sehr hohen energetischen Futterwert, sind aber aufgrund der Rohfettgehalte von bis zu 20 % als alleiniges Eiweißfuttermittel nicht geeignet. 7. in relevanten Mengen marktverfügbar sind Für eine breite Akzeptanz alternativer Rohstoffe in der Futtermittelindustrie und im Agrarhandel ist eine relevante Produktions- und Handelsmenge von Bedeutung. Laut FAO lagen im Jahr 2014 die weltweiten Produktionsmengen von Sojabohnen (Welt: 308,4 Mio. t / EU-28: 1,9 COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 4 VON 22

5 Mio. t), Rapssaat (71,0 Mio. t / 24,3 Mio. t) und Sonnenblumen (41,3 Mio. t / 9,2 Mio. t) deutlich höher als die der Körnerleguminosen (Bohnen (25,1 Mio. t / 0,2 Mio. t), Erbsen (11,3 Mio. t / 1,4 Mio. t) und Lupinen (1,0 Mio. t / 0,2 Mio. t)). Die Zahlen verdeutlichen, dass die weltweit erzeugten und somit auch handelbaren Tonnagen an Ölsaaten um ein vielfaches höher liegen als die der Körnerleguminosen. In Deutschland konnte im Zuge des Greenings im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik zumindest für 2015 eine Trendwende in der Anbaufläche der Körnerleguminosen erreicht werden. So wurden nach vorläufigen Auswertungen des BMEL 79,1 Tsd. ha mit Körnererbsen, 37,7 Tsd. ha mit Ackerbohnen, 29,8 Tsd. ha mit Lupinen und 17 Tsd. ha mit Sojabohnen bestellt (in Summe: 163 Tsd. ha). Die Anbaufläche stieg somit im Vergleich zu 2014 um 39 (Lupinen) bis 90 % (Erbsen) an und zeigt, wie rasch eine Veränderung in den politischen Rahmenbedingungen die Anbauentscheidung der Landwirte beeinflussen kann. Dennoch liegt die Anbaufläche immer noch unterhalb des Wertes von 2005 (169 Tsd. ha). Aktuell ist die Versorgungssituation mit RES in Deutschland als gut anzusehen. Zeitweise wird sogar Rapsschrot in die Nachbarländer exportiert. Die gestiegene Nachfrage nach Pflanzenölen und das damit verbundene höhere Aufkommen an Rapsextraktionsschrot wurden in den letzten fünfzehn Jahren zu einem Großteil durch die EU-Biospritpolitik (Beimischungsquoten für Kraftstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe) getrieben. Ändern sich diesbezüglich die politischen Rahmenbedingungen in der EU könnte sich die derzeitige gute Versorgungslage aber innerhalb kurzer Zeit wieder verschlechtern. 8. wirtschaftlich einsetzbar sind In einer freien Marktwirtschaft entscheidet letztendlich auch die Wirtschaftlichkeit darüber, ob Alternativen genutzt werden (können). Hierfür sind folgende Faktoren maßgeblich: Weltmarktpreis für Sojabohnen und -schrote als Benchmark für Sojasubstitute Bereitschaft des nachgelagerten Bereichs - insbesondere des LEH - die unter Umständen auftretenden Mehrkosten alternativer Fütterungskonzepte entsprechend zu entgelten politische Rahmenbedingungen Verbraucherverhalten. 3 Vorstellung geeigneter Proteinfuttermittel Nachdem im vorangegangenen Kapitel die generellen Anforderungen an potentielle Sojasubstitute genannt wurden, sollen im dritten Teil dieses Beitrags nun ausgewählte Rohstoffe näher charakterisiert und deren Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt werden. Dabei konzentriert sich die Betrachtung auf die Bereiche Nebenprodukte der Ölsaatenverarbeitung, heimische Körnerleguminosen, Nebenprodukte der Bioethanolproduktion und sonstige Eiweiß-/Aminosäurenquellen. COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 5 VON 22

6 Nebenprodukte der Ölsaatenverarbeitung Wie bereits dargestellt, weisen die Ölfrüchte Soja, Raps und Sonnenblumen weltweit gesehen sehr hohe Produktionsmengen auf, was wiederum zu einer hohen Verfügbarkeit der proteinreichen Nebenprodukte führt. Dabei handelt es sich in erster Linie um Extraktionsschrote, die nach der mechanischen Abpressung und chemischen Extraktion des enthaltenen Öls zurückbleiben. Dies führt einerseits zu einer Reduzierung des energetischen Futterwerts gegenüber dem Ausgangsrohstoff, da der Großteil des energiereichen Rohfetts entfernt wird, aber andererseits auch zu einer Konzentrierung der übrigen Nährstoffe wie etwa des Rohproteins. Durch eine zusätzliche, teilweise oder nahezu vollständige, Entfernung der Samenschale kann zudem der Faseranteil reduziert und die Proteinkonzentration noch weiter erhöht werden. Solche Verfahren werden insbesondere bei Sojabohnen und Sonnenblumen angewandt, um höherwertige Schrote und eine Erweiterung des Einsatzbereiches in der Fütterung zu erreichen. Tabelle 1 gibt einen Überblick bezüglich der durchschnittlichen Nährstoff- und Energiegehalte in den genannten Ölschroten. Die Sojaschrote weisen dabei die höchsten Protein-, Lysin-, Threonin-, Tryptophan- und Energiekonzentrationen auf. Lediglich hinsichtlich der schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystin zeigen sich Vorteile zugunsten von RES und SBS. Dadurch ergeben sich günstige Kombinationsmöglichkeiten von SES mit diesen Substituten für Rationen mit erhöhtem Methionin- bzw. Cystin-Bedarf. Tabelle 1: Nährstoff- und Energiegehalte von Rapsextraktionsschrot (RES) und Sonnenblumenextraktionsschrot (SBS) im Vergleich zu Sojaextraktionsschrot (SES) (Angaben jeweils bezogen auf die Frischmasse) Merkmal Einheit NT-SES HP-SES RES SBS ungeschälte Saat geschälte Saat geschälte Saat Trockenmasse g/kg Rohprotein g/kg Rohfett g/kg Stärke g/kg Zucker g/kg Lysin g/kg 26,9 29,4 18,2 14,1 Methionin + Cystin g/kg 12,3 13,4 15,1 15,4 Threonin g/kg 17,2 18,8 14,9 14,6 Tryptophan g/kg 5,9 6,5 4,8 5,2 ME Rind MJ/kg 12,1 12,3 10,6 (9,0) NEL Rind MJ/kg 7,6 7,7 6,4 (5,3) ME Schwein MJ/kg 13,1 14,1 10,1 11,9 ME Geflügel MJ/kg 10,2 10,3 8,2 9,3 Quellen: LfL (2014a, 2014b) sowie Jeroch et al. (2012) COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 6 VON 22

7 in Mio. t Themen zur Tierernährung In den vergangenen zehn Jahren hat die Bedeutung von RES in der deutschen Nutztierfütterung stark zugenommen (siehe Abb. 1). Umfangreiche Forschung und eine intensive Kommunikation, nicht zuletzt durch die Aktivitäten der Union zur Förderung der Oel- und Proteinpflanzen e.v. (UFOP), haben diesen Umschwung befördert. So konnten zum Beispiel Kluth u. a. (2005) zeigen, dass auch in Rationen für Hochleistungskühe (40 kg Tagesmilchleistung) SES vollständig und ohne Leistungseinbußen durch RES ersetzbar ist. Es zeigen sich zudem wirtschaftliche Vorteile, wenn die Kosten für Rapsschrot max. 86 % des Sojapreises betragen. Diese Ergebnisse konnten in weiteren Versuchen bestätigt werden und führten dazu, dass RES zwischenzeitlich weit verbreitet in der Milchviehfütterung eingesetzt wird / / / / / / / /13 Wirtschaftsjahr Sojaextraktionsschrot Rapsextraktionsschrot Abbildung 1: Entwicklung des Einsatzes der Ölschrote aus Sojabohnen und Rapssamen in den Wirtschaftsjahren 2005/06 bis 2012/13 in Deutschland, Quelle: BMEL (2014) Weiß u. a. (2008) zeigen, dass Rapsschrot auch in der Mastschweinefütterung als Ergänzung zu SES eingesetzt werden kann. Ein vollständiger Austausch führt aber, ähnlich wie im Geflügelbereich, oftmals noch zu deutlichen Leistungseinbußen und ist deshalb nicht zu empfehlen. Ein wirtschaftlicher Einsatz ist zudem meist erst gegeben, wenn RES max. 65 % des SES-Preises kostet. Dies ist sowohl mit der geringeren Aminosäuren- wie auch Energiekonzentration im RES zu begründen, die entsprechend ergänzt werden müssen, wodurch zusätzliche Kosten anfallen. Der Sachverhalt trifft in analoger Weise auch auf Sonnenblumenschrot zu, wobei hier zusätzlich der hohe Fasergehalt in teilentschälten Partien limitierend wirkt. Einsatzrestriktionen hinsichtlich RES ergeben sich in der Monogastrierfütterung vorwiegend durch folgende Punkte: 1. Gehalt an antinutritiv wirkenden Glucosinolaten (GSL) im Schrot 2. niedrige Energiekonzentration COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 7 VON 22

8 3. geringer Lysingehalt 4. (hoher Phosphorgehalt) 5. (Verfügbarkeit). Schöne (2009) stellte fest, dass GSL-Gehalte bis 1,5 mmol/kg im Alleinfutter für monogastrische Nutztiere als nicht leistungsmindernd einzustufen und somit zu tolerieren sind. Nach Weber (2015) weisen in Deutschland beprobte RES-Partien (UFOP-Monitoring) Glucosinolatgehalte von durchschnittlich 7,5 mmol/kg (Schwankungsbreite: 0,5 bis 21 mmol/kg RES) auf. Somit wäre eine Einsatzrate von 20 % RES in Alleinfuttermischungen möglich. Steigt der Gehalt jedoch auf 15 mmol/kg an, so reduziert sich der Mischungsanteil auf 10 %. Bei unterdurchschnittlichen GSL-Gehalten im Rapsschrot, die entweder durch Züchtung oder auch durch eine intensivere Wärmebehandlung der Schrote während des Toastens erreicht werden können, kann die Glucosinolatkonzentration je kg Futter deutlich gesenkt werden. Allerdings kann ein sehr niedriger GSL-Gehalt ebenso auf eine Hitzeschädigung des Proteins hindeuten und dadurch die Aminosäurenverdaulichkeit negativ beeinflussen, wodurch wiederum Einsatzrestriktionen entstehen könnten. Der höhere Phosphorgehalt in RES (10,7 g/kg) und SBS (9,6 g/kg) gegenüber SES (6,6 g/kg) könnte zukünftig als weitere Einsatzrestriktion wirken, sofern in der geplanten, neuen Düngeverordnung die Bilanzierungssalden für Phosphor verschärft werden sollten. In der Tabelle 2 werden Einsatzempfehlungen für die Nebenprodukte wichtiger Ölssaaten (Ölschrote) für die Schweine-, Geflügel- und Rinderfütterung gegeben. Tabelle 2: Einsatzempfehlungen für die Ölschrote aus Sojabohnen (SES), Rapssamen (RES) und Sonnenblumenkernen (SBS) Tiergruppe Einheit SES RES SBS Schwein Ferkel % in TF Zuchtsau % in TF 15/20 5/10 10/5 Mast % in TF Geflügel Legehennen % in TF (30) Masthühner % in TF (30) Mastputen % in TF (30) 10/ Rinder % i. d. TM alleiniges Eiweißfutter Quelle: LfL-Futterwerttabellen Schwein und Rind (2014), Jeroch et al. (2012) alleiniges Eiweißfutter 50/50 im Proteinergänzer COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 8 VON 22

9 Heimische Körnerleguminosen Heimische Körnerleguminosen eignen sich grundsätzlich, dank der züchterischen Entwicklung von Sorten mit geringen Gehalten an antinutritiven Inhaltsstoffen (Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen) bzw. der Entwicklung von dezentralen Anlagen zur Toastung (Sojabohnen), sehr gut für die Nutztierfütterung. Das Hauptproblem liegt derzeit meist in der mangelhaften Verfügbarkeit und der oftmals fehlenden Wirtschaftlichkeit im Anbau gegenüber Getreide, Mais und Raps. Im Vergleich zum SES weisen alle Körnerleguminosen durchgehend niedrigere Proteinund Aminosäurenkonzentrationen auf (vgl. Tab. 3). Lupinen und Sojabohnen erreichen bezogen auf Rohprotein in etwa die Werte von RES. Ackerbohnen und vor allem Erbsen fallen dagegen deutlich ab. Um 1 kg HP-SES zu ersetzen, wird etwa die 1,3-fache Menge an Sojabohnen bzw. die 2,4-fache Menge an Erbsen benötigt. Dabei ist jedoch noch nicht berücksichtigt, dass Ackerbohnen und Erbsen hinsichtlich der nachrangig essenziellen Aminosäuren meist schlechter abschneiden als SES und somit noch höhere Anteile für einen adäquaten Ersatz notwendig wären. Die erhöhten Bedarfsmengen führen auch dazu, dass (leicht verfügbare) Rohstoffe wie Weizen oder Mais aus den Rationen gedrängt werden. Hinsichtlich des energetischen Futterwertes weisen die Körnerleguminosen, allen voran die vollfetten Sojabohnen, deutlich günstigere Werte auf als die alternativen Ölschrote. Ackerbohnen und Erbsen liegen im Rinderbereich in etwa auf dem Niveau von SES, im Schweinebereich leicht darunter und in der Geflügelernährung leicht höher, so dass ein Energieausgleich über die Zugabe von Fett nicht oder nur in geringen Mengen notwendig ist. Eine Ausnahme stellen die Lupinen beim Einsatz in der Geflügelfütterung dar. Durch den erhöhten Anteil an Oligosacchariden und Nicht-Stärke-Polysacchariden in den Lupinen, die besonders beim Geflügel antinutritiv wirken können, fällt der energetische Futterwert gegenüber SES deutlich ab (vgl. Tab. 3). COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 9 VON 22

10 Tabelle 3: Nährstoff- und Energiegehalte von Ackerbohnen, Körnererbsen, Lupinen und Sojabohnen, jeweils bezogen auf die Frischmasse Merkmal Einheit Sojabohnen Lupinen Ackerbohnen Erbsen getoastet (blaublühend) (weißblühend) (weißblühend) Trockenmasse g/kg Rohprotein g/kg Rohfett g/kg Stärke g/kg Zucker g/kg Lysin g/kg 23,0 15,9 16,2 14,5 Methionin + Cystin g/kg 10,6 7,0 4,9 4,7 Threonin g/kg 14,6 11,4 8,9 7,8 Tryptophan g/kg 5,0 2,6 2,2 1,9 ME Rind MJ/kg 14,9 13,0 12,0 11,8 NEL Rind MJ/kg 9,3 8,1 7,6 7,5 ME Schwein MJ/kg 16,7 14,0 12,5 13,5 ME Geflügel MJ/kg 13,8 8,0 10,8 11,0 Quelle: LfL (2014a, 2014b) sowie Jeroch et al. (2012) Einsatzbegrenzungen für Körnerleguminosen sind vor allem durch mögliche antinutritive Inhaltsstoffe - insbesondere buntblühender Sorten - und das im Vergleich zum SES ungünstigere Aminosäurenmuster (verhältnismäßig hoher Lysingehalt, geringe Gehalte an schwefelhaltigen Aminosäuren, Ausnahme: Sojabohnen) begründet. In der Schweine- und Rinderfütterung wird der Einsatz der Sojabohnen zudem durch den hohen Rohfettgehalt begrenzt. Bei Ackerbohnen und Erbsen kann in der Wiederkäuerfütterung außerdem der hohe Stärkegehalt limitierend wirken. Für den Einsatz der Sojabohnen in der Fütterung von Schwein und Geflügel ist eine Wärmebehandlung der Bohnen zur Deaktivierung der Trypsininhibitoren obligatorisch. Die Aufbereitung der sonstigen Leguminosen (Toasten, Extrudieren, etc.) kann ernährungsphysiologische Vorteile bringen und die mögliche Einsatzrate erhöhen. Hierbei ist aber eine Kosten- Nutzen-Abwägung anzuraten. In der Tabelle 4 werden die Einsatzempfehlungen für wichtige heimische Körnerleguminosen für die Schweine-, Geflügel- und Rinderfütterung dargestellt. COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 10 VON 22

11 Tabelle 4: Einsatzempfehlungen für Sojabohnen, Lupinen, Ackerbohnen und Erbsen in der Fütterung von Schweinen, Geflügel und Rinder Tiergruppe Einheit Sojabohnen Lupinen Ackerbohnen Erbsen getoastet (blau) (weiß) (weiß) Schwein Ferkel % in TF Zuchtsau (trag./lakt.) % in TF 5/10 10/10 10/20 10/20 Mast % in TF Geflügel Legehennen % in TF Masthühner % in TF 15/ Mastputen % in TF 15/20 10/ Rinder % i. d. TM 2 kg/tag Quelle: LfL (2014a, 2014b) sowie Jeroch et al. (2012) Nebenprodukte der Bioethanolproduktion Analog zum vermehrten Aufkommen von Rapsextraktionsschrot auf dem deutschen Markt ist auch die Bioethanolproduktion in erster Linie von politischen Rahmenbedingungen innerhalb der EU abhängig. Bioethanol kann dabei auf drei Wegen aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, wobei lediglich bei der Produktion auf Basis von Getreide ein proteinreiches Nebenprodukt in Form von Schlempe anfällt (vgl. Abb. 2). Schlempen können auf Basis des Trockenmassegehaltes oder auch der (überwiegend) verwendeten Rohstoffe für die Bioethanolherstellung in verschiedene Klassen eingeteilt werden. Man spricht dann von Nass-, Pressoder Trockenschlempen bzw. von Weizen- oder Maisschlempe. Nass- und Pressschlempen werden vorrangig in der Rinderfütterung eingesetzt, wohingegen Trockenschlempen, die im englischen Sprachgebrauch auch als Dried Distillers Grains with Solubles (DDGS) bezeichnet werden, universell bei allen Nutztierarten Verwendung finden. COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 11 VON 22

12 Schematische Darstellung der Bioethanolproduktion Zuckerrübe Getreide Biomasse Zerkleinerung Zuckerextraktion Mühle Verflüssigung Verzuckerung Zerkleinerung Säurehydrolyse Cellulosehydrolyse Fermentation (alkoholische Gärung) Destillation Rektifikation Bioethanol Pressschnitzel Vinasse Nebenprodukte: Nassschlempe, Pressschlempe (CDS) Trockenschlempe (DDGS) Lignin Abbildung 2: Schematische Darstellung der Bioethanolproduktion aus unterschiedlichen Ausgangsrohstoffen In Abhängigkeit von den Ausgangsrohstoffen können die Rohprotein- und Aminosäurenkonzentrationen zwischen den einzelnen Partien erheblich schwanken, weshalb vor dem Fütterungseinsatz unbedingt eine Nährstoffuntersuchung empfehlenswert ist (vgl. Tab. 5). Der Proteingehalt von Weizentrockenschlempe ist in etwa mit RES vergleichbar. Maisreiche Trockenschlempen erreichen eher die Werte für Ackerbohnen. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Lysinkonzentration in beiden Schlempetypen deutlich niedriger als bei den Ölschroten und den Leguminosen liegt. Die Aminosäure Tryptophan ist in maisbetonten Schlempen ebenfalls niedrig, was besonders im Schweinebereich limitierend wirken kann. Der Anteil schwefelhaltiger Aminosäuren ist dagegen etwa doppelt so hoch wie bei Ackerbohnen und Erbsen, wodurch sich wiederum günstige Kombinationseffekte ergeben. Der UDP-Anteil bei Trockenschlempen ist aufgrund der Hitzeeinwirkung während der Trocknung mit 40 % hoch, wodurch sich diese Futtermittel gut für die Wiederkäuerfütterung eignen. COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 12 VON 22

13 Tabelle 5: Nährstoff- und Energiegehalte in Weizen- und Maistrockenschlempe (Angaben bezogen auf Frischmasse) Merkmal Einheit Weizentrockenschlempe Mais trockenschlempe Trockenmasse g/kg Rohprotein g/kg Rohfett g/kg Stärke g/kg Zucker g/kg Lysin g/kg 7,1 7,6 Met. + Cys. g/kg 11,4 10,0 Threonin g/kg 10,1 10,4 Tryptophan g/kg 3,2 1,8 ME Rind MJ/kg 10,9 10,3 NEL Rind MJ/kg 6,7 6,9 ME Schwein MJ/kg 11,5 12,6 ME Geflügel MJ/kg 9,0 9,8 Quelle: LfL (2014a, 2014b) sowie Jeroch et al. (2012) Weitere Einsatzbeschränkungen für die Trockenschlempen bei Schwein und Geflügel entstehen durch die relativ niedrige praecaecale Verdaulichkeit der Aminosäuren, die möglicherweise auf eine zu intensive Trocknung der Schlempen zurückgeführt werden könnte und - speziell im Geflügelbereich - den hohen Anteilen an antinutritiv wirkenden Nicht-Stärke-Polysacchariden (Pentosane, β-glucane). Zwar können diese für das Tier unverdaulichen Stoffe durch kommerziell verfügbare Enzyme in ihrer negativen Wirkung für die Verdauung neutralisiert werden, dies verursacht aber zusätzliche Kosten, welche die Wirtschaftlichkeit verringern. Da die Trockenschlempen über alle Tierarten hinweg einen geringeren energetischen Futterwert als SES aufweisen, ist zudem eine energetische Ergänzung der Mischungen erforderlich. Weiterhin ist eine Konzentrierung von Mykotoxinen aus den Ausgangsrohstoffen in der Schlempe nicht auszuschließen, was ebenfalls im Rahmen einer Untersuchung überprüft werden sollte. Die empfohlenen Mischungs- und Rationsanteile fallen deshalb bei den monogastrischen Nutztieren entsprechend niedriger als bei den vorgenannten Eiweißfuttermitteln aus und bewegen sich durchschnittlich im Bereich von 5 bis 10 %. Bei Rindern sind aber durchaus höhere Rationsanteile möglich (Tab. 6). COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 13 VON 22

14 Tabelle 6: Einsatzempfehlungen für Trockenschlempen in der Geflügel-, Schweine- und Rinderfütterung Tiergruppe Einheit Trockenschlempen (DDGS) Schwein Ferkel % in TF k. A. Zuchtsau % in TF 10/5 Mast % in TF 10 Geflügel Legehennen % in TF Masthühner % in TF 6/10 Mastputen % in TF 6/10 Rinder % i. d. TM 50 % der Eiweißträger (bis 35 % im Aufzucht-KF, bis zu 4 kg/tag an Milchkühe, bis 2 kg/tag an Mastrinder) Quelle: LfL (2014a, 2014b) sowie Jeroch et al. (2012) Trockenschlempen stellen ein perspektivisches Eiweißfuttermittel dar, dessen Einsatz mittelfristig an Bedeutung gewinnen könnte, sollte sich die EU-Biokraftstoffpolitik durch die derzeitige Abgasproblematik im Bereich der Diesel-Kraftfahrzeuge weg von Biodiesel hin zu (mehr) Bioethanol bewegen. Weitere Eiweißquellen Neben den bisher vorgestellten potentiellen Sojasubstituten gibt es noch etliche weitere proteinreiche Nebenprodukte, die ebenfalls SES ersetzen können, deren Aufkommen aber meist durch politische oder wirtschaftliche Rahmenbedingungen begrenzt sind und deren Steigerungsraten für die nahe Zukunft als eher gering angesehen werden. Die derzeit auf den Markt befindlichen Mengen werden in der Regel bereits heute von der Mischfutterindustrie verarbeitet oder direkt in den landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt. Hierunter fallen z.b. Nebenprodukte aus der Stärkeproduktion (Kleber- und Kleberfutter, Kartoffeleiweiß) Brauerei (Biertreber, Bierhefe, Malzkeime) Molkerei (Magermilchpulver, Molkepulver) Schlachterei (Blutmehl) Fischerei (Fischmehl). Darüber hinaus sind an dieser Stelle kristalline (freie) Aminosäuren zu nennen, die gemäß VO (EG) 1831/2003 für die Nutztierfütterung als Futterzusatzstoffe zugelassen sind und deren Einsatz in der konventionellen Fütterung von Schwein und Geflügel weit verbreitet ist. Während vor einigen Jahren nur die erstlimitierenden Aminosäuren Lysin, Methionin, Threonin COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 14 VON 22

15 und Tryptophan verfügbar waren, ist zwischenzeitlich fast die gesamte Palette der essenziellen AS für die Nutztierfütterung zugelassen: L-Lysin L-Valin DL-Methionin L-Arginin L-Cystin L-Isoleucin L-Threonin L-Tyrosin L-Tryptophan (L-Histidin für Lachse). Durch die Verwendung dieser Futterzusatzstoffe ist es möglich, mehr Rohstoffe in den Rezepturen einzusetzen, deren Aminosäurenmuster sich stärker vom Bedarf der Tiere unterscheidet als dies bei Sojaprodukten der Fall ist. Zudem kann das Aminosäurenmuster in der Ration optimiert und die Stickstoffausscheidung vermindert werden. Freie Aminosäuren stellen somit eine wichtige Ergänzung dar, wenn es darum geht, den Einsatz heimischer Eiweißfuttermittel in der Nutztierfütterung zu erhöhen, ohne gleichzeitig die bisherigen Fortschritte in der proteinreduzierten Fütterung der Monogastrier zu gefährden. In der Wiederkäuerfütterung besteht darüber hinaus noch vielfach Potenzial durch eine optimierte Grundfutterwerbung sowie geringe Verluste während der Werbung, Silierung, Lagerung und Entnahme, den Bedarf an (Zukaufs-)Proteinfuttermittel zumindest zu minimieren. Auch der Anbau von feinsämigen Leguminosen (Rot- und Weißklee, Luzerne) kann dazu beitragen, die Eiweißversorgung der Tiere zu verbessern und SES einzusparen. Eine negative ruminale Stickstoffbilanz (RNB) in maisbetonten Rinderrationen kann zudem, innerhalb gewisser Grenzen, durch den Einsatz von Futterharnstoff ausgeglichen werden. 4 Ausblick und Handlungsempfehlungen Eine wirtschaftlich vertretbare Universallösung für den vollständigen Verzicht auf importierte Sojaprodukte ist derzeit nicht in Sicht. Dies liegt vor allem an der Vorzüglichkeit der deutschen Standorte für den Getreideanbau, der derzeitigen Energiepolitik sowie der intensiven tierischen Produktion auf hohem Leistungsniveau. Dennoch besteht, in Abhängigkeit der möglichen Substitute, der unterschiedlichen Nutztierarten und den einzelnen Produktionsabschnitten durchaus Potenzial, Sojaextraktionsschrot einzusparen. Dafür sind aber genaue Kenntnisse der Eigenschaften der Futtermittel sowie des Bedarfs der Tiere notwendig, um alternative Strategien entwickeln zu können. Generell wird sich eine Ausweitung des Einsatzes regionaler Futtermittel nur verwirklichen lassen, wenn verschiedene Maßnahmen miteinander verknüpft werden. Folgende Aspekte sind nach Meinung der Autoren von besonderer Bedeutung: Sinnvolle Kombination der vorhandenen regionalen Eiweißfuttermittel Verbesserungen in der Futtermittelanalytik Optimierung der Rationen mit weiteren essenziellen Aminosäuren COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 15 VON 22

16 g/kg Futtermittel Themen zur Tierernährung Angepasste Mineralfuttermischungen Aufbereitung der Rohstoffe. Auf diese Punkte soll abschließend näher eingegangen werden. Sinnvolle Kombination der vorhandenen regionalen Eiweißfuttermitteln In Abbildung 3 sind die unterschiedlichen Gehalte an essenziellen Aminosäuren einiger der bereits vorgestellten Rohstoffe nochmals grafisch aufbereitet dargestellt. Bei dieser Betrachtung fällt auf, dass SES fast durchgängig die höchsten Werte erreicht, was wiederum die bereits beschriebene hohe Aminosäurenkonzentration im SES untermauert, aber auch daran liegt, dass SES den höchsten Rohproteingehalt aufweist Lysin Met. + Cys. Threonin Tryptophan Arginin Isoleucin Leucin Valin SES, 47,6 % XP RES, 32,4 % XP SBS, 41,7 % XP DDGS, 32,7 % XP AB, 27,1 % XP Abbildung 3: Gehalt an Aminosäuren in ausgewählten Eiweißfuttermitteln Verrechnet man die Aminosäurenkonzentrationen mit dem Rohproteingehalt der einzelnen Futtermittel, so erhält man den prozentualen Anteil der jeweiligen Aminosäuren am Rohprotein des Futtermittels. In Abbildung 4 wurde dieser Wert für SES zusätzlich gleich 100 gesetzt und mit den Aminosäurenkonzentrationen im XP der anderen Futtermittel verglichen. Dabei wird deutlich, dass zwischen den einzelnen Rohstoffen teils deutliche Unterschiede bestehen, was durchaus vorteilhaft ist. Durch geschickte Kombination ist es dadurch möglich, das Aminosäurenmuster des Sojaproteins nachzuahmen. So weist etwa das Rapsprotein hinsichtlich der schwefelhaltigen Aminosäuren und bei Threonin sowie Valin leichte Vorteile gegenüber dem Sojaprotein auf und ist damit in der Lage die Schwächen des Ackerbohnenproteins in diesen Bereichen auszugleichen. Im Gegenzug ist die Lysinkonzentration im Rohprotein der Ackerbohnen genauso hoch wie im Soja und gleicht damit zumindest teilweise das Lysindefizit des Rapsproteins aus. Eine Kombination von RES und Ackerbohnen oder Erbsen (ähnliches AS- COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 16 VON 22

17 AS-Anteil im Rohprotein (im Verhältnis zu SES) Themen zur Tierernährung Muster wie Ackerbohnen) ist somit als SES-Ersatz in der Monogastrierfütterung effizienter als die alleinige Verwendung eines der beiden Eiweißfuttermittel. 160% 140% 120% 100% 80% 60% 40% 20% 0% Lysin Met. + Cys. Threonin Tryptophan Arginin Isoleucin Leucin Valin SES RES SBS DDGS AB Abbildung 4: Aminosäurenanteile im Rohprotein ausgewählter Eiweißfuttermittel im Vergleich zum Sojaextraktionsschrot (AS-Anteil im Rohprotein des Sojaproteins entspricht jeweils 100 %) Verbesserungen in der Futtermittelanalytik Um relevante Unterschiede innerhalb und zwischen Rohstoffen schnell, sicher und kostengünstig abschätzen zu können und entsprechende zielgerichtete Anpassungen in der Rationsplanung zu ermöglichen, sind weitere Entwicklungen in der Analytik notwendig. Wünschenswert wäre die Entwicklung von Schnellmethoden, mit deren Hilfe Rückschlüsse auf die Aminosäurenverdaulichkeiten des Rohstoffes möglich wären. Der Ansatz einer Rationsberechnung auf Ebenen der praecaecal-verdaulichen Aminosäuren ist der zielführende Weg, um die Fütterung effizienter zu gestalten und Minderleistungen beim Einsatz alternativer Eiweißfuttermittel zu verhindern. Hierfür sind aber präzise und verlässliche Werte für die verwendeten Rohstoffe unerlässlich. Optimierung der Rationen mit weiteren essenziellen Aminosäuren In Futtermischungen für monogastrische Nutztiere mit stark abgesenkten Proteingehalten steigt die Bedeutung der nachrangig essenziellen Aminosäuren (Valin, Leucin, Isoleucin sowie Arginin beim Geflügel) an, da diese ebenfalls bei Unterschreitung des Bedarfs leistungsbegrenzend wirken können. Dadurch müssen diese Aminosäuren auch in der Mischungskalkulation berücksichtigt werden. Da SES meist die höchsten Konzentrationen dieser Aminosäuren im Rohprotein aufweist, kann beim Ersatz von SES durch alternative Eiweißfuttermittel schnell COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 17 VON 22

18 ein Defizit entstehen. Hierfür wäre es wünschenswert, wenn von Seiten der Futtermittelindustrie zeitnah Produkte in ausreichender Menge und zu vertretbaren Kosten als Ergänzung zur Verfügung stehen würden. Angepasste Mineralfuttermischungen Vor dem Hintergrund einer möglichen Verschärfung der Düngeverordnung hinsichtlich des Phosphors, ist darauf zu achten, dass beim Einsatz phosphorreicher Sojasubstitute wie Sonnenblumen- oder Rapsextraktionsschrot bei den Monogastrieren eine hohe P-Verdaulichkeit durch den Zusatz von Phytase erreicht wird und das Mineralfutter generell geringere Anteile an mineralischen Phosphorkomponenten aufweist, um eine unnötig hohe P-Ausscheidung zu vermeiden. Zusätzlich kann zur Absicherung einer normalen Verdauung bei Komponenten mit einem hohen Anteil an Nicht-Stärke-Polysacchariden der Einsatz von NSP-hydrolisierenden Enzymen angebracht sein. Aufbereitung der Rohstoffe Jede Aufbereitung der Rohstoffe, die zu einer Verbesserung der praecaecalen Verdaulichkeit oder einer Erhöhung des nutzbaren Rohproteins führt, erhöht gleichzeitig auch die Effizienz des Futtermitteleinsatzes und somit das Einsparpotenzial an Sojaschrot. Hierzu sind in der Vergangenheit bereits erfolgreiche Untersuchungen durchgeführt worden. Oftmals fehlt jedoch eine großtechnische und somit kostengünstige Umsetzung der Verfahren in die Praxis, wodurch die Wirtschaftlichkeit solcher Maßnahmen dann meist nicht gegeben ist. Hier besteht noch ein gewisser Entwicklungsbedarf. Fragen und Antworten vom Vilomix Fachgespräch Frage 1: Es sind bereits Nebenprodukte in Verwendung, eine Ausweitung alternativer d.h. heimischer Eiweißquellen würde eine Verdrängung von beispielsweise Weizen von den Flächen mit sich bringen. Weizen bringt hier im Norden mindestens zehn Tonnen Ertrag/ha bei durchschnittlichen 10 % Rohprotein und somit eine Tonne Protein je Hektar. Beim Anbau von Körnerleguminosen wird durch den niedrigeren Ertrag die eben aufgezeigte Tonne Protein nicht erreicht und es gehen Nährstoffe verloren. Wie soll diese Rechnung aufgehen? Antwort Weindl: Das Problem ist bekannt. Da fällt es mir schwer Gegenargumente zu finden. Die Gunst der Region liegt beim Getreideanbau und nicht unbedingt beim Leguminosenanbau. Das ist ein Faktum. Vor dem Hintergrund des Greenings kann sich der Leguminosenanbau unter Umständen auf einzelbetrieblicher Ebene wirtschaftlich darstellen lassen. In punkto Flächeneffizienz bewegen wir uns jedoch in einem kritischen Bereich. In Süddeutschland ist es allerdings möglich auf günstigen Körnermaisstandorten durch Sojabohnenanbau äquivalente Deckungsbeiträge zu erwirtschaften. Mir ist jedoch klar dass Sojabohnen momentan noch kein Modell für ganz Deutschland COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 18 VON 22

19 darstellen. Es handelt sich um ein Sondermodell für Süddeutschland mit dem man dort wirtschaftlich etwas erreichen kann. Für Norddeutschland ist es aus wirtschaftlicher Sicht schwerer darstellbar. Anmerkung Dr. Gerhard Stalljohann, Landwirtschaftskammer Münster (NRW): Herr Juckenack Sie haben gefragt wie es aussehen würde, wenn man die Flächen gegeneinander rechnet. Wir haben in Haus Düsse jetzt Versuche durchgeführt -an denen die Deutsche Vilomix beteiligt war- bei denen wir deutlich Sojaschrot eingespart haben. Nicht über den Einsatz von Leguminosen sondern über den Einsatz von freien Aminosäuren, mit denen man schon sehr viel erreichen kann. Was die Frage der Körnerleguminosen angeht, weiß ich nicht ob es sinnvoll ist die verschiedenen Komponenten anhand ihres Proteingehaltes gegeneinander zu rechnen. Es wäre im Bereich der Monogastrier zweckmäßiger die Komponenten auf Basis der verdaulichen Aminosäuren zu betrachten und dann zu bilanzieren. Bei den Wiederkäuern ist der Vergleich auf Proteinbasis ausreichend. Betrachtet man die ackerbauliche Situation zeigt sich, dass wir in Norddeutschland durchaus über Regionen verfügen für die sich die Körnerleguminosen als interessant erweisen. Dabei handelt es sich um die Küstenregionen, den Raum Hannover und die Regionen in Richtung Osten in denen die Viehhaltung nicht ganz so intensiv betrieben wird wie hier im Oldenburger Münsterland. In diesen Regionen bestehen Fruchtfolgehandicaps, weil dort zum Teil die Dreierfruchtfolge nur Mais, nur Weizen, nur Gerste intensiv betrieben wird. Man möchte mit Hilfe der Körnerleguminosen die Fruchtfolge ein bisschen auflockern, weil gehäuft Probleme mit dem Ackerfuchsschwanz auftreten. Versuche in Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben gezeigt, dass die Leguminosen eine Vorfruchtwirkung von 5-10 dt mehr je Hektar auf die Folgefrüchte haben. Dass der Leguminosenanbau in den viehstarken Regionen ein Handicap ist, steht außer Frage und gehört daher in die ackerbaulichen Regionen. Vor Jahren wurde schon gezeigt, dass Leguminosen in der Fütterung eingesetzt werden können. Es handelt sich dabei nicht um ein Problem der Fütterung sondern des Pflanzenbaus, da es sich um sehr empfindliche Kulturen handelt und man in dem einen oder anderen Jahr sogar mit Totalausfällen kalkulieren muss, woraus dann wiederum die Deckungsbeiträge resultieren. Anmerkung Dr. Albert Hortmann-Scholten, LWK Niedersachsen, Oldenburg: Man muss dazu sagen, dass die Pflanzenzüchter den Sektor der Leguminosen Jahrzehnte lang nicht bearbeitet haben, weil es einfach keinen Markt dafür gab. Das Grundsatzproblem für den geringen Leguminosenanbau ist die Preiswürdigkeit des Sojas aufgrund der hohen Ernteerwartungen in Nord- und Südamerika und der fallenden Sojakurspreise. Frage 2: Wie bewerten Sie Harnstoff in der Milchviehfütterung als Alternative zu Soja? Antwort Weindl: Futterharnstoff ist in Mais betonten Rationen gut geeignet, um die ruminale Stickstoffbilanz auszugleichen, wenn Probleme damit in der Ration vorliegen. Allerdings lässt sich mit Harnstoff nicht die komplette Proteinversorgung der Tiere sicherstellen. Es ist durchaus eine Ergänzungsmöglichkeit und hat sich auch in etlichen Versuchen als solche bewährt. Somit können Eiweißfuttermittel eingespart werden, die ggf. wiederum effizienter bei den Monogastriern verfüttert werden können. COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 19 VON 22

20 Frage 3: (1) Wie schätzen Sie das Risiko für unterschiedliche hygienische Qualitäten von Sonnenblumenschrot ein, die sich am Markt befinden. Kann man sich darauf verlassen, dass die Chargen qualitativ homogen sind oder gibt es starke Unterschiede? (2) Liegen Qualitätsunterschiede bei wärmebehandelten Produkten wie beispielsweise getoastete Produkten und DDGS (Dried Distillers Grains with Solubles) aufgrund der unterschiedlichen Hitzebehandlungen vor? Antwort Weindl: (1) Die deutschen Ölmühlen verarbeiten hauptsächlich Raps und Sojabohnen und keine erheblichen Mengen Sonnenblumenkerne. Wenn Sonnenblumenextraktionsschrot eingesetzt wird, handelt es sich hauptsächlich um Importware aus Osteuropa. Allerdings kenne ich keine Untersuchungen hinsichtlich der Qualitätsunterschiede. Ein gewisses Risiko hinsichtlich von Mykotoxinbelastungen besteht immer. Im letzten Jahr haben wir einen Praxisversuch in der Broilerfütterung durchgeführt, bei dem die Ware aus Bulgarien stammte. Hier konnten keine Auffälligkeiten festgestellt werden. (2) Zum zweiten Punkt den DDGS also den Trockenschlempen: Die Qualität der Trockenschlempe ist stark von der Qualität des Ausgangsgetreides abhängig. Ist das Getreide mit DON belastet so reichern sich die Mykotoxine auch im Nebenprodukt also in der Trockenschlempe an. Auch hier gibt es gewisse Risiken, die über zusätzliche Futteranalysen abzusichern sind. Dies verursacht natürlich zusätzliche Kosten, die die Preiswürdigkeit gegenüber SES schmälern können. Frage 4: Stichwort: Donau Soja. Wird von gewissen politischen Kreisen als DIE Lösung publiziert, die unsere Abhängigkeit von Amerika reduziert. Was ist ihre Einschätzung? Reichen die Potentiale, wie hoch ist das Volumen? Was können wir erwarten, ist das wirklich realistisch? Antwort Weindl: Es wird von einem Produktionspotential von vier bis fünf Millionen Tonnen Donau Soja ausgegangen. Allerdings muss man diese Zahl in Relation setzen zu den Mio. Tonnen Sojaextraktionsschrot, die in Europa verbraucht werden. Wie Sie sehen geht die Rechnung nicht auf. Aber das Donau Soja-Konzept ist sicher eine von vielen geeigneten Stellschrauben an denen man drehen kann um importiertes Soja einzusparen. Frage 5: Wie viel Soja wird in Form von Sojaextraktionsschrot nach Europa importiert und wie viel wird erst in Europa verarbeitet? Beim Sojaextraktionsschrot handelt es sich um ein Nebenprodukt der Ölgewinnung, welches in der tierischen Veredelung optimal verwertet werden kann, wohingegen es für die Lebensmittelindustrie nicht direkt nutzbar ist. Daher wäre es interessant zu wissen, zu welchen Anteilen Sojabohnen für die Ölgewinnung und zu welchen Sojaextraktionsschrot als Futtermittel importiert wird. Das Sojaextraktionsschrot, welches als Nebenprodukt bei der Ölgewinnung aus Soja innerhalb von Europa anfällt, würde, wenn es nicht für die Tierernährung eingesetzt werden würde, keinen richtigen Nutzen mehr haben. Antwort Weindl: Ich bin jetzt vorsichtig konkrete Zahlen zu nennen. Aber die zuvor genannten auf Europa bezogenen Mio. Tonnen Sojaextraktionsschrot-Äquivalent beinhalten sowohl Sojabohnen als auch Sojaextraktionsschrot. Ich würde die Anteile auf 50:50 schätzen, könnten aber auch 40:60 sein. Aber sie haben schon Recht, dass ein erheblicher Teil als Sojabohne importiert COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 20 VON 22

21 und erst hier verarbeitet wird. Das Entscheidende ist, dass die Ölmühlen vorhanden sind und gewisse Kapazitäten haben, die ausgelastet werden müssen. Ob jetzt die Auslastung der Kapazitäten durch Sonnenblumenkerne oder Raps oder Soja erfolgt ist meiner Meinung nach zweitrangig. Frage 6: Die Rohfasergehalte der alternativen Eiweißquellen sollten hinsichtlich der Initiative Tierwohl und des Ringelschwanzprogrammes in Niedersachsen auch genannt werden. Haben Sie dazu konkrete Zahlen? Antwort Weindl: Konkret kann ich mich dazu momentan leider nicht äußern. Die Rohfasergehalte von Raps- oder Sonnenblumenextraktionsschrot sind aber teils deutlich höher als bei HP-Sojaschrot und können so zu einer Erhöhung der Rohfasergehalte in den Rationen beitragen. Allerdings führt dies auch zu einer Verringerung der Energiekonzentrationen in diesen Futtermitteln. Frage 7 von Dr. Hortmann-Scholten, Lwk Nds: Es könnte natürlich sein, dass irgendwann der öffentliche Druck, den wir vom Markt her erleben uns zu Entwicklungen zwingt, die ökonomisch gar nicht begründbar sind. Ich denke hierbei an die immer wieder aufkeimenden gentechnikfreien Forderungen. Im Milchbereich stoßen wir auf nicht allzu große Probleme, da wir Soja durch Raps ersetzen können. Aber wenn ich zum Beispiel an die zunehmenden Forderungen in der Geflügelwirtschaft denke und dass REWE sagt, wir wollen auch im Schweinebereich dorthin kommen, dann wird vielleicht die Eiweißversorgung wieder ganz anders bewertet werden, weil wir an den Weltmärkten überwiegend andere Ware, also nicht gentechnikfreie Ware vorfinden. Dann wird man das vor diesem Hintergrund auch noch einmal anders bewerten müssen. Wie sehen Sie das? Antwort Weindl: Dann muss der Handel, wenn er die Ware aus Deutschland fordert auch bereit sein die entsprechenden Preiszuschläge zu zahlen. Anders kann das nicht funktionieren. Irgendwo muss das Geld ins System kommen, denn vom Draufzahlen kann niemand leben. Es kann ja nicht Ziel des Handels sein, dass er die Produktion aus Deutschland nach Osteuropa oder andere Regionen verlagert, wo diese Aspekte keine Rolle spielen. Anmerkung Dr. Gerhard Stalljohann, Landwirtschaftskammer Münster (NRW): Weil die Frage jetzt aufkam. Ich war bei einer solchen Veranstaltung dabei. Man überlegt definitiv seitens des Einzelhandels für solche Fütterungsstrategien, wo man vielleicht die Hälfte des Sojaschrots einspart oder komplett reduziert und das man dahin gehend überlegt gewisse Honorierungen zu leisten vergleichbar mit der Initiative Tierwohl. Da sind einige Landwirte auch schon sehr frustriert, weil sie da schon nicht berücksichtigt wurden. Und jetzt fragen sie sich natürlich, ob das dann überhaupt geht. In den ersten Gesprächen zur Initiative Tierwohl wurde bereits angedeutet, dass die Fütterung mit einbezogen werden soll. Meiner Meinung nach kam dieser Gedanke aufgrund des Mangels an Experten nicht zum Tragen. Möglicherweise soll dies nun nachgeholt werden. Ob es nun wirklich dazu kommt, weiß man nicht. Kleinere Andeutungen in diese Richtung sind auf jeden Fall schon mal gefallen. COPYRIGHT DEUTSCHE VILOMIX TIERERNÄHRUNG GMBH SEITE 21 VON 22

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