Was bedeutet die Internationalisierung der Curricula in der Medizin?
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- Siegfried Kerner
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1 Was bedeutet die Internationalisierung der Curricula in der Medizin? PD Dr. Michael Knipper Institut für Geschichte der Medizin, JLU Gießen
2 Was bedeutet die Internationalisierung der Curricula in der Medizin? Gliederung: 1. Hintergründe & Ziele 2. Inhalte 3. Sprachen 4. Didaktik und Methoden 5. Fazit
3 1. Hintergründe und Ziele Zielsetzung der ärztlichen Ausbildung (ÄAppO): der wissenschaftlich & praktisch ausgebildete Arzt Die ärztliche Ausbildung hat auf wissenschaftlicher Grundlage ( ) praxis- und patientenbezogen zu erfolgen Das bedeutet im Kontext von Globalisierung, Migration, etc.: Bedarf an einer systematischer Internationalisierung der ärztlichen Ausbildung!
4 1. Hintergründe und Ziele Das bedeutet im Kontext von Globalisierung, Migration, etc.: Bedarf an einer systematischer Internationalisierung der ärztlichen Ausbildung?? wachsende (ethnisch-kulturelle) Diversität & Mobilität der Patientinnen & Patienten: soziokulturelle, strukturelle, rechtliche Voraussetzungen von Medizin & ärztlichem Handeln internationale Mobilitätsinteressen der Studierenden: Employability in Klinik, Wissenschaft, internationalen Organisationen internationale Lebensrealität und -entwürfe vieler Studierender: Ressource für Lehre & ärztliche Tätigkeit großes Potential für transformatives Lernen : Ausbildung der Studierenden zu global citizens
5 2. Inhalte Systematische Internationalisierung ist nicht gleichzusetzen mit dem Hinzufügen weiterer Lerninhalte! 1. Für Internationalisierung relevante Themen sind bereits Gegenstand des Studiums: z.b. Gesundheitsökonomie, Sozialmedizin, Epidemiologie, Kommunikation, Medizingeschichte und ethik 2. Spezifische Themenfelder (systematisch integriert, nicht additiv): Global Health: globale Zusammenhänge, Themen & Werte lokal erkennen, verstehen & in ärztliches Handeln integrieren Beispiele: Epidemiologie: global - lokal Gesundheitsökonomie: Finanzierung von med. Versorgung Soziale Determinanten von Gesundheit: Teilhabe - für wen? Kommunikation
6 2. Inhalte Systematische Internationalisierung ist nicht gleichzusetzen mit dem Hinzufügen weiterer Lerninhalte! 1. Für Internationalisierung relevante Themen sind bereits Gegenstand des Studiums: z.b. Gesundheitsökonomie, Sozialmedizin, Epidemiologie, Kommunikation, Medizingeschichte und ethik 2. Spezifische Themenfelder (systematisch integriert, nicht additiv): Global Health: globale Zusammenhänge, Themen & Werte lokal erkennen, verstehen & in ärztliches Handeln integrieren Kulturelle Kompetenz: kulturelle Differenz differenziert wahrnehmen und interkulturelle Begegnungen sinnvoll gestalten
7 3. Sprache 1. Unterrichtssprache in medizinischer Ausbildung grundsätzlich Deutsch 2. Englisch als Wissenschaftssprache & für internationale Tätigkeiten unabdingbar im Wahlpflichtbereich: Medical English, MOOCs in wissenschaftlichen Arbeitsgruppen Umgangssprache 3. Weitere Sprachen (im Wahlpflichtbereich) weitere Sprachen z.b. bei Hochschulpartnerschaften Sprachkurse für klinische Tätigkeit in Deutschland: z.b. Türkisch, Arabisch am Krankenbett Professionelle Zusammenarbeit mit Dolmetschern: Regelstudium
8 4. Didaktik und Methoden Systematische Internationalisierung ist nicht gleichzusetzen mit dem Hinzufügen weiterer Lerneinheiten! Systematische Vernetzung internationaler Elemente im Curriculum Studienbezogene Auslandsaufenthalte mit systematischer Vor- und Nachbereitung (Global Health & kult. Kompetenz) Seminare zu kultureller Kompetenz, Medizin & Migration (Internationalisierung at home ) Gestaffelte Angebote je nach Bedarf/Interesse (1) Angebote für alle (kulturelle Kompetenz etc.) (2) didaktische pre-departure-trainings für Auslandsaufenthalte (3) Intensivangebote für besonders interessierte Studierende ( Schwerpunktcurricula, Special Track, M.A., Forschung )
9 4. Didaktik und Methoden Systematische Internationalisierung ist nicht gleichzusetzen mit dem Hinzufügen weiterer Lerneinheiten! Systematische Vernetzung internationaler Elemente im Curriculum Studienbezogene Auslandsaufenthalte mit systematischer Vor- und Nachbereitung (Global Health & kult. Kompetenz) Seminare zu kultureller Kompetenz, Medizin & Migration (Internationalisierung at home ) Gestaffelte Angebote je nach Bedarf/Interesse (1) Angebote für alle (kulturelle Kompetenz etc.) (2) didaktische pre-departure-trainings für Auslandsaufenthalte (3) Intensivangebote für besonders interessierte Studierende ( Schwerpunktcurricula, Special Track, M.A., Forschung )
10 4. Didaktik und Methoden Vielfältige Formate klassische Seminare MOOCs klassische Seminare plus MOOCs etc. Methodische Schwerpunkte: aktive Einbindung der Studierenden (z.b. Auslandsberichte) Raum für Diskussion und Reflexion Anknüpfen an Lebensrealität & erfahrungen der Studierenden Kreativ-künstlerische Ansätze (Med. Humanities)
11 5. Fazit Was bedeutet die Internationalisierung der Curricula in der Medizin? erheblicher Bedarf erhebliches Potential für das Medizinstudium insgesamt (Förderung wichtiger aber ansonsten schwächerer Aspekte) Notwenigkeit einer systematischen, didaktisch orientierten Internationalisierung der Curricula ggf. differenziertes Angebot nach Bedarf/Interesse (3 Stufen) Curricula entsprechend lokaler Bedingungen Lehre am Puls der Zeit (bvmd, 2009) Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
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