Psychische Widerstandskraft (Resilienz) - Was hilft Menschen, Krisen zu bewältigen?
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- Rainer Lichtenberg
- vor 7 Jahren
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1 Psychische Widerstandskraft (Resilienz) - Was hilft Menschen, Krisen zu bewältigen? Diplom-Psychologin Judith Schild Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) Spiekerhof Münster
2 Worum soll es gehen? Das PsychotherapeutInnen-Netzwerk Münster und Münsterland e.v. (PTN) Psychische Widerstandskraft (= Resilienz) Was ist damit gemeint? Risiko- und Schutzfaktoren Resilienzfaktoren Wege zu einer ambulanten Psychotherapie
3 Übers PsychotherapeutInnen-Netzwerk
4 2008 gegründet, inzwischen über 450 Mitglieder: Psychologische PsychotherapeutInnen Ärztliche PsychotherapeutInnen Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen Unsere Ziele: Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung Information über Psychotherapie Förderung der Zusammenarbeit zwischen allen an einer Behandlung beteiligten Einrichtung und Personen Abbau von Berührungsängsten und Stigmatisierungen
5 Unsere Projekte: Vortragsreihe zu psychischen Störungen und ihrer Behandlung in Münster, Emsdetten und Telgte Telefonische Therapieplatzvermittlung Im Cinema: Psycho, Film und Analyse Fortbildungsveranstaltungen für PsychotherapeutInnen Vernetzungstreffen
6 Resilienz Was ist damit gemeint? Definition nach Wustmann: Die psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken Ursprünge der Resilienzforschung: Studie von Emmy Werner auf der hawaiianischen Insel Kauai: Längsschnittstudie über 40 Jahre an 698 Personen
7 Resilienz - Merkmale Fähigkeit zur Resilienz entwickelt sich in einem Interaktionsprozess zwischen Individuum und Umwelt Resilienz verändert sich über das Leben Resilienz ist nicht universell und allgemeingültig, sondern situationsspezifisch zu betrachten
8 Risiko- und Schutzfaktorenkonzept nach Wustmann Einerseits risikoerhöhende Faktoren, die zur Entstehung psychischer Störungen beitragen Andererseits Schutzfaktoren, die Risiken abpuffern bzw. Resilienz fördern Risiko- und Schutzfaktoren beeinflussen sich auch gegenseitig
9 Risikoerhöhende Faktoren Vulnerabilitäts- Faktoren Risikofaktoren/ Stressoren Traumatische Erlebnisse Strukturelle Faktoren Variable Faktoren Primär Sekundär Diskrete Faktoren Kontinuierliche Faktoren
10 Schutzfaktoren Personale Ressourcen Soziale Ressourcen Kindbezogene Faktoren Innerhalb der Familie Resilienzfaktoren In den Bildungsinstitutionen Im weiteren sozialen Umfeld
11 Resilienzfaktoren Selbst- und Fremdwahrnehmung Angemessene Selbsteinschätzung und Informationsverarbeitung Selbstwirksamkeit (serwartung) Überzeugung, Anforderungen bewältigen zu können Selbststeuerung Regulation von Gefühlen und Anspannung Entwicklungsaufgaben, aktuelle Anforderungen, Krisen Problemlösen Allg. Strategien zur Analyse und Bewältigung von Problemen Bewältigung Soziale Kompetenzen Unterstützung holen, Selbstbehauptung, Konfliktlösung Stress-Bewältigung Fähigkeit zur Realsierung vorhandener Kompetenezn in der Situation
12 Selbst- und Fremdwahrnehmung Angemessene Selbst- und Fremdwahrnehmung als Grundlage für das Gestalten von sozialen Beziehungen, für das Herangehen an neue Aufgaben und das Bewältigen von Schwierigkeiten und Problemen Die Verhaltenstherapie unterscheidet vier Ebenen des Erlebens und Verhaltens: Kognitiv-verbale Ebene Emotionale Ebene Motorisch-behaviorale Ebene Physiologische Ebene
13 Selbstwirksamkeit Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und verfügbaren Mittel und die Überzeugung, ein bestimmtes Ziel auch durch Überwindung von Hindernissen erreichen zu können
14 Selbststeuerung/ -regulation Selbstregulation als Kompetenz, emotional flexibel auf unterschiedliche Belastungssituationen reagieren zu können und je nach Anforderung den Erregungszustand herauf oder herunter zu regulieren In der Verhaltenstherapie werden Skills zur Emotionsregulation eingeübt: Wissensvermittlung Wahrnehmung und Ausdruck von Gefühlen Gefühlsregulation
15 Problemlösen Problemlösefähigkeiten als Kompetenz, zielorientiert Pläne zu verfolgen und auch trotz auftretender Belastungen effektive Strategien zur Erreichung der Ziele zu entwickeln
16 Die fünf Problemlöse-Schritte (D'Zurillia und Goldfried) 1. Allgemeine Problemorientierung 2. Beschreiben des Problems 3. Entwickeln von Alternativen 4. Treffen einer Entscheidung 5. Anwendung und Überprüfung
17 Soziale Kompetenz Soziale Kompetenz als Verfügbarkeit und Anwendung von kognitiven, emotionalen und motorischen Verhaltensweisen, die in bestimmten sozialen Situationen zu einem langfristig günstigen Verhältnis von positiven und negativen Konsequenzen für die Handelnde führen Psychosoziale Gesundheit setzt voraus, dass Menschen in der Lage sind, ihre Rechte durchzusetzen, soziale Beziehungen anzuknüpfen und aktiv zu gestalten sowie eigene Gefühle und Bedürfnisse zu äußern
18 Adaptive Bewältigungskompetenz Stress ist jedes Ereignis, in dem äußere und innere Anforderungen (oder beide) die Anpassungsfähigkeit eines Individuums beanspruchen oder übersteigen. (Stress-Definition nach Lazarus) Wie stressig eine Situation empfunden wird, hängt immer von den subjektiven Bewertungen der Person ab: 1. Wie wird die Situation empfunden? 2. Welche Möglichkeiten zur Bewältigung stehen zur Verfügung? 3. Neubewertung der Situation
19 Sinn und Ziele Neben diesen Resilienzfaktoren von großer Bedeutung: Das Finden persönlicher Ziele und eine subjektive Sinngebung Einerseits: Entwicklung bedeutungsvoller Zielsetzungen, die dann das eigene Handeln leiten und ihm Sinn verleihen Andererseits: Flexible Zielanpassung, also das Adaptieren der persönlichen Ziele an Gegebenheiten der Realität, wenn dies notwendig sein sollte
20 Wege zu einer ambulanten Psychotherapie Drei Psychotherapie-Verfahren (sog. Richtlinien-Verfahren), deren Kosten von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen werden: Psychoanalyse Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie Verhaltenstherapie Kinder, Jugendliche, Erwachsene Einzel- oder Gruppentherapie
21 Adressen professioneller, approbierter PsychotherapeutInnen über Das PsychotherapeutInnen-Netz Münster und Münsterland ( von der Psychotherapeutenkammer ( von der Kassenärztlichen Vereinigung ( von den Krankenkassen Erstgespräch, bis zu fünf probatorische Sitzungen, ggf. Beantragung einer Kurzzeit- oder Langzeittherapie
22 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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