Ökologische Grünlandbewirtschaftung - Düngung
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- Christoph Hochberg
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1 Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen Ökologische Grünlandbewirtschaftung - Düngung Wächtersbach-Aufenau, Ökoteam Hessen Dr. Sonja Biewer
2 Beratungsteam Ökologischer Landbau
3 Ertrag und Futterqualität sind abhängig von Standort Pflege Grünlandaufwuchs Düngung N, P, K, Ca, Mg, S Gülle, Jauche, Mist, mineralisch Nutzung Wiese-Weide-Mähweide 2-, 3-, oder 4-malige Nutzung
4 Hohe Düngung - zu späte Nutzung Klee und Untergräser werden verdrängt
5 Durchwurzelungstiefe und Nährstoffkonzentration
6 Hohe Nutzungshäufigkeit keine N-Düngung
7 3-malige Nutzung - angepasste Düngung obergrasreich artenreich
8 Ziel: wenig Lücken, dichte und tragfähige Grünlandnarbe 60 bis 80 Prozent hochwertige und leistungsfähige Gräser: Wiesenschwingel, Wiesenfuchsschwanz, Knaulgras, Glatthafer, Wiesenlieschgras, Dt. Weidelgras, Wiesenrispe 10 bis 20 Prozent Leguminosen: Rotklee, Weißklee, Hornschotenklee 10 bis 20 Prozent wertvolle Kräuter: Spitzwegerich, Wiesenknopf, Wiesenpippau, Wiesenbocksbart, Wiesenkümmel, Wiesenkerbel, Bärenklau Gräser: Leguminosen: Kräuter: Massebildner, Energieträger, Konservierbarkeit Stickstoffsammler, Eiweißträger, Mineralstoffe (Ca) und Schmackhaftigkeit Energie, Eiweiß, Mineralstoffe, Wirkstoffe, Schmackhaftigkeit
9 Grundsätze der Düngung im Ökolandbau Nährstoffe sollen allmählich und in einem möglichst harmonischen Verhältnis aus ihrer Bindung entlassen werden Organische Düngung Mineraldünger aus nährstoffhaltigen Naturprodukten Mikrobielle Zersetzung machen Nährstoffe pflanzenverfügbar Erhöhte biologische Aktivität durch org. Substanz Biologische Aufschluss schwerlöslicher Nährstoffverbindungen Harmonisches Nährstoffverhältnis
10 Düngung als Verlebendigung des Bodens Abgestorbene Pflanzenteile: Nährhumus des Edaphons Festmist/Kompost: Dauerhumus langsame Freigabe von Nährstoffen Gülle und Jauche: Nährlösungen rel. schnelle Freigabe von Nährstoffen ph-wert: Förderung des Bodenleben und der mikrobiellen Stoffumsetzung Stickstofffixierung der Leguminosen als echte Nährstoffzuführung
11 Förderung des Kleeanteils Zu hohe Stickstoffgaben vermeiden ph-wert, Phosphor und Kalium in Gehaltsklasse C Nachsaat, wenn Klee nur nesterweise, gar nicht, oder in sehr kleinblättrigen Formen auftritt Klee kann breitwürfig nachgesät werden
12 Wirkung der Phosphor-, Kalium und Magnesiumdüngung: Förderung Futterqualität und Bestandszusammensetzung Erhöhung des Mineralstoffgehalts im Futter Förderung der Leguminosen Verbesserung der Krümelstruktur und Förderung des Bodenleben Keine Vorratsdüngung
13 Versorgungsstufen (mg/100 g Boden) des Bodens mit Grundnährstoffen und daraus abgeleitete Düngermengen
14
15
16 Bodenuntersuchung zur Bestimmung der Düngermenge
17 Nährstoffsalden von 2-, 3- und 4-Schnittwiesen Nutzung Düngung/Jahr Saldo kg/ha N P 2 O 5 K 2 O 2 Schnitt 55 dt TM dt Rindermist Schnitt 55 dt TM 100dt Rindermist Schnitt 75 dt TM x 20m³ Rindergülle Schnitt 75 dt TM 2 x 20m³ Rindergülle Schnitt 90 dt TM x 20m³ Rindergülle Schnitt 90 dt TM 3 x 20m³ Rindergülle Symbiose N: bei 2 Schnitten = 100 kg/ha, bei 3 Schnitten = 60kg N/ha, bei 4 Schnitten = 30 kg; 1% Klee im Bestand bindet ca. 3 kg N/ha
18 Im Ökolandbau zugelassene Phosphor und Kali-Mineraldünger Handelsname Firma %P 2 O 5 %K 2 O %CaO %MgO %S %Na 80kg DC Naturphosphat P 2 O 5 Timac ,8 Dolophos DüKa ,3 Dolophos 26 DüKa ,1 Litho-Physalg G18 Timac ,4 Patent PK K&S ,6 5,3 Grünkomposte Hoher P- und K-Gehalt Dürfen nur bei bestätigtem Mangel ausgebracht werden Kaliumsulfat K&S ,6 Magnesia-Kainit K&S ,3 Patentkali K&S ,7 80kg K 2 O
19 Im Öko-Landbau gebräuchliche Kalk-Düngemittel Dünger Beschreibung CaO- Gehalt [Masse-Prozent] Zugelassen lt. EG- Öko-Verordnung? Naturkalk/ Kohlensaurer Kalk Calciumcarbonat natürlichen Ursprungs ja Algenkalk Gemahlenes Calciumcarbonat marinen Ursprungs ja Konverterkalk, Hüttenkalk, Thomaskalk* Restprodukte aus der Stahlproduktion ja * Thomaskalk ist nach den Richtlinien zwar zugelassen. Seit Anfang 2002 wird zur Erzielung des vorgeschriebenen Phosphatanteils allerdings Superphosphat beigemischt. In dieser Kombination ist Thomaskalk für Bio-Betriebe nicht mehr erlaubt! Quelle: Bioland Erzeugerring Bayern e.v., 2003
20 Entscheidungshilfen bei der Düngung: Bodenuntersuchung Nährstoffbilanz Nährstoffgehalte der Wirtschaftsdünger ph-wert: Erhaltungskalkung alle 4 Jahre! Förderung der Mikroorganismen im Boden Klee fördern
21 Vielen Dank für s Zuhören!
22 Die richtige Gülledüngung zu Grünland Gülle muss vom Blatt abfließen!
23 Optimale Gülledüngung bedeutet:
24 Nährstoffversorgung des Bodens am Pflanzenbestand erkennbar Trockener Standort Nasser Standort Basische Reaktion Saure Reaktion Thymian Sumpfdotterblume Aufrechte Trespe Heidekraut Aufrechte Trespe Mädesüß Esparsette Borstgras Mittlerer Wegerich Kohldistel Pastinak Arnika Echtes Labkraut versch. Binsen Wiesensalbei Flatterbinse Stickstoffmangel Stickstoffzeiger Unterbeweidung Überbeweidung Ruchgras Wiesenkerbel Ackerdistel Jährige Rispe Leguminosen Wiesenbärenklau Rasenschmiele Breitwegerich Klappertopf-Arten Löwenzahn Stumpfbl. Ampfer Flechtstraußgras Margerite Ampfer Quecke Gänseblümchen
25 Kalk: Förderung des Bodenlebens Erhöhung der mikrobiellen Stoffumsetzung Eine gute P-Versorgung ist nur bei ph-wert in Gehaltsklasse C gewährleistet Förderung Leguminosen Förderung dichter Grünlandbestände unter ph 5 Abnahme der Ertragsfähigkeit und Qualität des Aufwuchs
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