Marinekork-Installation auf einem Schulungsboot

Transkript

1 Marinekork-Installation auf einem Schulungsboot

2 Wie im Ausbauverlauf zu sehen, ist diese Form des Bootes gut geeignet, alle Verlegevarianten anzuwenden und darzustellen. Der Zeitaufwand kommt etwa auf 85 Stunden. Boden und umlaufender Rand erhalten 6,4 mm Material und die Sitzflächen und Backskisten 4 mm Marinekork. Zum Einsatz kommen: Primer P, CA-Kleber, DC-Fugenmasse, sowie Tesa 4117, 80er und 120 Körnung mit Rotex, Schleifklotz, Cuttermesser, Zollstock, Bleistift, Winkeleisen, Wasserwaage, Schmiegen, Haftband und ein Dremel mit verschiedenen Fräseinsätzen speziell für Marinekork.

3 Nachdem die notwendigen Beschläge und die Scharniere der Backskistendeckel demontiert sind, werden zuerst die auf das Gelcoat aufgebrachten rutschfesten Aufträge abgeschliffen. Eine Staubabsaugung am Schleifer ist dringend zu empfehlen.

4 So sehen die rutschfest gestaltete Böden oder die GFKDecks vieler Schiffe aus. Dieser Auftrag muss geschliffen werden, da ansonsten die Gefahr von Lufteinschlüssen bei Marinekork plus 4 mm Kleber zu groß wäre. Der BostikKleber gleicht zwar aus, aber ein dickerer Auftrag wäre Materialverschwendung.

5 Für diesen Schleifvorgang eignet sich 80er Körnung. Alle Verschraubungslöcher wurden mit Glasfaserspachtel verschlossen, da die Verschraubungen z.b. der Sitze durch das GFK zwecks Stabilität neu angelegt werden.

6 Größere Absätze, wie am linken Bildrand zu sehen, sollten flach geschliffen werden. Die restliche Fläche reicht so schon. Die dann noch verbleibenden kleinen Unebenhei-ten werden von dem Bostik-CA oder BC-Kleber ausgeglichen.

7 Der Grat des Gripfeldes ist entfernt

8 Die sonstigen mit Marinekork zu belegenden Flächen werden angerauht zur besseren Aufnahme des Primers.

9 Zuschnitt der Eck- Pass- und Gehrungsstücke mit Cuttermesser.

10 Anpassen und Kontrolle des zugeschnittenen Eckstücks, passend zur Gesamtlinie des Bootes als gebogenes Eckstück und nicht auf Ecke mit Gehrung laufend.

11 Es bleibt die Entscheidung, ob man Fugen mit dem Cuttermesser schneidet bei einer erheblichen Verletzungsgefahr, oder ob man nicht doch besser unseren Fräsvorsatz verwendet.

12 Egal ob Innen- oder Außenradien: Der Fräsvorsatz von Marinekork für kleine Stabfräser bringt verletztungsfrei die notwendigen Randfugen in die Eckstücke ein, die aus vollem Material angepasst wurden.

13 Es finden sich immer geeignete Hilfsmittel, um z.b. beim Schleifen die Konturen anzupassen, hier ein Staubsaugerrohr.

14 Ergebnis: Passgenaue Präzision mit dem Fräsvorsatz.

15 Anbringung der Außenfuge mit dem speziellen Fräsvorsatz

16 Um auch unter den Scharnieren den Marinekork-Belag durchlaufen zu lassen, werden die Deckel ausgebaut, geschliffen und geprimert. Ausgebaut kann man dann bequem an geeigneter Arbeitsfläche die Korkstreifen anpassen, fixieren und die verbleibende Freifläche mit einem passenden Stück aus einer vorgefugten MarinekorkPlatte ausfüllen und diese ebenfalls fixieren.

17 Die Breite der Einfassungsleisten auf dem Bootsboden wiederholt sich bei den Einlaibungen aller anderen Flächen, so auch bei den Backskistendeckeln. Nun werden die vorgeschnittenen Leisten auf den Deckeln verlegt, an den Ecken auf Gehrung geschnitten und an deren Schnittkanten mit einer 2 mm Fugung versehen. Dabei spielt der Fräskopf am Dremel mit den speziell für Marinekork entwickelten Fräseinsätzen seine entscheidenden Vorteile ohne Verletzungsgefahr aus.

18 Die Ecken werden erst nach dem Verkleben entsprechend der Rundung des Backskistendeckels angepasst. Die Außenränder der Einlaibung sind an der Unterseite ebenfalls schon mit einer Nut unter Verwendung unseres Fräskopfes versehen worden, zwecks späterer Aufnahme der Randfuge.

19 Der mit Marinekork belegte Deckel wird zunächst wieder an seinen Platz gelegt, um eine Feinabstimmung der Fuge zwischen Umgebungsrahmen und Laibleisten des Deckels vorzunehmen. Der Umgebungsrahmen wurde bewusst nicht mit Gehrungsfugen versehen, sondern mit unserem Korkkleber nahtlos verbunden, so dass der Rahmen nach dem Schleifen optisch als ein Stück gesehen wird.

20 Das Oberdeck des Vorschiffs wurde aus einer ungefugten Platte geschnitten und eingepasst.

21 Mit Hilfe unseres Korkklebers erreicht man eine nahtlose Verbindung als Rahmen ohne Fugen. Zu Demonstrationszwecken und ausgleichender Optik wird der angeschliffene Ankerkastendeckel in einem dekorativen Fischgrätmuster mit Marinekork belegt. Optisch ist er die Spitze des im Bootsboden ausgelegten Mittelfisches.

22 Hier sieht man deutlich die Markierung für den Winkel der Fugen für das Fischgrätmuster. Dabei wurde das Winkelmaß zum Mittelfisch der unteren Flächen nach hier oben übernommen.

23 Nach vorheriger Einlaibung wurden zwei passende Stücke Marinekork aus einer vorgefrästen Platte ohne Mittelfisch eingepasst. Je nach Breite der Einlaibung nimmt man dazu entweder die bereits einseitig gefugten Marinekork-Stableisten, oder man schneidet sie aus ungefugtem Material. Die dann notwendige Fuge wird dann mit der Stabfräse kombiniert mit unserem Fräsvorsatz eingefügt.

24 Die Fortsetzung der Sitzflächen im Anschluss an die Backskisten wird wieder zuerst mit der ja bekannten Breite der Einlaibung versehen und fixiert. Der Mittelfisch wird spitz zulaufend angelegt und die verbleibende Fläche mit Passteilen aus einer vorgefugten Platte gefüllt.

25 Die Flächen sind nun ausgefüllt und an den an dieser Stelle konisch zulaufenden Mittelfisch angepasst. Auch hier wurden die Ränder schon für den bald bevorstehenden Kleberauftrag mit Tape versehen.

26 In diesem Fall wurde der komplett angepasste Bodenbelag zur Bearbeitung der Ränder und Anbringung der Kantenfräsungen für die Randfugen auf den Arbeitstisch gelegt. Deutlich sieht man den im Bugbereich zu Einzelstäben eingeschnittenen Bereich um die Biegung im Bugbereich zu dem Mittelfisch hin flexibel zu haben.

27 Die zu Einzelstreifen mit Fugen aufgeschnittenen Marinekork-Platten folgen dem Bugbogen und enden in dem Mittelfisch. Dessen Gestaltung lässt verschiedene Varationen zu. Alles wird fixiert.

28 Zur optischen Verbreiterung des hinteren Raumes wurde Marinekork als Plattenstück mit den Fugen quer verlaufend in die Rahmenleisten eingefügt. Nach der Feinanpassung wurden die Laibleisten an das vordere, breite Stück mit Kork-Kleber nahtlos verbunden, um hier bewusst keine Fuge in der Laibleiste zu erhalten. Man sieht hier die zur Anpassung an die runden Ecken des Bootes verwendeten halbrunden Stechbeitel.

29 Vor dem Verkleben wird das komplett vorbereitete Marinekork noch einmal im Schiff verlegt und auf feine Unstimmigkeiten überprüft. Vielleicht sind noch kleine Nachschneidungen mit dem Cuttermesser oder Einfügungen mit dem Kork-Kleber notwendig. Unter den Reststücken findet sich immer das Passende.

30 Solche Stellen werden in Bezug auf Notwendigkeit einer Nachbesserung hinsichtlich eines sauberen, gleichmäßigen Fugenverlaufs überprüft. Nötigenfalls wird ein Reststück angelegt und mit dem Cuttermesser eingepasst.

31 Kleine Fugen werden zusammengerückt und wieder fixiert. Wenn das Deck dann fertig liegt, kann rundherum die Randlinie mit Bleistift gezogen werden, um eine Linie für das Tape-Band rundherum zu erhalten. Das ist wichtig als Anhaltspunkt für den Auftrag der Klebemasse mit dem Zahnspachtel, als auch zur Verringerung der Reinigungsarbeiten für den ausquellenden Kleber.

32 Diese Endstücke müssen im Innenradius noch mit einer Fuge versehen werden. Dafür wieder den Fräsvorsatz verwenden.

33 Auch dieses Kantenstück ist noch einmal mit der Kleinfräse zu bearbeiten, um einen sauberen Fugenverlauf zu erhalten.

34 An diesem Endstück müssen an den Gehrungsschnitten noch die 2 mm breiten und 4 mm tiefen Fugen mit dem Fräsvorsatz angebracht werden.

35 Nun geht es an die restlich verbliebenen Flächen im Heckbereich nach gewohntem Muster: Laibleisten und Auffüllen mit passend geschnittenen Stücken aus der Marinekork-Platte.

36 Vor Verklebung noch einmal Überprüfung und Ausrichtung der Schattenfugen. Hier sieht man auch schon die Randabklebung mit einem Tape. Hier wurden zur Demonstration die Rundungen bereits mit dem Stecheisen bearbeitet. Das geschieht normal erst nach Verklebung und vor Anbringen der Randfuge.

37 Klebefertig ausgelegt und abgeklebt.

38 Vor dem Auftrag des Bostik-Klebers werden generell alle mit Marinekork zu belegenden Flächen mit Primer vorbehandelt. Die offene Zeit beim CA-Kleber beträgt ca. 20 Min. Beim BC-Kleber etwa 40 Min. Nach Auflegen des MarinekorkDecks wird der neue Belag nun mit einer Andruckrolle von der jeweiligen Mitte aus abgerollt, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Trocknungszeit ca. 1 Tag.

39 Nach Abschluß der Vorarbeiten wird nun mit einem 4 mm Zahnspachtel der Bostik-Kleber aufgetragen. Der Marinekorkbelag liegt bereit, um als ganzes Stück, oder in Einzelteilen aufgeklebt zu werden. In diesem Fall Rahmen zuerst, dann der Rest.

40 Die offene Zeit des CA-Klebers bestimmt die Größe der auf einmal zu verklebenden Fläche auf etwa 1 m². In diesem Beispiel kam zuerst der Mittelfisch, dann nacheinander die Steuerbord- und Backbordseite.

41 Die Randleisten werden zugeschnitten, die Kanten der Oberseite gleich gerundet und die Unterseiten gefast, oder mit dem StabFräseinsatz 2 mm oder 4 mm gefräst. Das ist notwendig für einen festen Halt der Randfuge und gleichzeitig mehr Stabilität bei schlankerem Fugenbild.

42 Anbringen der Randfuge als Abschluss der Verfugung

43 Abschließend werden die Ränder der auf der Unterseite gefasten Kanten des Marinekorks mit den für diesen Zweck handlicheren Kartuschenpistolen und DC-Fugenmasse eingefasst.

44 Fugen ausgefüllt und geschliffen. Bild zeigt den Stand vor Anbringung der Randfugen

45 Die Arbeiten nähern sich dem Ende. Jetzt werden noch die die oberen Kanten der Bordwände mit den bereits angepassten Korkstreifen verklebt

46 Mit dem vorbereiteten Korkstreifen als Schablone, wird das Feld für den Auftrag des Klebers abgeklebt

47 Kleber wurde auf die abgeklebten Flächen aufgetragen

48 Die Unterkanten erhalten auch eine kleine Fuge, um der Randfuge noch mehr Halt und Festigkeit zu geben. Diese sollten mit dem Bostik CA-Kleber ausgeführt werden.

49 Wahlweise mit, oder ohne UV-Schutz

50 Dann fängt man an, das Ergebnis zu genießen

51 Ohne UV-Schutzöl vergraut Kork wie z.b. Teakholz auch

52 Fertig! Auf den Backskisten sieht man bereits das nach Wunsch aufgetragene UV-Schutzöl