Die Neue Morbidität im Kindes- und Jugendalter. Ergebnisse der KiGGS- Studie

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1 NIKI Symposium Neue Volkskrankheiten im Kindes- und Jugendalter Die Neue Morbidität im Kindes- und Jugendalter. Ergebnisse der KiGGS- Studie Heike Hölling Essen, 15. Juni 2016 Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit.

2 Begriff: Neue Morbidität in der Pädiatrie Wandel des Krankheitsspektrums bei Kindern- und Jugendlichen Akute (Infektions-) Erkrankungen, somatische Störungen chronische Erkrankungen, psychische Störungen In den letzten Jahrzehnten sind Infektionskrankheiten, schwere Behinderungen und angeborene Fehlbildungen stark zurückgegangen, während Störungen in Entwicklung und Verhalten im Kontext der sozialen Differenzierung sowie chronische Erkrankungen deutlich an Bedeutung gewonnen haben NIKI Symposium 2

3 Pressespiegel NIKI Symposium 3

4 Pressespiegel NIKI Symposium 4

5 KiGGS-Studie: Basiserhebung und 1. Folgeerhebung KiGGS-Basis ( ) Befragung und Untersuchung in 167 lokalen Studienzentren Querschnitt 0-17 Jahre: n= KiGGS Welle 1 ( ) Befragung via Telefon Querschnitt 0-17 Jahre: n= Bundesweite, bevölkerungsbezogene Querschnittdaten zum Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten der 0- bis 17-Jährigen Aufzeigen von Trends in der Entwicklung gesundheitsrelevanter Themen NIKI Symposium 5

6 NIKI Symposium 6

7 KiGGS-Ergebnisse zu Neuen Morbiditäten Allgemeiner Gesundheitszustand nach Sozialstatus ( ) Prävalenz eines höchstens mittelmäßigen allg. Gesundheitszustands bei 3- bis 17-Jährigen, nach Sozialstatus, KiGGS Welle 1 12 % 10 % Mittelmäßiger bis sehr schlechter Gesundheitszustand nach Sozialstatus Am häufigsten schätzen Eltern den allgemeinen Gesundheitszustand ihrer Kinder als gut bis sehr gut ein 8 % 6 % 4 % 2 % 0 % Niedrig Mittel Hoch Doch bei 6% der Heranwachsenden wurde die Gesundheit von den Eltern als mittelmäßig, schlecht oder sehr schlecht beschrieben Es zeigt sich hier ein starkes soziales Gefälle: 11% in Familien mit niedrigem Sozialstatus versus 3% in Familien mit hohem Sozialstatus Lampert T. et.al. Bundesgesundheitsbl. 57, 2014 ; GBE-kompakt 01/ NIKI Symposium 7

8 KiGGS-Ergebnisse zu Neuen Morbiditäten Als Beispiel für den Rückgang von Infektionserkrankungen ( ; ) Lebenszeitprävalenz von Windpocken und Keuchhusten: Vergleich zwischen KiGGS-Basiserhebung und KiGGS Welle 1 100% 80% 60% Windpocken KiGGS-Basis KiGGS Welle 1 Windpocken Es zeigen sich Impferfolge der 2004 von der STIKO im 1. LJ empfohlenen Schutzimpfung 40% 20% 0% Keuchhusten KiGGS-Basis KiGGS Welle J. 3-6 J J J J. Keuchhusten Es zeigen sich Impferfolge der 2006 von der STIKO im 6. und 7. LJ empfohlenen Auffrischimpfung Neuhauser H. & Poethko-Müller C. Bundesgesundheitsbl. 57, NIKI Symposium 8

9 KiGGS-Ergebnisse zu Neuen Morbiditäten Übergewicht und Adipositas ( ) Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei 3- bis 17-Jährigen, KiGGS-Basis 20 % 18 % 16 % 14 % 12 % 10 % 8 % 6 % 4 % 2 % 0 % adipös übergewichtig Gesamt Jungen Mädchen Kurth B.-M. & Schaffrath Rosario A. Bundesgesundheitsbl. 5/6, 2007 Übergewicht und Adipositas Insgesamt sind 15% der 3- bis 17- Jährigen übergewichtig, davon 6,3% adipös Der Anteil Übergewichtiger ist im Vergleich zu den 1980er- und 1990er- Jahren deutlich gestiegen Aktuelle Daten von deuten auf einen stagnierenden Trend, wenngleich Adipositas v.a. bei Jungen weiter zuzunehmen scheint Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus sind von Übergewicht und Adipositas häufiger betroffen als jene aus Familien mit hohem Sozialstatus NIKI Symposium 9

10 KiGGS-Ergebnisse zu Neuen Morbiditäten Als Beispiel für die Zunahme von chronischen Erkrankungen ( ; ) 12-Monatsprävalenz von Asthma bronchiale: Vergleich zwischen KiGGS-Basiserhebung und KiGGS Welle 1 6 % 5 % 4 % 3 % 2 % 1 % KiGGS-Basis KiGGS Welle 1 Asthma bronchiale Über die Zeit (Trend) ist der Anteil der Asthmatiker statistisch signifikant angestiegen, v.a. bei kleinen Kindern bis 6 Jahre Aktuell sind 0,5 Mio. Kinder und Jugendliche betroffen Jedes 5. Kind mit Asthma hat Fehlzeiten in Kita/Schule aufgrund seiner Erkrankung ; im Durchschnitt 1 von 38 Schulwochen im Jahr 0 % Gesamt Jungen Mädchen Schmitz R. et.al. Bundesgesundheitsbl. 57, NIKI Symposium 10

11 KiGGS-Ergebnisse zu Neuen Morbiditäten Gesundheitsverhalten: Alkohol- und Tabakkonsum ( ; ) Prävalenz von Alkohol- und Tabakkonsum bei 11- bis 17-Jährigen, Vergleich von KiGGS-Basis und Welle 1 70 % 60 % KiGGS-Basis KiGGS Welle 1 Alkohol- und Tabakkonsum Der Anteil der Jugendlichen, die jemals Alkohol getrunken haben, ist deutlich zurückgegangen (62,8% vs. 54,4%) 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0 % Lampert T. et.al. Bundesgesundheitsbl. 57, 2014 ; GBE-kompakt 02/2015 Bedenkenswert ist jedoch der Anteil von 19,8% der 14- bis 17-Jährigen, die zum Rauschtrinken neigen Über die Zeit ist die Raucherquote von 20,4% auf 12% deutlich gesunken; der Anteil regelmäßiger Raucher hat sich mehr als halbiert (16,2% vs. 7,4%) Sozialer Gradient nach wie vor beim Rauchen NIKI Symposium 11

12 Kriterien psychischer Gesundheit (Jahoda 1958) Einstellung eines Individuums zu sich selbst (realistische Selbsteinschätzung) Fähigkeit des Individuums zur Selbstverwirklichung (Sinnfindung, Lebensmut) Fähigkeit zur flexiblen Identifikation mit dem eigenen Ich (individuelle Annahme des eigenen Ich) Autonomie gegenüber sozialen Einflüssen (Selbstbestimmung des eigenen Handelns) Unverzerrte Wahrnehmung der Realität (Unterscheidung von Wunsch und Wirklichkeit) Fähigkeit zum Meistern der Umweltanforderungen (Durchsetzungs- und Anpassungsfähigkeiten) NIKI Symposium 12

13 Einflussfaktoren Der psychische Zustand von Menschen wird durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt: unter anderem biologische (z. B. genetische, geschlechtliche), individuelle (z. B. persönliche Erfahrungen), familiäre und soziale Faktoren (z. B. soziale Unterstützung) sowie wirtschaftliche und Umfeldfaktoren (z. B. sozialer Status und Lebensbedingungen). Kuhn, NIKI Symposium 13

14 Operationalisierung psychischer Gesundheit in KiGGS Altersbereich 3-17 Jahre Spezifische Kontextfaktoren, z.b. Elterliche Psychopathologie frühe außerfamiliäre Kindertagesbetreuung Schutz- und Kompensationsfaktoren Personale Ressourcen Familiäre Ressourcen Soziale Ressourcen Psychische Auffälligkeiten und Störungen (Screening) SDQ-Symptomfragebogen SDQ-Impact (ab Welle1) SCOFF (Essstörungen) Aggression und Gewalt PHQ-9 (Depression) PHQ-Angst Subjektive Gesundheit Selbst-/elterneingeschätzter Gesundheitszustand Gesundheitsbezogene Lebensqualität Risiko- und Belastungsfaktoren, z.b. Soziale, z.b. Bildungsferne Familienstrukturelle Faktoren Familiäre Belastungen Konsum psychoaktiver Substanzen Spezifische Störungen ADHS-Diagnose (elternberichtet) Weitere elternberichtete kinderpsychiatrische Diagnosen (RKI, 2011) NIKI Symposium 14

15 KiGGS-Ergebnisse zu Neuen Morbiditäten SDQ: Screening psychischer Auffälligkeiten ( ; ) Prävalenz psychischer Auffälligkeiten bei 3- bis 17-Jährigen: Vergleich zwischen KiGGS-Basis und KiGGS Welle 1 25 % 20 % 15 % 10 % 5 % 0 % KiGGS-Basis KiGGS Welle 1 Gesamt Jungen Mädchen Hölling H. et.al. Bundesgesundheitsbl. 57, 2014 Strengths and Difficulties Questionnaire + Impact (Score) Emotionale, Verhaltens-, Hyperaktivitäts- und Peerprobleme, prosoziales Verhalten; psychosoziale Beeinträchtigungen Bei 20,2% der 3- bis 17-Jährigen bestehen Hinweise auf psychische Störungen (Gesamtproblemwert); Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen Der Anteil der Auffälligen ist in Familien mit niedrigem Sozialstatus >3x höher als in Familien mit hohem Sozialstatus >60% der Auffälligen haben deutliche bzw. massive Beeinträchtigungen im sozialen und familiären Alltag NIKI Symposium 15

16 Trends in der Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten (SDQ-TDS) nach Geschlecht - KiGGS Basis ( ) und KiGGS Welle 1 ( ) Altersbereich 3-17 Jahre, Elternbeurteilung n.s. n.s. n.s. 15 % Gesamt Jungen Mädchen Geschlecht KiGGS-Basis ( ) KiGGS Welle 1 ( ) NIKI Symposium 16

17 Trends in der Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten (SDQ-TDS) nach Altersgruppe - KiGGS Basis ( ) und KiGGS Welle 1 ( ) Altersbereich 3-17 Jahre, Elternbeurteilung 25 n.s. n.s. n.s. 20 n.s. 15 % Altersgruppen (Jahre) KiGGS-Basis ( ) KiGGS Welle 1 ( ) NIKI Symposium 17

18 Trends (SDQ-TDS) nach Sozialstatus KiGGS Basis ( ) und KiGGS Welle 1 ( ) Altersbereich 3-17 Jahre, Elternbeurteilung n.s. % n.s. n.s. 0 niedrig mittel hoch Sozialstatus KiGGS-Basis ( ) KiGGS Welle 1 ( ) NIKI Symposium 18

19 SDQ-Problemskalen nach Geschlecht (n=10.353) KiGGS Welle *** MW 5 4 *** *** *** *** Jungen Mädchen 0 ANOVA ***p<0,001 Jungen: mehr Verhaltensprobleme, mehr Hyperaktivität, höhere Werte im Gesamtwert NIKI Symposium 19

20 Schwierigkeiten infolge emotionaler und Verhaltensprobleme KiGGS Welle 1 ( ) Schwierigkeiten (n=10.354) 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% Jungen Mädchen 20,0% 10,0% 0,0% keine Schwierigkeiten leichte Schwierigkeiten deutliche Schwierigkeiten massive Schwierigkeiten 48,2% mit mindestens leichten Schwierigkeiten, 6,3% mit deutlichen und 1,1% mit massiven Schwierigkeiten, Jungen mehr als Mädchen NIKI Symposium 20

21 Chronifizierung KiGGS Welle 1 ( ) 90,0% Dauer (n=4.752) 80,0% 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% Jungen Mädchen 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% < 1 Monat 1-5 Monate 6-12 Monate > 1 Jahr In ca. ¾ der Fälle dauerten die Schwierigkeiten bereits länger als ein Jahr (Jungen und Mädchen) NIKI Symposium 21

22 Familiäre Belastung KiGGS Welle 1 ( ) Familiäre Belastungen (n=4.781) 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% Jungen Mädchen 20,0% 10,0% 0,0% Gar nicht Kaum Deutlich Schwer Etwa ein Fünftel der Familien fühlt sich dadurch deutlich oder schwer belastet NIKI Symposium 22

23 Psychische Probleme (SDQ-TDS grenzwertig/auffällig) SDQ-Selbstbeurteilung, Altersbereich Jahre KiGGS-Basiserhebung % ,7 7,6 13,2 9,7 18,0 8,0 13,9 10,3 7,1 8,4 12,8 keiner einseitig beidseitig Deutschland Türkei Ehem. SU Polen Mittel-/Südeuropa Westeuropa/USA/Kanada Arab.-Islam. Andere Migrationshintergrund Herkunftsland Kinder mit Migrationshintergrund mit ca. 50% höheren Raten NIKI Symposium 23

24 KiGGS-Ergebnisse zu Neuen Morbiditäten Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung ( ; ) Lebenszeitprävalenz von ADHS bei 3- bis 17-Jährigen: Vergleich zwischen KiGGS-Basis und KiGGS Welle 1 10 % 8 % KiGGS-Basis KiGGS Welle 1 ADHS Eltern von 5% der 3- bis 17-Jährigen gaben an, dass ihr Kind jemals eine ADHS-Diagnose von einem Arzt oder Psychologen erhalten hat; Jungen sind >4x häufiger betroffen als Mädchen 6 % 4 % 2 % 0 % Gesamt Jungen Mädchen Es zeigt sich ein starkes soziales Gefälle bei der Prävalenz: 8% in Familien mit niedrigem Sozialstatus versus 3% in Familien mit hohem Sozialstatus Die meisten Diagnosen werden ab dem Schuleintritt bis zum Ende des Grundschulalters gestellt Schlack R. et.al. Bundesgesundheitsbl. 57, NIKI Symposium 24

25 KiGGS-Ergebnisse zu Neuen Morbiditäten SCOFF: Screening für essgestörtes Verhalten ( ) Prävalenz von Essstörungssymptomen bei 11- bis 17-Jährigen, KiGGS-Basis 30 % 25 % 20 % 15 % 10 % SCOFF 5 Fragen, die die Kernsymptome von Anorexia und Bulimia nervosa charakterisieren Bei 21,9% der 11-bis 17-Jährigen bestehen Symptome einer Essstörung; Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen Es zeigt sich ein starkes soziales Gefälle bei der Prävalenz: 27,6% in Familien mit niedrigem Sozialstatus vs. 15,6% in Familien mit hohem Sozialstatus 5 % 0 % Gesamt Jungen Mädchen Fehlwahrnehmung im Körperbild: trotz Normalgewicht schätzen sich >3/4 der Auffälligen als viel oder etwas zu dick ein, Unauffällige nur zu 28,6% Hölling H. & Schlack R. Bundesgesundheitsbl. 5/6, NIKI Symposium 25

26 Was sind Schutzfaktoren? Was sind Risikofaktoren? Schutzfaktoren sind nicht das exakte Gegenteil von Risikofaktoren! Risikofaktoren= Was lässt Menschen krank werden? Risikofaktoren sind Einflussfaktoren die die Wahrscheinlichkeit einer Person, gesund zu bleiben oder zu werden, verringern. Was lässt Menschen trotz oft außergewöhnlicher Belastungen gesund bleiben? Schutzfaktoren sind Einflussfaktoren, die die Auswirkungen von Risikofaktoren abmildern oder psychische Gesundheit oder Wohlbefinden steigern NIKI Symposium 26

27 Psychosoziale Risikofaktoren Psychosoziale Faktoren nehmen den größten Raum in der Bedingung psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen ein. Personal: Vulnerabilität, Persönlichkeitsmerkmale, Erfahrungen fehlangepasste Bewältigungsprozesse Familiär: Art der Erziehung, Elterliche Einmischung und Überprotektivität, Trennung und Verlusterfahrung, familiäre Disharmonie, Bindungsmängel, psychische Störungen bei Eltern Sozial: Aus Merkmalen der Schule und der Gruppe der Gleichaltrigen Erwachsende Risikofaktoren wie z. B., Mobbing, Isolation, Diskriminierung NIKI Symposium 27

28 Psychische Auffälligkeit (SDQ-Gesamtproblemwert, Elternurteil) und Familienklima (Selbsturteil) (Altersgruppe: Jahre) 30 *** ,4% % ,2% 5 7,3% 9,4% 0 unterdurchschnittlich defizitär *** p<0,001 SDQ-grenzwertig SDQ-auffällig Psychische Auffälligkeiten (SDQ) sind mit einem defizitären Familienklima assoziiert NIKI Symposium 28

29 Familienklima und gesundheitliches Risikoverhalten (Selbsturteil) (Altersgruppe Jahre) ,3% 82,3% 60 60,7% 50 % 40 34,5% 30 27,0% 20 17,7% 13,9% 17,1% 10 7,0% 0 Rauchen Alkoholerfahrung Drogenkonsum (1 oder mehrmals) Familienklima normal Familienklima grenzwertig Familienklima defizitär Kinder und Jugendliche mit defizitärem Familienklima zeigen ein erhöhtes gesundheitliches Risikoverhalten (Rauchen, Alkohol-, Drogenkonsum) NIKI Symposium 29

30 Psychische Auffälligkeit (SDQ grenzwertig/auffällig) 3 bis 17 Jahre nach Vollständigkeit der Familie und Beschäftigungsstatus alleinerziehender Mütter % ,9 30, ,9 22, , , Vollständige Familie Unvollständige Familie Arbeitslos Nicht berufstätig Teilzeitbeschäftigt Vollzeitbeschäftigt Kinder in unvollständigen Familien zeigen mehr Auffälligkeiten als solche in vollständigen Familien. Kinder arbeitsloser bzw. nicht berufstätiger alleinerziehender Mütter haben mehr Auffälligkeiten als Kinder alleinerziehender, berufstätiger Mütter NIKI Symposium 30

31 Psychische Auffälligkeiten (SDQ) insgesamt nach Altersgruppen und Familienform % % Jungen Mädchen Leibliche Eltern Leibliche Eltern Stieffamilie Alleinerziehend (Mutter) Stieffamilie Alleinerziehend (Mutter) Jahre 7-10 Jahre Jahre Jahre Jahre 7-10 Jahre Jahre Jahre Zusammenhang von elterlicher Trennung und psychischen Auffälligkeiten in den Altersgruppen 7-13 Jahre am stärksten, bleibt aber bis in die Adoleszenz erhalten. Jungen aus Stieffamilien besonders im Alter von Jahren betroffen R. Schlack (2013) NIKI Symposium 31

32 Was sind Risikofaktoren? Was sind Schutzfaktoren? Schutzfaktoren sind nicht das exakte Gegenteil von Risikofaktoren! Was lässt Menschen krank werden? Risikofaktoren sind Einflussfaktoren die die Wahrscheinlichkeit einer Person, gesund zu bleiben oder zu werden, verringern. Was lässt Menschen trotz oft außergewöhnlicher Belastungen gesund bleiben? Schutzfaktoren mildern die Auswirkung von Risikofaktoren ab oder steigern die psychische Gesundheit oder das Wohlbefinden NIKI Symposium 32

33 Protektive oder Schutzfaktoren Personale Schutzfaktoren wie positives Temperament, Selbstwirksamkeitserwartung, Zielorientierung, realistische Selbsteinschätzung, Autonomie, Sozialgefühl, positives Selbstwertgefühl Familiäre Schutzfaktoren wie Kohäsion, sichere Bindung, positives Familienklima, Wärme, Harmonie, Fehlen von Vernachlässigung Soziale Schutzfaktoren wie soziale Unterstützung, Erwachsene als Rollenmodelle, Kontakte zu Gleichaltrigen NIKI Symposium 33

34 Psychische Auffälligkeit (SDQ) und Schutzfaktoren (personal, sozial, familiär) Hölling & Schlack (2008), KiGGS-Basiserhebung NIKI Symposium 34

35 Gesundheitsbezogene Lebensqualität (Kidscreen -10- Index) Beispiel 11- bis 17-Jährige (Selbstangaben) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% Gering Gut Sehr gut 10% 0% Gesamt Sozialer Status Niedrig Mittel Hoch Einschränkung Eingeschränkt (MEHM) Nicht eingeschränkt Schmerzen NIKI Symposium 35 Wiederholt Einmalig Keine Psychische Auffälligkeiten (SDQ) Auffällig Grenzwertig Ellert et al. Bundesgesundheitsblatt : Unauffällig

36 Fazit: Das Phänomen der Neuen Morbidität kann mit empirischen Daten untermauert werden Für Ärzte, Therapeuten und politische Akteure stellt insbesondere die soziale Differenzierung, die weiter voranschreiten wird, eine Herausforderung dar Der Anteil der Kinder, die einen mittelmäßigen bis schlechten Gesundheitszustand aufweisen ist im Verlauf von 6 Jahren gleich geblieben. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, Kinder- und Jugendliche mit gesundheitsbezogenen Risiken noch differenzierter zu beschreiben und ihre individuellen Lebensverläufe weiter zu begleiten. Gesundheitliche Beeinträchtigungen von Kindern und Jugendlichen stehen im Zusammenhang mit einem gestörten Gleichgewicht von Risiko- und Schutzfaktoren. Personale, familiäre und soziale Ressourcen stellen Schutzfaktoren für die Gesundheit dar, die aus einer benachteiligten Lebenslage resultierenden Belastungen und Risiken entgegenwirken können. Erforschung von Einflussfaktoren auf die Gesundheit in Transitionsphasen muss mehr Raum gegeben werden. Eine weitere Vernetzung und intensivere Zusammenarbeit aller Akteure, die Verantwortung für Kinder und Jugendliche und deren Gesundheit übernehmen, kann zum besseren Erkennen, Bewerten und Handeln vor oder in Problemsituationen beitragen. Die Veränderung der Hilfsangebote von Komm- in Gehstrukturen, die Unterstützung auf Augenhöhe und der Ausbau sozialpsychologischer und sozialpädagogischer Unterstützer in den Settings kann zum Ressourcenaufbau beitragen NIKI Symposium 36

37 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Robert Koch-Institut in Berlin NIKI Symposium 37

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