Demenzdiagnostik. Constanze Meier. Diplom-Psychologin SKH Rodewisch
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- Hertha Lang
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1 Demenzdiagnostik Constanze Meier Diplom-Psychologin SKH Rodewisch
2 Gliederung Begriffsbestimmung Demenz Demenzdiagnostik Formen der Demenz
3 Begriffsbestimmung Demenz
4 Aber noch schlimmer als sämtlicher Glieder Gebrechen ist die Demenz, bei der man selbst die Namen der Sklaven, die Miene des Freundes nicht mehr erkennt, der in der vergangenen Nacht mit einem speiste, nicht mehr die Kinder, die man gezeugt und erzogen. Junius Juvenalis ( n.chr.)
5 Begriffsbestimmung Demenz Was ist kognitives Altern? alterungsresistent sind Leistungen, die auf geübten Fertigkeiten beruhen Altersabbau bei wissensunabhängigen Leistungsbereichen beeinflusst durch Bildung, körperliche Aktivität, Lebensstil, Gesundheitszustand etc.
6 Begriffsbestimmung Demenz Normales kognitives Altern Veränderungen fluider und kristalliner Intelligenzfunktionen im Alter (OSWALD, 1998)
7 Begriffsbestimmung Demenz Demenz Kennzeichnung über folgende Trias: 1. Störungen mehrerer kognitiver Funktionsbereiche (Gedächtnisstörung allein reicht nicht aus.) 2. Beeinträchtigung in Alltagsaktivitäten 3. Störung ist erworben (= Abgrenzung zu geistiger Behinderung)
8 Begriffsbestimmung Demenz Entwicklung der Lebenserwartung: Anteil Demenzerkrankter in Abhängigkeit vom Alter:
9 Demenzdiagnostik Anamnese Bildgebung Labor Neuropsychologische Leistungstests
10 Demenzdiagnostik - Anamnese Beginn Verlauf Beeinträchtigung im häuslichen oder beruflichen Alltag Andere Erkrankungen, z.b. Depression Fremdanamnese
11 Demenzdiagnostik - Bildgebung Basisdiagnostik cmrt cct Quelle: 06/HTML/Schielke-ch4.html Quelle:
12 Demenzdiagnostik - Bildgebung In Ausnahmefällen bei spezifischen Fragestellungen SPECT PET Quelle: ect-gehirn/ Quelle:
13 Demenzdiagnostik - Labor Basisdiagnostik Blutbild Nierenwerte Schilddrüsenwerte Vitamine (z.b. B 12, B 6, B 1 ) Erweiterte Diagnostik Lumbalpunktion Quelle: Quelle: f.gif
14 Demenzdiagnostik Neuropsychologische Leistungstests Hirnleistungsdiagnostik erfasst verschiedene kognitive Leistungsbereiche (z.b. Gedächtnis, Aufmerksamkeit) Ziel: pathologische Einschränkungen erkennen Beruhigung der Nicht-Betroffenen Behandlung der Erkrankten Beratung der Demenz-Patienten und ihrer Angehörigen
15 Demenzdiagnostik Neuropsychologische Leistungstests Hirnleistungsdiagnostik Grundannahme: Alle kognitiven Leistungen sind normalverteilt.
16 Demenzdiagnostik Neuropsychologische Leistungstests 1) Lernen und Gedächtnis Kurzzeitgedächtnis: erste Informationsverarbeitung Information verweilt dort einige Sekunden (kann durch inneres Wiederholen länger aufrecht erhalten werden) Normalerweise: 7 +/- 2 Messung: Zahlenspanne vorwärts Blockspanne vorwärts z.b
17 Demenzdiagnostik Neuropsychologische Leistungstests 1) Lernen und Gedächtnis Arbeitsgedächtnis: Teil des KZG Speicher nimmt neue Infos auf und kann auf gespeicherte Informationen zurückgreifen, diese miteinander in Beziehung setzen und bearbeiten Messung: Zahlenspanne rückwärts Blockspanne rückwärts z.b
18 Demenzdiagnostik Neuropsychologische Leistungstests 1) Lernen und Gedächtnis Langzeitgedächtnis: Je nach Verarbeitungstiefe im KZG, kann Information im LZG gespeichert werden Zeitliche Dimension: Minuten, Stunden, Tage, Wochen Messung: Verbal: Ich nenne Ihnen im Folgenden 3 Begriffe, die Sie sich gut einprägen sollen: A B C. Figural: Versuchen Sie sich die eben abgezeichnete Figur zu merken.
19 Demenzdiagnostik Neuropsychologische Leistungstests 1) Lernen und Gedächtnis Altgedächtnis:
20 Demenzdiagnostik Neuropsychologische Leistungstests 2) Orientierung: zur Zeit Welchen Wochentag haben wir heute? Welches Jahr haben wir? zum Ort In welchem Ort sind wir hier? In welchem Staat befinden wir uns? zur eigenen Person Wann haben Sie Geburtstag? Wo wohnen Sie? zur Situation Was ist passiert? Warum sind Sie hier im Krankenhaus? zuerst beeinträchtigt am längsten sicher erhalten
21 Demenzdiagnostik Neuropsychologische Leistungstests 3) Exekutive Funktionen: Fähigkeit, komplexes und zielgerichtetes Verhalten zu planen, zu initiieren und durchzuführen: z.b. Turm von London
22 Demenzdiagnostik Neuropsychologische Leistungstests 3) Exekutive Funktionen: Mentale Flexibilität, kognitive Umstellfähigkeit: Trail Making Test B
23 Demenzdiagnostik Neuropsychologische Leistungstests 3) Exekutive Funktionen: Urteilsbildung/ Schlussfolgerndes Denken:
24 Demenzdiagnostik Neuropsychologische Leistungstests 3) Exekutive Funktionen: Wortflüssigkeit: Kategoriell Semantisch
25 Demenzdiagnostik Neuropsychologische Leistungstests 4) Sprache: Informationsgehalt von Worten: Ich nenne Ihnen jetzt zwei Begriffe. Ihre Aufgabe ist es, mir das Gemeinsame zwischen beiden Begriffen zu nennen.
26 Demenzdiagnostik Neuropsychologische Leistungstests 5) Aufmerksamkeit: Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit: z.b. Trail Making Test A
27 Demenzdiagnostik Neuropsychologische Leistungstests 5) Aufmerksamkeit: Aufmerksamkeitsfokussierung (Genauigkeit, Tempo): z.b. Alters-Konzentrations-Test
28 Demenzdiagnostik Neuropsychologische Leistungstests 6) Visuell konstruktive Leistungen: = Umsetzung von Gesehenem in Bewegungen der Hand z.b. Muster legen z.b. Figuren abzeichnen
29 Demenzdiagnostik Neuropsychologische Leistungstests 7) Uhrentest: Quelle: /brennpunkt_demenz-wuerker.pdf
30 Formen der Demenz Demenz vom Alzheimertyp Frontotemporale Demenz Vaskuläre Demenz
31 Formen der Demenz Demenz vom Alzheimertyp 60-70% aller Demenzen prozesshaft voranschreitende Erkrankung klinisch stumme Phase (15-30 Jahre!) erste Symptome: Störungen des Gedächtnisses später: Beeinträchtigung der Wahrnehmungsleistung, Aufmerksamkeit, Sprache, Exekutivfunktionen sowie Apraxie Genese: familiäre Form: Mutation in 3 Genen, autosomal-dominant vererbt (1-2% der Fälle) sporadische Form: Ätiologie ungeklärt, aber Risikofaktoren
32 Formen der Demenz Demenz vom Alzheimertyp Erkrankung beginnt schon Jahre, bevor erste Symptome auftreten Im Gehirn entstehen Ablagerungen von Eiweißbruchstücken (Amyloide) Mikroskopisch kleine Fasern (Fibrillen) Kugelförmige Ablagerungen (Plaques) Diese behindern die Kommunikation von Nervenzellen untereinander. Nervenzellen sterben in bestimmten Hirnregionen ab.
33 Formen der Demenz Demenz vom Alzheimertyp Quelle: F _ alzheimer.jpg
34 Formen der Demenz Frontotemporale Demenz Erkrankungsbeginn vor 65. Lebensjahr 50% familiäre Belastung Merkmale: Veränderung von Persönlichkeit, Affekt und Sozialverhalten Sprachproduktion und Exekutivfunktionen frühzeitig eingeschränkt Gedächtnisleistung und Orientierung anfangs noch gut erhalten, später zunehmend beeinträchtigt
35 Formen der Demenz Frontotemporale Demenz Drei Formen: Semantische Demenz Progressive Aphasie Frontale Variante der frontotemporalen Demenz
36 Formen der Demenz Frontotemporale Demenz Semantische Demenz Klinik: Störung des Bezeichnens von Objekten bei flüssiger, phonologisch und grammatikalisch korrekter Sprache Verlauf: Sprache verliert an Vielfalt und Gehalt Therapie: evtl. Logopädie (Ziel: Sprachschatz, mit dem Patient täglich zu tun hat, aufrechterhalten)
37 Formen der Demenz Frontotemporale Demenz Progressive Aphasie Klinik: langsam progrediente Broca-Aphasie (= Sprachproduktion und Wortfindung ) Verlauf: Telegrammstil, Mutismus, Störung der Exekutivfunktionen
38 Formen der Demenz Frontotemporale Demenz Frontaler Typ Klinik: Störung der Exekutivfunktionen und Aufmerksamkeit; anfänglich keine Gedächtnisstörung Verlauf: rasch progrediente exekutive Defizite, zusätzlich Störung aller Gedächtnisparameter
39 Formen der Demenz Vaskuläre Demenz 20-40% aller Demenzen Demenz infolge von Durchblutungsstörungen im Gehirn Gehirngewebe wird nicht durchblutet zu wenig Sauerstoff Schädigung = kann seine Funktion nicht mehr ausüben Je nach Ort der Schädigung kommt es zu unterschiedlichen Symptomen.
40 Formen der Demenz Vaskuläre Demenz keine allgemein akzeptierten Diagnosekriterien Klassifizierung nach ätiopathogenetischen Aspekten: Multiinfarktdemenz Strategische Infarkte Multiple lakunäre Infarkte Subkortikale arteriosklerotische Encephalopathie (SAE) Gemischte Demenz
Kein Hinweis für eine andere Ursache der Demenz
die später nach ihm benannte Krankheit. Inzwischen weiß man, dass die Alzheimer-Krankheit eine sogenannte primär-neurodegenerative Hirnerkrankung ist. Das bedeutet, dass die Erkrankung direkt im Gehirn
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