I N F O R M A T I O N
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- Helmut Schmid
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1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl OÖGKK Obmann Albert Maringer am 16. September 2013 zum Thema "Integrierte Versorgung Demenz in OÖ" Neues Pilot-Projekt für die Betreuung dementiell erkrankter Menschen Weitere Gesprächsteilnehmer/innen: Dr. in Gabriele Müller, OÖGKK/Behandlungsökonomie Dr. in Stefanie Auer, Verein M.A.S Alzheimerhilfe
2 2 "Integrierte Versorgung Demenz in OÖ: Neues Pilot-Projekt für die Betreuung dementiell erkrankter Menschen Aufgrund des demographischen Wandels werden in den nächsten Jahren immer mehr Menschen von Demenz betroffen sein. Deshalb beschreiten die OÖ Gebietskrankenkasse, das Land OÖ und die oberösterreichischen Gesundheits- und Sozialleistungsanbieter nun einen neuen Weg in der Betreuung von Menschen mit Demenz. Ein Ziel des gemeinsamen Pilotprojekts Integrierte Versorgung Demenz OÖ (IVDOÖ) ist es, die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen in den Pilotregionen Stadt Wels und Bezirk Kirchdorf deutlich zu verbessern. Das Risiko, an einer Demenz zu erkranken steigt mit dem Alter an allerdings können auch jüngere Menschen betroffen sein. Bei 25 bis 30 Prozent der über 85-Jährigen ist mit einer demenziellen Erkrankung zu rechnen, bei den 75-Jährigen mit etwa acht Prozent. Die Krankheit hat große Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Im Laufe der Erkrankung haben betroffene Menschen zunehmend Schwierigkeiten, ihren Aufgaben im Alltag nachzukommen. Im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit verlieren sie zunehmend ihre Selbstständigkeit und werden betreuungs- und pflegebedürftig. In Oberösterreich leisten die Angehörigen den Hauptteil der Pflege zu Hause (Österreichischen Alzheimer Gesellschaft, ÖAG). An die 80 Prozent der Erkrankten werden von der Familie betreut. Die ÖAG weist weiters darauf hin, dass heute bereits mehr als ein Viertel aller Betreuerinnen und Betreuer über 60 Jahre alt ist. Wenn Familienmitglieder an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit stoßen, ist die Übersiedlung in ein Alten- oder Pflegeheim unumgänglich.
3 3 Aber nicht jede Vergesslichkeit ist gleich Demenz. Deswegen ist die frühzeitige richtige Erkennung der Symptome sehr wichtig. Andere Erkrankungen wie etwa eine Depression können ähnliche Symptome hervorrufen. Eine frühzeitige Behandlung ist dringend angezeigt. Eine frühzeitig gestellte Demenzdiagnose führt bei allen Beteiligten meist zu einer Beruhigung der Situation und eine neue Lebensgestaltung kann erfolgen. In Österreich wird von derzeit rund Demenz-Erkrankten ausgegangen. Laut Schätzungen der ÖAG wird die Zahl der an Demenz erkrankten Personen bis zum Jahr 2050 auf etwa ansteigen. Die OÖGKK und das Land Oberösterreich starten daher das Pilotprojekt "Integrierte Versorgung Demenz OÖ". "Eine Demenzerkrankung ist eine besondere Herausforderung für die Betroffenen und für ihr gesamtes Umfeld. Wir unterstützen mit diesem Projekt daher alle Beteiligten mit multiprofessionellem Expertenwissen. Gemeinsam mit Gesundheits- und Sozialleistungsanbietern der Stadt Wels und des Bezirkes Kirchdorf wurden daher Angebote geschaffen, mit dem Ziel, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern, so Gesundheitsreferent Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. "Das Sozialressort des Landes Oberösterreich sowie viele Organisationen und Vereine, die mit der Betreuung und Pflege von älteren Menschen mit dementieller Erkrankung befasst sind, stehen vor der großen Herausforderung, entsprechende Pflege- und Betreuungskonzepte für Menschen mit Demenz zu entwickeln. Derartige Konzepte werden in OÖ in Form von Pilotprojekten umgesetzt und evaluiert, um wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse zu erhalten. Ziel ist es, durch entsprechende Betreuungs- und Pflegehandlungen einerseits auf Verhaltensauffälligkeiten von Menschen mit Demenz kompetent reagieren zu können bzw. deren Auftreten so gering wie möglich zu halten", so Landeshauptmannstellvertreter Josef Ackerl. Wir setzen bewusst auf niederschwellige Angebote. Gleich beim Erkennen erster Anzeichen soll der Weg zu einer kompetenten Beratung und strukturierten Betreuung sowohl den Betroffenen als auch ihren Angehörigen leicht gemacht werden, erklärt OÖGKK-Obmann Albert Maringer.
4 4 Demenz ist eine fortschreitende Erkrankung. Es gibt keine Behandlung, die die Erkrankung heilt oder den progressiven Verlauf ändern könnte, obwohl neue Therapien in verschiedenen Krankheitsstadien untersucht werden. Aber es gibt vieles, was das Leben der Betroffenen und ihrer Familien verbessern kann. Mit dem Pilotprojekt Integrierte Versorgung Demenz OÖ verbinden die Auftraggeber Land OÖ und OÖGKK Ziele auf verschiedenen Ebenen. Verbessert werden soll in erster Linie das Leben der Menschen, die von Demenz betroffen sind, und ihrer Angehörigen. Dazu werden verschiedene Maßnahmen auf individueller Ebene, auf Organisationsebene und auch auf gesellschaftlicher Ebene ins Auge gefasst. Das Pilotprojekt steht unter dem Motto demenz erkennen ansprechen handeln und soll durch frühzeitige Erkennung und kompetente Beratung den Betroffenen und ihren Angehörigen viele lebenswerte Jahre ermöglichen. Angebote des Projekts Integrierte Versorgung Demenz Die Angebote an Menschen, die von Demenz betroffen sind, können in Demenzberatungsstellen (DBS) Tageszentren ausgewählten Alten- und Pflegeheimen der Pilotregionen Stadt Wels und Bezirk Kirchdorf in Anspruch genommen werden. In den Demenzberatungsstellen beantworten Experten in einem verständnisvollen Umfeld die Fragen zur Erkrankung. Sie bieten zudem diagnostische Abklärung durch Fachärzte (Neurologie, Psychiatrie) und (neuro-) psychologische Testung durch Psychologen an. Betroffene werden durch ausgebildetes Personal beraten und pflegende Angehörige im Umgang mit ihren Angehörigen geschult. Daneben bieten die Demenzberatungsstellen regelmäßiges Ressourcentraining für Menschen mit Demenz an.
5 5 Dabei sind die Angebote der Demenzberatungsstellen keine Fixpakete, die genommen werden müssen. So werden die Angebote individuell an die Bedürfnisse jeder Familie angepasst. Das Team der Demenzberatungsstellen steht auch bei wichtigen Fragen zur veränderten Lebenssituation gerne zur Seite und hilft die nötigen Schritte selbst zu bestimmen und rechtzeitig vorzusorgen. Auch die Angebote in Tageszentren und in Alten- und Pflegeheimen sollen durch das Projekt Integrierte Versorgung Demenz OÖ ausgebaut werden. Ein interdisziplinäres Team aus Facharzt, Psychologe und Mitarbeitern der Pflege und Betreuung trifft sich sowohl in den Tageszentren als auch in den Alten- und Pflegeheimen für regelmäßige Fallbesprechungen (Liaisondienst). Zudem führt ein Facharzt Visiten in den Alten- und Pflegeheimen durch (Konsiliardienst). Die Mitarbeiter der Pflege und Betreuung erhalten Unterstützung für ihre tägliche Arbeit mit Menschen mit Demenz durch Psychologen. Sie erkennen dadurch die Stärken der Gäste und Bewohner noch besser als bisher und wissen, diese gezielt mit einem Ressourcentraining zu fördern. Anlaufstellen in den Pilotregionen In der Pilotregion Kirchdorf befindet sich eine Demenzberatungsstelle des Vereines M.A.S Alzheimerhilfe in Micheldorf, Hauptstraße 45, der in dieser Einrichtung bereits seit 5 Jahren Menschen mit Demenz betreut. In der Stadt Wels ist eine neue Beratungsstelle in der Flurgasse 40 eingerichtet worden, die in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wels und dem Evangelischen Diakoniewerk Gallneukirchen betrieben wird. Um die Aufmerksamkeit auf das Pilotprojekt zu lenken, wird eine Reihe von Maßnahmen in die Wege geleitet. Unter anderen: Infobroschüren für Betroffene und Ärzte Plakate in Arztpraxen, Kundenservicestellen der OÖGKK, Bezirksverwaltungsbehörden etc. Bewerbung des Projekts in Bussen des Regionalverkehrs Redaktionelle Information in Regionalmedien und Seniorenmagazinen
6 6 Einrichtung einer Homepage mit relevanten Informationen Veranstaltung rund um den Welt-Alzheimer-Tag am 21. September 2013 Die Ergebnisse des Pilotprojektes werden begleitend wissenschaftlich evaluiert, um bis Jahresende 2014 die notwendigen Entscheidungsgrundlagen für die beabsichtigte oberösterreichweite Implementierung zu erhalten.
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