Neue Ferienregelung pädagogisch sinnvolle Verteilung der Lern- und Ferienzeiten...

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Georg Kalb
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1 von Dr. Bildungssprecher der Grünen pädagogisch sinnvolle Verteilung der Lern- und Ferienzeiten WIEN, PRESSEBÜRO DER GRÜNEN

2 . SchülerInnen sind keine ErntehelferInnen mehr Nicht pädagogische Erwägungen, sondern historische, traditionelle und wirtschaftliche Gründe liegen der geltenden Ferienordnung zu Grunde. Die langen Sommerferien hat schon Kaiserin Maria-Theresia eingeführt. Die SchülerInnen mussten bei der Feldarbeit in Erntezeiten helfen. Die Semesterferien ursprünglich Energieferien sollten während der Energiekrise der 70er Jahre die Heizkosten für Schulen eindämmen. Und die freien Dienstage nach Ostern und Pfingsten dienten der Anreise von LehrerInnen und SchülerInnen in die Internatsschulen nach den kirchlichen Feiertagen. Lange Arbeitsphase im Wintersemester - zerfleddertes Sommersemester Die Ferienregelung in Österreich führt zu z.t. extrem langen Arbeitsphasen im Herbst, während im Sommersemester viele Schultage durch Fenstertage, schulautonome Tage und verlängerte Osterbzw. Pfingstferien entfallen. Im laufenden Schuljahr 2014/15 ist fast überall von Anfang September bis zu den Weihnachtsferien nur ein einziger Tag, nämlich der Montag, 8. Dezember, schulfrei. Die schulautonomen Tage werden je nach Schulstandort unterschiedlich vergeben. Das liegt auch daran, dass je nach Schulform unterschiedlich viele schulautonome Tage zur Verfügung stehen (Volksschule 4 Tage, mittlere und höhere Schulen 5 Tage, davon werden je 2 Tage zentral von den Landesschulräten vorgegeben). Im heurigen Schuljahr werde an Volksschulen gerne die Weihnachtsferien verlängert, während in mittleren und höheren Schulen eher kurze Herbstferien Ende Oktober/Anfang November abgehalten werden. Ab Weihnachten gibt es jeden Monat freie Tage (Semesterferien, Osterferien, Christi, Pfingsten, Fronleichnam, Sommerferien), wodurch die Zeit für Prüfungen und Tests etc. bis zum Ende des Schuljahres knapp wird. Zahl der Schultage in Österreich schwankt Die Zahl der Unterrichtstage schwankt je nach Schuljahr. Im laufenden Schuljahr 2014/15 sind es in der Pflichtschule 188 Tage. Laut OECD-Bericht sind es durchschnittlich 185 Tage, im Schuljahr 2013/14 waren es nur 182 Schultage, also mehr als eine ganze Woche Unterricht weniger. Schuljahr Unterrichtstage 2013/ / / Durchschnitt in Ö laut OECD 185 2

3 . Lernphysiologie bei der Einteilung von Ferien berücksichtigen Schul- und Ferienzeiten sollten nach pädagogischen Gesichtspunkten festgelegt werden und sich nicht an den Bedürfnissen des Tourismus oder einzelner Interessensgruppen orientieren. Lernpsychologen sprechen davon, dass ein Sechs-Wochen-Rhythmus mit anschließender Erholungsphase ideal wäre. Die lange Arbeitsphase im Herbst sollte daher durch Herbstferien entspannt werde. Das würde der von den Lernpsychologen gewünschten Erholungsphase zwischen Schulbeginn und Weihnachten für die SchülerInnen alle sechs Wochen entsprechen. Christiane Spiel bestätigt, dass ihr bekannten Studien zur Arbeitszeit für die Schule gezeigt haben, dass der Sonntag kein Erholungstag ist, zumindest nicht für die höheren Schulstufen, was wenn man noch die Erholungsforschung miteinbezieht für so eine Regelung spricht. Mitunter reißen mehrere schulfreie Tage innerhalb eines Monats große Lücken in die Vermittlung des Unterrichtsstoffes, sodass Eltern von Seiten der Schule aufgefordert werden, die Lücken durch Aufgabenbetreuung in der unterrichtsfreien Zeit zu übernehmen. Grüne Forderungen: Rhythmisierung der Arbeitsphasen (auf ca. 6-8 Wochen) Herbstferien fix zwischen und freie Dienstage nach Ostern und Pfingsten abschaffen Tag des Landespatrons abschaffen schulautonome Tage abschaffen (Fenstertage im Mai und Juni fix frei geben) Osterferien variabel VOR oder NACH den Feiertagen (je nach Ostertermin) Betreuungslücke für die Eltern In beiden Semestern kommt es für Eltern zu Betreuungsproblemen, einerseits durch unterschiedliche Verteilung der schulautonomen Tage in Volksschulen und mittleren und höheren Schulen, andererseits durch Tage, die zwar unterrichtsfrei aber keine gesetzlichen Feiertage sind. Bei berufstätigen Eltern klafft im Schuljahr 2014/15 eine Betreuungslücke von 39 Tagen zwischen den Ferienzeiten und dem gesetzlichen Urlaubsanspruch. Besonders die schulautonomen Tage stellen für Eltern eine große Herausforderung dar, weil diese von Schule zu Schule unterschiedlich vergeben werden. 3

4 . Eltern fordern Abschaffung der schulautonomen Tage Der Dachverband der Elternvereine an Pflichtschulen 1 befragte 2006 die Eltern mit folgendem Ergebnis: Statt schulautonomer Tage sollen zentral einzelne Zwickeltage rechtzeitig (1 Jahr vorher) schulfrei erklärt werden. Osterdienstag, Pfingstdienstag und die Landespatrontage sollen nicht schulfrei sein. Jede Schule soll verpflichtend 2 Tage Schulinterne Lehrerfortbildung (SCHILF) pro Jahr in der unterrichtsfreien Zeit durchführen. Anhang: Beispielkalender Volksschule 2014/15 Grüne Zielvorstellung Beispielkalender Volksschule 2014/15 Istzustand inkl. schulautonomer Tage 1 Umfrage aus

5 Stefanitag Christtag Ostermontag Pfingstmontag Christi M ariä Fronleichnam Karfreitag Neujahr Tag der Arbeit August September Oktober November Dezember Januar Februar März April Mai Juni Juli Schulkalender 2014/15, Volksschulen inkl. Herbstferien 2 2 = schulfreier Tag 5

. 31 31 31 31 31 31 31 30 30 30 30 30 30 30 14 30 30 30 30 29 29 40 29 29 29 1 29 29 29 29 29 27 29 28 28 28 28 28 28 28 28 28 28 28 28 27 27 27 44 27 27 27 27 27 27 18 27 27 27 31 26 26 26 26 26

6 Stefanitag Christtag Pfingstmontag Christi M ariä Ostermontag Fronleichnam Karfreitag Neujahr Tag der Arbeit August September Oktober November Dezember Januar Februar März April Mai Juni Juli Schulkalender 2014/15 Beispiel Wien, Volksschule 3 3 = schulfreier Tag = schulautonom freier Tag 6

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