Zunächst gehörte die Filiale Wallersheim, wie die Pfarrgemeinde seinerzeit genannt wurde, zu Büdesheim.

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1 Pfarrkirche St. Nikolaus in Wallersheim Rede des Ortsbürgermeisters Josef Hoffmann zur Jahr - Feier am Liebe Christengemeinde Liebe Gäste Die alte Kirche, an manchen Stellen in früheren Aufzeichnungen auch Kapelle genannt, war, wie die jetzige Kirche, dem hl. Nikolaus geweiht. Sie stand mitten auf dem Kirchhof. Erstmals schriftlich erwähnt wurde sie Mitte des 16. Jahrhunderts. Zunächst gehörte die Filiale Wallersheim, wie die Pfarrgemeinde seinerzeit genannt wurde, zu Büdesheim. Deren Kirche war bereits im Jahre 1063 eingeweiht worden. Damals bildeten Wallersheim, Kopp, Oos, Schwirzheim und Büdesheim die Pfarrei Büdesheim kam Wallersheim als Filiale zu Fleringen. Doch die Wallersheimer wehrten sich Als im Sommer des gleichen Jahres der zuständige Bischof in Prüm weilte, wurden Wallersheimer Abgeordnete nach Prüm gesandt um für eine eigene Pfarrei zu bitten.

2 Einem Angebot des Bischofs zur Wiedervereinigung mit Büdesheim begegneten sie mit dem Verlagen nach einem eigenen Pfarrer. Das schlug der Bischof aus Kostengründen aus. Daraufhin erklärten die Wallersheimer, weiterhin bei der Pfarrei Fleringen bleiben zu wollen. Als sie noch im selben Jahr einen Vikar aus Lasel bekamen, betrachteten sie sich von dem Zeitpunkt an als Bischöfliche Pfarrei. Beim Pfarrwechsel 1812 schrieb Pfarrer Zensen in sein Protokoll: Die Kirche ist zu klein und ziemlich schmutzig. Aber, ein Bauherr braucht Geld, doch das war im vorigen Jahrhundert knapp. So brachten die Wallersheimer für ihre neue Kirche große Opfer. Jeder Haushalt verzichtete auf acht Raummeter Brennholz zugunsten eines Baufonds. Am 7. Dezember 1850 wurde der Neubau der Kirche an Johann-Peter Friedrichs aus Prüm für fast Taler (etwa Mark) öffentlich vergeben. Während der Bauphase hatte jede Familie Fuhrdienst zu leisten und bei den Ausschachtungsarbeiten zu helfen. Am 1. November 1851 sollte der Rohbau unter Dach, ein Jahr später die Kirche einzugsbereit sein.

3 Warum sich die Fertigstellung bis 1854 hinauszog, darüber wird spekuliert. Zu den Fakten zählt: Gemeinde und Bischöfliche Behörde wünschten ein schmuckes Steingewölbe, doch der damalige Prümer Landrat forderte aus Ersparnisgründen eine flache Decke und erhielt sie auch. Ähnlich wie heute erging es den damaligen Hütern der Finanzen. Wir erinnern uns: Etwas Taler waren geplant. Bis 1865 waren -für Abbruch der alten Kirche, -Aufräumungsarbeiten -und Baukosten ca Taler ausgegeben worden. Der Altar kostete 600 Taler, Taufstein und Kanzel 230 Taler, Kirchenbänke 211 Taler und die gotische Monstranz 177 Taler. Der Erlös aus den Materialien der alten Kirche und des Pfarrhauses betrug 500 Mark 1854 war der Bau endlich fertiggestellt und wartete auf seine Konsekartion. Das Schiff der neuen Kirche hatte eine Länge von 64 Fuß (fast 20 m) und eine Breite von 34 Fuß (etwa 11 m).

4 Vor genau 150 Jahren, am 9. Juli 1860, wurde der fertiggestellte Bau dieses neuen Gotteshauses in Wallersheim konsekriert. Kirchweihe nennt der Volksmund eine solche Handlung, die von Bischof Dr. Wilhelm Arnoldi aus Trier, vorgenommen wurde. Pfarrverwalter Berrens schreibt in die Pfarrchronik: Mit einer festlichen Prozession geleitete die Pfarrgemeinde den Bischof unter Glockengeläut und Böllerschüssen durch die mit Laubwerk und Blumen schön geschmückte Straße zur Kirche. Der Bischof zelebrierte dann mit dem ältesten der drei aus Wallersheim gebürtigen Geistlichen, dem Definitor Morgens aus Erdorf, die Messe. Dabei salbten sie, den Regeln entsprechend, die Kirche und den Altar. In dem nun konsekrierten Altar wurden dann die Reliquien des hl. Märtyrers Blasius beigesetzt. Unserm heutigen Kirchenchor, der gerade sein dreißigjähriges Jubiläum gefeiert hat, sei an dieser Stelle gesagt, dass er hier einer guten Tradition folgt, denn in der Pfarrchronik heißt es weiter: Zur Hebung der Festfeier trug auch der würdevoll von 10 Lehrern aus der Umgebung vorgetragene Gesang bei, welcher verdient, lobend anerkannt zu werden.

5 Aus der alten Kirche nahm man drei Glocken herüber und hängte sie im Turm auf. Heute läuten andere Glocken. Die große Glocke dem heiligsten Herzen Jesu geweiht, die mittlere Glocke der Gottesmutter und die kleinste Glocke dem Heiligen der Liebe, unserem Pfarrpatron, dem heiligen Nikolaus. Ich wünsche der Pfarrgemeinde, dass diese Glocken ihre Gläubigen in diese schöne Kirche rufen, damit sie auch dort gemeinsam das Vermächtnis Jesu erfüllen. Wir erinnern uns, er sagte: Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander liebhabt. Daran wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. (Johannes 13, 21) Ich danke für Eure Aufmerksamkeit