Deutschland im demographischen Wandel Datenreport

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1 Deutschland im demographischen Wandel 2030 Datenreport

2 Sachsen 1. Auszug aus der Publikation Deutschland im Demographischen Wandel 2030 Datenreport 2. Länderbericht zur Bevölkerungsprognose 2030

3 Sachsen Sachsen Die Bevölkerung wird von 2009 bis 2030 um 10,4 Prozent zurückgehen. Das entspricht einem Rückgang um Menschen wird jeder Zweite älter als 51,8 Jahre sein (zum Vergleich: 2009 lag das sogenannte Medianalter bei 47 Jahren). Die einzelnen Altersgruppen werden sich sehr unterschiedlich entwickeln: Kinder unter 3 Jahre Kinder im Kindergarten Schüler in der Primarstufe Schüler in der Sekundarstufe I Schüler in der Sekundarstufe II Junge Menschen in Ausbildung und Studium Jüngere potenziell Erwerbstätige Ältere potenziell Erwerbstätige Jüngere Rentner Hochbetagte mit erhöhtem Pflegebedarf 26,7 Prozent 20,0 Prozent 12,8 Prozent +10,9 Prozent +15,7 Prozent 36,2 Prozent 25,0 Prozent 18,3 Prozent +8,2 Prozent +53,4 Prozent Beschreibungen der Altersgruppen und weitere Informationen zu den Daten finden Sie im Klappentext. Daten und weitere Informationen zu Städten, Gemeinden und Landkreisen unter: Kartografie: Lutum+Tappert 102

4 Sachsen Bevölkerungsentwicklung 2009 bis 2030 in Landkreisen und kreisfreien Städten (in Prozent) Delitzsch Schkeuditz Leipzig Grimma Eilenburg Borna Torgau Wurzen Mittweida Burgstädt Riesa Meißen Döbeln Chemnitz Dresden Freiberg Großenhain Radeberg Neustadt i.sa. Kamenz Bautzen Weißwasser Hoyerswerda Görlitz Löbau Zittau Pirna Zwickau Annaberg-Buchholz Zschopau Marienberg Plauen Auerbach unter bis unter bis unter 5 5 bis unter 2 2 bis unter 2 2 bis unter 5 5 und mehr 103

5 Sachsen Altersstruktur Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen (Anzahl und Prozent) Sachsen ab ,9 15,7 8,2 53,4 26,7 20,0 12,8 36,2 25,0 18,3 Kinder und Jugendliche 110 Entwicklung der Kinder im Vorschulalter 2009 bis 2030 Sachsen (in Tausend) bis 2 Jahre 3 bis 5 Jahre Entwicklung der Schülerzahlen 2009 bis 2030 Sachsen (in Tausend) bis 9 Jahre 10 bis 15 Jahre 16 bis 18 Jahre 104

6 Sachsen Anteil der unter 18-Jährigen an der Gesamtbevölkerung in Landkreisen und kreisfreien Städten 2030 (in Prozent) Delitzsch Schkeuditz Leipzig Grimma Eilenburg Borna Torgau Wurzen Mittweida Burgstädt Riesa Meißen Döbeln Chemnitz Dresden Freiberg Großenhain Radeberg Neustadt i.sa. Kamenz Bautzen Weißwasser Hoyerswerda Görlitz Löbau Zittau Pirna Zwickau Annaberg-Buchholz Zschopau Marienberg Plauen Auerbach unter bis unter bis unter bis unter bis unter bis unter und mehr 105

7 Sachsen Erwerbstätige Entwicklung der potenziellen Erwerbstätigen 2009 bis 2030 Sachsen (in Tausend) bis 44 Jahre 45 bis 64 Jahre Elterngeneration Anteil der Elterngeneration an der Gesamtbevölkerung in Landkreisen und kreisfreien Städten 2009 und 2030 (in Prozent) Torgau Delitzsch Eilenburg Schkeuditz Wurzen Leipzig Grimma Borna Mittweida Burgstädt Großenhain Riesa Meißen Döbeln Chemnitz Dresden Freiberg Weißwasser Hoyerswerda Kamenz Bautzen Radeberg Neustadt i.sa. Pirna Görlitz Löbau Zittau Torgau Delitzsch Eilenburg Schkeuditz Wurzen Leipzig Grimma Borna Mittweida Burgstädt Großenhain Riesa Meißen Döbeln Chemnitz Dresden Freiberg Weißwasser Hoyerswerda Kamenz Bautzen Radeberg Neustadt i.sa. Pirna Görlitz Löbau Zittau Zwickau Zschopau Zwickau Zschopau Annaberg-Buchholz Marienberg Annaberg-Buchholz Marienberg Plauen Auerbach Plauen Auerbach unter 12,5 12,5 bis unter 13,5 13,5 bis unter 14,0 14,0 bis unter 15,0 15,0 bis unter 16,0 16,0 bis unter 19,0 19,0 und mehr 106

8 Sachsen Alterung Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung in Landkreisen und kreisfreien Städten 2030 (in Prozent) Torgau Delitzsch Weißwasser Eilenburg Hoyerswerda Schkeuditz Leipzig Wurzen Kamenz Großenhain Riesa Grimma Döbeln Borna Meißen Radeberg Bautzen Görlitz Löbau Neustadt i.sa. Dresden Mittweida Freiberg Burgstädt Zittau Pirna Chemnitz unter 24 Zschopau Zwickau Marienberg Annaberg-Buchholz 24 bis unter 26 Plauen 26 bis unter 28 Auerbach 28 bis unter bis unter bis unter und mehr Medianalter in Landkreisen und kreisfreien Städten 2009 und 2030 (in Jahren) Torgau Delitzsch Leipzig Wurzen Riesa Grimma Döbeln Borna Meißen Radeberg Bautzen Hoyerswerda Schkeuditz Kamenz Großenhain Weißwasser Eilenburg Hoyerswerda Schkeuditz Torgau Delitzsch Weißwasser Eilenburg Görlitz Leipzig Wurzen Grimma Löbau Döbeln Borna Meißen Neustadt i.sa. Dresden Mittweida Freiberg Burgstädt Pirna Annaberg-Buchholz Radeberg Bautzen Görlitz Löbau Neustadt i.sa. Dresden Mittweida Zittau Freiberg Burgstädt Chemnitz Zwickau Kamenz Großenhain Riesa Pirna Zittau Chemnitz Zschopau Zwickau Marienberg Zschopau Annaberg-Buchholz Plauen Marienberg Plauen Auerbach Auerbach unter bis unter bis unter bis unter bis unter und mehr 48 bis unter

9 Sachsen Bevölkerungsentwicklung (%) Bevölkerungszahl Unter 18-Jährige (%) Elterngeneration (%) Medianalter (Jahre) Über 65-Jährige (%) Sachsen 10, ,9 13,5 16,9 13,5 47,0 51,8 24,6 32,7 Landkreise Bautzen 19, ,3 12,7 15,3 10,8 47,7 55,8 24,7 36,8 Erzgebirgskreis 22, ,0 12,1 15,1 10,5 48,8 57,2 24,8 38,5 Görlitz 20, ,8 11,9 14,1 10,3 49,1 58,4 26,6 39,5 Leipzig 11, ,1 12,9 14,5 11,1 47,5 54,9 23,8 35,0 Meißen 13, ,3 13,3 15,0 11,0 47,7 54,6 25,2 35,2 Mittelsachsen 20, ,8 12,5 15,2 11,3 48,2 55,8 25,4 36,5 Nordsachsen 15, ,1 12,4 15,2 11,4 47,2 55,3 23,2 35,9 Sächsische Schweiz- Osterzgebirge 11, ,5 13,6 15,1 11,4 47,6 54,1 25,1 34,8 Vogtlandkreis 21, ,2 11,4 14,4 10,6 49,3 58,4 26,6 39,3 Zwickau 19, ,4 12,0 14,8 11,5 48,7 56,5 26,2 37,5 Kreisfreie Städte Chemnitz 10, ,7 13,3 16,7 14,5 48,8 51,3 27,0 33,1 Dresden 11, ,4 16,2 22,7 19,0 42,0 43,6 22,1 23,5 Leipzig 8, ,5 15,0 22,0 18,4 43,5 45,1 22,6 24,5 Daten und weitere Informationen zu Städten, Gemeinden und Landkreisen unter: 108

10 Sachsen Natürliche Bevölkerungsentwicklung (je 1.000) Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen (%) ab 80 3,9 8,5 26,7 20,0 12,8 10,9 15,7 36,2 25,0 18,3 8,2 53,4 Sachsen Landkreise 4,2 10,8 41,8 36,2 29,9 8,4 2,5 47,3 39,3 27,1 10,3 53,3 Bautzen 5,3 11,9 45,2 42,2 34,1 15,1 6,5 46,4 43,3 34,2 12,6 40,1 Erzgebirgskreis 6,1 12,6 41,8 35,8 30,5 15,2 6,6 47,8 39,9 30,6 8,5 49,4 Görlitz 4,3 9,9 32,0 25,6 19,8 1,5 6,3 41,5 32,0 20,0 20,6 64,6 Leipzig 4,2 10,0 33,7 28,1 22,5 4,9 11,9 41,0 33,9 20,0 11,4 52,6 Meißen 5,2 11,3 40,6 33,8 29,2 9,2 2,2 44,3 39,2 27,9 7,1 36,4 Mittelsachsen 4,8 10,5 37,1 30,6 26,7 5,0 0,9 46,6 34,9 24,8 22,2 59,8 Nordsachsen 4,2 10,1 32,9 26,5 19,1 5,7 19,9 39,5 30,5 18,4 10,5 63,0 Sächsische Schweiz- Osterzgebirge 7,5 13,4 41,2 37,8 33,9 15,4 7,3 46,5 41,4 30,9 5,5 49,6 Vogtlandkreis 6,5 12,3 37,2 34,3 29,0 9,9 6,8 44,7 37,0 29,6 4,0 45,7 Zwickau Kreisfreie Städte 5,2 9,5 20,5 13,2 6,9 22,4 27,7 32,4 19,1 21,9 5,6 55,7 Chemnitz 1,2 1,9 2,0 13,7 30,5 73,3 74,8 19,1 3,2 15,1 3,8 66,0 Dresden 0,9 3,4 2,5 12,0 27,8 61,9 54,6 20,5 0,4 10,4 4,8 62,2 Leipzig 109

11 Länderbericht zur Bevölkerungsprognose Sachsen Bevölkerungsentwicklung Überdurchschnittlicher Bevölkerungsrückgang Zwischen 2009 und 2030 nimmt die Bevölkerung in Sachsen um 10,4 Prozent auf 3,73 Millionen Einwohner ab. Das liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt von -3,7 Prozent. Einen regionalen Zuwachs wird es nur in den beiden Städten Dresden und Leipzig geben. Dresden verzeichnet mit +11,8 Prozent zugleich auch die positivste Entwicklung aller Kreise in Sachsen. Den stärksten Rückgang dagegen hat der Erzgebirgskreis zu verzeichnen (-22,8 Prozent). Die Veränderungen der Bevölkerungszahlen gehen mit deutlichen Verschiebungen in der Altersstruktur einher. Kinder und Jugendliche Weniger Kinder im Land In einigen Regionen Sachsens geht die Zahl der Kinder unter 3 Jahre fast um die Hälfte zurück. Während für das gesamte Bundesland eine Abnahme von -26,7 Prozent erwartet wird, werden 2030 im Erzgebirgskreis 45,2 Prozent weniger Kinder dieser Altersgruppe leben. Der geringste Rückgang wird für Dresden prognostiziert (-2,0 Prozent). Ähnlich sieht die Entwicklung der 3- bis 5-Jährigen 5 aus. Landesweit nimmt ihre Zahl um 20,0 Prozent ab. Vom stärksten Rückgang betroffen ist mit -42,2 Prozent auch in dieser Gruppe der Erzgebirgskreis. Zuwächse gibt es nur in Dresden (+13,7 Prozent) und Leipzig (+12,0 Prozent). Rückgang bei den Grundschülern Im Bundesland Sachsen geht die Anzahl der 6- bis 9-Jährigen 9 um 12,8 Prozent zurück. Den stärksten Einbruch der Schülerzahlen hat in diesem Bereich der Erzgebirgskreis zu verzeichnen (-34,1 Prozent). Der deutlichste Zuwachs erfolgt mit +30,5 Prozent in Dresden. Die Entwicklung in der Altersgruppe der 10- bis 15-Jährigen ist durch regional große Unterschiede geprägt. Landesweit ist mit einem Zuwachs von 10,9 Prozent zu rechnen. Die Spanne reicht dabei von -15,4 Prozent im Vogtlandkreis bis hin zu +73,3 Prozent in Dresden. Ähnlich sieht es bei den 16- bis 18-Jährigen aus. Im Landesdurchschnitt wird hier ein Plus von 15,7 Prozent erwartet. In den einzelnen Kreisen reicht die Entwicklung jedoch von -7,3 Prozent im Vogtlandkreis bis +74,8 Prozent in Dresden. Hier spielt es eine wesentliche Rolle, dass diese Altersjahrgänge im Jahr 2009 wegen der geringen Geburtenzahlen in den Jahren direkt nach der Wende nur sehr gering besetzt waren.

12 Erwerbstätige Mehr ältere als junge Menschen im erwerbsfähigen Alter Die Zahl der potenziell Erwerbstätigen im Alter von 25 bis 44 Jahren geht bis 2030 in fast allen Kreisen und kreisfreien Städten zurück in ganz Sachsen um 25,0 Prozent. Am stärksten fällt der Rückgang im Erzgebirgskreis aus (-43,3 Prozent). Den einzigen Zuwachs im Land wird es in Dresden geben (+3,2 Prozent). Ebenfalls abnehmen wird die Zahl der potenziell Erwerbstätigen im Alter von 45 bis 64 Jahren. Landesweit sind es -18,3 Prozent. Auch hier wird der Erzgebirgskreis vom stärksten regionalen Rückgang betroffen sein (-34,2 Prozent). Mit +15,1 Prozent am positivsten ist die Entwicklung in Dresden. Geburten und Sterbefälle Mehr Sterbefälle als Geburten Sachsens natürliche Bevölkerungsentwicklung (Geburtenbilanz) ist negativ. Das gilt ausnahmslos für alle Landkreise und kreisfreien Städte wurden in Sachsen statistisch 8,2 Kinder pro Einwohner geboren (bundesweit: 8,1). Die höchste Geburtenzahl wurde mit 10,9 in Dresden erreicht. Die niedrigste Geburtenzahl beträgt 7,0 im Vogtlandkreis. Im gleichen Jahr lag die Sterberate bei 12,1 Sterbefällen pro Einwohner (bundesweit: 10,5). Die geringste Sterberate verzeichnete dabei Dresden mit 9,7 und die höchste der Vogtlandkreis mit 14,5. Jüngere Mütter als im Bundesdurchschnitt Im Schnitt bekamen die Frauen in Sachsen 2009 ihre Kinder im Alter von 29,5 Jahren. Damit liegen sie knapp ein Jahr unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 30,4 Jahren. Die jüngsten Mütter leben mit 29,0 Jahren im Landkreis Nordsachsen, die ältesten in Dresden (30,1 Jahre). Elterngeneration nimmt ab Von 2009 bis 2030 nimmt die Altersgruppe der 23- bis 36-Jährigen in Sachsen um 28,0 Prozent ab. Das hat deutlichen Einfluss auf die Entwicklung der Geburtenzahlen im Land, da bei Frauen in diesen Lebensjahren die höchste Geburtenwahrscheinlichkeit besteht (2009 erfolgten 76,5 Prozent aller Geburten innerhalb dieser Altersklasse). Den geringsten Rückgang hat mit -6,6 Prozent die Stadt Dresden zu erwarten. Am stärksten nimmt die Altersgruppe der 23- bis 36-Jährigen im Erzgebirgskreis ab: -46,4 Prozent. Wanderungen Rechnet man alle Zu- und Fortzüge der Jahre 2010 bis 2030 gegeneinander auf, so ist die Bilanz für fast die Hälfte aller Kreise im Land Sachsen positiv. Das heißt, es werden in der Summe mehr Menschen in diese Regionen kommen als wegziehen. Generell zeichnen sich die Bewohner der Landkreise durch eine höhere Mobilität aus als die Einwohner der kreisfreien Städte. Die aktuellen Wanderungsprofile geben Auskunft darüber, wie sich die Zu- und Fortzüge in den verschiedenen Altersgruppen darstellen (siehe unter Die Entwicklungen sind dabei auf Ebene der einzelnen Kommune dargestellt.

13 Alterung Große regionale Unterschiede in der Altersverteilung 2030 liegt das Medianalter in Sachsen bei 51,8 Jahren (2009: 47,0). Es ist nicht mit dem Durchschnittsalter zu verwechseln, sondern meint, dass 50 Prozent der Bevölkerung über 51,8 Jahre alt sein werden und 50 Prozent darunter. Das höchste Medianalter findet sich 2030 im Landkreis Görlitz sowie im Vogtlandkreis (58,4 Jahre). Das regional geringste Medianalter hat mit 43,6 Jahren die Stadt Dresden. Jeder Zehnte über 80 Jahre alt 2030 werden in Sachsen 10,2 Prozent der Bevölkerung über 80 Jahre alt sein (bundesweit 8,3 Prozent). Der Anteil der über 80-Jährigen korreliert dabei mit dem Medianalter in den einzelnen Kreisen und kreisfreien Städten. So gehören in den Kreisen mit dem höchsten Medianalter (Görlitz und Vogtlandkreis) über 12 Prozent der Bevölkerung zur Generation 80plus. Die Spanne des Anteils an über 80-Jährigen reicht von 7,7 Prozent in Dresden bis 12,5 Prozent im Vogtlandkreis. Altersgruppe 80+ wächst deutlich Die Altersgruppe der über 80-Jährigen entwickelt sich in allen Landesteilen relativ deutlich, wobei die Unterschiede in den Landkreisen vergleichsweise groß sind. In den kreisfreien Städten liegen die Zuwächse zwischen +56 Prozent (Chemnitz) und +66 Prozent (Dresden). Die Spannbreite in den Landkreisen reicht dagegen von +36 Prozent im Landkreis Mittelsachsen bis +65 Prozent im Landkreis Leipzig. Mehr hochbetagte Frauen als Männer Der Frauenanteil in der Gruppe 80plus ist verhältnismäßig groß. Das ist zum einen mit der durchschnittlich höheren Lebenserwartung von Frauen verbunden. Zum anderen geht es aber auch darauf zurück, dass im Zweiten Weltkrieg viele junge Männer ums Leben gekommen sind, die jetzt (nach 2009) 80 Jahre oder älter wären. Die relative Steigerung bis 2030 wird jedoch bei den Männern deutlich höher ausfallen. Das geht u.a. auf stärker besetzte Jahrgänge der Männer zurück, die bis 2030 zur Gruppe der über 80-Jährigen gehören. Zudem führt die bei Männern steigende Lebenserwartung zu einer langsamen Annäherung an die der Frauen.

14 Glossar Bevölkerungsvorausberechnungen treffen Aussagen darüber, welche Situation eintreten wird, wenn sich die Entwicklung der vergangenen Jahre fortsetzt. Sie schreiben also einen Status bis zum Zieljahr fort unter der Annahme, dass sich die Rahmenbedingungen nicht verändern. Dafür werden Geburten, Sterbefälle, Zuzüge und Fortzüge für jedes Gebiet nach Geschlecht und Alter ausgewertet und die dabei errechneten Raten und Quoten in die Zukunft fortgeschrieben. Demographie ist die Wissenschaft von der Bevölkerung und ihrer Entwicklung bzw. die wissenschaftliche Erfassung und Auswertung des Zustands, der Struktur und der Veränderungen der Bevölkerung. Als Elterngeneration werden diejenigen Altersjahrgänge bezeichnet, in denen Frauen die relativ meisten Kinder bekommen. Für die Frauen aus jedem der Altersjahre 23 bis 36 liegt die Geburtenwahrscheinlichkeit pro Kalenderjahr bei 0,05 oder höher. Im Jahr 2009 erfolgten 76,5 Prozent aller Geburten in diesen 14 Altersjahren. Das Medianalter teilt die nach Alter sortierte Bevölkerung eines Gebietes in zwei gleich große Hälften. Danach ist eine Hälfte der Bevölkerung jünger, die andere Hälfte älter als das Medianalter. Der natürliche Saldo bezeichnet die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen. Die Geburtenzahl oder rohe Geburtenrate beziffert die Geburten pro Jahr und pro Einwohner. Die Sterbezahl oder rohe Sterberate beziffert die Sterbefälle pro Jahr und pro Einwohner. Die Daten der Basisjahre wurden bei den Statistischen Landesämtern angefordert. Die Berechnungen beruhen auf den Bestandsdaten der Jahre 2005 bis 2009 (jeweils zum ) und den Bevölkerungsbewegungen der Jahre 2006 bis Die Fortzüge wurden bereits ab dem Jahr 2005 ausgewertet, weil es hier in der amtlichen Statistik für die Jahre 2008 und 2009 durch die Einführung der Steuer-ID zu Korrekturen kam. Die zehn funktionalen Altersgruppen werden aus unterschiedlich vielen Altersjahrgängen gebildet: 0-2 Jahre für die Betreuung unter 3-Jähriger 3-5 Jahre für die Betreuung im Kindergarten 6-9 Jahre Grundschulkinder Jahre Sekundarstufe I Jahre Sekundarstufe II Jahre berufliche und Hochschul-Ausbildung Jahre jüngere potenziell Erwerbstätige Jahre ältere potenziell Erwerbstätige Jahre (jüngere) Rentner mit geringerem Anteil an Pflegebedürftigen ab 80 Jahre Hochbetagte mit höherem Anteil an Pflegebedürftigen

15 Bevölkerungsentwicklungen unterliegen Schwankungen, z.b. durch einen starken Geburtenanstieg oder durch eine vermehrte Abwanderung. Je kleinräumiger die Betrachtung durchgeführt wird, umso mehr steigt die Empfindlichkeit. Zur Darstellung neuerer Entwicklungen sollten Bevölkerungsvorausberechnungen turnusmäßig etwa alle fünf Jahre aktualisiert werden.

16 Bevölkerungsentwicklung 2009 bis 2030 (%) Dieser Wert beschreibt die Zu- oder Abnahme der Bevölkerung von 2009 bis 2030 in Prozent. Die Daten zeigen die Trends der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung. Bevölkerungszahl 2009 und 2030 Der Vergleich der Bevölkerungszahl 2009 mit 2030 verdeutlicht die Zu- oder Abnahme der Bevölkerung in absoluten Zahlen. Unter 18-Jährige 2009 und 2030 (%) Der Anteil der unter 18-Jährigen an der Gesamtbevölkerung in Prozent für 2009 und 2030 zeigt die Entwicklung des Anteils der Kinder und Jugendlichen bis Elterngeneration 2009 und 2030 (%) Die Elterngeneration beschreibt den Anteil der Altersgruppe der 23- bis 36-Jährigen an der Gesamtbevölkerung. In diesen Jahrgängen ist die Wahrscheinlichkeit Mutter oder Vater zu werden am höchsten, so dass diese Altersjahre die potenziellen Eltern darstellen. Dabei zeigt ein Blick auf die Jahre 2009 und 2030, ob die Elterngeneration größer oder kleiner wird. Medianalter 2009 und 2030 (Jahre) Das Medianalter ist das Lebensalter, das eine Population statistisch in zwei gleich große Gruppen teilt: 50 Prozent der Bevölkerung sind jünger, und 50 Prozent sind älter als dieser Wert. Im Gegensatz zum Durchschnittsalter werden Verzerrungen durch Extremwerte vermieden. Das Medianalter gibt einen Hinweis auf den Fortschritt des Alterungsprozesses der Bevölkerung. Über 65-Jährige 2009 und 2030 (%) Der Anteil der über 65-Jährigen 2009 und 2030 an der Gesamtbevölkerung beschreibt die Zunahme dieser Altersgruppe und verdeutlicht so die Alterung der Bevölkerung. Natürliche Bevölkerungsentwicklung 2009 und 2030 (je Einwohner) Die natürliche Bevölkerungsentwicklung betrachtet die zukünftige Bevölkerung ausschließlich im Hinblick auf den Saldo aus Geburten und Sterbefälle. Diese Betrachtung vernachlässigt die Zu- und Fortzüge und verdeutlicht, dass mittlerweile in einem Großteil der Kommunen mehr Menschen sterben als geboren werden. Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen 2009 bis 2030 (%) Die Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen ermöglicht einen Blick auf die Zu- oder Abnahme bestimmter Altersgruppen von 2009 bis 2030 in Prozent. 0 2 Jahre: Betreuung unter 3-Jähriger 3 5 Jahre: Kindergartenbetreuung 6 9 Jahre: Primarstufe Jahre: Sekundarstufe I Jahre: Sekundarstufe II Jahre: Berufliche- und Hochschulausbildung Jahre: Jüngere potenziell Erwerbstätige Jahre: Ältere potenziell Erwerbstätige Jahre: Jüngere Rentner mit geringem Pflegebedarf Über 80 Jahre: Hochbetagte mit höherem Pflegebedarf

17 Impressum Impressum 2011 Bertelsmann Stiftung Carl-Bertelsmann-Straße Gütersloh Verantwortlich Carsten Große Starmann Petra Klug Autor Julia Vollmer, Zefir Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung Unter Mitarbeit von Roland Scheebaum, Zefir Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung Sebastian Kurtenbach, Stud. Soz. Wiss., Ruhr-Universität Bochum Lektorat Reiner Juring, Bielefeld Gestaltung Nicole Meyerholz, Bielefeld Daten/Berechnungen Deenst GmbH, Bielefeld ies GmbH, Hannover Kartografie Lutum+Tappert, Bonn Druckproduktion Hans Kock Buch- und Offsetdruck GmbH, Bielefeld Fotonachweis Photo Alto Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der angebotenen Informationen wird keine Haftung übernommen.

18 Adresse Kontakt Bertelsmann Stiftung Carl-Bertelsmann-Straße Gütersloh Carsten Große Starmann Senior Project Manager Programm LebensWerte Kommune Telefon Petra Klug Project Manager Programm LebensWerte Kommune Telefon