Verhaltensstörungen in der Schule. Ursachen und Interventionsstrategien
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- Harald Schuler
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Verhaltensstörungen in der Schule Ursachen und Interventionsstrategien 1
2 wird Verhaltensauffälligkeiten expansiv introvertiert aggressiv, störend, Bsp. still, mittelpunktstrebig, zurückgezogen, gut hört schlecht, angepaßt, muss viel verweigert sich motiviert werden, lautstark vermeidet Auseinandersetzung 2
3 Ursachen Familien mit geringem sozioökonomischem Status fehlende Tagesstruktur fehlende Handlungskompetenzen durch mangelnde Anleitung keine Fördermöglichkeiten Jugendhilfe hat kaum mehr Ressourcen für ausgleichende Hilfen 3
4 Hypermotorische Störungen ADHS Bindungsstörung mit Enthemmung Depression mit aggressiv-unruhigem Erscheinungsbild, leichter Reizbarkeit 4
5 Aufmerksamkeitsstörung mit Hyperaktivität oft als einzige Ursache angenommen Diagnostik immer durch den Kinder- und Jugendpsychiater mit Ausschluss der Differentialdiagnosen Depressionen, Bindungsstörungen, Teilleistungsstörungen, kognitive Einschränkungen 5
6 Depressivität Bei Kindern andere Symptome als bei Erwachsenen! Konflikte werden noch externalisiert und Spannungen mit der Umwelt ausgetragen Leistungsverweigerung enorme Ansprüche an sich mit gleichzeitigem Gefühl nichts zu können Versagensängste führen zu Leistungsverweigerung Reizbarkeit, Unzufriedenheit, gedrückte Stimmung, Langeweile, eingeschränkte soziale Kontakte, gestörtes Ess- und Schlafverhalten, Aggressionen werden als Vorwurf nach außen gewendet 6
7 Geschlechtsunterschiede depressiver Symptome Mädchen ängstlich-depressive Symptome Ängste, Verstimmungszustände, Schlafstörungen Jungen Affektumkehr -depressive Gefühle treten agitiert - erregt in Erscheinung Hyperaktivität, Getriebenheit, aggressive Durchbrüche, hohe Ansprüchlichkeit, Größenfantasien 7
8 Bindungsstörung mit Enthemmung Frühe und gravierende Störung der Mutter-Kind- Interaktion Kein Aufbau einer sicheren Bindung Geringe Fähigkeit zur Affektregulierung Distanzlosigkeit Geringe emotionale Ansprechbarkeit Impulsivität 8
9 Häufige körperliche Krankheiten Psychosomatische Erkrankung Fehlzeiten sammeln Frühzeitig kommunizieren Kooperation mit Schulpsychologie, ambulanter Kinder- und Jugendpsychiatrie 9
10 Angst Dient der Abwehr von Gefahren Störung bedeutet: - besonders starke Ängste - unbegründete Ängste Typisch: Starke Trennungsängste 1-4% Phobien 2,4-5,8 % Mädchen überwiegen im Verhältnis 3:2 10
11 Ängste II Diffuse Angst Auf ein konkretes Objekt gerichtete Angst =Phobie, mit ausgeprägter Angstintensität, ungewöhnlichem Inhalt, Chronifizierung Körperliche Symptome: Pulsfrequenz steigt, Blutdruck steigt, Schweißausbrüche, Befürchtungen eines Herzstillstandes, Händezittern, Übelkeit, Vermeidung von Blickkontakt 11
12 Angst III Kindesalter - Tierphobien, selten Schulphobien Jugendalter - soziale Phobien 12
13 Schulversagen Schulangst Schulphobie Schulschwänzen 13
14 Schulangst Meiden des Unterrichts aus Furcht vor nicht bewältbaren Belastungen Körperliche, psychische, kognitive Auffälligkeiten Geringes Selbstwerterleben, Ängstlichkeit, soziale Unsicherheit führen zu - sozialem Rückzug - Ausgrenzung - Isolation - Depressionen Psychosomatische Beschwerden 14
15 Schulphobie Verschiebung von Trennungsangst auf die Schule Angst vor Verlust der familiären Sicherheit / Stabilität Besonders Grundschule, bei Entwicklungskrisen Autonomie-Abhängigkeitskonflikt zwischen Familie und Außenwelt Psychosomatische Reaktion 15
16 Schulschwänzen Schule mit unlustgeprägten Anforderungen scheint wenig reizvoll Kein Leidensdruck Attraktive alternative Beschäftigungen Extrovertiert, risikobereit, unternehmungslustig 16
17 Zwangserkrankungen Zwangsgedanken Zwangsimpulse Zwangshandlungen Im Kindesalter meist zeitlich begrenzte Zwangssymptome Zwangsstörungen bei 0,2-0,5 aller Kinder/Jugendlichen 3-6 mal häufiger bei Jungen 17
18 Folgen Waschzwang, Zählzwang Zuspätkommen Kontrollzwang - Nicht fertig werden Bei Verhindern von Zwangshandlungen - aggressive Durchbrüche 18
19 Psychosen Prävalenz des Beginns vor dem 15.Lj. Ca. 0,14 auf 1000 Schleichender Beginn mit unspezifischen Symptomen möglich Antriebsmangel Verlust alterstypischer Interessen Ängstlich-misstrauische Grundstimmung mit Neigung zu aggressiven Ausbrüchen 19
20 Tilidin Gruppe der Opioide, mittelstarkes Schmerzmittel Verstoffwechselung in der Leber zu wirksameren Nortilidin Verhinderung des Missbrauchs durch Beimischung des Rezeptorantagonisten Nalaxon Kein Betäubungsmittel Wirkung: starkes Wohlbefinden, Euphorisierung schon in geringen Mengen, nicht sedierend, eher Antriebssteigernd mg psychische Wirkung (10 20 Tropfen) Ca. 100 mg Schmerzstillung 20
21 Tilidinwirkung Starkes Wohlbefinden Euphorisierung schon in geringen Dosen Keine Sedierung Gelegentlich Antriebssteigerung Gleichzeitige Einnahme von Alkohol oder Betäubungsmitteln verlängert die Wirkung bis hin zur Atemdepression 21
22 Tilidinmissbrauch Verbreitung unter muslimischen Jugendlichen da Medikament Schnelle psychische Abhängigkeit Unterschätzte Gefahr nach längerer Einnahme körperliche Abhängigkeit Entzug dann wie Morphin- und Heroinentzug 90 % der gefälschten Rezepte 22
23 Interventionsstrategien Früherkennung Ernst nehmen Frühzeitig intervenieren Kooperieren 23
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 24
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