Stundenbild von Alexandra Labenbacher
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- Renate Schumacher
- vor 7 Jahren
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1 Stundenbild von Alexandra Labenbacher Klasse: 7. Thema: Soziale Wahrnehmung Bezug zu Lehrplan: Sozialpsychologie Soziale Phänomene und Kommunikationsstrukturen erfassen soziale Strukturen und gruppendynamische Prozesse Entstehung von Meinungen und Einstellungen, Manipulationsmechanismen Berücksichtigung kommunikativer Verhaltensweisen in Hinblick auf die Berufswelt 1 Lehrziel: Die Schüler sollen dazu angeregt werden ihre eigenen Wahrnehmungen, Normen und Wertvorstellungen, Einstellung, Meinungen und vielleicht sogar Vorurteile kritisch zu betrachten. Unterrichtskontext Die Lehrziele meiner Unterrichtsstunde sollen sich hauptsächlich auf den kognitiven Bereich beziehen. Vor allem mit der Anwendung verschiedener Übungen will ich erreichen, dass der Schüler befähigt ist, Strukturen der sozialen Wahrnehmung festzustellen und Fehler die in diesem Bereich passieren können, im Hinterkopf zu behalten. Dabei ist es nicht vorrangig, den Wahrnehmungsfehlern entgegenzuwirken, sondern die Anwendung des Gelernten soll viel mehr darin liegen, sich von den Sinnen nicht täuschen zu lassen. Darüber hinaus sollte der Schüler gewisse gesellschaftliche Muster kennen lernen, und deren Sinn für den Menschen verstehen können. Wiederum ging es nicht darum, zum Beispiel Rollenbilder als etwas Negatives zu empfinden, sondern vielmehr, deren praktischen Sinn und deren Entstehung zu begreifen und immer wieder an sich selbst kritisch zu hinterfragen. Die Idee Wer sind wir? könnte man in der Schule mit spezifischeren Angaben machen. Zum Beispiel: Hallo, meine Lieblingsfarbe ist rot, ich kleide mich gerne schwarz und höre gerne die Musik von The Doors... Die Schüler schätzen, wer wer sein könnte, b.z.w. kann man auch nur einige SchülerInnen befragen. Mit diesem Spiel werden sie in das Thema Soziale Wahrnehmung (Wahrnehmungsfehler) eingeführt. Im Seminar war leider zu wenig Zeit um das Spiel (Experiment) auszuwerten. In der Schule würde ich es gleich am Anfang, als Einleitung, machen. Etwas detaillierter möchte ich auf die Zielsetzung bei der Anwendung meiner Übungen eingehen. Die erste Übung zum Fehler der Milde sollte demonstrieren, wie einfach man Menschen, die einem auf den ersten Blick sympathisch wirken, auch andere positive Eigenschaften zuordnet, obwohl man diese Person gar nicht näher kennt. Ziel dieser Aufgabe ist es den SchülerInnen am eigenen Leib diesen 1 1
2 Beurteilungsfehler begehen zu lassen und sie dann darauf aufmerksam zu machen. Dies sollte die kritische Position der SchülerInnen fördern. Das Experiment, kaltherzig/warmherzig, sollte dem/der SchülerIn, wie auch uns SeminarteilnehmerInnen, die Erfahrung bringen, wie leicht einem auch andere Beurteilungsfehler unterlaufen können, und wie eine einzelne Eigenschaft auf etliche andere wirken kann. Die Abschlussübung wäre als Überprüfung des Gelernten gedacht. Planungsraster Zeit Lehrinhalt Methode Materialien/Medien 2 min. Begrüßung, Eintragung in das Klassenbuch 10 min. Einführung in das Thema Wer bin ich? kurze Erklärung. Auswertung Schüler-Lehrer Interaktion Klassenbuch Zettel 10 min. Soziale Wahrnehmung Lehrer- Vortrag Power Point Präsentation 10 min. Experiment WARM ODER KALTHERZIG, Erklärung des Experiment, Austeilen der Zettel, Auswertung mit Erläuterungen Lehrer - Schüler Interaktion Zetteln 7 min. Übungen zu Wahrnehmungsfehler Schüler Lehrer Interaktionen Power Point 1 min. Die Geschichte mit dem Hammer Lehrervortrag Buch/Zettel 10 min. Diskussionen über die Geschichte eventuell Fragen: Kennt ihr solche ähnlichen Situationen? Lehrer-Schüler Diskussion 2
3 Wer sind wir? Person 1 Hallo, mein Name ist ich komme aus Niederösterreich, genauer aus dem schönen Waldviertel. Ich studiere Lehramt Geschichte und wurde als Einzelkind geboren. In meiner Freizeit lese ich viel und spiele mit meinem Hund. Mein Lieblingsreiseziel ist Kroatien. Person 2 Hallo, mein Name ist ich komme aus Wien und wurde als Einzelkind geboren. Ich studiere Lehramt Geschichte/Deutsch. In meiner Freizeit lese ich gern. Ich habe kein bestimmtes Lieblingsreiseziel, da ich nie an den gleichen Ort 2 - mal fahre. Person 3 Hallo, mein Name ist ich komme aus der schönen Südsteiermark und habe einen Bruder und eine Schwester. Ich studiere ebenfalls Geschichte Lehramt. In meiner Freizeit gehe ich am liebsten snowboarden. Mein Lieblingsreiseziel ist Irland. Person 4 Hallo, mein Name ist ich komme aus Niederösterreich, genauer aus dem Bezirk Melk Ich studiere Geschichte Lehramt und wurde als Einzelkind geboren. In meiner Freizeit suche ich meistens den sozialen Austausch mit lieben Leuten. Mein Lieblingsreiseland ist Indien. Person 5 Hallo, mein Name ist ich komme aus der Steiermark und habe 3 Geschwister. Ich studiere nicht Geschichte, sondern Biologie Lehramt. In meiner Freizeit sammle ich gerne schöne Momente und beschäftige mich mit meinen Schnecken. Mein Lieblingsreiseland ist Marokko. Viel Spass! Alexandra Labenbacher, Doris Nauschnegg, Alexander Preisinger, Ulrike Bergmann, Sybille Rechberger. 3
4 Power Point Präsentation siehe Anhang Aufgrund des Zeitmangels, habe ich im Seminar nur die Wahrnehmungsfehler präsentiert. Hier meine ursprüngliche Power Point Präsentation, die in der Schule Verwendung finden kann. Experiment Warm und Kaltherzig Die linke Seite der Klasse bekommt den Zettel mit der Eigenschaft kaltherzig, die andere Seite mit warmherzig. Jeder für sich ausfüllen. In der Klasse Fragen stellen: Wer hat glücklich angekreuzt? Wer hat egoistisch angekreuzt? u.s.w. Nach einiger Zeit fällt euch etwas auf? Alle Wörter bis auf eines sind gleich. Anschließend Auflösung: warm versus kalt scheint ein besonders wichtiges Gegensatzpaar zu sein, um den Gesamteindruck zu formen. Menschen sind dazu fähig ein zusammenhängendes Bild von einer Person mit wenigen Teilinformationen zu entwickeln Bestimmte Eigenschaften sind von zentraler Bedeutung, da sie im Gegensatz zu anderen die Gesamtrichtung der Beschreibung verändern können -> warm/kalt Warm und kalt sind die wichtigsten Adjektive (Zentrale Merkmale nach Asch) Ersetzt man in der selben Merkliste warmherzig durch höflich und kalt durch grob -> 2 neue Listen siehe PPP Ergebnis: Unterschied weit aus geringer, weniger Einfluss auf die Eindrucksbildung Geringe Zentralität der 2 Adjektive Das zu erwartende Ergebnis wäre ein WOW EFFEKT Die Schüler sollten sich spätestens jetzt Gedanken machen, wie schnell solche Fehler, in der Beurteilung, passieren. 4
5 Arbeitsblatt Experiment Eine unbekannte Person wird Dir mit folgenden Eigenschaften beschrieben: intelligent, geschickt, fleißig, warmherzig, bestimmt, praktisch, vorsichtig Welche Eigenschaften treffen Deiner Meinung nach auf diese beschriebene Person zu? Entscheide Dich bitte bei jeder untenstehenden Eigenschaft für Ja oder Nein, auch wenn Du nur mit eher ja oder eher Nein urteilen möchtest. Eine unbekannte Person wird Dir mit folgenden Eigenschaften beschrieben: intelligent, geschickt, fleißig, kaltherzig, bestimmt, praktisch, vorsichtig Welche Eigenschaften treffen Deiner Meinung nach auf diese beschriebene Person zu? Entscheide Dich bitte bei jeder untenstehenden Eigenschaft für Ja oder Nein, auch wenn Du nur mit eher ja oder eher Nein urteilen möchtest. Tabelle siehe unten großzügig bedeutend weise glücklich gutmütig humorvoll gesellig beliebt verlässlich JA NEIN JA NEIN menschenfreundlich gutaussehend beharrlich ernst zurückhaltend egoistisch phantasievoll stark ehrlich 5
6 Die Geschichte mit dem Hammer (Sich selbst erfüllende Prophezeiung) Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Vielleicht hat er die Eile nur vorgeschützt, und er hat was gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts getan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht s mir wirklich. - Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an: "Behalten Sie Ihren Hammer" 2 Literaturangaben Für die inhaltliche Vorbereitung der Unterrichtseinheit habe ich mich zum größten Teil auf folgendes Lehrbuch gestützt: Illchmann, Adolf. Arbeitsbuch Psychologie für höhere Lehranstalten. Wien S Paul, Watzlawick: Anleitung zum Unglücklichsein. Piper, vgl.: Paul Watzlawick, Anleitung zum Unglücklichsein. 6
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