100 Jahre Sport in Lechbruck am See

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1 100 Jahre Sport in Lechbruck am See Turn- und Sportverein, Sportverein Im Zusammenwirken mit Eissport- und Rollschuhclub, Skiclub, Alpenverein, Motorsportclub, Vereinigte Schützengesellschaft und Segelclub Wir feiern vom 06. bis 08. August 2010 Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck : Ausgabe August 2010 Seite 1

2 Grußworte Liebe Sportfreunde und Gäste, herzlich willkommen zu 100 Jahre Sport in Lechbruck am See. Dies ist nicht nur ein Höhepunkt in der Geschichte des SV, sondern auch in der Geschichte unserer Gemeinde. Besonders zu betonen ist das vielschichtige und breit gefächerte Angebot, das bei allen Altersgruppen großen Anklang findet. Vom Turnen für die 2 4 jährigen bis zum Seniorensport mit teilweise über 80 jährigen. Als sich vor 100 Jahren einige begeisterte Turner entschlossen haben, einen eigenen Turnverein zu gründen, geschah dies unter Voraussetzungen, die heute kaum vorstellbar sind. Seit 1981 gibt es nun den jetzigen SV Lechbruck am See, der mit über 600 Mitgliedern in allen Altersklassen und 9 verschiedenen Abteilungen eine nicht mehr wegzudenkende Größe in unserem Gemeindeleben ist. Sport im Verein heißt nicht nur aktive Freizeitgestaltung und Erhaltung der Gesundheit, sondern auch ehrenamtliches Engagement in einer Gemeinschaft und vor allem ein Miteinander von Alt und Jung. Wie wir alle wissen, sind Sportvereine wichtige und unverzichtbare Mosaiksteine unserer Gesellschaft. Daher ist der ehrenamtliche Einsatz nicht hoch genug anzurechnen. Allen, die beim SV Lechbruck am See zu 100 erfolgreichen Vereinsjahren beigetragen haben, darf ich ein herzliches Dankeschön, auch im Namen des Gemeinderates, übermitteln. Im Namen der Gemeinde wünsche ich unserem SV weiterhin viel Glück und Erfolg bei seinen weiteren Aktivitäten und ein gutes Gelingen der Jubiläumsfeierlichkeiten. Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, wir schreiben den und zitieren eine Pressemitteilung unserer Heimatzeitung: Unter dem Vorsitze des hiesigen Bürgermeisters, Herrn Norbert Fichtl, und dem Beisein einiger Gemeindeältester fand heute die Gründung eines deutschen Turnverein im Sinne des Turnvater Jahn statt. Dieses Unternehmen, welches bereits 23 aktive und 15 passive Mitglieder zählt, wird allgemein freudig begrüßt und erhofft man sich unter der Leitung der gewählten Vorstandschaft ein ersprießliches Gedeihen desselben. Ein bemerkenswertes Ereignis, da der organisierte Sport in unseren Breiten damals noch in den Kinderschuhen steckte. Natürlich hat der Sport seither global sein Gesicht verändert, er ist lebendiger denn je mit all seinen positiven und auch negativen Fassetten. Im Gegensatz zu früher sind heute Jung und Alt in das soziale und gesellschaftliche Umfeld eingebunden. Und das ist gut so. Zusammen mit weiteren örtlichen sportlich orientierten Vereinen laden wir alle Bürger aus nah und fern ein, mit uns vom 06. bis 08. August 2010 zu feiern. Das gilt gerade auch für unsere verbliebenen Zeitzeugen und ehemaligen Aktiven und heute Passiven. Unser Dank an dieser Stelle all denen, die uneigennützig einst und heute ihren Verein zu einem wichtigen Baustein in unserem Gemeinwesen werden ließen. Der Sportverein Lechbruck am See feiert sein 100-jähriges Jubiläum. Gegründet als Turnverein Lechbruck 1910 wurden schon früh die turnerischen und sportlichen Prinzipien in der Gemeinde Lechbruck am See umgesetzt. In diesen 100 Jahren wurde von Frauen und Männern ihres Vereins, für die Belange des Sportes in Lechbruck am See mit großartigem Einsatz gearbeitet. Aus den Anfängen im Turnsport entwickelte sich ein Sportverein, dem heute der Freizeit- und Gesundheitssport mit ein wichtiger Bestandteil ist. Besonders gefördert werden die Kinder und Jugendlichen durch das vielfältige Sportangebot. Damit leistet der Verein einen unverzichtbaren Beitrag für das gesunde Aufwachsen von jungen Menschen. Gerade für die Region Allgäu ist der SV Lechbruck am See mit seinem hohen Maß an Engagement für den Sport im Turnverband ein beispielgebender Verein. Ich gratuliere dem SV Lechbruck am See sehr herzlich zum 100-jährigen Gründungsjubiläum und wünsche ihm und allen Mitgliedern eine glückliche Zukunft! 1.Bürgermeister 1.Vorsitzender Manfred Odendahl, Bayerischer Turnverband, Vizepräsident Seite 2 Ausgabe August 2010 Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck

3 100 Jahre Sport in Lechbruck am See Festprogramm Freitag, 06. August 2010 (Sporthalle) 19:00 Uhr - Demonstrationsspiel Rollstuhl-Basketball mit Florian + Freunde gegen USC München (1. Basketball-Bundesliga; Rekordmeister und Rekord-Pokalsieger) Orginisation Florian Fischer ab 15:00 Uhr - Fußballspiele 19:00 Uhr - Stimmungsabend mit den Morgenmuffel Sonntag, 08. August 2010 Manschaft : USC München Samstag, 07. August 2010 (Sportanlagen) 08:30 Uhr - Aufstellung zum Kirchenzug beim Gasthaus Holler 09:00 Uhr - Marsch zum Festgottesdienst (Sportanlagen) 09:30 Uhr - Festgottesdienst (Ansprachen, Ehrungen) anschließend Frühschoppen mit der Musikkapelle Lechbruck ab 11:30 Uhr - Auftritte (Sportverein; Eissport und Rollschuhclub; Alpenverein; Vereinigte Schützengesellschaft 13:15 Uhr - Fußball-Punktspielauftakt mit dem SV-Lechbruck am See In der Aula der Schule/Sporthalle Von damals bis heute Eine Dokumentation mit dem Sportverein, Alpenverein, Eissport und Rollschuhclub, Skiclub, Motorsportclub, Vereinigte Schützengesellschaft und Segelclub Änderungen vorbehalten. Herausgeber: SV-Lechbruck V.i.S.d.P. Karl-Heinz Kohler Auflage: 1500 Stück Verteilung: kostenlos an alle Haushalte der Gemeinde Herstellung: SV-Lechbruck (Willi Schneider) info@sv-lechbruck.de Homepage: _ Druck: Druckerei Klaus, Bernbeuren Erscheinungstermin: August 2010 Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck : Ausgabe August 2010 Seite 3

4 Auf den folgenden Seiten wollen wir versuchen, im Zeitraffer einen Streifzug durch die Sportgeschichte unseres Flößerdorfes zu machen. Leider ist unser Archivmaterial trotz intensiver Recherchen nur begrenzt verfügbar und daher ohne Gewähr zu verstehen. v. l. Kiderle Berta, Völk Maria, Wolf Augusta, Dodl Theresia, Schön Josefa, Schwarz Zenzi, Kiderle Lisl,Schön Babette Als Turnlehrer Faber altersbedingt nicht mehr weitermachen konnte, kam der Turnbetrieb leider zum Erliegen. Mit dem Bau der Sporthalle 2002 lebte dann das Nachwuchsturnen wieder U. a. können wir auf eine Niederschrift von Fritz Neuhierl zurückgreifen, die anl. eines großen Fußballertreffens am 02./03. Juni 1979 erstellt wurde. All denen, die uns darüber hinaus historisches Material in Wort und Bild zur Verfügung gestellt haben, herzlichen Dank. Unter dem damaligen Dachverein TSV gab es die Abteilungen Eishockey- und Skisport. Die heute eigenständigen Vereine stellen sich separat vor. Die Gründungsversammlung haben wir bereits im Grußwort angesprochen. Sie fand am 06. März 1910 im Gasthof Post statt. Die Gründungsmitglieder des Turnvereins 1910 sind: Max Dodl, Josef Keller, Karl Schönherr, Wendelin Fichtl, Theodor Kiderle, Wilhelm Kienberger, Zahnarzt Kersting, Hans Wolf. Es wird berichtet, dass der Bestand der Abteilung oftmals gefährdet war, doch rührige Aktive hielten den Verein über Wasser. Seite 4 Mitte der 20er Jahre aber erlebte der Turnverein eine Blütezeit. In der Pressemitteilung vom wird von einem großen Turnfest in Lechbruck mit über 200 Turnern aus 18 Vereinen berichtet. Das Dorf war festlich geschmückt, eine Fahne, die wir heute noch in Ehren mitführen, wurde geweiht und selbst ein großes Brillant-Feuerwerk durfte nicht fehlen. Bis Ende der 50er Jahre blieb Lechbruck eine Turnerhochburg, natürlich mit Unterbrechungen u. a. 2. Weltkrieg v. l. Dodl Max, Pfanzelt Max, Schütz Hans, Härtle Sepp, Zink Jakob, Demmler Konrad, Ungelert Josef, Nuscheler Josef Ausgabe August 2010 Turngruppe Erhard 2010 auf und Auftritte der Gruppe Erhard begeistern Jahr für Jahr die Zuschauer. Drehen wir das Rad der Geschichte wieder zurück in die sogenannte gute alte Zeit. Ende der zwanziger Jahre erzielte die Radfahrer-Abteilung durchaus beachtliche Erfolge. Überliefert sind diese durch Dokumente, Bilder und Relikte. Das gilt auch für den passablen Auftritt unserer Feldhandballer in den 50er Jahren. Waren die Voraussetzungen in der Vor- und Nachkriegszeit in Sachen Fußball ( Spielfeld, Bälle, Trikots und vor allem Schuhe) bei uns noch recht dürftig, das runde Leder war nicht mehr aufzuhalten und es begann ein Siegeszug ohnegleichen. Fußballplätze beim Pfefferschmid und in der Grubmühl waren der heilige Rasen. Der Platz am Alten Schulhaus wurde 1929 fertiggestellt und war fortan eine Festung, an der sich die Gegner meist die Zähne ausbissen. Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck

5 h. v. l. Mattner, Bandorf, Dressel, Schütz, Schuster, Angl, Illichmann, Notz v. v. l. Lipp F, Mößmer, Lipp H. Durchaus sehenswerte Leistungen im Nachwuchs- und Seniorenfußball machten den Sportplatz zu einer wahren Pilgerstätte. Und wie sich die Bilder von damals und heute gleichen erzählt eine Anekdote, die Fritz Neuhierl niedergeschrieben hat. Man war in die damalige B-Klasse aufgestiegen und hatte durchaus das Potential für weiter oben. Ein Trainer musste her und der hieß Joseph Weber und kam von Wacker München. Bedingungen: Essen, Schlafen, Kost und Wohnung frei. Brot (auch wenn manchmal etwas angebrannt), Käseabfall von der Sennerei, Verköstigung durch die Spieler und die Versorgungslage war einigermaßen gesichert. Nun aber zum Training, das am Anfang sehr gut besucht war. Nachdem aber die Übungsstunden ohne Ball (u. a. Gymnastik) Einzug hielten, hagelte es Absagen der Spieler mit dem Ergebnis, dass Herr Weber die Koffer packte und enttäuscht nach Hause fuhr. Neben dem Verbandsspielbetrieb kam es aufgrund des aufstrebenden Tourismus zu interessanten, freundschaftlichen Begegnungen. Namhafte Mannschaften gaben sich in Lechbruck die Klinke in die Hand u. a. Ulm 46 mit dem späteren National- und WM- Torwart Toni Turek, Bayern und Wacker München, FC Stuttgart-Selberg, Rotweiß Remscheid, FC Eislingen und FC Kempten. In diese Zeit fallen auch bedeutende gesellschaftliche Ereignisse, wie die 50 Jahr-Feier am , Weinfeste in der Lechhalle und Sportlerbälle als Faschingshöhepunkt. Prinzenpaar und Garde waren ein Garant dafür, dass die Lechhalle aus allen Nähten platzte. Man spricht davon, dass der Erwerb einer Eintrittskarte mit der Vereinsmitgliedschaft einherging. Die Zeit ab Mitte der 70er Jahre war eher geprägt von einem steten Auf und Ab. Dazwischen lag noch 1981 die Umbenennung vom damaligen TSV in den heutigen Sportverein. Noch davor, zu Beginn der 70er Jahre, wurde in einer Nacht-und Nebelaktion der Fußball an die Lechwiesenstraße umgesiedelt. Waren es zunächst im Sanitären nur kleine Schritte (ganz früher war der Lech unser Wellnessbereich ), so begann Anfang der 80er Jahre der kontinuierliche An- und Ausbau des Vereinsheimes mit seinem Umfeld. Zusammen mit den gepflegten Sportanlagen können wir heute darauf schon ein bisschen stolz sein. Der Personalnotstand Anfang 90 führte schliesslich zu einer Fußball- Union mit dem TSV Bernbeuren unter dem Oberbegriff SG Auerberg. Eine durchaus tragfähige Spielgemeinschaft die 2001 erst in der Relegation den Aufstieg verpasste gingen beide Vereine wieder eigene Wege, nachdem genügend Spieler zur Verfügung standen. Vom Aufbruch über den Umbruch hin zum Durchbruch. So könnte man die Zeit nach 2001 charakterisieren. Die neuen Sportanlagen (Sporthalle, Sportplätze) brachten einen ungeahnten Schub nach vorne. Ehrenamtliche, die Verantwortung übernommen haben, machten es möglich: innerhalb von ca. 3 Jahren wurde neben dem Fußball der Breitensport zu einer tragenden Säule im Vereinsleben. Turnen, Leichtathletik, Volleyball, Aerobic, Taekwondo, Nordic-Walking, Badminton und der Seniorensport ließen die Mitgliederzahl von 140 auf heute sage und schreibe 625 ansteigen. Wir ziehen den Hut und sagen aufrichtigen Dank. Ohne die Vereine wäre unsere Landschaft ein Stück ärmer. Lassen wir uns von dem guten Weg nicht abbringen. Die Ausstellung in der Aula dokumentiert die Vereinsarbeit über die vielen Jahre hinweg. Der Weg dorthin lohnt allemal. Infos über unseren Verein finden Sie im Internet unter info@sv-lechbruck.de Die Jakob - Jugend (B- und Gruppenmeister1961) h.v.l. Eggert, Hipp, Eberle, Vieweger, Riegg, Lederhofer, Jakob, (Jugendleiter) Geuder, Grieser, Weinmüller, Zeleny v.v.l. Falter, Kohler, Raffler, Lang, Laforsch (Trainer), Graml, Vogt SG-Auerberg 2001 Fußballcamp 2008 Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck : Ausgabe August 2010 Seite 5

6 Eishockey in Lechbruck TSV Lechbruck Schon in den 1920iger Jahren wurde beim TSV Lechbruck eine Sparte Eishockey gegründet, die den Spielbetrieb am Rottach-Weiher durchführte. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs dauerte es erst einige Jahre, bevor in den Lechauen ein Natureisplatz errichtet und der Spielbetrieb beim TSV fortgesetzt wurde. Im Sommer 1965 gelang der Mannschaft des TSV der Aufstieg in die - drittklassige - Regionalliga Süd, in der die Mannschaft aber nur diese Saison verblieb. Im Sommer 1970 führte der Mangel an Spielern zur vorläufigen Einstellung des Spielbetriebs. Nach der Wiederaufnahme gelang der Mannschaft des TSV im Sommer 1975 der erneute Aufstieg in die - nun viertklassige - Regionalliga Süd, wo sie den Klassenerhalt schaffte. In der Saison 1978/79 gelang dem TSV Lechbruck der Aufstieg in die Oberliga Süd (unvergessen die Spiele gegen den ERC Ingolstadt um die Regionalliga-Meisterschaft vor ausverkauftem Haus in Lechbruck), wo man sich auf Anhieb im Mittelfeld der dritthöchsten Spielklasse etablierte. Hier konnte man sich noch zwei Jahre halten, bis letztlich der TSV Lechbruck 1982 Konkurs anmelden mußte. v. l. Nuscheler Sepp, Wörle Helmut, Weinmüller Martin, Boos Siegfried, Natzeder Karl, Pracht Andi, Welsch Hans-Jürgen, Wiedemann Erwin, Fichtel Rudhard, Schuster Juri, Magg Michael, ERC Lechbruck und SV Lechbruck Um den Nachwuchs dauerhaft auszubilden und zu fördern und somit die Weiterentwicklung des Eishockeysportes in Lechbruck zu sichern, wurde in Erwägung gezogen, Eishockey- und Fußballsport zu trennen und einen eigenen Verein zu gründen. Am 3. März 1978 wurde im Gasthaus Hirsch der neue Verein ERC Lechbruck gegründet. Der TSV, der nach seiner Auflösung vom SV Lechbruck abgelöst wurde, setzte sich intensiv und voll motiviert für den Fußballsport in Lechbruck ein. Er spielte jedoch in den Wintermonaten mit seinen Spielern Eishockey. Dadurch ergab es sich, daß sich später zwei Lechbrucker Mannschaften gegenüberstanden und um Sieg und Punkte kämpfen mußten. Vernünftigerweise wurden die Mannschaften, trotz der interessanten Begegnungen, zusammengelegt. Spiel in Sonthofen ERC Lechbruck Nach einem Neubeginn in der Landesliga Anfang der 1980er Jahre konnte eine bis heute aufrecht erhaltene erfolgreiche Nachwuchsarbeit etabliert werden. Mit der Unterbrechung von zwei Teilnahmen an der Meisterschaft der - viertklassigen - Regionalliga Süd (1987/88 und 1990/91) galt man bis ins Jahr 2004 als eines der Urgesteine der Bayernliga. In der Saison 2001/2002 wurde der Verein überregional im Eishockey bekannt: Ein spät zugezogener Mieter einer direkt neben dem Stadion benachbarten Wohnung versuchte, die Einstellung des Eishockeyspiel- und Trainingsbetriebs im Stadion wegen Lärmbelästigung durchzusetzen. Dagegen bekam der ERC über das Internet unterstützende Kommentare über Deutschland hinaus und es wurde u.a. vor Ort eine angemeldete Demonstration von Eishockeyfans durchgeführt, an der sich Fans von vielen Vereinen beteiligten. Etwas Besonderes an der Aktion war, dass sich Fans von Vereinen, die sich sonst nicht sehr grün sind, an dieser Aktion gemeinsam beteiligten und die von am weitesten angereiste Abordnung Fans des sächsischen Zweitligisten ETC Crimmitschau waren. h.v. l. H. Scheibe, S.Härtle, K.Natzeder, K.Dorn, M.Weinmüller, E. Wiedemann, J. Mößmer, W. Mattner, T. Ott, S. Nuschelerv.v.l. W. Lukes, S. Boos, T. Kößel Seite 6 Ausgabe August 2010 Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck

7 Aktuell Neben der Seniorenmannschaft, die 2009/10 an der - fünftklassigen - Landesliga Bayern teilnimmt, beteiligt sich der ERC in allen Altersklassen außer Jugend und Kleinstschüler mit Nachwuchsmannschaften am Spielbetrieb. Erstes Spiel im Neuen Kunsteis-Stadion Aufgrund der fortschreitenden Professionalisierung des Amateursports sah sich die Vereinsführung nach der Saison 2003/04, trotz Erreichen des Bayernliga-Klassenerhalts, zum freiwilligen Rückzug aus dieser Liga gezwungen. Nur so konnte man einen Konkurs des Aushängeschildes von Lechbruck verhindern. Zugleich wurde die auch beim ERC existierende Damenmannschaft nicht mehr zum Spielbetrieb gemeldet. Der Bayerische Eissportverband (BEV) delegierte den ERC Lechbruck daraufhin in die unterste Liga (Bezirksliga Bayern), in der gleich auf Anhieb in der Saison 2004/05 der Gruppensieg und somit der Aufstieg in die Landesliga errungen werden konnte. In der Saison 2008/09 konnte der ERC Lechbruck in der Landesliga West einen hervorragenden 3. Tabellenplatz hinter dem EV Lindau und der EA Schongau belegen. In der Aufstiegsrunde zur Bayernliga, unter anderen mit den Topteams EHC Bayreuth, SVG Burgkirchen und ESC Haßfurt, konnte der 6. Platz von acht Mannschaften erreicht werden. Unter den Top 20 der ligaweit besten Scorer waren auch die beiden ERC-Stürmer Markus Schneider und Pietro Vacca vertreten. Auswärtsspiel- Zuschauerrekord Auch was den Rekordbesuch bei einem Lechbrucker Auswärtsspiel betrifft, besteht eine enge Verbindung nach Ingolstadt. Ebenfalls in der Saison 1978/79 kam es im Ingolstädter Jahnstadion zum Gipfeltreffen zwischen dem ERC Ingolstadt und dem TSV Lechbruck vor Zuschauern. Ergebnis: ERC Ingolstadt TSV Lechbruck 4:0. Gründungsmitglieder des ERC Lechbruck e.v. Horst Drosihn, Hans Hilz, Helmut Angl, Werner Wirkotsch, Wolfgang Großmann, Rolf König, Willi Schneider, Herbert Bernhard, Reinhard Grieser, Heinrich Reichart, Carl Schuster, Brigitte Meier, Renate Stocker, Christa Froescheis, Roswitha Lippert Fanpage des 1. EV Weiden (Zitat) Übrigens waren beim Heimspiel gegen den ERC Lechbruck am sage und schreibe zahlende Zuschauer im Eisstadion Weiden, die nach dem 10:0 Sieg die Halle fast zum Einstürzen brachten! Dies ist bis heute der offizielle Besucherrekord! Vereinsvorstände: Horst Drosihn Hans Hilz Dietmar Hollmann Toni Kößel Max Härtle Gerhard Arzberger Michael Köpf Angelika Wagner Wolfgang Niggl Heimspiel Zuschauerrekord Bis heute hält sich der Zuschauerrekord im Lechparkstadion aus der Saison 1978/79, den der TSV Lechbruck im Spitzenspiel um die Meisterschaft in der Regionalliga Süd gegen den ERC Ingolstadt aufstellte. Zu diesem Spiel strömten rund Zuschauer ins Lechbrucker Eisstadion. Endergebnis TSV Lechbruck - ERC Ingolstadt 6:2. h.v.l.: Christoph Pfeiffer, Michael Hölzle, Florian Graml, Michael Sitter, Maxi Lory m..v.l. Trainer Richard Kolb, Johannes Albl, Bernd Schweinberger, Andre Reiss, Florian Böhm, Franz Holl, Betreuer Jürgen Schneider, Betreuerin Evi Schneider v.v.l. Martin Ullsperger, Markus Schneider, Pietro Vacca, Lukas Chaloupka, Markus Echtler Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck : Ausgabe August 2010 Seite 7

8 100 Jahre Sport im Ort Doch wie und wann kam es zur Entstehung des Lechbrucker Skiclubs? Insgesamt lässt sich sagen, dass sich aus der anfänglichen Freude am Skisport und mehreren Veranstaltungsexperimenten, die hohen Andrang fanden, sich der heutige Lechbrucker Skiclub entwickelt hat. Seitdem sind nun fast 70 Jahre vergangen, das ist Grund genug u m i m Zuge de s Jä h r ige n Jubiläums, einen Einblick in die Entstehung und Entwicklung des Lechbrucker Skiclubs zu geben. Skitour Auerberg 1956 v. l. Kienberger Hans, Ott Thea, Schmölz Michael, Kößel Theo, Weiß Elfriede Die erste dokumentierte Skisport-Veranstaltung unserer Lechbrucker Sportbegeisterten: I m Ja h r 1946 bauten w i r ei ne Sprungschanze am Gstoag-Wäldle. Die Ergebnisse unserer Übungen überraschten uns und hoben unser Selbstwertgefühl dermaßen, dass wir mit Plakaten zum Skispringen einluden. Es kamen so viele Zuschauer, dass der Bürgermeister hinterher sagte, wir seien dumm gewesen, dass wir keinen Eintritt verlangt hätten. Ich selber hatte vom sportlichen Ruhm nicht viel einheimsen können, dafür waren Roman Zink, Toni Ott und Theo Kößel viel zu gut gewesen. Heute bilde ich mir ein, Vorletzter geworden zu sein. Nachweisen aber kann ich die handschriftliche 30-Zeilen Meldung über das Ergebnis an unser Heimatblatt.Dafür habe ich einen Monat später sogar ein Honorar bekommen. Dies war ein solch einschneidendes Erlebnis für mich, dass ich in den darauf folgenden 20 Jahren viel zu viel geschrieben habe und zu wenig Ski gefahren bin (vgl. Horst Vetten, Das große Buch vom Ski). Skijöring: Außer der Skisprung-Veranstaltung fand im Jahre 1951 das erste Skijöring am Steinhäubl statt. Max u. Toni Ott 1951 Gründung des Lechbrucker Skiclubs: Am 15. April 1977 entstand aus der ursprünglichen Freizeitbegeisterung am Sport, der Entschluss, einen Verein zu gründen. Nur durch diesen Entschluss können wir unsere heutigen Erfolge verzeichnen und erhielten die Chance, aus diesem Verein das zu machen, was er heute ist. Der Lechbrucker Skiclub wurde 1977 in der Bäckerei Otten gegründet. Die Erstbesetzung des Lechbrucker Skiclubs waren, Leonhard Pfanzelt (1. Vorstand) und Theo Kößel (2. Vorstand). L. Pfanzelt Seite 8 Ausgabe August 2010 Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck

9 Entwicklung des Lechbrucker Skiclubs: Im Laufe der Jahre entwickelte sich ausdiesem Zusammenschluss ein ausgeklügelter und durchdachter Verein, der mit vielen Angeboten nicht nur den Skisport in der Gruppe förderte, sondern durch vielseitige Angebote für die Begeisterung von immer mehr Menschen am Skisport sorgte. Zu den Angeboten und Veranstaltungen gehörten die Skigymnastik, Skikurse für Kinder, Skiausflüge, Skirennen und auch einige Festivitäten. Siegerehrung 1983 Schulskitag 1989 Lechbrucker Skiclub zum heutigen Zeitpunkt: Nach nun über 30-jähriger Erfahrung, versucht der heutige Skiclub nicht nur seine Angebote weiter auszuweiten, sondern auch alt Bewährtes zu erhalten. Das Angebot des heutigen Skiclubs ähnelt insgesamt immer noch stark dem alten Programm. Es finden jedoch immer wieder neue Veranstaltungen statt, die früher nicht durchgeführt wurden. Premiere feierten im Jahr 2009/2010 der Skibasar und die Gletscherfahrt, die ausschließlich unseren jungen Skifahrern und Snowboardern, die Möglichkeit einer Fahrt nach Sölden bieten sollte. Ein geplanter Biathlon musste leider wegen Schneemangels abgesagt werden. Der Lechbrucker Skiclub besitzt zum heutigen Zeitpunkt 176 Mitglieder. Skihaserl-Ball 1978 v.l. Evi Grünert, Thea Kienberger, Edith Smichowski, Annemarie Grünert Gletscherfahrt im November 2009 Sonne, super Schnee und Spaß, das waren die Stichworte für die Gletscherfahrt des Skiclubs an nach Sölden. Dabei waren Jugendliche von Jahren,die sich den optimalen Skiauftakt nicht entgehen ließen. Begleitet wurde die Truppe von drei Skiund Snowbordprofis, die mit Rat und Tat zur Seite standen. Bei dieser Fahrt war nun auch mal die Jugend an der Reihe, was ein voller Erfolg war! Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck : Ausgabe August 2010 Seite 9

10 Ehemalige Klettergilde Gumpenkar aufgegangen in der Sektion Lechrain - Schongau des Deutschen Alpenvereins jetzige Ortsgruppe Süd - Lechbruck Vom 11. Dezember 1949 bis heute = 61 Jahre Anfänge der Bergsteigerbewegung im Lechrain nach dem 2. Weltkrieg! Nach dem 2. Weltkrieg war kraft Besatzungsrecht der alliierten Siegermächte die Wiedergründung von Vereinen, die schon vor dem Kriege bestanden hatten, verboten. So konnte auch der Deutsche Alpenverein mit seinen vielen Sektionen noch nicht wieder ins Leben gerufen werden. Trotzdem traf sich seinerzeit die hiesige bergbegeisterte Jugend auf vielen Stützpunkten im Ammergebirge. Hauptstützpunkt der Lecher und der umliegenden Ortschaften war damals die Kenzenhütte! Auf dieser Hütte, die man damals noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichte, erzählte man sich von schönen und waghalsigen Bergfahrten, mutigen Klettereien und großen Erstbesteigungen im Ammergebirge. An einem kühlen Herbsttag des Jahres 1947 faßten einige junge Männer den Entschluß, eine elitäre Bergsteigerbewegung neu zu gründen und nach weiteren zwei Jahren der Überlegung wurde an einem Sonntag, dem 11. Dezember 1949 um 20:00 Uhr im Gasthof Graf in Steingaden die Klettergilde Gumpenkar ins Leben gerufen. Lt. Historischer Anwesenheitsliste waren damals 18 Personen anwesend, aus deren Mitte Ernst G. Ladurner aus Prem als 1. Vorsitzender Sepp Müller aus Helmenstein als Stellvertreter und Schriftführer Sepp Wörle aus Steingaden als Kassenwart Toni Ungelert aus Lechbruck als Tourenwart und Hans Fröhlich und Franz Perl als Beisitzer gewählt wurden. Die Klettergilde gab sich den Anspruch, nur aktive Kletterer und Hochtouristen ausschließlich mit Zustimmung von 2/3 der Mitglieder aufzunehmen sogar Probezeiten wurden beschlossen. Zitat aus der damaligen Satzung: Die Klettergilde sollte eine Pflegestätte bergsteigerischer Kameradschaft und einer gesunden, naturverbundenen Touristik sein, die über dem Klettergerüst des Berges, nicht die Seele des Berges, die charakterformende Offenbarung des Hochgebirges vergessen lassen. Ziele: Kameradschaft am Berg und im Tal Bergerfahrung und Bergverbundenheit Pflege einer guten, alpinen Heimatpresse und der alpinen Literatur schlechthin. In den Jahren 1951/52 wurde die Wiederbegründung des Deutschen Alpenvereins wieder zugelassen und somit entstanden auch wieder die vor dem Kriege bereits bestehenden Alpenvereins-Sektionen wie z.b. Peiting und Schongau. Folglich wurde auch die Klettergilde Gumpenkar wieder aufgelöst und die Mitglieder verteilten sich nach Abstimmung auf ihre Ursprungs-Sektionen. Lediglich die inzwischen aus Prem, Urspring und Lechbruck hinzugekommenen Mitglieder beschlossen, keine eigene Sektion zu gründen, sondern sich - kraft Abstimmung - der Sektion Schongau als Ortsgruppe Süd Lechbruck anzuschließen. Da man dem gemeinsamen Ziel und Zweck diente, war es eine harmonische Gemeinschaft, in der herausragende alpinistische Erfolge, auch von den Lechern erzielt wurden. Vorstände der Ortsgruppe nach der Aufteilung waren: Ernst Fütterer Lechbruck Toni Ungelert Lechbruck Jochen Struck Lechbruck Dieter Scheel Lechbruck Wilfried Götz Lechbruck Wilfried Götz Seite 10 Ausgabe August 2010 Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck

11 Kletterfahrten von Mitgliedern der späteren Ortsgruppe Süd: Als herausragende Kletterer und Erstbegeher vieler schwieriger Wände im Ammergebierge sind zu nennen: Sepp Müller und sein Bruder Andi aus Lechbruck-Helmenstein Ottl war zwar kein Mitglied im DAV aber ein unentbehrlicher Seilgefährte seines Bruders. So wurden im Laufe der Jahre von den Nachfolgern der Gründungsgeneration große Bergfahrten in Fels und Eis unternommen, deren Aufzählung im einzelnen diesen Rahmen sprengen würde. Erwähnenswert sei: In den 50er Jahren fuhr Sepp Müller mangels anderer Beförderungsmöglichkeiten mit dem Fahrrad von Lechbruck nach Zermatt. Sein Ziel war die Besteigung des Matterhorns. Der Versuch scheiterte leider am schlechten Wetter und Steinschlag. Von den Brüdern Maag wurde die Eiger Nordwand bezwungen. Toni Ungelert als ehem. Heeresbergführer und sein Seilgefährte Jochen Struck aus Lechbruck Andi & Sepp Müller, Adolf Weber die Brüder Sepp und Ottl Maag aus Lechbruck Heute hat die Ortsgruppe 317 Mitglieder, die sich in sechs Abteilungen (Sparten) aufteilen: Jugendgruppe unter der Leitung von Frank Schlitzer Familiengruppe unter der Leitung von Stefan Lederhofer Bergsteigen unter der Leitung von Paul Mayer Ski- und Hochtouristik unter der Leitung von Stefan Lederhofer Seniorenbergsteigen und -wandern unter der Leitung von Erwin Bremora Schneeschuh und Fahrradtouren unter der Leitung von Dieter Scheel Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck : Ausgabe August 2010 Seite 11

12 MSC Lechbruck im ADAC e.v. Der Originalbrief zur Clubgründung vom 25. Juni 1971 Am 25. Juni 1971 starteten Franz Lotter, Hubert Stocker und Lutz Prause mit diesem Schreiben eine Initiative zur Gründung eines Motorsportclubs in Lechbruck. Bei ihrem Bemühen, die benötigte Anzahl von 50 Mitgliedern zusammenzubekommen, wurden sie unterstützt vom Motor-Sport-Club Altenstadt und vom Lechbrucker Bürgermeister Nuscheler. Bei der Gründungsversammlung am 16. Juli 1971 in der Hubertusklause (heute Cafe Wörle) wählten dann über 60 neue Clubmitglieder Franz Lotter und Josef Natzeder zu ihren Vorständen. Der Name des Clubs lautete Motor- Sport-Club Lechbruck und als Vereinsziel wurde Verkehrserziehung und sportliche Ertüchtigung bestimmt. Und gleich am 24. Juli wurde als erste Veranstaltung eine Gästeorientierungsfahrt für Mitglieder und Urlaubsgäste durchgeführt. Es folgte in kurzer Folge ein Bergfest mit Fahrzeugweihe, Ausflügen und Grillabende. Der Club startete also - wie von den Gründern gewünscht - voll durch und entwickelte sofort ein reges Vereinsleben. Dadurch ermutigt, wollte der junge Verein nicht nur hinterm Lenkrad seine Aktivität zeigen, sondern sich auch um die Fortbewegung Mensch kümmern und lenkte sein Augenmerk auf die populäre Wanderbewegung. Schon im zweiten Jahr seines Bestehens veranstalteten die Motorsportler am 1. und 2. Juli 1972 unter der Führung des Wa nderg ur us Hans Jakob den ersten internationalen Volkslauf Rund um die Lechseen mit Start und Ziel bei der Lechhalle: 10 km rund um den Oberen Lechsee und 20 km rund um den Premer Stausee. Und internationalen Charakter hatte die Veranstaltung wirklich: Volksläufer kamen auch aus Österreich, Dänemark, England, Schweiz, Italien, Niederlande und viele amerikanische Soldaten. Doch die Gruppenwertung gewannen die Wanderfreunde Bernbeuren. Wochenlang hatten die Mitglieder des Clubs und freiwillige Helfer am Ausbau dieser attraktiven Wanderstrecke gearbeitet, die nicht nur für die Wanderfreunde, sondern auch für die Kurgäste ein wunderbares Erlebnis war. In der Folge organisierte der Motorsportclub unter Leitung seiner Mitglieder Thomas Lang, Hans Bihler und Willi Böhm noch 35 Veranstaltungen. Zeitweise waren mehr Teilnehmer am Start, als Lechbruck Einwohner hatte. Erst im Jahr 2006 war Schluß. Das absolute Winter-Highlight war das Skijöring für Autos und Motorräder. Hier wurde eine alte Lechbrucker Tradition der Pferderennen mit Skifahrern im modernen Gewand wiederbelebt. Der Kampf um den Oberen Lechpokal wurde zwischen den Klubs aus Steingaden, Lechbruck, Bernbeuren, Hohenpeißenberg, Altenstadt und Roßhaupten ausgetragen. Die Teilnehmerzahlen betrugen allein in Lechbruck meist über 100 Teilnehmer. Unter der Leitung von Vorstand Karl Dornauer und Sportleiter Sigi Enzo Eisenhut fanden die ersten Veranstaltungen im heutigen Gewerbegebiet statt, später übersiedelte man nach Gründl. Und wieder waren die Vereinsmitglieder am Werkeln, um in vielen Nachtstunden durch Wasserspritzen eine Eispiste zu zaubern, die eine optimale Veranstaltung und spannende Rennen ermöglichten. Oft sorgte ein Wetterumschwung oder Föhneinbruch für zusätzliche Arbeitsstunden. Ohne Eis und Schnee fanden ab 1979 die Autoslaloms statt. Auch hier entwickelte sich aus kleinen Anfängen, wo auch Anfänger ihre Fahrzeugbeherrschung testen konnten, hervorragende Motorsportveranstaltungen mit wachsenden Teilnehmerzahlen. Nach einigen Jahren Pause wurde heuer wieder ein Autoslalom - trotz Dauerregens - mit fast hundert Startern ausgetragen. Auf einer abgesperrten Strecke zwischen Lechbruck und Helmenstein wird dabei ein Parcour mit Pylonen ausgesteckt, der fehlerfrei zu durchfahren ist. Hier kommt es vor allem auf die sichere Beherrschung des Fahrzeuges bei schnellen Richtungwechseln an. Praktisch ein Elchtest mit Hindernissen auf Zeit. Ein Beispiel für die Höhen und Tiefen des Motorsports in Deutschland im Wandel der Zeit ist die Rallye-Szene: Je erfolgreicher die Veranstaltung, desto höher die Hürden der Auflagen und Genehmigungsanforderungen. So wurde z.b. im Jahre 1990 die Genehmigung für eine Wertungsprüfung auf der Strecke von Prem nach Holz bis zur B17 aus Lärm- und Umweltschutzgründen vom Premer Gemeinderat verboten - trotz Einverständnis der Anlieger. Als letztes Reservat wurde der Truppenübungsplatz in Füssen vorgeschlagen. Seite 12 Ausgabe August 2010 Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck

13 Trotzdem entwickelte sich aus kleinen Anfängen von einfachen Orientierungsfahrten eine lebendige Rallye- Szene; aus kleinen Clubrallyes wurde der Lechpokal und der Schwabenpokal, die Spitzbub-Rallye 200 bis zur ADAC südbayerischen Meisterschaft. Die deutschlandweit beachtete Nachfolge-Veranstaltung Oberland-Rallye als Lauf zur deutschen Rallyemeisterschaft wurde bis 2009 veranstaltet. Getreu dem Vereinsmotto veranstaltete der Verein Fahrradturniere für Kinder und Jugendliche, und kann somit als Pionier der Verkehrserziehung gelten. Diese vorbildliche Jugendarbeit hat bis heute Bestand und so ist es nur folge- Was ist Kart Slalom Sport eigentlich? Auf einem großen befestigten Platz wird mit Pylonen ein Parcours aufgebaut, der aus verschiedenen Aufgaben besteht. Mit Geschick und Speed sind die Tore, Gassen, Kreisel und Schweizer möglichst fehlerfrei zu durchfahren. Die gesamte Strecke ist zwischen 350 und 500 Meter lang. Die Karts sind mit einem 5,5 PS Viertaktmotor ausgerüstet. Wer kann mitmachen? Alle Mädchen und Buben im Alter von 8 18 Jahren; Eingeteilt in fünf Altersklassen. Über den Verein bekommt ihr den ADAC Jugendgruppenausweis. richtig, dass der Jugend-Kart-Sport im Mittelpunkt des Sportgeschehens steht und sich in einer starken Jugend-Kart- Mannschaft. dokumentiert. Unsere Jugendkart-Gruppe besteht momentan aus über 20 Fahrerinnen und Fahrern im Alter von 8 bis 18 Jahren. In den vergangenen Jahren konnten unsere Lenkradakrobaten viermal in Folge den Mannschaftstitel in der Zugspitzrunde gewinnen. Aber auch in den einzelnen Altersklassen standen die Fahrerinnen und Fahrer immer wieder auf dem Siegerpodest. Für die reiferen Jahrgänge ist nach 2 Oldtimertreffen eine eigene Oldtimer- Veranstaltung entstanden, die inzwischen schon zur Tradition geworden ist: die Ostallgäu-Classic. Eine Motorsport- Veranstaltung der besonderen Art: hier wird nicht auf Tempo oder Reaktions- schnelligkeit Wert gelegt, sondern auf die Routine und Ausgeglichenheit. Es gilt, einen kurzen Streckenabschnitt möglichst in der vorgegebenen Zeit zu absolvieren. Die Ostallgäu-Classic ist eine Gleichmäßigkeits- und Zuverlässigkeitsfahrt für historische Fahrzeuge (Automobile) im Land der Schlösser und Seen. Die Fahrt der Oldtimer führt über ca. 200 km auf den attraktivsten Strecken durchs Ostallgäu. Diese Veranstaltung ist für Liebhaber alter Autos das schönste rollende Museum! Wir danken dem SV, dass wir zum Thema 100 Jahre Sport in Lechbruck am See unseren Beitrag leisten dürfen. Die Mitglieder des MSC gratulieren zum Jubiläum und wünschen dem SV Lechbruck viel Erfolg für die nächsten 100 Jahre! Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck : Ausgabe August 2010 Seite 13

14 VEREINIGTE SCHÜTZENGESELLSCHAFT Am trafen sich zwei Handvoll Lechbrucker Bürger in der ehemaligen "Posthalterei" in Lechbruck und beschlossen die Gründung einer Zimmerstutzen-Gesellschaft Lechbruck I, deren vornehmliches Ziel gleich im ersten Paragraphen der verfaßten Statuten niedergelegt wurde. So heißt es dort wörtlich zitiert: "Zweck der Gesellschaft ist gesellige Unterhaltung". Aus der Wahl zur Vorstandschaft gingen hervor: Der 1. Schützenmeister Norbert Fichtl, Kassier Max Höfelmayr, sonstige Gründungsmitglieder: Johann Geiger, Josef Keller, Kaspar Weinmüller, Johann Eberle, Jakob Fichtl, Johann Gebel, Johann Mair und Vereinigte Schützengesellschaft Obwohl um die Jahrhundertwende allgemeine Not herrschte, erlebte das Gesellschaftsschießen einen wahren Boom. Innerhalb eines Jahrzehnts wurden vier weitere Zimmerstutzen- Gesellschaften gegründet. Hinzu kam die "Feuer-Schützengesellschaft-Prem- Lechbruck", welche am in Prem gegründet wurde. Während der Inflationszeit und den Kriegsjahren kam das Gesellschaftsschießen ganz zum erliegen. Abgabepflicht aller Waffen aus Privatbesitz an die Siegermächte taten ein übriges. Erst im November 1951 wurde auf nigte Schützengesellschaft Lechbruck" gründete. Unter Manfred Ungelert als 1. Schützenmeister entstanden bedeutende Neuerungen Einführung des Königsschießens, 1965 erster eigener Schießraum (mit 3 Ständen) in der Lechhalle. Die größten sportlichen Erfolge wurden unter dem 1. Schützenmeister Carl Natzeder erzielt. Einführung des Jugend-Königschießens 1973, Kauf einer Vereinsfahne mit feierlicher Einweihung 1974, Ehrenscheibe von 1877 Franz Weinmüller. Der Mitgliedsbeitrag betrug 30 Pfennig wöchentlich, die Aufnahmegebühr 5,- Mark, für damalige Verhältnisse ein sehr hoher Preis. Nun dürfen wir uns aus heutiger Sicht allerdings nicht vorstellen, daß sich das Schießen in eigenen Vereinsräumen oder Schießständen abspielte, sondern die Schützen trafen sich in öffentlichen Gaststuben. So ist in einem Brief vom an das königliche Bezirksamt Füssen, in dem es um die Genehmigung des neu gegründeten Vereins geht, auch folgender Satz nachzulesen: "Die Gesellschaft hat kein eigenes Lokal, sondern schießt im Gastzimmer und ist hierauf derart eingerichtet, daß vorhandene Gäste keiner Gefahr ausgesetzt sind." Betreiben des "Lenz" Roid die Wiedergeburt des Schützervereins in die Wege geleitet. 1. Schützenmeister Roid war es auch, der später die beiden Gruppen Unterdorf und Oberdorf zusammenführte und daraus die "Verei- Vereinsfahne : Vorderseite Umbau der Vereinsräume in der Lechhalle in einen der modernsten Schützenstände im Landkreis. Nach Gerwald Dudek übernahm 1989 Rudolf Ungelert die Führung des Vereins, 2009 wurde Johann Theil zum 1. Schützenmeister gewählt wurde eine Sportbogen- Gruppe, 1992 eine Abteilung Handböller-Schützen integriert. Im September 2006 erfolgte dann nach fast zweijähriger Bauzeit der Umzug ins neue Schützenheim im Haus der Vereine. Die in den vergangenen Jahrzehnten Seite 14 Ausgabe August 2010 Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck

15 im In-und Ausland errungenen Erfolge und Titel der Lechbrucker Schützen können gar nicht alle aufgezählt werden. Aushängeschild des Vereins war die Damen-Mannschaft in der Disziplin Luftpistole. Am fand die offizielle Einweihung unseres neuen Schützenheimes statt. Um unseren Verein und den neuen Schießstand in der Öffentlichkeit zu präsentieren, wurden in den kommenden Monaten das Vereineschießen und der Radl-Biathlon ins Leben gerufen. Beide Veranstaltungen werden von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Sie sind feste Programmpunkte im Vereinsjahr und stellen einen wichtigen Vereinslebens. Auch in sportlicher Hinsicht lief es gut für die Lechbrucker Schützen. Stellvertretend seien hier erwähnt Maria Balzarek, 1. Platz Gaudamenschießen sowie hervorragende Platzierungen von Bianca Burkhart und Bernd Weiß bei der Bayerischen Meisterschaft. Unsere Bogenschützen sind nicht nur sportlich sehr aktiv. Sie bauten unter Leitung von Bogenwart Herbert Niggl einen Waldpracours mit 3-D-Tieren auf Gemeindegrund nahe Oberschlicht. Bayerische Meisterschaft Erfolg der Damen fanden die Feierlichkeiten zum 125-Jährigen Vereinsjubiläum am statt. Der Höhepunkt war der große Festzug mit über 1000 Teilnehmern. Dies galt gleichzeitig dem 10-Jährigen Jubiläum unserer Böllertruppe. Die gelungenen Feierlichkeiten endeten abends im stets gut besuchten Zelt mit der Premer Blaskapelle. Vereinsfahne : Rückseite Durch immer größeren Mitgliederzuwachs wurden die Räumlichkeiten in der Lechhalle zu klein. Es wurde beschlossen, das Angebot der Gemeinde anzunehmen und den Schießstand im Haus der Vereine zu bauen. Festscheibe Beitrag zum Erhalt der Dorfgemeinschaft dar. Beim Musik- und Trachtenfest 2008 nahm der Schützenverein mit einem Festwagen teil. Bei der Jahresversammlung am übergab Rudolf Ungelert sein Amt als 1. Schützenmeister an Johann Theil. In diesem Jahr wurde unsere Satzung überarbeitet und an die neuen Anforderungen und Vorschriften angepasst. Beim Sautrogrennen von Antenne Bayern im Juli 2009 halfen die Schützen nicht nur fleißig bei der Bewirtung, sondern stellten auch gleich noch 2 Mannschaften. Vereineschießen, Radlbiathlon und Krippenausstellung waren herausragende Termine des gesellschaftlichen 3-D Ziel für Bogenschützen Das Bogenschießen wird immer beliebter und so freuen wir uns auch in dieser Sparte über steigende Mitgliederzahlen. Seit dem Neubau des Schützenheimes ist das Schießen auch für die Jugend wieder attraktiver geworden. Durch unsere fachlich gut geschulten Trainer werden sie bestens betreut. Unsere nächste große Herausforderung wird das Gauschießen vom sein. Dazu erwarten wir ca Schützen aus dem Gau OAL. Wir hoffen auf gutes Gelingen dieser Veranstaltung und auch auf weiterhin guten Zusammenhalt! Mitgliederzahl: 5 Ehrenmitglieder, 203 Mitglieder. 30% der Mitglieder sind unter 26 Jahren. Schießstand im Vereinsheim Unsere Jungschützen Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck : Ausgabe August 2010 Seite 15

16 Segelclub Lechbruck Nachdem bekannt geworden war, dass die Lechstaustufe III im Sommer (Juni/ Juli) 1966 aufgestaut sein soll, werben Wolfgang Haisermann und Theo Kössel um Interessenten für den nun möglichen Wassersport unmittelbar an unserem Dorf. Am 18. März 1966 fanden sich 22 Personen im ehemaligen Gasthaus zur Post (gegenüber Pizzeria Flösserstube) zusammen, um den Segelclub Lechbruck ins Leben zu rufen. Als Vorstandschaft wurden gewählt: 1.Vorsitzender Wolfgang Haisermann 2.Vorsitzender Hermann Biberacher Schriftführer Dietmar Hollmann Kassier Wolfgang Haisermann Segelwarte Theo Kössel Dieter Grünert Seefest 1970 Im Mai 1967 veranstaltete der SCL seine Gründungsregatta für die Olympischen Klassen-Boote FD, Korsar und Finn (alles Jollen) auf dem Oberen Lechsee. 33 Boote gingen an den Start. Am 19. August 1967 gab der SCL mit dem Sommernachtsfest am Segelhafen seinen Einstand im Vereinsleben der Gemeinde. Herrliches Sommerwetter und die prachtvolle Kulisse (der Segelhafen wurde mit Booten und Lampions umrahmt) brachte ca Besucher auf die Halbinsel am Segelhafen. Dieses Fest wurde zur Tradition bis in die 80er Jahre. Als Vorstandsmitglied Dietmar Hollmann ERC-Vorsitzender wurde und der Segelclub sich finanziell gut stellte, übernahm der ERC geeignet ist, vor allem wegen der vielen Untiefen im oberen Teil. Deshalb bemühte sich der Vorstand am Forggensee in Dietringen einen Stützpunkt zu bekommen. Den zielstrebigen und ausdauernden Verhandlungen des 1.Vorsitzenden Wolfgang Haisermann Seefest 1970 Siegerehrung einer Clubregatta dieses Sommerfest in die Dorfmitte. Der ERC war dem Segelclub sehr dankbar, vor allem weil die Segelclubmitglieder dem ERC anfangs bei der Durchführung des Festes mit Rat und Tat zur Seite standen. Am Oberen Lechsee mussten die Lecher Segler leider feststellen, dass der See für Regatta-Boote nicht war es zu verdanken, dass der SCL eines der schönsten Seegrundstücke am Forggensee neben der Jachtschule erwerben konnte. Damit war auch der Grundstock für die erfolgreiche FD- Regatten-Ausrichtung geschaffen. Der Ranglisten-FD-Cup des SCL lockte jedes Jahr Segler aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland an. Seite 16 Ausgabe August 2010 Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck

17 Die beiden mittlerweile auch erfolgreichen FD-Mannschaften Theo Kössel/ Toni Kössel und Dietmar Hollmann/ Fritz Ott vertraten die Lechbrucker Farben bei vielen internationalen Wettfahrten in ganz Deutschland und Österreich, wie auch am Gardersee. Inzwischen hat sich das Clubleben mehr dem Freizeit-Segeln zugewandt, Preisverteilung einer Clubregatta Jugendtraining obwohl dem Nachwuchs eigene Clubboote wie Optimisten und Laser zum Erlernen des Segelns zur Verfügung stehen. Förderung der Jugend und Pflege des kameradschaftlichen Miteinanders ist der derzeitigen Vorstandschaft unter Leitung von Sigi Lohwasser und Dieter Grünert ein wichtiges Bestreben. Ein Journalist, der unseren Club als Regatta-Segler besuchte, beschrieb uns Lechbrucker Segler wie folgt: Steganlage am Forgensee Sie sind fast alle aus dem gleichen Holz geschnitzt wie die Flösserfigur des Lechbrucker Status-Symbols - etwas rauh, aber herzlich und kameradschaftlich. In diesem Sinne wünschen wir dem Fest 100 Jahre Sport in Lechbruck am See schöne Stunden in Erinnerung der vergangenen Jahre. Seefest 1970 Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck : Ausgabe August 2010 Seite 17

18 9. Schwäbisch-bayerisches. Kreisturnen 1949 v.l. Dodl Max, Jörg Nikolaus,Zink, Jakob, Zink Roman, Kaufmann Georg, Schmidt Lisl, Schleich Ernst, Schleich Rudolf, Niggl Josef, Sennerei Echerschwang, Ungelert Josef, Völk Max Bosch Josef 2. Bayerisches Frauenturnfest in Memmingen 1931 Turnimpressionen Nach Turnvater Jahn macht der Sport uns... Frisch Fromm Fröhlich Frei Zink Jakob Turnfest Memmingen 1932 Seite 18 h.v.l. Sennerei Echerschwang, Schmidt Lisl, Zink Roman v.v.l. Schleich Rudolf, Völk Max Turnverein Lechbruck Vereinsfeier im Postsaal mit dem Salon-Orchester Lechbruck Ausgabe August 2010 Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck

19 Lechbruck im Wandel der Zeit Das Flößerhandwerk Gedächnisfahrt 1929 Die Eisenbahn Lechbruck um 1900 Das Gesicht des Krieges Die Lechbrücke - gesprengt April 1945 Lechbruck am See heute Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck : Ausgabe August 2010 Seite 19

20 Ein herzliches Dankeschön... allen Einrichtungen, Organisationen, Firmen und Privatpersonen für die Unterstützung in welcher Form auch immer. Die Lechbrucker Vereine Seite 20 Ausgabe August 2010 Sonderausgabe 100 Jahre Sport in Lechbruck