Erläuterungen zur Fachbuchreihe BKI BAUKOSTEN

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1 Erläuterungen zur Fachbuchreihe BKI BAUKOSTEN 31

2 Erläuterungen zur Fachbuchreihe BKI BAUKOSTEN Die Fachbuchreihe BKI BAUKOSTEN besteht aus drei Bänden: Statistische Kostenkennwerte für Gebäude, Teil 1 Statistische Kostenkennwerte für Bauelemente, Teil 2 Statistische Kostenkennwerte für Positionen, Teil 3 Die drei Bände sind für verschiedene Stufen der Kostenermittlungen vorgesehen. Die nachfolgende Schnellübersicht erläutert Inhalt und Verwendungszweck: BKI FACHBUCHREIHE BAUKOSTEN 2010 BKI BAUKOSTEN Teil 1 BKI BAUKOSTEN Teil 2 BKI BAUKOSTEN Teil 3 Inhalt: Kosten des Bauwerks, 1. und 2. Ebene nach DIN 276 von ca. 74 Gebäudearten für Neubau Geeignet 1 für Kostenrahmen, Kostenschätzung Inhalt: 3. Ebene DIN 276 und Ausführungsarten nach BKI, geeignet für Neubau und Altbau Geeignet 1 für Kostenberechnung und Kostenanschlag Inhalt: Positionen nach Leistungsbereichsgliederung für Rohbau, Ausbau, Gebäudetechnik und Freianlagen, geeignet für Neubau und Altbau Geeignet 1 für Kostenanschlag und Kostenfeststellung HOAI Phasen 1 und 2 HOAI Phasen 3 und 4 HOAI Phasen 5 bis 9 1 BKI empfiehlt, bereits ab Vorlage erster Skizzen oder Vorentwürfe Kosten in der 2. Ebene nach DIN 276 zu ermitteln (Grobelementmethode). Auch für die weiteren Kostenermittlungen empfiehlt BKI eine Stufe genauer zu rechnen als die Mindestanforderungen der HOAI in Verbindung mit DIN 276 vorsehen. Die Buchreihe BKI BAUKOSTEN enthält für die verschiedenen Stufen der Kostenermittlung unterschiedliche Tabellen und Grafiken. Ihre Anwendung soll nachfolgend kurz dargestellt werden. 32

3 Kostenrahmen Für die Ermittlung der ersten Zahl werden auf der ersten Seite jeder Gebäudeart die Kosten des Bauwerks insgesamt angegeben. Je nach Informationsstand kann der Kostenkennwert (KKW) pro m 3 BRI (Brutto-Rauminhalt), m 2 BGF (Brutto-Grundfläche) oder m 2 NF (Nutzfläche) verwendet werden. Diese Kennwerte sind geeignet, um bereits ohne Vorentwurf erste Kostenaussagen auf der Grundlage von Bedarfsberechnungen treffen zu können. Für einige Gebäudearten existieren zusätzlich Kostenkennwerte pro Nutzeinheit. In allen Büchern der Reihe BKI BAUKOSTEN werden die statistischen Kostenkennwerte mit Mittelwert (Fettdruck) und Streubereich (von- und bis-wert) angegeben (Abb. 1; BKI BAUKOSTEN Teil 1). In der unteren Grafik der ersten Seite zu einer Gebäudeart sind ausgewählte Kostenkennwerte maßgeblich an der Stichprobe beteiligter Objekte zur Erläuterung der Bandbreite der Kostenkennwerte abgebildet. In allen Büchern wird in der Fußzeile der Kostenstand und die Mehrwertsteuer angegeben. (Abb. 2; BKI BAUKOSTEN Teil 1) Abb. 1 aus BKI BAUKOSTEN Teil 1: Kostenkennwerte des Bauwerks Abb. 2 aus BKI BAUKOSTEN Teil 1: Kostenkennwerte ausgewählter Objekte BKI Baukosteninforma 33

4 Kostenschätzung Die obere Tabelle der zweiten Seite zu einer Gebäudeart differenziert die Kosten des Bauwerks in die Kostengruppen der 1. Ebene. Es werden nicht nur die Kostenkennwerte für das Bauwerk getrennt nach Baukonstruktionen und Technische Anlagen sondern ebenfalls für Herrichten und Erschließen des Grundstücks, Außenanlagen, Ausstattung und Kunstwerke und die Baunebenkosten genannt. Für Plausibilitätsprüfungen sind zusätzlich die Prozentanteile der einzelnen Kostengruppen ausgewiesen. (Abb. 3; BKI BAUKOSTEN Teil 1) Um für die Kostenschätzung eine höhere Genauigkeit zu erzielen, empfiehlt BKI zur Kostenermittlung des Bauwerks auf die Kostenkennwerte der 2. Ebene zurückzugreifen. Dazu müssen die Mengen der Kostengruppen 310 Baugrube bis 360 Dächer und die BGF ermittelt werden. Eine Kostenermittlung auf der 2. Ebene ist somit bereits durch Ermittlung von lediglich sieben Mengen möglich. (Abb. 4; BKI BAUKOSTEN Teil 1) In den Benutzerhinweisen am Anfang des Fachbuchs BKI BAUKOSTEN Teil 1, Kostenkennwerte für Gebäude ist eine Auswahl kostenrelevanter Baukonstruktionen und Technischer Anlagen aufgelistet. Sie unterstützen bei der Standardeinordnung einzelner Projekte. Weiterhin gibt die Auflistung Hinweise, welche Ausführungen in den Kostengruppen der 2. Ebene kostenmindernd bzw. kostensteigernd wirken. Dem entsprechend sind Kostenkennwerte über oder unter dem Durchschnittswert auszuwählen. Eine rein systematische Verwendung des Mittelwerts reicht für eine qualifizierte Kostenermittlung nicht aus. (Abb. 5; BKI BAUKOSTEN Teil 1) Abb. 3 aus BKI BAUKOSTEN Teil 1: Kostenkennwerte der 1. Ebene 34 Abb. 4 aus BKI BAUKOSTEN Teil 1: Kostenkennwerte der 2. Ebene

5 Abb. 5 aus BKI BAUKOSTEN Teil 1: Kostenrelevante Baukonstruktionen Die Mengen der 2. Ebene können alternativ statistisch mit der Tabelle auf der vierten Seite jeder Gebäudeart näherungsweise ermittelt werden. Diese Tabelle ist unter zusätzlich als Excel-Tabelle erhältlich. Die Anwendung dieser Tabelle ist in BKI BAUKOSTEN Teil 1, Kapitel Erläuterungen Kostensimulationsmodell beschrieben. (Abb. 6; BKI BAUKOSTEN Teil 1) Die Werte, die über dieses statistische Verfahren ermittelt werden, sind für die weitere Verwendung auf Plausibilität zu prüfen und anzupassen. In BKI BAUKOSTEN Teil 1 befindet sich auf Seite 3 zu jeder Gebäudeart eine Aufschlüsselung nach Leistungsbereichen für eine überschlägige Aufteilung der Bauwerkskosten. (Abb 7; BKI BAUKOSTEN Teil 1) Für die Kostenaufstellung nach Leistungsbereichen existieren zwei unterschiedliche Ansätze: 1. Bereits nach Kostengruppen ermittelte Kosten können prozentual, mit Hilfe der Angaben in den Prozentspalten, in die voraussichtlich anfallenden Leistungsbereiche aufgeteilt werden 2. an Hand der Angaben E/m 2 BGF können die voraussichtlich anfallenden Leistungsbereichskosten für das Bauwerk einzeln, auf Grundlage der BGF, ermittelt werden. Die Ergebnisse dieser Budgetierung können die positionsorientierte Aufstellung der Leistungsbereichskosten nicht ersetzen. Für Plausibilitätsprüfungen bzw. grobe Kostenaussagen z.b. für Finanzierungsanfragen sind sie jedoch gut geeignet. BKI Baukosteninforma 35

6 Abb. 6 aus BKI BAUKOSTEN Teil 1: Kostensimulationsmodell Abb. 7 aus BKI BAUKOSTEN Teil 1: Kostenkennwerte für Leistungsbereiche 36

7 Kostenberechnung In der DIN 276 wird für Kostenberechnungen festgelegt, dass die Kosten mindestens bis zur 2. Ebene der Kostengliederung ermittelt werden müssen. BKI empfiehlt die Genauigkeit der Kostenberechnung weiter zu verbessern, indem aus BKI BAUKOSTEN Teil 2 die Kostenkennwerte der 3. Ebene aus dem Register Neubau - Bauelemente verwendet werden. Es können somit gezielt einzelne Kostengruppen der 2. Ebene weiter differenziert werden. (Abb. 8; BKI BAU- KOSTEN Teil 2) Für die Kostengruppen 370, 390 und 410 bis 490 ist lediglich die BGF zu ermitteln, da hier sämtliche Kostenkennwerte auf die BGF bezogen sind. Da in der Regel nicht in allen Kostengruppen Kosten anfallen und viele Mengenermittlungen mehrfach verwendet werden können, ist die Mengenermittlung der 3. Ebene ebenfalls mit relativ wenigen Mengen (ca. 15 bis 25) möglich. (Abb. 9; BKI BAUKOSTEN Teil 2) Abb. 8 aus BKI BAUKOSTEN Teil 2: Kostenkennwerte der 3. Ebene Abb. 9 aus BKI BAUKOSTEN Teil 2: Kostenkennwerte der 3. Ebene für Kostengruppe 400 BKI Baukosteninforma 37

8 Kostenanschlag Für die Vergabephase eines Projekts ist es hilfreich die Kostenverteilung nach Leistungsbereichen aufzustellen. Üblicherweise wird hierfür eine positionsweise Aufstellung der Bauleistungen verwendet, da diese ohnehin zur Vorbereitung der Vergabe benötigt wird. Diese Vorgehensweise hat jedoch den Nachteil, dass sehr viele Mengenansätze gebildet werden müssen. Die Gefahr einzelne Positionen zu vergessen ist hierbei relativ hoch. Um die Mindestanforderungen der DIN 276 zu erfüllen, ist eine Kostenermittlung auf 3. Ebene, wie sie im Abschnitt Kostenberechnung beschrieben ist, ausreichend. BKI empfiehlt jedoch auch hier zumindest in kritischen Teilbereichen die Genauigkeit für Kostenanschläge, durch die Verfeinerung der Kostenangaben mit Hilfe der BKI Ausführungsarten, zu steigern. Die BKI Ausführungsarten stellen eine tiefer gehende Untergliederung der 3. Ebene nach DIN 276 dar. Diese nicht genormte Gliederungsebene wird von BKI gebildet. Ausführungsarten bestehen aus einer Zusammenstellung von Positionen. In BKI BAUKOSTEN Teil 2, unter dem Register Neubau, Ausführungsarten sind detaillierte Angaben zu unterschiedlichen Ausführungen der Baukonstruktionen und der Technischen Anlagen und der Außenanlagen enthalten. (Abb. 10; BKI BAUKOSTEN, Teil 2) In den Kosten der Ausführungsarten werden stets sämtliche Kostenanteile der beschriebenen Bauleistung aufgeführt. Das gilt ebenso für geringfügige Bauleistungen, wie z.b. das Verlegen von Randdämmstreifen bei Estricharbeiten. Kostenermittlung über Ausführungsarten helfen dadurch, trotz geringer Anzahl der Mengenansätze, die Vollständigkeit der Kostenermittlung zu verbessern. Für die Kostenplanung im Altbau werden in BKI BAUKOSTEN Teil 2, unter dem Register Altbau, Ausführungsarten detaillierte Kosten bereitgestellt. Die Angaben werden differenziert nach Abbrechen, Wiederherstellen und Herstellen Abb. 10 aus BKI BAUKOSTEN Teil 2: Kostenkennwerte für Ausführungsarten 38

9 Positionspreise Zur Vorbereitung der Vergabe, Prüfen von Angeboten, Ermitteln fehlender Preise für Kostenfeststellungen etc. eignet sich der Band BKI BAUKOSTEN Teil 3, Statistische Kostenkennwerte für Positionen. In diesem Band werden Positionen aus der BKI Datenbank ausgewertet und tabellarisch mit Minimal-, Von-, Mittel-, Bis- sowie Maximalpreisen aufgelistet. (Abb. 11; BKI BAUKOSTEN Teil 3) Die Von-, Mittel-, Bis-Preise stellen dabei die übliche Bandbreite der Positionspreise dar. Minimal- und Maximalpreise bezeichnen die kleinsten und größten aufgetretenen Preise einer in der BKI-Datenbank dokumentierten Position. Sie stellen jedoch keine absolute Unter- oder Obergrenze dar. Die Positionen sind gegliedert nach den Leistungsbereichen des Standardleistungsbuchs. Es werden Positionen für Rohbau, Ausbau, Gebäudetechnik und Freianlagen dokumentiert. Aufgeführt sind jeweils Brutto- und Nettopreise. Neben der statistischen Auswertung existiert eine Sammlung von Mustertexten und ausgewählter Beispieltexte aus Ausschreibungen der BKI-Objekte. Eine Vielzahl der aufgeführten Mustertexte wurden von den entsprechenden Fachverbänden geprüft. (Abb. 12; BKI BAUKOSTEN Teil 3) Abb. 11 aus BKI BAUKOSTEN Teil 3: Positionspreise Abb. 12 aus BKI BAUKOSTEN Teil 3: Mustertexte und Beispieltexte BKI Baukosteninforma 39

10 Detaillierte Kostenangaben zu einzelnen Objekten In BKI BAUKOSTEN Teil 1 existiert zu jeder Gebäudeart eine Objektübersicht mit den ausgewerteten Objekten, die zu den Stichproben beigetragen haben. (Abb. 13; BKI BAUKOSTEN Teil 1) Diese Übersicht erlaubt den Übergang von einer statistischen Auswertung für die Kostenkennwertmethode zu einer objektorientierten Darstellung für die Objektvergleichsmethode. Alle Objekte sind mit einer Objektnummer versehen, unter der eine Einzeldokumentation im BKI Webshop (webshop.bki.de) abgerufen werden kann. Weiterhin ist angegeben, in welchem Fachbuch der Reihe BKI OBJEKTDATEN das betreffende Objekt veröffentlicht wurde. Abb. 13 aus BKI BAUKOSTEN Teil 1: Objektübersicht 40