Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in der Logistik Menschen und Organisation Prof. Dr.-Ing. Martin Schmauder
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1 Fakultät Maschinenwesen Professur für Arbeitswissenschaft Forschung trifft Industrie Fachsymposium Intralogistik Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in der Logistik Menschen und Organisation Prof. Dr.-Ing. Martin Schmauder Dresden, 24. September 2014
2 Agenda 1 Vision des unfallfreien Logistikbetriebs 2 Sichere Technik schafft Vertrauen 3 Gesundes Arbeiten im gesundheitsgerechten Betrieb 4 Demografiegerechte Logistik und Arbeitsleistung Folie 2
3 USA (um 1900) Nach dem Gesetz kostet jeder Tote die Firma 500 Dollar... und jeder Krüppel 1000 Dollar. Diese Kompensationen gelten, solange die Firma keine vorbeugenden Maßnahmen trifft. Man hat jedoch durchgerechnet, dass die 400 Fälle pro Jahr weniger kosten als die vorbeugenden Maßnahmen. Die Firma führt sie deshalb nicht durch Quelle: Stearns, L. R.: Facts and Fiction of a Model Enforcement Bureaucracy. The Labour Inspectorate of Sweden. In: British Journal of Law and Society 1980, S. 22. Zit. nach: Kuhn, Karl: Arbeitsschutz und Wirtschaftlichkeit. WSI-Mitteilungen 2/1995. Folie 3
4 Unfallstatistik Folie 4
5 Fortschritt und Risiko Folie 5
6 Gotthard Tunnel Das Denkmal von Airolo erinnert an die zahlreichen Opfer des ersten Eisenbahntunnels (1882, 15 km). Damals kamen an die 200 Arbeiter ums Leben das sind mehr als 13 Tote pro Kilometer Tunnel. Am 15. Oktober 2010 erfolgt der letzte Durchschlag im Weltrekordtunnel (57 Kilometer) durch den Gotthard. Nach 18 Jahren Bauzeit treffen die Tunnelbauer von Sedrun und Faido aufeinander. Der Bau des längsten Tunnels der Welt forderte acht Menschenleben (0,14 Tote je km). Folie 6
7 Risiko Risiko: Kombination der Wahrscheinlichkeit des Eintritts eines Schadens und seines Schadensausmaßes (Quelle: DIN EN ISO 12100:2011-3) Folie 7
8 Agenda 1 Vision des unfallfreien Logistikbetriebs 2 Sichere Technik schafft Vertrauen 3 Gesundes Arbeiten im gesundheitsgerechten Betrieb 4 Demografiegerechte Logistik und Arbeitsleistung Folie 8
9 Unfallentstehung Unfälle passieren nicht, Unfälle werden verursacht! Folie 9
10 Unfallsituation Ursachen: - Hof uneben - Palettenstapel zu hoch - Falsches Arbeitsmittel - Falsche Schuhe - Nicht aufgepasst Folie 10
11 Verhalten und Risikoakzeptanz Folie 11
12 Menschen verschaffen sich Vorteile (= vermeiden Nachteile) durch eine höhere Risikoakzeptanz! Gefährliche Situationen / Bedingungen sind schon vor dem Unfallereignis erkennbar und können folglich vermieden / beseitigt werden. Sichere Technik berücksichtigt das menschliche Verhalten! Folie 12
13 Agenda 1 Vision des unfallfreien Logistikbetriebs 2 Sichere Technik schafft Vertrauen 3 Gesundes Arbeiten im gesundheitsgerechten Betrieb 4 Demografiegerechte Logistik und Arbeitsleistung Folie 13
14 Gesundheitsschutz und -förderung Strategie zur Risikominderung: Schutz vor Unfällen und arbeitsbedingten Erkrankungen Gesundheitsschutz»Pathogenese«, vorwiegende Betrachtung von Gesundheitsrisiken Krankheit Gesundheitsstörungen»Salutogenese«, Betrachtung von Gesundheitsressourcen Gesundheitsförderung Motivation, Leistung Strategie zum Ressourcenaufbau durch Maßnahmen der Verhaltens- und Verhältnisprävention Folie 14
15 Beispiel BMW Produkt- und Prozessoptimierung Integration Prävention Ziel Ältere Mitarbeiter integrieren Günstige Körperhaltungen Leistungsfähigkeit über das Erwerbsleben aufrecht erhalten. Folie 15
16 Agenda 1 Vision des unfallfreien Logistikbetriebs 2 Sichere Technik schafft Vertrauen 3 Gesundes Arbeiten im gesundheitsgerechten Betrieb 4 Demografiegerechte Logistik und Arbeitsleistung Folie 16
17 Alterung (Lehr 2007) Mit zunehmendem Alter eher abnehmende Fähigkeiten: Muskelkraft, Sehvermögen, Hörvermögen Schnelligkeit der Bewegungen, der Informationsaufnahme und -verarbeitung, des Lernens Mit dem Alter unverändert bleibende Fähigkeiten: Sprachkompetenz (Ausdrucksfähigkeit) Fähigkeit zur Informationsaufnahme und -verarbeitung insgesamt Konzentrationsintensität im Kurzzeitbereich Fähigkeiten, die sich mit zunehmendem Alter positiv entwickeln können: Sozialkompetenz, Selbsteinschätzung, Gelassenheit Lebens-/Berufserfahrung, berufsspezifisches Wissen, Geübtheit Verantwortungs- und Pflichtgefühl, Loyalität Zuverlässigkeit, Qualitätsbewusstsein Beurteilungsvermögen Folie 17
18 Leistungsvariabilität (Langhoff 2009) a = Variabilität zwischen Altersgruppen b = Variabilität innerhalb der Gruppe der Älteren Leistungsfähigkeit in % a b > 50 Alter [Jahre] Folie 18
19 Sicherheit schaffen ist besser als Vorsicht fordern. Ernst Gniza ( ), Dresdner Arbeitspsychologe Begründer der 2-Wege-Theorie des Arbeitsschutzes Folie 19
20 Es gibt immer einen sicheren Weg! Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Martin Schmauder Professur Arbeitswissenschaft Technische Universität Dresden Dürerstr Dresden Tel.: ++49 (0)
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