Nach Prof. Dr. Magnus Gaul, Rostock, bearbeitet von Katrin Bückmann, Stuttgart

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1 S 1 Der Dirigent Nach Prof. Dr. Magnus Gaul, Rostock, bearbeitet von Katrin Bückmann, Stuttgart Basisinformationen Themenaspekte: Ziele: Arbeitsfeld eines Dirigenten, Schlagfiguren, Schlagtechniken (Taktstock u.a.) Die Schülerinnen und Schüler sind mit dem Berufsbild des Dirigenten vertraut. Klassenstufe: 5/6 Zeitbedarf: Sie kennen die Aufgaben und die Funktion dieses besonderen Musikerberufs. Zusätzlich kennen sie grundlegende Schlagtechniken beim Dirigat und haben diese eingeübt. 3 4 Unterrichtsstunden Klangbeispiele: CD 40 zu RAAbits Musik, Track Word-Fassung: CD 40 (Februar 2015), ROM-Teil Didaktisch-methodische Erläuterungen In den vorliegenden Materialien werden die Schülerinnen und Schüler an das Berufsbild des Dirigenten herangeführt. Da es sich um einen besonderen Musikerberuf und einen nicht ganz alltäglichen Erwerbszweig handelt, können sich viele Kinder möglicherweise nicht genau vorstellen, wie viele verschiedene Aufgaben und Funktionen der Dirigent in einer Person verkörpert und welche Anforderungen an ihn gestellt werden. Mit den vorliegenden Materialien sollen die Schülerinnen und Schüler seine spezifischen Tätigkeiten näher kennenlernen und spielerisch erfahren, dass ein Dirigent zur Ausübung seines Berufes ganz bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten benötigt. Es kann auch darauf hingewiesen werden, dass Dirigenten in früherer Zeit nicht immer mit ihrem Dirigentenstab gearbeitet haben. Bis ins 19. Jahrhundert hinein beschränkte sich das Dirigieren auf einfache Handbewegungen. Oft, vor allem im Barock, wurde ein Ensemble nur von einem Instrument (Cembalo, Orgel, Violine) aus geleitet. Auch war es vor allem bei Chorleitern üblich, ihre Sängergruppen zu dirigieren, indem sie zusammengerollte Notenblätter in der Luft schwenkten. Erst die zunehmende Differenzierung aller musikalischen Elemente seit der Wiener Klassik machte ebenso differenziertes, selbstständiges Dirigieren notwendig. Dabei ist nicht nur das Taktschlagen, sondern die Vermittlung sämtlicher im Werk des Komponisten angelegten Absichten wie Dynamik, Agogik und Klangcharakter wichtig. Als Erfinder des Taktstocks gilt der Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy. Am Anfang des 19. Jahrhunderts waren Dirigenten wie Mendelssohn Bartholdy und von Weber in erster Linie Komponisten, die ihr eigenes Werk dirigierten. Der Komponist Carl Maria von Weber ( ) wird in den Quellen als einer der ersten Dirigenten genannt, die mit Taktstock arbeiteten. Das war im Jahre Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beginnt die Reihe bedeutender Interpreten, die nicht mehr primär Komponisten, sondern hauptberuflich Dirigenten waren.

2 S 8 M 4 Kleines Dirigenten-Puzzle

3 S 9 Dirigent heute Der Taktstock Wusstest du, dass Dirigenten in früherer Zeit nicht immer mit einem Dirigentenstab gearbeitet haben? Vielmehr gab es Vorläufer für das heutige Dirigat. So wird z.b. aus dem 15. und 16. Jahrhundert überliefert, dass vor allem Chorleiter ihre Sängergruppen dirigierten, indem sie zusammengerollte Notenblätter in der Luft schwenkten. Als Erfinder des Dirigentenstabes oder Taktstocks gilt der Komponist und Dirigent Felix Mendelssohn Bartholdy. Der Komponist Carl Maria von Weber ( ) wird in den Quellen als einer der ersten Dirigenten genannt, die mit Taktstock dirigierten. Das war im Jahr istockphoto/thinkstock Aufgaben 1. Schneide die einzelnen Teile des Puzzles aus und lege sie richtig zusammen. Klebe das fertige Puzzle anschließend in dein Heft und male es aus. Dann kannst du sehen, wie ein Dirigent im 15. und 16. Jahrhundert den Takt geschlagen hat. 2. Unterstreiche wichtige Informationen im Text und beantworte dann folgende Fragen in vollständigen Sätzen: a) Wie wird ein Dirigentenstab auch genannt? b) Womit dirigierten Chorleiter, bevor der Dirigentenstab erfunden wurde? c) Wer gilt als Erfinder des Taktstocks? d) Wann dirigierte der Komponist Carl Maria von Weber zuerst mit einem Taktstock?

4 S 10 M 5 Der Dirigent und seine Schlagfiguren CD 40, Track Der Leiter eines Chores oder Orchesters ordnet den einzelnen Taktarten unterschiedliche Schlagfiguren zu, indem er in seinen Bewegungen die Zählzeit (= die Schläge ) anzeigt. istockphoto/thinkstock Merksatz Die Zählzeit 1 (= der Schlag 1 ) eines Taktes wird immer senkrecht nach unten geschlagen. Aufgaben 1. Versuche die Schlagfiguren mit der Hand auszuführen. Die Pfeile geben dir die erste Bewegungsrichtung an. Mache eine der Bewegungen deinem Nachbarn vor, damit dieser sie errät. 2. Trage dann die richtigen Zählzeiten ein. 3. Erkläre den Begriff Schlagfigur. Welche Ähnlichkeiten zwischen den Schlagfiguren erkennst du? 4. Höre drei Klangbeispiele. Versuche jeweils, die Taktart herauszufinden, und dirigiere dann mit der entsprechenden Schlagfigur mit.

5 S 11 M 6 Der Dirigent und andere Berufe im Orchester Der Dirigent als musikalischer Leiter eines Ensembles oder Orchesters kann in vielen Arbeitsfeldern zum Einsatz kommen. Er kann z.b. an Opernhäusern, Theatern oder Philharmonien beschäftigt sein. Zusätzlich gibt es aber auch andere Berufe im Orchesterbetrieb. Generalmusikdirektor/in Der Musikdirektor (Abkürzung MD) ist der oberste musikalische Leiter eines Orchesters. Der Titel wurde ursprünglich Musikern einer Stadt verliehen, die Beamte waren. Seit dem 19. Jahrhundert wird der Titel an musikalische Leiter verliehen, wie z.b. Kirchenmusikdirektor an den musikalischen Leiter einer Kirchengemeinde. Früher verliehen Fürsten, Herzöge oder Könige den begehrten Titel. Heutzutage sind dagegen Behörden dafür zuständig. In größeren Städten erhält der Musikdirektor häufig den Titel Generalmusikdirektor (Abkürzung GMD). Orchestermusiker/in Der Orchestermusiker sitzt meist im Orchestergraben, verborgen vor dem Blick der Zuschauer. Gehört werden sie mit ihren Geigen, Bratschen, Querflöten, Harfen oder Cellos etc. hingegen vom ganzen Publikum. Bei einzelnen Konzerten gehört ihnen die gesamte Bühne. Gemeinsam mit dem Dirigenten studieren sie musikalische Stücke ein und führen sie am Konzert- oder Vorstellungsabend auf. Orchesterwart/in Der Orchesterwart führt Auf-, Um-, Abbauund Transportarbeiten für Orchester aus. Er transportiert z.b. Stühle und Notenständer sowie Musikinstrumente zwischen Probenräumen und Spielorten hin und her und stellt sie in der vorgegebenen Ordnung auf. Er sorgt auch dafür, dass Ausstattungsgegenstände sowie Noten stets in gutem Zustand sind und führt ggf. kleinere Ausbesserungsbzw. Reparaturarbeiten durch. Kapellmeister/in Der Kapellmeister untersteht dem Generalmusikdirektor. Er muss ihn bei Proben und Konzerten vertreten und kleinere Probenaufgaben übernehmen. An größeren Orchestern gibt es wiederum eine Rangfolge zwischen erstem oder zweitem Kapellmeister. Orchesterdramaturg/in Der Orchesterdramaturg arbeitet eng mit dem/den Dirigenten eines Orchesters zusammen. Er entwickelt mit den Dirigenten die inhaltliche Planung einer Spielzeit meist Jahre im Voraus. Er ist eine Art Vermittler zwischen der Musik und dem Publikum. So ist eine seiner Hauptaufgaben das Beliefern des Publikums mit Hintergrundinformationen zur Musik. Er schreibt über das Werk, den Komponisten und die Solisten. So ist eine seiner Hauptaufgaben das Gestalten des Programmheftes. Zusätzlich unterstützt er die Marketing- und Presseabteilung des Orchesters, um die Aufführungen des Orchesters zu bewerben. Konzertmeister/in Der Konzertmeister vertritt die Anliegen des Orchesters vor dem Dirigenten. In der Regel ist dies der in einem Orchester am ersten Notenpult sitzende Stimmführer der Gruppe der 1. Violinen. Er leitet die Stimmung des Orchesters ein und gibt dem Orchester Zeichen zum Aufstehen, Niedersetzen und eventuellen Applaudieren (durch Geigenbögen, die an die Pulte geklopft werden). Manchmal studiert er mit dem Orchester auch schwierige Passagen ohne den Dirigenten ein. Er spielt auch die Solostellen für die Violine. In Großbritannien und in den USA kommt der Konzertmeister nach den übrigen Orchestermusikern aufs Podium und erhält so seinen eigenen Applaus, bevor der Dirigent (ggf. mit Solisten) erscheint.

6 S 17 Lösungsfolie (M 6) Digital Vision/thinkstock Orchestermusiker Generalmusikdirektor Orchesterdramaturg/in Orchesterwart/in Blend Images/thinkstock AbleStock.com/thinkstock istockphoto/thinkstock Digital Vision/thinkstock Ingram Publishing /thinkstock Konzertmeisterin Kapellmeister