Multiples Myelom. Neues zu Diagnostik und Therapie. MKgS/Luzern PD Dr. med. Andreas Himmelmann. Zentrum Zug & OnkoZentrum Luzern
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- Hajo Bruhn
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1 Multiples Myelom Neues zu Diagnostik und Therapie MKgS/Luzern PD Dr. med. Andreas Himmelmann OHZ Onko-Hämatologisches Zentrum Zug & OnkoZentrum Luzern
2 Übersicht: Allgemeine Einführung Neues zur Diagnostik Neues zu Knochenproblemen Knochenhärtern (Bisphosphonaten) Kyphoplastie Neues zur Therapie Neue Kombinationen, Neue Medikamente
3 Häufigkeit und Altersverteilung 10-15% aller Tumoren des Blut- Lymphsystems Zirka 3-4 Fälle/ Einwohner/Jahr Mittleres Alter bei Diagnose: zirka 68 Jahre 2% jünger als 40-jährig Männer:Frauen 3:2
4 Myelom: Erkrankung von Plasmazellen Entwicklung aus weissen Blutkörpern (B-Zellen) Produzieren Abwehrstoffe (Antikörper) Ungehemmte Teilung im Knochenmark
5 Knochenmark Ort der Blutbildung Weisse BK (Leukozyten) Rote BK (Erythrozyten) Blutplättchen (Thrombozyten) Multiples Myelom Normal
6 Immunglobuline = Antikörper Werden von den Plasmazellen produziert Bestehen aus 2 leichten und 2 schweren Eiweiss-Ketten Leichte Ketten: kappa oder lambda Schwere Ketten: G, A, M, D, E,
7 Myelomzelle Abnorme Plasmazelle Produziert ein abnormes Immunglobulin oder nur Teile davon (leichte Ketten), sogenanntes Paraprotein oder M-Protein (M-Gradient). Paraprotein kann im Blut und/oder im Urin nachgewiesen werden.
8 Auswirkung der Plasmazellvermehrung
9 Knochen: Symptome Schädel, Wirbelkörper, Becken, Oberschenkel, Oberarm Knochenschmerzen, ca.70% Wirbelsäule, Rippen, Hüfte Knochenbrüche ohne grösseres Trauma Vor allem im Bereich Wirbelsäule mit Gefahr Rückenmarkschädigung
10 Blutarmut: Symptome
11 Niere: Symptome Zu Beginn meist keine wesentlichen Symptome Rasche Ermüdbarkeit Uebelkeit, Schläfrigkeit Verminderte Urinproduktion Ueberwässerung Erhöhter Kalium-Spiegel im Blut
12 Myelom: Diagnose Paraprotein Knochenmark
13 Röntgen-Untersuchungen Normales Röntgen Computertomographie (CT) Magnet-Resonanz (MRI) 18-Fluoro-Deoxy-Glucose-Positronen- Emissions-Tomographie (FDG-PET)
14 Weitere Untersuchungen Blut- und Urinuntersuchungen Messung des Paraproteins Blutbild Anzahl weisser Blutzellen Hämoglobin (rote Blutzellen) Anzahl Blutplättchen Nierenfunktion Kreatinin Kalzium Eiweiss und Albumin Beta-2-Mikroglobulin
15 Freie Leichtketten Entdeckung von speziellen Myelomformen Verlauf Ersatz des 24- Stunden Urin Prognose bei Frühformen
16 Chromosomenveränderungen bei MM Viele Veränderungen bekannt Einige haben Bedeutung für Verlauf und Prognose Noch kein Einfluss auf Therapieentscheid Moderne Therapien wirken auch bei ungünstigen Veränderungen Normale Chromosomen Patient mit MM
17 Stadieneinteilung Alt, 70 iger Jahre 3 Stadien: I, II, III Hämoglobin Calcium Knochenveränderung en Menge des Paraproteins Zusätzlich A, B: Nierenfunktion Neu, Stadien: I, II, III Beta-2-Mikroglobulin Albumin
18 Entstehung von Knochenproblemen Knochenhärter
19 Einsatz von Knochenhärtern: Neue Empfehlungen (Guidelines) In der Regel über 2 Jahre nach Diagnose Falls Krankheit gut kontrolliert und keine Knochensymptome Stopp oder Intervall auf alle 3 Monate Kontrolle der Knochensituation am besten mit Knochen-CT ohne Kontrastmittel (z.b.1x/jahr) Wiederbeginn bei Fortschreiten des MM
20 Kiefernekrose und Knochenhärter Risiko nimmt zu mit Behandlungsdauer Chirurgische Zahneingriffe=Risiko Schlechte Mundhygiene Präparat?
21 Kiefernekrose: Prävention Zahnarzt informieren! Eingriffe vor Therapiebeginn Gute Hygiene und Kontrollen Medikament absetzen wenn Eingriff unvermeidbar
22 Kyphoplastie Aufrichtung von eingebrochenen Wirbelkörpern Aufrichten mit BallonInjektion von Zement Auch bei Patienten mit Osteoporose Lokale Betäubung
23 Kyphoplastie bei Myelompatienten Einsatz sehr individuell! Bei Dauerschmerzen trotz Therapie Nicht bei Instabilen Brüchen, schlechten Blutwerten, Nervenkompression Zeitpunkt umstritten
24 Knochen: Neues Medikament Antikörper blockiert RANKL Grössere Studien bei Knochenablegern Prostata/Brust-Krebs Injektion in Haut Vorteil gegenüber anderen Therapien? Langzeitverlauf?
25 Therapie: Grundsätzliches Therapieziele: Symptomverbesserung Verlängerung der Überlebenszeit Möglichst lange symptomfreie Intervalle Therapiearten: Induktions- oder Erstlinientherapie Therapie bei Krankheitsrückfall
26 Therapie: Grundsätzliches Wichtigste Fortschritte: Einführung zweier neuer Medikamente Velcade (Bortezomid): Proteasom-Inhibitor Revlimid (Immunmodulator) Verbesserte supportive Therapie Knochen, Behandlung der Nebenwirkungen
27 Erstlinientherapie Jüngere Patienten (< 65 Jahre) Induktion mit Velcade/Dexamethason Autologe Stammzelltransplantation Event. Erhaltungstherapie mit z.b. Thalidomid Ältere Patienten (>65 Jahre) Therapie mit Thalidomid oder Velcade in Kombination mit Alkeran und Prednison
28 Wichtigste Nebenwirkungen Revlimid Risiko von Thrombosen, Müdigkeit, Durchfall Blutbildveränderungen Thalidomid Thrombosen, Nervenstörung, Müdigkeit Velcade Nervenstörung, Bauchbeschwerden Blutbildveränderungen
29 Neue Kombinationen Velcade und Caelyx: besser als Velcade alleine etwas vermehrte Nebenwirkungen (Haut, Magen-Darm) Seit kurzem zugelassen bei Rückfall Revlimid und Endoxan und Dexamethason
30 Bendamustin Neue Medikamente Alleine oder in Kombination In Deutschland zugelassen Carfilzomib: Aktiv bei Velcade Resistenz Weniger Nervenstörung Phase II Studien
31 Pomalidomid: Neue Medikamente Aktiv bei Revlimid Resistenz Phase II Studien Vorinostat Phase II Studien
32 Zusammenfassung und Ausblick Viele Fortschritte Neue Medikamente in Entwicklung Ziel: Individuelle Therapie (Alter, Symptome und Allgemeinzustand des Patienten
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