Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: , Uhr

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Philipp Weiss
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1 Begrüßungsrede des Vorsitzenden der Hanns-Seidel-Stiftung, Herrn Staatssekretär a.d. Alfred Bayer, anlässlich der Verleihung des Franz Josef Strauß-Preises an Bundespräsident a.d. Prof. Dr. Roman Herzog am 29. März 2003 im Kaisersaal der Münchner Residenz Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: , Uhr Sehr geehrter Herr Bundespräsident! Sehr geehrter Herr Altbundeskanzler! Sehr geehrter Herr Ministerpräsident! Exzellenzen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Zu sagen worauf es ankommt, und nicht was ankommt, war ein Leitsatz von Franz Josef Strauß. In Erinnerung an das politische Lebenswerk dieses mutigen und grundsatztreuen Politikers verleiht die Hanns-Seidel- Stiftung heute zum fünften Mal den nach ihm benannten Preis. Der diesjährige Preisträger hat als Wissenschaftler, Politiker und Staatsmann durch sein Wirken und in seinen viel beachteten Reden auch nach diesem Motto gehandelt und damit deutliche Akzente gesetzt. 1

2 Es ist für die Hanns-Seidel-Stiftung eine Ehre und Freude, den ehemaligen Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Herrn Prof. Dr. Roman Herzog, als ersten deutschen Preisträger mit dem Franz Josef Strauß-Preis 2003 auszeichnen zu können. Sehr geehrter Herr Professor Herzog, ich begrüße Sie und Ihre verehrte Gattin herzlich hier im Kaisersaal der Münchner Residenz. Klare Worte und standfeste Überzeugungen, die sich über alle Parteigrenzen hinweg am notwendig Machbaren orientieren, zeichnen auch den Laudator dieser Preisverleihung aus. Das unmissverständliche Bekenntnis zur Wertegemeinschaft des Westens, die feste Einbindung in das transatlantische Bündnis und die Anmahnung mutiger Reformen machen dies deutlich. Ich freue mich, Herrn Altbundeskanzler Helmut Schmidt sehr herzlich willkommen heißen zu können. 2

3 Die Hanns-Seidel-Stiftung weiß es zu schätzen, dass Sie zu uns gekommen sind. Wir sehen darin auch eine Anerkennung und Wertschätzung für die wichtige Arbeit der politischen Stiftungen bei der Erfüllung ihres demokratischen Auftrages, dem wir uns über alle Parteigrenzen hinweg verpflichtet fühlen. Ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft, die Laudatio auf den Preisträger zu halten. Die heutige Preisverleihung fällt in eine innen- und außenpolitisch schwierige Zeit. Sie stellt jeden, der politische Verantwortung trägt, vor große Herausforderungen. Aber gerade in Zeiten des Wandels ist es wichtig, durch klare Standpunkte den Menschen Orientierung zu geben. Ich begrüße deshalb herzlich den Bayerischen Ministerpräsidenten und Vorsitzenden der Christlich-Sozialen- Union, Herrn Dr. Edmund Stoiber. Meine sehr geehrten Damen und Herren! 3

4 Das große Interesse, das die heutige Preisverleihung bei Ihnen durch Ihre Anwesenheit gefunden hat, macht deutlich, welch hohe Wertschätzung Sie dem Preisträger entgegenbringen. Besonders freue ich mich über die Teilnahme des Präsidenten des Bayerischen Landtages, Herrn Johann Böhm, und des Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Herrn Dr. Ingo Friedrich. Herzlich begrüße ich die Präsidentin des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes, Frau Edda Huther, Herrn Rudolf Mellinghoff, Richter des Bundesverfassungsgerichts, sowie alle Repräsentanten der Rechtspflege. Ich begrüße die Mitglieder der Bayerischen Staatsregierung. Willkommen heiße ich den Vorsitzenden der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, Herrn Alois Glück und den Generalsekretär der CSU, Herrn Dr. Thomas Goppel. 4

5 Herzlich begrüße ich die Mitglieder des Deutschen Bundestages, des Bayerischen Landtages und des Europäischen Parlaments Ein herzliches Willkommen entbiete ich den zahlreichen Mitgliedern des diplomatischen und konsularischen Korps. Ich danke den Damen und Herren Landräten, Oberbürgermeistern, Bürgermeistern und Kommunalvertretern für ihr Kommen. Die zahlreichen Repräsentanten der Kirchen, der Behörden und der Bundeswehr, sowie die Vertreter der Verbände und Vereinigungen sind uns willkommene Gäste. Ich freue mich über die Anwesenheit bedeutender Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst. Besonders freue ich mich über die Teilnahme zahlreicher Vertrauensprofessoren, Dozenten und Referenten, die die Hanns-Seidel-Stiftung bei ihrer Arbeit unterstützen. 5

6 Herzlich begrüße ich den Generalsekretär der Konrad- Adenauer-Stiftung, Herrn Staatssekretär a.d. Wilhelm Staudacher. Besonders willkommen heiße ich die Familie Strauß. Mein Dank gilt auch den Vertretern von Presse, Funk und Fernsehen für ihr Interesse an dieser Veranstaltung. Den Blechbläsern der Münchner Philharmoniker unter der Leitung von Bob Ross danke ich für die schon zur Tradition gewordene musikalische Umrahmung dieser festlichen Veranstaltung. Meine Damen und Herren! Das politische und wissenschaftliche Wirken der Hanns- Seidel-Stiftung steht unter der Idee von Freiheit, Demokratie und internationaler Verständigung. Mit der heutigen Auszeichnung ehrt die Hanns-Seidel-Stiftung einen herausragenden Verfassungsrechtler, Politiker und 6

7 Staatsmann, dessen Denken und Wirken stets die Würde und Freiheit des Menschen, die Schaffung einer offenen und solidarischen Gesellschaft und die Förderung eines Dialoges der Kulturen verfolgte. Weit über die Grenzen Deutschlands hinaus hat dieses Wirken prägenden Einfluss auf die europäische und internationale Völkergemeinschaft erlangt. In diesem Sinne arbeiten auch die politischen Stiftungen im In- und Ausland, zu deren Notwendigkeit und Bedeutung sich Professor Herzog stets bekannt hat. Die Erziehung zur Demokratie im In- und Ausland ist, wie Sie, Herr Professor Herzog, es einmal formuliert haben, die permanente und entscheidende Aufgabe der politischen Stiftungen. Neben dem internationalen Engagement, der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit wichtigen Themen, der Förderung von Studenten und jungen Wissenschaftlern bildet die Erwachsenbildung den wichtigsten Pfeiler unserer Arbeit. 7

8 Meine Damen und Herren! Jede Generation muss sich in die demokratischen Strukturen einarbeiten und sie verwirklichen. Dazu bedarf es gut ausgebildeter und informierter Menschen, die bereit sind, sich in der Gesellschaft und Demokratie zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Mehr denn je ist es heute erforderlich, den Bürgerinnen und Bürgern unserer Gesellschaft deutlich zu machen, dass ein demokratisches Gemeinwesen auf die Mitarbeit der Bürger angewiesen ist. "Politik ist in der parlamentarischen Demokratie das ständige und schwierige Bemühen, im fortwährenden Wechselspiel zwischen Versuch und Irrtum immer komplexer werdende Sachfragen zu erfassen und zu lösen." Mit diesen Worten hat Franz Josef Strauß sein Verständnis von Politik umschrieben. 8

9 Dies ist kurz und treffend ausgedrückt auch der wesentliche Inhalt der Arbeit der Hanns-Seidel-Stiftung und aller politischen Stiftungen in Deutschland. Kaum je waren Staat, Wirtschaft und Gesellschaft mit einem solchen Ausmaß und Tempo der Veränderungen konfrontiert wie heute. Gerade in jüngster Zeit hat dieser Wandel im Zeichen der Globalisierung und Internationalisierung, der Notwendigkeit neuer außen- und sicherheitspolitischer Orientierungen, der rapiden Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechniken dramatisch beschleunigt. Diese Veränderungen in Deutschland und in der Welt machen das Leben für den Einzelnen schwieriger und komplexer. Nur die repräsentative Form der Demokratie ist in der Lage, der Komplexität der politischen Ebenen von Kommune, Land, Bund und Europäischer Union gerecht zu werden, indem sie die Aufgaben der politischen Führung mit den Formen und Möglichkeiten der Beteiligung der Bürger austariert. 9

10 Die Hanns-Seidel-Stiftung gibt dazu vielfältige Hilfestellung in Form von Seminaren, Fachtagungen, Konferenzen und Publikationen. Mehr als Teilnehmer informieren sich jährlich bei unseren 1600 Veranstaltungen bundesweit über politische und gesellschaftliche Themen. Darüber hinaus kommen wir unserer internationalen Verpflichtung durch unsere Arbeit in 57 Ländern weltweit nach. Unser Engagement gilt der Armutsbekämpfung und der Stabilisierung demokratischer, rechtsstaatlicher, sozialer und marktwirtschaftlicher Strukturen. Wir orientieren uns dabei am christlich - abendländischen Wertekanon, der die Würde des einzelnen Menschen garantiert. Wir bemühen uns, die Überzeugung zu vermitteln, dass es eine Verantwortungsgemeinschaft aller Menschen guten Willens gibt, mit der Verpflichtung, die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Probleme, die sich regional, national und international stellen, zu erkennen, richtig zu beurteilen und an ihrer Lösung mitzuarbeiten. 10

11 Professor Herzog hat in seiner Amtszeit als Bundespräsident getreu seinem Lebensmotto von der Wahrheit und Klarheit dazu wichtige Akzente gesetzt. Mit der Verleihung des Franz Josef Strauß-Preises 2003 würdigt die Hanns-Seidel-Stiftung die großen Verdienste von Professor Dr. Roman Herzog für unseren freiheitlichdemokratischen Rechtsstaat. Ich heiße Sie alle nochmals sehr herzlich zu dieser festlichen Veranstaltung hier im prachtvollen Kaisersaal der Münchner Residenz willkommen. 11

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