SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/ Wahlperiode

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1 SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/ Wahlperiode Kleine Anfrage des Abgeordneten Wolfgang Kubicki (FDP) und Antwort der Landesregierung Ministerin für Justiz, Kultur und Europa Personal- und Krankenstand im Justizvollzug 1. Wie hoch ist der aktuelle Krankenstand (Stichtag 1. April 2013) unter den Bediensteten im Justizvollzug jeweils nach en bei a) b) c) n anteilig an der Gesamtzahl der unter a) bis c) angefragten Gruppen? Den Krankenstand zum Stichtag 1. April 2013 getrennt nach den Justizvollzugseinrichtungen und den unter a) bis c) angefragten Gruppen bitte ich aus der folgenden Tabelle zu entnehmen. Zu a) wurden alle Beamtinnen und beamten zugezählt, die der Laufbahnzweige allgemeiner Vollzugsdienst und Werkdienst angehören (Vollzug). Zu b) wurden alle Beamtinnen und beamten zugezählt, die nicht der Laufbahnzweige allgemeiner Vollzugsdienst und Werkdienst angehören (Verwaltung). Zu c) wurden alle Tarifbeschäftigten unabhängig von deren Tätigkeit zugezählt. Behörde Flensburg Itzehoe 1 von 36 = 2,7 % 0 von 3 0 von 3 2 von 24 = 8,3 % 0 von 1 0 von 1

2 Drucksache 18/864 Schleswig-Holsteinischer Landtag Wahlperiode Kiel Lübeck Neumünster Jugendarrestanstalt Moltsfelde Jugendanstalt Schleswig 8 von 105 = 7,6 % 3 von 24 = 12,5 % 0 von von 240 = 9,2 1 von 37 = 2,7 % 2 von 37 = 5,4 % 17 von 188 = 9,0 % 2 von 37 = 5,4 % 2 von 28 = 6,9 % 0 von 10 0 von 2 0 von 9 3 von 70 = 4,3 % 1 von 13 = 7,7 % 1 von 13 = 7,7 % 2. Wie hat sich der Krankenstand unter den unter 1. genannten Gruppen in den Jahren 2008 bis 2012 entwickelt? Ich bitte, den durchschnittlichen Krankenstand pro Jahr und JVA prozentual und in absoluten Zahlen der jeweiligen Laufbahngruppen der unter a) bis c) genannten Gruppen anzugeben. Die Entwicklung des durchschnittlichen Krankenstandes in den Jahren 2008 bis 2012 getrennt nach den Justizvollzugseinrichtungen und den in absoluten Zahlen unter a) bis c) angefragten Gruppen bitte ich aus den folgenden Tabellen zu entnehmen. Flensburg Flensburg 2008 Durchschnitt: 16,3 % Absolut:1621 Tage 2009 Durchschnitt: 6,3 % Absolut: 628 Tage 2010 Durchschnitt: 5,5 % Absolut: 563 Tage 2011 Durchschnitt: 6,3 % Absolut: 646 Tage 2012 Durchschnitt: 5,5 % Absolut: 563 Tage Durchschnitt: 14,8 % Absolut: 68 Tage Durchschnitt: 1,3 % Absolut: 9 Tage Durchschnitt: 10,4 % Absolut: 72 Tage Durchschnitt: 14,1 % Absolut: 97 Tage Durchschnitt: 13,6 % Absolut: 94 Tage Durchschnitt: 28,6 % Absolut:197 Tage Durchschnitt: 3,3 % Absolut: 23 Tage Durchschnitt: 30,7 % Absolut: 212 Tage Durchschnitt: 36,8 % Absolut: 254 Tage Durchschnitt: 37,3 % Absolut: 257 Tage Itzehoe Itzehoe 2008 Durchschnitt: 5,4 % Absolut: 450 Tage 2009 Durchschnitt: 6,5 % Absolut: 542 Tage 2010 Durchschnitt: 5,8 % Absolut: 483 Tage 2011 Durchschnitt: 6,3 % Absolut: 527 Tage 2012 Durchschnitt: 7,4 % Absolut: 633 Tage Durchschnitt: 1,2 % Absolut: 3 Tage Durchschnitt: 2,8 % Absolut: 7 Tage Durchschnitt: 0,8 % Absolut: 2 Tage Durchschnitt: 3,2 % Absolut: 8 Tage Durchschnitt: 9,9 % Absolut: 25 Tage Kiel 2

3 Schleswig-Holsteinischer Landtag Wahlperiode Drucksache 18/864 Krankenstand in der Kiel 2008 Durchschnitt: 9,1 % Absolut: 3491 Tage 2009 Durchschnitt: 8,9 % Absolut: 3428 Tage 2010 Durchschnitt: 7,8 % Absolut: 2963 Tage 2011 Durchschnitt: 9,3 % Absolut: 3577 Tage 2012 Durchschnitt: 9,0 % Absolut: 3448 Tage Durchschnitt: 4,6 % Absolut: 403 Tage Durchschnitt: 6,3 % Absolut: 550 Tage Durchschnitt: 7,8 % Absolut: 679 Tage Durchschnitt: 7,6 % Absolut: 669 Tage Durchschnitt: 6,1 % Absolut: 534 Tage Durchschnitt: 3,0 % Absolut: 166 Tage Durchschnitt: 4,8 % Absolut: 265 Tage Durchschnitt: 10,0 % Absolut: 548 Tage Durchschnitt: 2,7 % Absolut: 147 Tage Durchschnitt: 5,9 % Absolut: 323 Tage Lübeck Lübeck 2008 Durchschnitt: 9,0 % Absolut: 7725 Tage 2009 Durchschnitt: 10,0 % Absolut: 8588 Tage 2010 Durchschnitt: 9,9 % Absolut: 8500 Tage 2011 Durchschnitt: 12,1 % Absolut: Tage 2012 Durchschnitt: 11,0 % Durchschnitt: 2,4 % Absolut: 254 Tage Durchschnitt: 2,9 % Absolut: 350 Tage Durchschnitt: 2,1 % Durchschnitt: 5,1 % Absolut: 226 Tage Absolut: 710 Tage Durchschnitt: 4,0 % Durchschnitt: 6,3 % Absolut: 421 Tage Absolut: 823 Tage Durchschnitt: 4,9 % Durchschnitt: 6,7 % Absolut: 451 Tage Absolut: 826 Tage Durchschnitt: 3,7 % Durchschnitt: 3,2 % Absolut: 9419 Tage Absolut: 339 Tage Absolut: 442 Tage Bei den und beamten konnten bei der JVA Lübeck wegen nicht vorhandener Daten die Bediensteten der Laufbahngruppe 1 zweites Einstiegsamt Laufbahnzweig mittlerer Verwaltungsdienst bei en nicht einbezogen werden. Neumünster Neumünster 2008 Durchschnitt: 6,3 % Absolut: 3367 Tage 2009 Durchschnitt: 6,5 % Absolut: 3596 Tage 2010 Durchschnitt: 7,2 % Absolut: 3943 Tage 2011 Durchschnitt: 9,0 % Absolut: 6238 Tage 2012 Durchschnitt: 14,0 % Absolut: 9502 Tage Durchschnitt: 8,4 % Absolut: 632 Tage Durchschnitt: 5,7 % Absolut: 416 Tage Durchschnitt: 3,7 % Absolut: 261 Tage Durchschnitt: 5,3 % Absolut: 434 Tage Durchschnitt: 6,1 % Absolut: 529 Tage Durchschnitt: 4,1 % Absolut: 491 Tage Durchschnitt: 4,8 % Absolut: 654 Tage Durchschnitt: 5,7 % Absolut: 684 Tage Durchschnitt: 2,7 % Absolut: 325 Tage Durchschnitt: 7,0 % Absolut: 628 Tage Jugendarrestanstalt Moltsfelde Jugendarrestanstalt Moltsfelde 2008 Durchschnitt: 5,2 % Absolut: 209 Tage 2009 Durchschnitt: 3,5 % Absolut: 140 Tage 2010 Durchschnitt: 4,8 % Absolut: 211 Tage 3 Durchschnitt: 0,2 % Absolut: 1 Tag Durchschnitt: 0,6 % Absolut: 3 Tage Durchschnitt: 16,1 % Absolut: 445 Tage Durchschnitt: 7,0 % Absolut: 194 Tage Durchschnitt: 3,9 % Absolut: 121 Tage

4 Drucksache 18/864 Schleswig-Holsteinischer Landtag Wahlperiode 2011 Durchschnitt: 8,0 % Absolut: 322 Tage 2012 Durchschnitt: 3,9 % Absolut: 157 Tage Durchschnitt: 0,6 % Absolut: 3 Tage Durchschnitt: 6,4 % Absolut: 32 Tage Durchschnitt: 4,0 % Absolut: 123 Tage Durchschnitt: 3,4 % Absolut: 93 Tage Jugendanstalt Schleswig Jugendanstalt Schleswig 2008 Durchschnitt: 6,5 % Absolut: 1283 Tage 2009 Durchschnitt: 8,7 % Absolut: 1723 Tage 2010 Durchschnitt: 11,1 % Absolut: 2198 Tage 2011 Durchschnitt: 9,1 % Absolut: 1808 Tage 2012 Durchschnitt: 12,0 % Absolut: 2387 Tage Durchschnitt: 3,1 % Absolut: 89 Tage Durchschnitt: 4,7 % Absolut: 135 Tage Durchschnitt: 5,5 % Absolut: 156 Tage Durchschnitt: 10,3 % Absolut: 294 Tage Durchschnitt: 12,5 % Absolut: 357 Tage Durchschnitt: 25,6 % Absolut: 798 Tage Durchschnitt: 18,4 % Absolut: 575 Tage Durchschnitt: 9,5 % Absolut: 296 Tage Durchschnitt: 15,8 % Absolut: 492 Tage Durchschnitt: 12,6 % Absolut: 393 Tage 3. Wie hoch waren im Jahre 2012 die krankheitsbedingten Fehltage absolut? Im Jahre 2012 betrug die absolute Anzahl der krankheitsbedingten Fehltage im Justizvollzug Tage. Itzehoe Flensburg Kiel Lübeck Neumünster Jugendarrestanstalt Moltsfelde Jugendanstalt Schleswig Absolut 658 Tage 914 Tage Tage Tage Tage 282 Tage Tage Tage 4. Welche wesentlichen Gründe sind nach Auffassung der Landesregierung für die Höhe der Krankenstände ursächlich? Die Krankheitsursachen werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht erhoben, es können daher keine fundierten Aussagen gemacht werden. Vermutet wird eine Zunahme an psychischen Erkrankungen (Stichwort: Burn Out ), Langzeiterkrankungen und eine besondere Belastung durch den Schichtdienst. 5. Liegen der Landesregierung Erkenntnisse vor, welcher Anteil der erkrankten n auf psychische Störungen zurückzuführen ist? Wie hoch ist dieser Anteil? 4

5 Schleswig-Holsteinischer Landtag Wahlperiode Drucksache 18/864 Da die Krankheitsursachen aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht erhoben werden, kann auch hier nur vermutet werden, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen in den letzten Jahren zugenommen hat. 6. Wie viele a) und -beamte b) und -beamte c) sind zu den Langzeitkranken zu zählen? Wie ist die Entwicklung seit 2008 zu sehen? Die Entwicklung der Langzeitkranken mit einer Dauer von mindestens 6 Wochen in den Jahren 2008 bis 2012 bitte ich aus der folgenden Tabelle zu entnehmen. Entwicklung der Langzeiterkrankten seit Welche Maßnahmen trifft die Landesregierung, um den Krankenstand unter den Mitarbeitern des Justizvollzuges zu reduzieren? Welche Methoden werden zum Sicherheits- und Gesundheitsschutz angeboten? Im Bereich des Justizvollzuges ist geplant, noch in diesem Jahr ein Betriebliches Gesundheitsmanagement einzuführen. Die Bediensteten arbeiten in einem schwierigen Arbeitsumfeld. Bereits jetzt werden diverse Maßnahmen zur Gesundheitsförderung durchgeführt: Verbesserung der Arbeitsbedingungen aufgrund von Arbeitsplatzanalysen und Gefährdungsbeurteilungen (Arbeitsplatzgestaltung), Betriebsarztsprechstunde Suchthelferinnen und Suchhelfer Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im persönlichen Verhalten (z.b. Rückenschule, Stressmanagement, Ernährungsberatung pp.) Gesundheitstag Vorstellung beim Amtsarzt (Befreiung von Nacht- und Schichtdiensten bei nachgewiesenen gesundheitlichen Problemen, Umsetzungen in weniger belastende Bereiche, spezielle Behandlungen, Therapien pp.) 5

6 Drucksache 18/864 Schleswig-Holsteinischer Landtag Wahlperiode Wiedereingliederung insbesondere bei langzeiterkrankten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (BEM-Gespräche und Wiedereingliederung im Rahmen der beruflichen Wiedereingliederung Hamburger Modell ) Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Teilzeit, Sabbatjahr) Mitarbeitergespräche, Zielvereinbarungen Führungsseminare 8. Wie viele Überstunden sind aktuell bis zum Stichtag 31. März 2013 in den einzelnen en bei den geleistet worden? Bitte die Gesamtzahl sowie die durchschnittliche Belastung pro Mitarbeiter angeben. Die Anzahl der geleisteten Überstunden zum Stichtag 31. März 2013 sowie die durchschnittliche Belastung pro Mitarbeiter in den einzelnen en bei den bitte ich aus der folgenden Tabelle zu entnehmen. Vollzugsbehörde geleistete Überstunden durchschnittliche Belastung pro Mitarbeiter in Stunden Itzehoe ,00 Flensburg ,42 Kiel ,21 Lübeck ,76 Neumünster ,32 Jugendarrestanstalt Moltsfelde ,40 Jugendanstalt Schleswig ,20 9. Wie viele a) Teilzeitbeschäftigungen (Arbeitszeitreduzierungen in der Woche) und b) in Anspruch genommene Elternzeit gibt es bei den aa) und bb), und welcher vollen Stellenzahl entsprechen diese Reduzierung bzw. Elternzeitmaßnahmen (Stichtag 31. März 2013)? Die Anzahl der Teilzeitbeschäftigungen und der in Anspruch genommenen Elternzeit zum Stichtag 31. März 2013 bei den Justizvollzugs- und und - beamtinnen bitte ich aus der folgenden Tabelle zu entnehmen. Teilzeitbeschäftigungen Anzahl: 29 Stellenanteile: 9,15 Elternzeit Anzahl: 3 6 Anzahl: 21 Stellenanteile: 7,03 Anzahl: 4

7 Schleswig-Holsteinischer Landtag Wahlperiode Drucksache 18/864 Stellenanteile: 3,00 Stellenanteile: 3,5 Durch Teilzeitbeschäftigung oder Inanspruchnahme von Elternzeit vakante Stellen oder Stellenanteile können in der jeweiligen Vollzugsbehörde durch zeitlich befristete Einstellungen nachbesetzt werden. Eine Nachbesetzung erfolgt in der Regel, wenn die Dauer und die Höhe des Stellenanteils eine entsprechende Einstellung rechtfertigt. 7