Frostresistenz von Nordmannstannen

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1 Die Ergebnisse kurzgefasst Spätfröste bis -1 C verursachen bei jungen Trieben der Nordmannstanne noch keine Schäden. Etwa 40% der Pflanzen werden bei -2C ohne Luftbewegung geschädigt. Bei -2 C und Windbewegung liegt der Schädigungsgrad durch den Chillfaktor bereits bei 96% der Triebe. Ab -3C sind alle frischen Triebe geschädigt. Windbarrieren, wie z.b. durch Gehölzreihen sind zu empfehlen. Bereits stärker ausgetriebene Pflanzen sind sogar stärker gefährdet, als wenig ausgetriebene Pflanzen. Bei ganz jungen Pflanzen kann es auch zum Absterben des Vorjahrestriebes kommen, da die Frostresistenz der Triebe durch die erhöhte Pflanzenaktivität weiter abgenommen hat. Eine Temperaturdifferenz von 2C kann entscheidend sein. Diese Differenz ist auch durch unterschiedlichen Bodenbewuchs in der Plantage gegeben. Die Lufttemperatur über schwarz gehaltenen Kulturflächen ist um etwa 2C höher, als über durch Mulchen oder Schafeinsatz grün gehaltenen Flächen und daher die Spätfrostgefahr deutlich geringer. Versuchsfrage und Versuchshintergrund Ab welcher Temperatur werden Neutriebe der Nordmannstanne durch Spätfröste geschädigt? Sind bereits weit ausgetriebene, d.h. früh treibende Pflanzen/Herkünfte weniger Spätfrost gefährdet? Welche Bedeutung hat der Chillfaktor? Spätfrostschäden können die Existenz von Weihnachtsbaumproduzierenden Betrieben gefährden. Gewisse Lagen, wie kalte Senken, sind bekanntermaßen spätfrostgefährdet. Bei vielen Flächen ist das Spätfrostrisiko nicht bekannt. Der Einsatz von Datenloggern kann im Vorfeld Informationen über das Frostrisiko von zukünftigen Weihnachtbaumflächen. Weiterhin haben Kulturmethoden, wie die Unkrautbekämpfung Einfluss auf die Frostgefahr. Schützende Maßnahmen, wie z.b. Windbarrieren können weiterhin das Risiko einer Frostschädigung mindern. Ergebnisse im Detail 4-jährige Nordmannstannen wurden bei -1 C, -2 C und -3 C für drei Stunden Frost ausgesetzt. Dabei wurde ein Teil der Pflanzen vor Luftbewegung (Ventilator) geschützt, die übrigen Pflanzen blieben ohne Windschutz (Abb. 1). Die Tests fanden zu Beginn des Austriebes statt und wurden nach etwa zehn Tagen und somit fortgeschrittenem Triebwachstum wiederholt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. Hervorzuheben ist der Einfluss der bewegten Luft, die Frostschäden in den Versuchen erlangten hier annährend das doppelte Ausmaß als bei Windstille. 1 Peter Uehre Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Bildungszentrum Gartenbau und Landwirtschaft

2 Tab. 1: Frostschäden an frischen Trieben der Nordmannstanne in Abhängigkeit von Temperatur und Luftbewegung Temperatur Luftbewegung Prozentualer Anteil geschädigter Pflanzen frühes Austriebsstadium -1 C nein C ja C nein C ja fortgeschrittenes Austriebsstadium Abb. 1: Frostschäden an Nordmannstannen im Frühjahrsaustrieb nach dreistündiger Frosteinwirkung von minus 2 C mit Luftbewegung (links) und windgeschützt (rechts) Über offen gehaltenem Boden und gemulchter Fläche einer Weihnachtsbaumanlage wurden im Mai die Temperaturen mit Datenloggern aufgezeichnet. Bereits im Winter konnte beobachtet werden, dass sich schwarz gehaltene Flächen eher erwärmen (Schneeschmelze Abb. 2). Um bis zu 2 C niedriger lag die Temperatur der grün gehaltenen Mulchfläche (Abb. 2). 2 Peter Uehre Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Bildungszentrum Gartenbau und Landwirtschaft

3 Abb. 2: Minimaltemperaturen im Monat Mai auf grün und schwarz gehaltener WB-Fläche in 20 cm Höhe 3 Peter Uehre Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Bildungszentrum Gartenbau und Landwirtschaft

4 Abb. 3: raus??? Abb. 3: raus??? 4 Peter Uehre Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Bildungszentrum Gartenbau und Landwirtschaft

5 Kultur- und Versuchshinweise Bei der Kultur von Nordmannstannen auf Spätfrostgefährdeten Lagen ist ein schwarzhalten des Bodens unbedingt zu empfehlen, ostseitige Windschutzanlagen können die Gefahr von Windfrostschäden verringern. 5 Peter Uehre Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Bildungszentrum Gartenbau und Landwirtschaft