Herr Kennedy: Und sie kam zu uns einmal in der Woche ins Rechentraining und zwar mit großem Erfolg.
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- Richard Lehmann
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Dyskalkulie, Rechenschwäche Spannendes Interview zwischen Herrn Kennedy und Frau Wild Herr Kennedy: Guten Morgen Frau Wild. Frau Wild: Guten Morgen Herr Kennedy. Herr Kennedy: Sie sind die Mutter von Sophia Wild. Sie ist in der 3. Klasse und 8 Jahre alt. Ihre Tochter war bei uns in der Kennedy Schule von Oktober 2009 bis Dezember Frau Wild: Ganz genau Herr Kennedy: Und sie kam zu uns einmal in der Woche ins Rechentraining und zwar mit großem Erfolg. Frau Wild: Das ist richtig. Ihr Matheverständnis ist mittlerweile sehr gut geworden. Und für uns war es ein toller Erfolg. Herr Kennedy: Frau Wild, durch dieses Interview möchten wir anderen Familien von Sophias Erfolgsweg berichten. Deshalb wollen wir ganz vorne beginnen. Wann haben Sie bemerkt, dass Sophia Schwierigkeiten im Fach Mathematik hat. Frau Wild: Also angefangen hat das schon sehr früh. Das war so Mitte der 1. Klasse. Herr Kennedy: Und wo zeigten sich diese Schwierigkeiten? Zum Beispiel bei den Hausaufgaben oder im Unterricht selbst? Frau Wild: Eigentlich überall. Mir selbst ist es erst aufgefallen bei den Hausaufgaben, da habe ich mir eigentlich noch gar nicht so viel dabei gedacht. Ohne Hilfe hat sie es eigentlich nie geschafft. Klassenarbeiten waren eigentlich immer ziemlich schlecht. Im Unterricht hat sie aus Verzweiflung schon abgeschrieben, also von ihrer Nebensitzerin, weil sie da einfach nicht vorangekommen ist.
2 Herr Kennedy: Haben Sie mit der Lehrerin von Sophia über ihre Schwierigkeiten gesprochen? Frau Wild: Ja habe ich, sie hat mir sogar angerufen und hat mir gesagt, dass Sophia Schwierigkeiten hat in Mathe. Herr Kennedy: Und welche Tipps bekamen Sie von der Lehrerin? Frau Wild: Von der Lehrerin haben wir den Tipp bekommen, dass wir halt üben sollen, jeden Tag und wir sollen Legematerial verwenden. Dass sie auch sieht, was sie macht. Herr Kennedy: Das waren eigentlich gute Tipps mit den Legematerialien zu arbeiten. Frau Wild: Ja, doch. Herr Kennedy: Und haben Sie sich daran gehalten, an diese Empfehlung? Frau Wild: Ja haben wir. Also wir haben sehr viel geübt. Wir haben lange geübt. Herr Kennedy: Hatte Sophia Erfolg damit? Frau Wild: Sehr geringen Erfolg. Also verstanden hat sie es nicht. Herr Kennedy: Also, Sie haben sich wahrscheinlich an die herkömmliche Art zu Üben gehalten. Frau Wild: Ja natürlich. Ich habe versucht, ihr das zu erklären. Herr Kennedy: Ja, Erklärungen, Erklärungen. Welche Auswirkungen hatte das Ganze auf Sophia? Auf ihr Selbstwertgefühl? Hatte sie manchmal auch körperliche Beschwerden? Frau Wild: Ja, sie hatte körperliche Beschwerden. Es ging schon los am Morgen, da war es ihr oft schlecht. Es ging sogar soweit, dass sie spucken musste morgens und vor Klassenarbeiten hatte sie sogar teilweise Fieber bekommen. Sie war sehr nervös, ist ungern in die Schule gegangen. Das war schon heftig.
3 Herr Kennedy: Das ist sicherlich sehr unangenehm für die ganze Familie gewesen. Frau Wild: Ja, das war sehr unangenehm. Herr Kennedy: Hat sie auch in dieser Zeit unter Schlafproblemen gelitten? Frau Wild: Ja, sie hat immer sehr unruhig geschlafen, sogar nachtgewandelt. Doch es hat sich sehr stark auf sie ausgewirkt. Herr Kennedy: Wie kamen Sie als Mutter mit dieser Situation zurecht? Wie kamen Sie und Ihr Mann damit zurecht? Frau Wild: Wir waren sehr verzweifelt, ich wollte ihr ja helfen, und ich wusste einfach nicht wie. Aber alles andere, was wir bisher gemacht haben, hat ja nichts geholfen. Und es war eigentlich immer das Hauptthema in der Familie. Herr Kennedy: Das ist es. Frau Wild: Genau. Herr Kennedy: Frau Wild, dann machten Sie sich auf die Suche nach Hilfe außerhalb der Schule. Wie kamen Sie zu uns? Frau Wild: Durch das Internet. Ich habe jetzt erst einmal im Internet geschaut. Was es für Angebote gibt und Möglichkeiten. Und dann habe ich Ihre Seite gefunden und auch so Familienberichte gelesen, Elternberichte, wo ich gesehen habe, die haben die gleichen Probleme wie wir. Und so sind wir zu Ihnen gekommen. Herr Kennedy: Sehr schön. Also zu uns, heißt in die Kennedy-Schule in Tuttlingen. Sie wohnen in Tuttlingen. Frau Wild, was dachten Sie, als ich Ihnen im Anmeldegespräch unsere spielerische, heilpädagogische Methode erklärt habe? Frau Wild: Ja, also anfangs war ich schon etwas kritisch. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass man durch diese spielerische Methode das Matheverständnis verbessern kann, aber ich kam ja voller Hoffnung zu Ihnen. Herr Kennedy: Das ist ja nett. Hoffnung ist ja ganz gut, aber Gewissheit ist besser.
4 Frau Wild: Ja, natürlich. Herr Kennedy: Das ist unser Hauptproblem. Wir wissen aus der Erfahrung, dass die Methoden funktionieren. Aber das wissen natürlich die Eltern nicht. Sophia kam einmal in der Woche ins Rechentraining. Wir haben Ihnen im Anmeldegespräch erklärt, wie wichtig es ist, dass Sophia zusätzlich an den anderen Tagen unsere Rechenspiele zuhause spielt. Also, diese spielerische Begleitung zuhause. Frau Wild: Genau. Herr Kennedy: Jetzt ganz ehrlich. Wie oft haben Sie mit Sophia diese Rechenspiele zuhause gespielt? Frau Wild: Also ganz ehrlich. Wir haben jeden Tag gespielt. Herr Kennedy: Bravo. Frau Wild: Doch wir waren richtig gut, wir haben jeden Tag 20 Minuten diese Spiele gespielt. Herr Kennedy: Und war das eine große Belastung für Sie? Frau Wild: Nein, das hat Spaß gemacht. Sophia hat es gerne gemacht, sogar ihr kleiner Bruder hat immer mitgespielt. Es war eigentlich 25 Minuten Spielpause. Also mehr Spiel, als dass es anstrengend war. weniger gemacht oder gleich wie früher? Herr Kennedy: Sehr gut. Jetzt eine Zwischenfrage. Haben Sie mit dieser herkömmlichen Art zu üben, in Mathematik alles zu erklären und wieder zu erklären gelassen oder Frau Wild: Ich habe es anfangs weggelassen. Das hat ja nichts gebracht, außer dass wir Streit hatten. Es hat sich auch immer hochgeschaukelt. Herr Kennedy: Stattdessen haben Sie gespielt und gelacht. Frau Wild: Ja, wir haben gespielt, wir hatten Spaß, es war schön.
5 Herr Kennedy: Wann haben Sie bemerkt, dass sich Sophias Rechenfähigkeit verbessert? Frau Wild: So 3 Monate später haben wir es bemerkt. Es ging los mit dem Zusammenzählen und auch diese Zehnerüberschreitungen hat sie angefangen, zu verstehen. Sie hat angefangen, ihre Finger wegzulassen. Herr Kennedy: Das ist ein sicheres Zeichen, dass sie mit den abstrakten Zahlen besser umgehen kann. Frau Wild: Ja genau. Herr Kennedy: Und wie hat sich Sophia entwickelt, seit sie zu uns in die Kennedy-Schule kam? Sie ist nicht mehr da, seit 2 Wochen. Emotional, was bemerken Sie da? Frau Wild: Also, die morgendliche Übelkeit ist auf jeden Fall weg. Wenn es jetzt heißt, Mathearbeit, dann ist das überhaupt kein Problem mehr für sie. Ihre letzte Note in der Mathearbeit war eine 1-2. Das hat sie super toll gemacht. Herr Kennedy: Ja war das eine Ausnahme? Welche Noten hat sie geschrieben, seit sie in der Kennedy-Schule war? Frau Wild: Zwischen 1,5 und 2. Herr Kennedy: Und hat sie Noten bekommen, bevor sie in die Kennedy-Schule gekommen ist? Frau Wild: Nein, da hat sie Bewertungen bekommen, da hat sie noch keine Noten bekommen. Herr Kennedy: Wie waren diese Bewertungen? Frau Wild: Ja, es hieß halt: In Mathe ist sie sehr langsam und kann ohne Hilfe nicht selbständig arbeiten. Herr Kennedy: Also sie konnte nicht alleine arbeiten. Wenn man das benotet hätte, was vermuten Sie, hätte sie für eine Note bekommen? Frau Wild: Ja so zwischen 4 und 5 würde ich es bewerten. Herr Kennedy: Damit die anderen Eltern ein Bild davon bekommen die Zahlen sprechen für sich. Und wie ist die Situation heute in der Familie?
6 Frau Wild: Ja, Mathe ist eigentlich gar kein Thema mehr. Es gehört jetzt dazu, wie die anderen Fächer auch. Es ist kein großes Thema mehr. Herr Kennedy: Wunderbar und wie ist es mit dem Schlafen? Schläft Sophia jetzt gut? Frau Wild: Ja sie schläft, es hat sich eigentlich alles komplett verbessert. Sie ist ruhig geworden, geht gerne zur Schule. Toll Toll Toll Herr Kennedy: So wie es eigentlich sein sollte, dass die Familie in Ruhe ihr Leben führen kann. Frau Wild, Sophias Erfolg freut uns natürlich sehr und wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg mit der Schule. Ich habe gerade den Notenspiegel vor mir liegen. Seit Dezember Ich lese die Noten vor. Note 1,5 im Dezember Note 1,5 im Februar im April die Note 1,5 im Juni die Note 2,0 im Oktober die Note 2,0 und zuletzt im Januar wieder 1,5. Wunderbar. Also Frau Wild, nur weiter so. Und vielen Dank für das Interview.
Joe Kennedy Ja, es ist verständlich. Und als Sie gehört haben, um die Rechenschwäche zu überwinden, muss ein Kind immer wieder die Mengen abzählen?
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