Das Erkenntnisinteresse im Mittelpunkt! Was erwartet Sie? Wie begann alles? Das Erkenntnisinteresse. Wie begann alles? Die Daten
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- Lena Becker
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1 Das Erkenntnisinteresse im Mittelpunkt! Versorgungsforschung in und ums Krankenhaus in Kooperation mit der BARMER GEK Was erwartet Sie? Ein Streifzug durch 20 Jahre Versorgungsforschung mit Abrechnungsdaten der GKV Prof. Dr. med. Eva Maria Bitzer Thomas Grobe, Hans Dörning, Friedrich-Wilhelm Schwartz Kongress Versorgungsforschung, Köln Wie begann alles? Das Erkenntnisinteresse Kostensteigerungen in der Krankenhausversorgung Verdacht der Überversorgung Wunsch nach mehr Transparenz Wie begann alles? Die Daten Ab ca.1990er Jahre: stark verbesserte Möglichkeiten der elektronischen Datenverarbeitung Umstellung auf EDV wird von den Krankenkassen unterschiedlich stark forciert 1989 Gesundheitsreformgesetz: der Qualitätsbegriff wird eingeführt Was stand zur Verfügung? Bis 1993 Abrechnung von Krankenhausfällen Versichertenpseudonym Von_Datum Bis_Datum Diagnose(n) (häufig nur eine, ICD-9) Arbeitsunfähigkeit Stammdaten und Berufswechsler Was gab es noch nicht? Dezidierte Hauptentlassungsdiagnose Prozedurenverschlüsselung DRG-Verschlüsselung Aufnahme- und Entlassungsgründe Schrittweise Einführung/ Weiterentwicklung ab 1993 Anpassung des 301 SGB V im GSG Vollständige Umsetzung erst ab
2 Vorteile der Abrechnungsdaten Bei geeigneter Aufbereitung sind populationsbezogene Auswertungen möglich. Geeignete Aufbereitung : Verknüpfung von Abrechnungsdaten mit Versichertenstammdaten und ggf. weiteren Beständen zur Berechnung von Versichertenzeiten Festlegung der Studienpopulation, Ermittlung von Beobachtungszeiten und Follow up Voraussetzung Ein-eindeutiges Pseudonym für jeden Versicherten in allen Datenbeständen Diese Voraussetzungen wurden von der ehemaligen Gmünder Ersatzkasse grundsätzlich bereits 1990 erfüllt. Erste Auswertungen durch ISEG und Medizinische Hochschule Hannover Longitudinal analysis of utilization of inpatient treatment based on insurance data of mandatory health insurance Dörning, Bitzer, Hofmann, Schwartz Gesundheitswesen 1995 We used claims data to study a cohort of sickness fund beneficiaries who were insured during the complete year 1992 (n = 81,309). Six utilisation parameters, using the number of cases and in hospital days overall as well as diseases specific indicators (i.e. readmission rates, in-hospital days per person with [at least] one hospital stay) were calculated. Wie kann die Informationsbasis verbreitert werden? Verknüpfung von Abrechnungsdaten und Versichertenbefragung Erstmalig erprobt: elektive Operationen Korrektur der Nasenscheidewand Meniskusoperation Operation der Krampfadern Wer profitiert von einer Meniskusoperation? Die relativen Verbesserungen betragen im Durchschnitt 67,8% Aktuell 2011: Die relativen Verbesserungen sinken, wenn... Die relativen Verbesserungen steigen, wenn... Chronisch "Weder/noch" Unfall Anamnese -9,8 % 8,1 % 1,7 % Ja Nein Komplikationen -6,4 % 6,4 % Niedrig Hoch Präop. Gesamtbeeintr. (Anamnese = Unfall) -8,5 % 8,5 % -15 % -10 % -5 % 0 % 5 % 10 % 15 % Bitzer et al Sports Excercise & Injury 2
3 Zeitreihenanalysen zur stationären Versorgung Seit 1998: GEK Gesundheitsreport (Grobe et al. ) Seit 2005: Bestandteil des GEK-Report Krankenhaus Datenbasis für Zeitreihen Analysen zu zeitlichen Entwicklungen Routinedaten der ehemaligen GEK 1990 bis 2010 Seit 2010: BARMER GEK Report Krankenhaus Aktuell 2011: Gesamtbehandlungszeit seit 2006 stabil, Fallzahlen steigen weiter Seit 1990 Behandlungstage - 27% Fallzahlen + 17% Behandlungsanlässe (Diagnosen) verändern sich Psychische Störungen + 57% Herz-Kreislauferkrankungen -43% Die Reports zur stationären Versorgung Routineteil + Schwerpunktthema 2005: Hüft- und Knie-TEP 2006: Leistenbruch und Cholezystektomie 2007: Koronare Revaskularisation 2008: Kinder im Krankenhaus 2009: Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen 2010: Hüft- und Knie-Tep 2011: Psychische Störungen 3
4 2007: Koronare Revaskularisation Re-Interventionen im 1. Jahr 30% 25% - 4,4 Pkt. oder -20% 2008: Kinder im Krankenhaus: Über- Unter-Fehlversorgung? Kinder 1-14 Jahre, Magen-Darm-Infektionen % 15% 10% 5% Perkutane koronare Interventionen CABG PTCA BMS DES KH-Fälle je VJ Hinweise auf deutliche Über- und Fehlversorgung Verletzungen Magen-Darm- Infektionen 90 0% beobachtet adjustiert* * Adjustiert für Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen, Anzahl behandelter Gefäße, Hauptdiagnose 2010: Haltbarkeit von künstlichen Gelenken Anteil mit Revisionsfreiheit 100% 99% 98% 97% 96% 95% 94% 93% 92% 91% 90% Hüftgelenk Kniegelenk Tage ab Entlassung nach Erstimplantation 2011: Psychische Störungen Bei Depressionen: Anstieg der Betroffenen seit 2000 um 117% 1,1 Alle psychischen Störungen (Kapitel F) Depressionen ( F32, F33, F34) 2,3 Belastungsstörungen (Kapitel F34) Kürzere Verweilzeit bremst Anstieg der Krankenhaustage 44,8 Alle psychischen Störungen (Kapitel F) -31% 31,0 Kürzere Verweildauer Was passiert nach der Entlassung? Erneute Krankenhausaufenthalte bei den ausgewählten Störungen (v.a. Depression) sind häufig. erfolgen zumeist wegen derselben psychischen Störung und in den ersten 1 bis 3 Monaten 4
5 Wiedereinweisung in den ersten zwei Jahren nach der Entlassung Hohes Risiko für Wiedereinweisung in den ersten 90 Tagen Wiedereinweisung bei F33 Wiedereinweisung bei F33 Wiedereinweisung bei F32 Wiedereinweisung bei F34 Ca. 1/3 der Wiedereinweisung erfolgt in den ersten 30 Tagen! Fazit Die Kombination aus Abrechnungsdaten und Versichertenbefragung ermöglicht einen unabhängigen Blick auf die Qualität der Routineversorgung bevölkerungsbezogen und über lange Zeiträume Fazit Bislang stand stets das Erkenntnisinteresse im Mittelpunkt Von einem policy impact ist auszugehen Einbezug der Patientenperspektive in die externe Qualitätsssicherung nach 137e Sektorübergreifende Qualitätssicherung 5
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