Besser informiert über Cholesterin und andere Blutfette
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- Peter Weiß
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1 Patienteninformation Besser informiert über Cholesterin und andere Blutfette Die mit dem Regenbogen
2 Alle Mepha-Ratgeber sind unter erhältlich. Zum Scannen des QR-Codes mit dem Smartphone brauchen Sie eine Applikation, die Sie z.b. im App Store unter «Scan» oder «QR» herunterladen können. Stand der Information: April 2015
3 1 Patienteninformation Inhalt Was ist Cholesterin? 2 Wozu braucht der Körper Cholesterin? 3 Woher kommt das Cholesterin? 4 Der Kreislauf des Cholesterins 5 Erhöhte Blutfette was tun? 6 «Schlechtes» und «gutes» Cholesterin 7 Cholesterin und Arteriosklerose 10 Vorbeugen und Risiken senken 11 Cholesterinspiegel senken 12 Fettqualitäten 13
4 2 Patienteninformation Was ist Cholesterin? Cholesterin gehört zu den Blutfetten und ist eine lebenswichtige Substanz, die praktisch in jeder menschlichen Zelle und im Blut vorhanden ist. Cholesterin wird mit der Nahrung durch die Aufnahme von tierischen Fetten aufgenommen (exogenes Cholesterin), aber auch vom Körper selbst in der Leber hergestellt (endogenes Cholesterin).
5 «Cholesterin und andere Blutfette» 3 Wozu braucht der Körper Cholesterin? n n n n Cholesterin ist Bestandteil der menschlichen Zellen Cholesterin ist Ausgangsstoff für die Bildung verschiedener Hormone (Nebennierenrinden- und Sexualhormone) Ohne Cholesterin kann der Körper kein Vitamin D produzieren, das für den Knochenaufbau benötigt wird Cholesterin ist der Grundbaustoff für Gallensäuren, die für die Fettverdauung benötigt werden Zellmembranen Hormone Oestrogen Testosteron Cholesterin Vitamin D Gallensäure Relaxen und gesunden Je mehr Stress der Mensch ausgesetzt ist, umso höher ist der Cholesterinbedarf, da Cholesterin die Vorstufe der Stress - hormone ist. Die Verminderung des Cholesterinbedarfs kann daher sinnvoll über den Abbau von Stress und die Zu fuhr von Antioxidantien erfolgen. Antioxidantien sind in diversen Lebensmitteln wie Knoblauch, Kohl, Broccoli, Ingwer, Tee, Karotten, Kerbel, Petersilie, Minze, Gurke, Basi li kum u.a. enthalten. Die Wirkung der Antioxidantien beruht auf ihrer Fähigkeit, empfindliche Stoffe oder Gewebe vor einer aggressiven Reaktion mit dem Luftsauerstoff zu schützen.
6 4 Patienteninformation Woher kommt das Cholesterin? Das im Körper nachweisbare Cholesterin setzt sich aus zwei Anteilen zusammen: a) Im Körper gebildetes Cholesterin In der Leber und im Dünndarm werden pro Tag etwa 1200 mg Cholesterin gebildet. Etwa 80% des Serumcholesterins werden in der Leber direkt aus den Fetten (gesättigten Fettsäuren) der Nahrung hergestellt. Die restlichen 20% stammen aus der Zufuhr cholesterinreicher Lebensmittel. b) Mit der Nahrung aufgenommenes Cholesterin Eine Quelle hierfür sind ausschliesslich tierische Lebens - mittel. Pflanzliche Lebensmittel sind im Gegensatz dazu generell cholesterinfrei. Nur die Hälfte des mit der Nahrung aufgenommenen Cholesterins wird vom Darm auch aufgenommen. Diese Aufnahme führt zur Verminderung der körpereigenen Produktion von Cholesterin (Rückkopplungs- Mechanismus). Das Cholesterin aus der Nahrung erhöht das LDL-Cholesterin nur geringfügig. Die gesättigten Fettsäuren in der Nahrung beeinflussen den Blutcholesterinspiegel mehr. Wir produzieren selbst genug Cholesterin Der menschliche Körper ist nicht auf die Cholesterinzufuhr aus der Nahrung angewiesen, da durch die körpereigene Cho lesterinproduktion der Bedarf vollständig gedeckt werden kann. Die Körperzellen nehmen nur soviel Cholesterin auf, wie sie benötigen. Überschüssiges Cholesterin verbleibt im Blut und haftet an Arterienwänden, besonders wenn diese durch andere Faktoren bereits vorgeschädigt sind. In diesem Fall drohen ernsthafte gesundheitliche Schäden (Arteriosklerose und ihre Folgen).
7 «Cholesterin und andere Blutfette» 5 Der Kreislauf des Cholesterins Dem vom Körper selbst gebildeten Cholesterin steht der mit der Nahrung aufgenommene Anteil von ca mg pro Tag gegenüber. Der Körper scheidet mit der Gallenflüssigkeit Cholesterin in den Darm aus. Davon wird aber im unteren Dünndarm - abschnitt der grösste Teil wieder resorbiert. Das Cho les terin läuft somit in einem Kreislauf: Galle Darm Leber Galle. Kreislauf des Cholesterins Leber Cholesterin Galle Magen Gallenblase Pfortader Zwölffingerdarm (Duodenum) 10% des Cholesterins werden vom Darm ausgeschieden Dickdarm Ende des Dünndarms 90% des Cholesterins werden vom Darm wieder aufgenommen
8 6 Patienteninformation Erhöhte Blutfette was tun? Ein erhöhter Cholesterinspiegel im Blut, in der Fachsprache als Hypercholesterinämie bezeichnet, bereitet selbst keine Beschwerden, gilt aber als Risikofaktor für die Gesundheit. Bleibt der Cholesterinspiegel über längere Zeit zu hoch, steigt die Wahrscheinlichkeit der Schädigung von Herz und Blutgefässen. Wirkung auf die Blutgefässe n Ablagerungen an den Gefässwänden verursachen Arterienverkalkung (Arteriosklerose) n Arterienverkalkung führt zur Verstopfung des Blutgefässes (Thrombose) Wirkung auf das Herz n Herzinfarkt n Herzenge (Angina pectoris) Wirkung auf das Gehirn n Schlaganfall Wirkung auf die Beine n Durchblutungsstörungen in den Beingefässen (Schaufensterkrankheit) Wie hoch die Werte des Cholesterins im Blut sein dürfen, hängt vom Gesundheitszustand, den Lebensgewohnheiten und der erblichen Veranlagung ab.
9 «Cholesterin und andere Blutfette» 7 «Schlechtes» und «gutes» Cholesterin Damit die Fette ihre wichtige Aufgabe beim Zellaufbau erfüllen und im Fettgewebe als Energiereserve eingelagert werden können, müssen sie mit dem Blut zu den verschiedenen Organen transportiert werden können. Da Cholesterin wasserunlöslich ist, kann es im Blut nicht ohne weiteres transportiert werden. Es muss erst «transportfertig» gemacht werden. Dies geschieht dadurch, dass dem Cholesterin für den Bluttransport eine Hülle aus wasserfreundlichen Substanzen, sogenannte Lipoproteine zur Verfügung gestellt wird. Zu den wichtigsten Lipoproteinen gehören: a) Lipoproteine niedriger Dichte = LDL b) Lipoproteine hoher Dichte = HDL Das «schlechte» LDL-Cholesterin LDL transportiert den grössten Teil des Cholesterins von ca. 50% im Blut. Seine Aufgabe besteht darin, das Cholesterin von der Leber zu den verschiedenen Organen des Körpers zu transportieren, wo es dann verwertet werden kann. Schwimmt im Blut allerdings zu viel LDL, so nehmen die Zellen dieses nicht mehr auf und das LDL-Cholesterin lagert sich an den Blutgefässen ab. Dort kommt es dann zur «Verkalkung der Arterien» oder Arteriosklerose. Steigt der Anteil des LDL im Blut nur um 10% an, erhöht sich gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarkts um 30%. Das «gute» HDL-Cholesterin HDL-Cholesterin besteht nur etwa zu 20% aus Cholesterin. Es hat die Aufgabe Cholesterin aus dem Blut einzusammeln und zur Leber zu transportieren. Von dort aus erfolgt dann der Abbau und die Ausscheidung von Cholesterin in den Darm. HDL-Cholesterin hemmt die Einlagerung in die Wände der Blutgefässe und kann dadurch der Arteriosklerose entge genwirken.
10 8 Patienteninformation Da HDL-Cholesterin damit einen Schutz gegen Arterios kle - rose bietet gilt generell: Je höher der HDL-Spiegel im Blut, desto besser! Ausdauersport, wie Laufen, Radfahren, Schwimmen etc. erhöht den HDL-Cholesterinspiegel. Rauchen senkt den HDL-Cholesterinspiegel. Triglyceride Die Triglyceride sind ein weiteres Blutfett. Sie spielen bei der Entstehung der Arteriosklerose ebenfalls eine Rolle und sind der Hauptbestandteil der Fette, die wir mit der Nahrung zu uns nehmen. Die Triglyceridspiegel können auch durch eine erhöhte Zufuhr von Kalorien, Alkohol und Zucker erhöht werden. Das körpereigene Fett besteht ebenfalls zum grössten Teil aus Triglyceriden.
11 «Cholesterin und andere Blutfette» 9 Cholesterin und Arteriosklerose Gesunde Körperzellen besitzen auf ihrer Oberfläche besondere Aufnahmestellen, die dem LDL-Cholesterin den Übertritt vom Blut in das Zellinnere ermöglichen. Wenn die Nah rung zuviel Fett enthält, verweigern die nach und nach übersättigten Zellen dem LDL-Cholesterin den Einlass, was zu einer Erhöhung der Cholesterinspiegel im Blut führt. Da die Zellen nur soviel an Cholesterin aufnehmen wie sie benötigen, verbleibt das überschüssige Cholesterin im Blut und lagert sich an den Wänden der Blutgefässe ab. Wenn Cholesterin durch Oxidation beschädigt wird, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Ablagerung an den Gefäss - wänden. Die Gefahr einer Arteriosklerose nimmt zu. Bei der Arteriosklerose kommt es zu einer Verengung der Blutgefässe. Dadurch wird die Sauerstoffversorgung der betroffenen Organe verringert oder im schlimmsten Fall ganz unterbrochen. Folgen der Arteriosklerose können sein: a) Herzinfarkt b) Koronare Herzkrankheit c) Schlaganfall d) Durchblutungsstörungen Es droht Gefahr Wenn sich die Gefässe verengen, wird s gefährlich.
12 10 Patienteninformation Vorbeugen und Risiken senken Weitere Risikofaktoren für die Entstehung einer Arterio - sklerose sind: n Rauchen n Bluthochdruck n Zuckerkrankheit n Übergewicht n Bewegungsmangel Je mehr dieser Risiken zusammentreffen, umso grösser ist die Gefahr, an einem Gefässleiden zu erkranken.
13 «Cholesterin und andere Blutfette» 11 Cholesterinspiegel senken Der Cholesterinspiegel kann folgendermassen beeinflusst werden: a) Gesünder essen n Essen Sie möglichst wenig gesättigte Fettsäuren. Bevorzugen Sie fettarme Zubereitungsarten. n Halten Sie Mass bei Lebensmitteln mit einem hohen Gehalt an Nahrungscholesterin wie Innereien, Eigelb, Meeresfrüchte, Butter und Vollmilchprodukte. n Essen Sie häufig Nahrungsmittel, die reich an Faserstoffen sind: Vollkornprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst sind für eine Cholesterinsenkung von Vorteil. n Verwenden Sie hochwertige Öle mit einfach ungesättigten Fettsäuren wie Rapsöl und Olivenöl. Diese helfen mit, das LDL-Cholesterin zu senken. b) Abnehmen Achten Sie auf Ihr Gewicht und lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder von einer Ernährungsberaterin wertvolle Tipps geben. c) Viel Bewegung Jede sportliche Aktivität erhöht den Blutspiegel an HDL- Cholesterin und hilft zudem Ihr Gewicht zu regulieren bzw. kontrollieren. d) Lipidsenkende Medikamente
14 12 Patienteninformation Fettqualitäten Nicht nur die Menge des Fettes in der Ernährung, sondern auch ihre Art ist ausschlaggebend für gute Blutfettwerte. Fette unterscheiden sich durch die Art ihrer Fettsäuren, sie können gesättigt, einfach oder mehrfach ungesättigt sein. n n n Gesättigte Fettsäuren Gesättigte Fettsäuren können vom Körper selber hergestellt werden und müssten nicht über die Nahrung aufgenommen werden. Sie kommen vor allem in tierischen Produkten, Snacks, Bratfetten und Kokosfett vor und dienen dem Körper als Energiequelle. Die meisten gesättigten Fettsäuren haben einen ungünstigen Einfluss auf die Blutfettwerte. Einfach ungesättigte Fettsäuren Einfach ungesättigte Fettsäuren aus Ölen (z.b. Rapsöl, Olivenöl, Erdnussöl) und Nüssen (z.b. Mandeln, Hasel - nüsse) dienen dem Körper ebenfalls als Energiequelle. Im Gegensatz zu den gesättigten Fettsäuren haben sie einen positiven Effekt auf die Blutfettwerte. Eine erhöhte Zufuhr kann das LDL-Cholesterin senken. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind essentiell, das heisst sie können vom Körper nicht selber hergestellt werden und müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Sie werden in Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren unterteilt. Eine Ernährung reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren beeinflusst die Blutfettwerte positiv. Omega-6-Fettsäuren sind unter anderem in Sonnenblumenöl, Distelöl und Maiskeimöl enthalten. Sie senken das LDL-Cholesterin, bei einer stark erhöhten Zufuhr wird aber auch das HDL-Cholesterin gesenkt. Rapsöl, Leinöl, Sojaöl, fettreiche Fische, dunkelgrünes Blattgemüse und Baumnüsse enthalten Omega-3- Fettsäuren. Diese können die Triglyceride senken. Eine Durchschnittskost liefert oft zu wenig Omega-3- Fettsäuren, da wir zuwenig fetten Fisch verzehren.
15 «Cholesterin und andere Blutfette» 13 Für eine gesunde Ernährung wird empfohlen, die unge - sättigten Fettsäuren zu bevorzugen. Anteil verschiedener Fettsäuren am Gesamtfettsäuregehalt von verschiedenen Nahrungsmitteln. Rapsöl Olivenöl Sonnenblumenöl Erdnussöl Palmöl Kokosfett Baumnüsse Mandeln Butter Schweineschmalz Fischöl (Hering) n gesättigte Fettsäuren n einfach ungesättigte Fettsäuren n mehrfach ungesättigte Fettsäuren n Omega-6 n Omega-3 Quelle: Schweizerische Gesellschaft für Ernährung,
16 Mepha Pharma AG Die mit dem Regenbogen
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