Wie wollen Menschen mit Behinderung wohnen? Zusammenwirken von Sozialraum und Menschen mit Behinderung Empfehlungen aus der Berliner Kundenstudie
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- Hansi Bieber
- vor 7 Jahren
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1 Dr. : Zusammenwirken von Sozialraum und Menschen mit Behinderung Empfehlungen aus der Berliner Kundenstudie, Berlin Fachtagung des Projekts Gut Leben in NRW Leben und Wohnen für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf Wie wollen Menschen mit Behinderung wohnen? Die meisten möchten in einer eigenen Wohnung leben. allein oder: mit Partner oder Partnerin oder: mit Freunden Geschäfte, Verkehrsmittel, Freizeit-Angebote sollen in der Nähe sein. Sie sollen barriere-frei sein. Es soll leicht sein, Freunde zu treffen. Zeichnungen: Reinhild Kassing Mein Vortrag Wohnen in Zukunft: Selbstbestimmt leben mittendrin Was sagt die UN-Konvention zum Wohnen und Leben von Menschen mit Behinderung in der Gemeinde? Wie wollen Menschen mit Behinderung wohnen? Was ist eine gute Unterstützung beim inklusiven Wohnen? Wie kann das Zusammen-Leben in der Gesellschaft gefördert werden? Alle sollen so wohnen können, wie sie es sich wünschen! Dass die normalen Menschen sie ganz normal behandeln und Respekt erweisen! Mit anderen Menschen und Nachbarn freundlich nebeneinander! Ohne Gewalt sollen sie leben! Behinderte Leute auf der Straße sollen nicht geärgert werden! Mit einer schönen Frau! (2) Zeichnungen: Reinhild Kassing Art. 19 Was sagt die UN-Konvention zum? Was ist eine gute Unterstützung beim inklusiven Wohnen? Menschen mit Behinderung können selber entscheiden, wo und mit wem sie wohnen. Sie haben das Recht dort zu leben, wo andere Menschen auch wohnen. Dabei bekommen sie die Unterstützung, die sie brauchen. Sie haben das Recht Angebote in ihrer Stadt oder im Ort zu benutzen. BRK Menschen mit Behinderung bestimmen selbst, wie sie ihren Alltag gestalten möchten. Menschen mit Behinderung sollen gleich-berechtigt am Leben im Stadt-Viertel, im Dorf oder in der Gemeinde teilhaben. Personzentrierung Sozial-Raum- Orientierung Zeichnungen: Reinhild Kassing Zeichnungen: Reinhild Kassing 1
2 Dr. : Was bedeutet Sozial-Raum? Der Sozial-Raum ist ein Raum, in dem Menschen leben. Zum Beispiel: ein Bezirk. Oder eine Gemeinde. Oder ein Stadtteil. Oder ein Dorf. Netz von persönlichen Beziehungen. Zum Beispiel: zu Angehörigen und Freunden. Und zu Bekannten, Nachbarn und anderen Leuten. Die Sozial-Raum-Orientierung ist Eine Methode für Fachleute. ( Fachkonzept) Sie möchten die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am allgemeinen Leben fördern. (2) Leben mit Freunden, Partner/in, Nachbarn, Familie Persönliche Beziehungen Soziale Einbindung in Nachbarschaft und Gemeinde Zeichnungen: Reinhild Kassing Familie / Verwandtschaft Wohnung Freundeskreis Arbeitsstelle Hilfesystem Nachbarschaft Stadtviertel Sonstiges Sozial-Raum-Orientierung Teilhabe-Formel (3) Angebote in der Stadt sind offen für alle Personen mit Behinderung stärken Leben mit Freunden, Partner, Nachbarn, Familie Personen mit Behinderung planen und entscheiden mit Angebote in der Stadt sind offen für alle Bürger-Perspektive Mitarbeiter von Einrichtungen sind Brücken-Bauer in die Gemeinde. Es ist wichtig, dass sie mit anderen zusammen arbeiten. In allen Lebens-Bereichen: Wohnen Arbeit Freizeit Bildung Zeichnungen: Reinhild Kassing (1) Personen mit Behinderung stärken (4) Personen mit Behinderung planen und entscheiden mit Anerkennung als Experten und Expertinnen ihrer Lebenswelt Ausgangspunkt: individuelle Bedürfnisse und Interessen Medium: Persönliche Zukunfts-Planung Unterstützung zur Verwirklichung eigener Ziele Bündnispartner: Unterstützerkreis Stärkung der Eigen-Initiative Empowerment (Sanderson & Goodwin 2010) Zeichnungen: Reinhild Kassing Wohn-Alltag Individuelle Hilfe-Planung Bewohner-Beirat Arbeits-Gruppen der Behinderten-Hilfe Selbst-Vertretungs-Gruppen Arbeits-Gruppen in der Gemeinde Befähigung zur Mitwirkung Erwachsenen-Bildung Formen der Mitwirkung Zukunftswerkstatt, Welt-Café u.a. Zeichnungen: Reinhild Kassing 2
3 Dr. : Projekt Mitmischen Teilhabe im Stadtteil Quelle: BVLH Leben in der Gemeinde heute (2011) (Leben mit Behinderung Hamburg) Was sollen Einrichtungen und Dienste tun? Hilfreiche Bedingungen für ein gutes Zusammen-Leben Leitbild Inklusion Mitwirkung der Menschen mit Behinderung ( Partizipation) Inklusives Wohnen für Menschen mit hohem Unterstützungs-Bedarf Treff-Punkte für Begegnung und Kommunikation Einbeziehung von ehrenamtlichen Unterstützern Projekt WISTA, Berlin Ausgangs-Punkt: das Umfeld mitdenken (Konzeption) Bauliche Gegebenheiten Gestaltung der Siedlung Zusammen-Setzung der Mieterschaft Räumliche Bedingungen Ausbildung der Mitarbeitenden Soziales Klima Siedlungs-Management Gemeinsame Interessen Mieter-Initiative Engagement für das Zusammen-Leben Wohnen mittendrin für alle Außenwohngruppen Hausgemeinschaften (Menschen mit und ohne Behinderung) Stationäre Wohngruppen Wohngemeinschaften mit ambulanter Unterstützung ( Leistungs-Mix ) Einzelwohnung mit Assistenz Wohngemeinschaften mit Persönlichem Budget (vereinzelt Hilfe-Mix ) Leben in einer eigenen Wohnung mit Persönlichem Budget (oft nahe der Familie) Zukunft: Wohnbezogene Assistenz (statt Wohnformen mit Assistenz ; vgl. Aselmeier 2014) Zeichnungen: Reinhild Kassing Menschen mit schweren Behinderungen als Nachbarn Lern-Prozesse auf beiden Seiten durch Teilhabe an der gemeinsamen Normalität Selbst-verständliche Auseinander-Setzung mit den Bedürfnissen und Lebens-Wirklichkeiten anderer Größere Häufigkeit von Grenz-Verletzungen Unterstützung durch soziale Netz-Werke Ohne Netzwerke gerät eine kleine Einrichtung in die Gefahr der Isolation! 3
4 Dr. : Was sollen Einrichtungen und Dienste tun? Hindernisse auf dem Weg zu einem inklusiven Gemeinwesen Sozial-Raum- Erkundung Zusammen-Arbeit mit Einrichtungen, die für alle Bürger offen sind Beteiligung an Aktivitäten für das Gemein-Wohl Beteiligung an Planungen in der Gemeinde Fortbildung der Mitarbeiter: Arbeit im Sozial-Raum Aushöhlung des Zusammenhalts in der Gesellschaft Angespannte Lage der öffentlichen Kassen Bestehendes System der Behindertenhilfe Leistungsrechtliche Vorgaben Barrieren in den Köpfen Zeichnungen: Reinhild Kassing Begegnungen ermöglichen Sichtweisen verändern Gemeinsame Projekte mit Einrichtungen Beteiligung an Festen oder anderen Veranstaltungen in der Gemeinde Künstlerische Angebote für die Gemeinde Arbeitsnahe Tätigkeiten, die für andere nützlich sind Ehren-amtliche Tätigkeiten, die anderen helfen Was sollen Politik und Verwaltung tun? Veränderung der Eingliederungs-Hilfe personzentrierte Leistungen Bundes-Teilhabe-Gesetz Bewusstseins-Bildung in der Bevölkerung Selbstbestimmtes Wohnen außerhalb von Heim-Strukturen auch bei hohem Unterstützungs-Bedarf Beratung und Begleitung im Prozess der Ermittlung und Fest-Stellung des Unterstützungs-Bedarfs Finanzierung der gemeinwesenorientierten Arbeit in der Behinderten-Hilfe Verlässliche Rahmen-Bedingungen zur Entwicklung eines inklusiven Sozial-Raums Zeichnungen: Reinhild Kassing Quartiere so gestalten, dass alle gut dort leben können Sozialraumorientierung ein Weg zur Stärkung der Teilhabechancen für Zusammen-Arbeit Menschen mit Behinderung Quartiers-Entwicklung Eine neue Kultur des Zusammen-Lebens! eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft Zeichnung aus: Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e. V
5 Dr. : Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Literaturhinweis : Kundenstudie - Bedarf an Dienstleistungen zur Unterstützung des Wohnens von Menschen mit Behinderung. Berlin: Rhombos-Verlag 2010 ISBN Zusammenfassung der Ergebnisse in Leichter Sprache Kontakt: monikaseifert@gmx.de 5
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