Stadt Ballenstedt mit Förderung aus dem Programm zur Maßnahmen zur Vermeidung von Vernässung und Erosion im Land Sachsen-Anhalt
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- Berthold Walter
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1 Stadt Ballenstedt mit Förderung aus dem Programm zur Maßnahmen zur Vermeidung von Vernässung und Erosion im Land Sachsen-Anhalt Gewässerausbau im Interesse des Hochwasserschutzes und der Wasserrahmenrichtlinie in urbanen Gebieten am Beispiel der Getel in Ballenstedt/Harz Folie Nr.:1
2 Veranlassung Regelmäßige Überflutungen des Stadtgebietes Ballenstedt mit erheblichen Schadenssummen infolge von oberflächig abfließendem Niederschlagswasser aus dem Harzrandbereich Regelmäßige Überlastung der Niederschlagswasserkanalisation im Stadtgebiet Überlastung vorhandener alter Grabenverrohrungen mit erheblichen Überflutungen als Folge Regelmäßige Überflutung der Getel als Vorflut der Stadt Ballenstedt Steter Anstieg des Grundwassers im Stadtgebiet Ballenstedt Zerfall alter Entwässerungssysteme, die teilweise durch private Grundstücke verlaufen und in den letzten Jahren überbaut wurden. Hierdurch war eine Unterhaltung dieser Systeme nicht mehr möglich Folie Nr.:2
3 Topographie der Stadt Ballenstedt Folie Nr.:3
4 durch Überlastung eingebrochene Bachverrohrung 1950 Folie Nr.:4
5 Getel mit normalem Hochwasser Folie Nr.:5
6 Getel wie vorheriges Bild, jedoch 1994 Folie Nr.:6
7 durch Überlastung zerborstene Bachverrohrung, 1999 Folie Nr.:7
8 Offene Getel am Ortsausgang wurde zum See, 2005 Folie Nr.:8
9 Aufgeplatze Bachverrohrung, 2010 Folie Nr.:9
10 Fakten - Überschwemmungen treten nur infolge kurzer Starkregenereignisse auf - Langanhaltende, kräftige Niederschläge verursachen keine Probleme - Recherche im Stadtarchiv und bei älteren Ballenstedter Bürgern, sowie der Vergleich mit Niederschlagsdaten zu dieser Zeit ergaben, dass vor 1950 die Gräben in Ballenstedt offene, kleine Gewässer waren und die Starkniederschläge in der Regel schadlos abgeführt wurden Folie Nr.:10
11 Folie Nr.:11
12 Ursachen - Topographische Lage der Stadt Ballenstedt am Harzrand, geringer Retentionsraum, schneller Abfluss von Niederschlagswasser - Niederschlagswasserkanalsystem in Ballenstedt - Hohe Neu- Versiegelung in den letzten 50 Jahren, insbesondere der steilen Hanglage - Verrohrung der Bachläufe - Überbauung alter historischer Bachläufe - Zustand der Bachverrohrungen, teilweise ist eine Unterhaltung oder Sanierung gar nicht möglich, da diese unter Gebäuden bzw. auf Privatgrundstücken verlaufen - Zunehmende Starkregenfrequenz in den letzten 20 Jahren Folie Nr.:12
13 Durchgeführte Analysen 1. Niederschlagswassernetz Erfassung des gesamten Kanalnetzes der Stadt Ballenstedt Hydrodynamische Bemessung des Kanalnetzes Problemstellung: Niederschlagswasserableitung erfolgt oft auch über bzw. mündet in verrohrte Gräben, deren Abflussspende (Füllungsgrad vor Beginn der Ortschaft) bei Starkregen unbekannt ist. Ergebnis: In großen Teilbereichen ist das Niederschlagskanalnetz unter ausschließlicher Betrachtung der Ortslage, auch für Regenspenden bis zu Eintrittswahrscheinlichkeiten in 20 Jahren, ausreichend => Überlastung erfolgt durch eine große Abflussmenge aus dem Einzugsgebiet der zum Großteil verrohrten Gräben Folie Nr.:13
14 Durchgeführte Analysen 2. Berechnung des Grabensystems Erfassung des gesamten Grabensystems der Stadt Ballenstedt, auch unter Einbeziehung von Archivdaten und Überlieferungen älterer Bürger der Stadt Ballenstedt Ermittlung der Einzugsgebiete und eines einfachen Niederschlags- /Abflussmodells mit im Vergleich gemessenen Regenereignissen Abschätzung der Extremwerte und Vergleich mit den Werten des LHW Aufbau eines dynamischen Abflussmodells der Gräben Folie Nr.:14
15 Getel Ae = 4 km² MQ = 0,025 m³/s HQ100 = 1,40 m³/s Riederscher Graben Ae = 6,8 km² MQ = 0,025 m³/s HQ100 = 1,35 m³/s Hirschteichgraben Ae = 4 km² MQ = 0,013 m³/s HQ100 = 1,00 m³/s Folie Nr.:15
16 Durchgeführte Analysen 3. Überlagerung der dynamischen Abflussmodelle der Niederschlagswasserableitung im Stadtgebiet mit dem Zufluss aus dem Abflussmodell der Gräben Ergebnis: Bereits bei 5-jährigen Niederschlagswasserereignissen ist das Niederschlagswassersystem, unter Berücksichtung der Abflüsse der Bäche, überlastet Die Abflüsse der Niederschlagswasserkanäle, sowie die Abflüsse der Bäche, fließen Zeitgleich in den Knotenpunkten zusammen Folie Nr.:16
17 Folie Nr.:17
18 Lösungsansatz Beseitigung der einzelnen unterdimensionierten Niederschlagswasserkanäle Herstellen von Rückhalteraum Verringerung der Fließgeschwindigkeit der Bachläufe, damit im Ort anfallendes Niederschlagswasser und Abfluss der Bachläufe zeitversetzt aufeinander treffen Außerbetriebnahme von Bachläufen unter privaten Grundstücken und Herstellung einer neuen Vorflut im öffentlichen Bereich Frühzeitiger Abschlag von Bachabfluss oberhalb des Stadtgebietes Folie Nr.:18
19 Umsetzung Beseitigung der einzelnen unterdimensionierten Niederschlagswasserkanäle durch Herstellung eines unterirdischen Rückhaltebeckens Frühzeitiger Abschlag von Bachabfluss oberhalb des Stadtgebietes Durch Herstellen einer Bypassleitung in den Linien des ehemaligen Getelverlaufes am Ortseingang Herstellen von Rückhaltevolumen und zeitverzögerten Abflüssen Öffnung von Gräben im Stadtgebiet mit geringem Gefälle und rauen Sohlen Folie Nr.:19
20 Folie Nr.:20
21 Probleme im Vorfeld der Planungen Alle Berechnungen ergaben, dass die einzig effektive Lösung der Überflutungsproblematik die Wieder- eröffnung der Gräben in Ballenstedt ist Bevölkerung und öffentliche Gremien waren erst sehr skeptisch Reichen die Platzverhältnisse aus? Hohe Baukosten Mücken und Ungeziefer Lautstärke des Wassers Hier galt es umzusetzende Lösungen zu finden, diese ins Stadtbild einzupassen und viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Folie Nr.:21
22 Folie Nr.:22
23 Folie Nr.:23
24 Folie Nr.:24
25 Folie Nr.:25
26 Folie Nr.:26
27 Folie Nr.:27
28 Folie Nr.:28
29 Folie Nr.:29
30 Folie Nr.:30
31 Folie Nr.:31
32 Folie Nr.:32
33 Folie Nr.:33
34 Folie Nr.:34
35 Folie Nr.:35
36 Folie Nr.:36
37 Folie Nr.:37
38 Folie Nr.:38
39 Bisher umgesetzte Maßnahmen Grabenöffnung auf 400 m in der Poststraße Grabenöffnung auf 500 m am Anger und in der Schillerstraße Rückhaltebecken Schillerstraße derzeit im Bau Grabenöffnung in der Marienstraße mit 350 m Länge Bisheriges Ergebnis: Die Starkregenereignisse in den letzten Jahren wurden in den bereits fertiggestellten Bereichen schadlos abgeführt. Unterhalb dieser Baumaßnahmen hat sich die Hochwassersituation in der Stadt stark entspannt Die Getel am Ortsausgang führt deutlich niedrigere Wasserstände und weist deutlich geringere Sedimenteinträge auf Bevölkerung ist durchaus stolz auf ihre neuen Wasserläufe Das Stadtbild wurde durch diese Baumaßnahmen deutlich aufgebessert Folie Nr.:39
40 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Nun ist Zeit für Ihre Fragen Folie Nr.:40
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