Selbst- und Sozialkompetenz
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- Gerd Knopp
- vor 7 Jahren
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1 Studienseminar Koblenz Selbst- und Sozialkompetenz Schüler sollen kooperieren wie gelingt mir das? Wie zeigt sich das? bei Gruppenarbeit gibt es selten Konflikte Schüler leihen sich gegenseitig Tempo, Patronen u.ä.m., unbesehen der Person Schüler übernehmen Verantwortung füreinander der Umgangston ist angemessen: freundlich, wertschätzend, verbindlich die Schüler sind höflich und rücksichtsvoll die Schüler erkennen gute Leistungen von Mitschülern an und äußern sich wertschätzend 1
2 Allgemeine Voraussetzungen Kontakt haben für einander offen sein sich zeigen für einander Verantwortung übernehmen sich gegenseitig wertschätzen und angemessen beachten Voraussetzungen für sozial kompetentes Verhalten Die Schüler kennen ihre Stärken und Schwächen beherrschen die Regeln gelingender Kommunikation beachten die Regeln eines gelungenen Feedback nehmen ihre Mitschüler wahr und können deren Leistungen neidlos anerkennen sind bereit Verantwortung zu übernehmen, für sich und das Ganze 2
3 Maßnahmen Strukturen schaffen, die den Kontakt untereinander fördern: Sitzplatzordnung, Zusammensetzung der Gruppen, Partnerkonzept Vorbild geben: Schülerbeiträge nicht kommentieren, wechselnde Perspektiven einnehmen Anleiten in passender Weise zu kommunizieren und sich wahrzunehmen Verhalten ist immer selbstorganisiert Der Lehrer sucht günstige Bedingungen zu schaffen, so dass das Verhalten sich im erwünschten Sinne verändert, immer aber ist dieses selbstorganisiert, in Anpassung an diese Bedingungen. Dabei wird auf Ressourcen geachtet, weniger auf Schwächen (Largo, Universität Zürich, 1999): Es bringt für die Entfaltung der Persönlichkeit des Kindes mehr, dessen Stärken zu fördern, als mit dem erzwungenen Ausbügeln von Schwächen Selbstvertrauen zu untergraben. 3
4 Symptom bezogenes Training einzelner Schüler Training einer Klasse in Sozialkompetenz Petermann, F. und Peterman, P. (1991), s. Dauerhafte Verhaltensänderungen auch des Problemschülers sind nur bei einem Klassentraining zu beobachten. Auf Umwegen zum Ziel! 1. Schritt: Die Situation beschreiben. 2. Schritt: Hypothesen formulieren 3. Schritt: Die Perspektive wechseln 4. Schritt: Ziele beschreiben 5. Schritt: Handlungsoptionen sammeln 6. Schritt: Optionen auswählen und prüfen 7. Schritt: Handlungsplan entwerfen 8. Schritt: Umsetzung 9. Schritt: Reflexion der gemachten Erfahrungen 4
5 Mut haben sich zeigen in die Angst hineingehen das Problem anschauen beschreiben, was man wahrnimmt seine Stärken und Schwächen benennen Vertrauen entwickeln eine Außenperspektive einnehmen um Hilfe bitten können Offen sein für andere sich für die Mitschüler interessieren Verantwortung übernehmen für das Gänze: Ämter und Aufgaben Verantwortung übernehmen für Einzelne: Bsp. Partnerkonzept für den Krankheitsfall Leistungen anderer anerkennen und offen wertschätzen: Rückmeldung geben Wahrnehmen aller mit ihren Stärken und Schwächen: Übung Licht und Schatten 5
6 Partnerkonzept im Krankheitsfall 1. Das Konzept vorstellen 2. Partnergruppen bilden 3. Anschriften, Telefonnummern, Mailadressen austauschen ( Aufgabenheft) 4. Kenntnisnahme von Eltern bestätigen lassen Ein Schüler/eine Schülerin ist krank Der Partner/die Partnerin erkundigt sich täglich nach dem Befinden informiert zu den Unterrichtsinhalten und den Hausaufgaben sammelt Arbeitsblätter und kopiert Mitschriften besucht den Mitschüler/die Mitschülerin bei länger andauernder Krankheit hält den Klassenlehrer und die Mitschüler auf dem Laufenden erklärt bei Bedarf Versäumtes 6
7 Ritual: Beispiel: Geburtstage feiern Vorschlag für ein Ritual: Laudatio + Kanon. Die Lobrede wird in einer kleinen Unterrichtsreihe vorbereitet. Die Partner werden durch Los bestimmt. 1. Der ausgeloste Partner hält eine vorbereitete Laudatio (= Lobrede) 2. und gratuliert im Namen der Klasse. 3. Der Klassenlehrer stimmt einen Kanon an Viel Glück und viel Segen 4. und gratuliert, ebenfalls im Namen der Klasse Auf Selbstdisziplin achten Die Schülerinnen und Schüler anleiten die Regeln des Miteinanders zu beachten sich aktiv für ein gutes Klassenklima einzusetzen bei Ärger offen das Gespräch zu suchen statt zu stänkern oder sich zurückzuziehen Probleme als nützlich, als Gelegenheit zum Lernen wahrzunehmen 7
8 Regeln Kommunizieren nicht kommentieren statt dessen beschreiben, was man wahrnimmt Wahrnehmungen und Bedürfnisse als Ich- Botschaften formulieren sich für den anderen interessieren sich einfühlen Mitgefühl zeigen durch aktives Zuhören Den Kontakt untereinander fördern Bsp. Sitzplatzordnung Sitzplätze nummerieren Karteikarte je Sitzplatz monatlich alle Sitzplätze neu auslosen die Schüler notieren ihren Namen auf der Karteikarte (ermöglicht Kontrolle) Vorschlag zur Anleitung von Eltern, die für ihr Kind einen anderen Sitzplatz fordern: Machen Sie bitte einen Vorschlag welchem Kind in der Klasse ist es zumutbar, auf diesem Platz zu sitzen? 8
9 Sich einfühlen Gefühle benennen Übungen: Liste zu persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten bei der Vergabe der Ämter thematisieren Gefühlsausdruck mimen und raten lassen Begriffe zur Selbsteinschätzung (Liste) auswählen und sich dazu mit wechselnden Partnern austauschen (Kugellager) Die Wahrnehmung aller fördern Gesprächsregel implementieren, sich wenn möglich auf Vorredner zu beziehen im Kettenaufruf vorzugsweise Mitschüler aufzurufen, die noch nicht das Wort hatten im Klassenrat regelmäßig die Rollen wechseln nach Gruppenarbeit bisweilen einen Beobachtungsbogen einsetzen Interaktionsspiele Feedback geben an Mitschüler Fragebogen Wer kann was? 9
10 Licht und Schatten Ich kann gut, weniger gut kann ich Es ist mir gelungen, in diesen Punkten möchte ich mich noch verbessern Gut gelungen ist dir, optimierbar ist noch Mir gefällt an dir, weniger gefällt mir, dass du Heißer Stuhl Diese Übung heißt so, weil derjenige, der sich von der Klasse Rückmeldungen geben lässt, diese nicht kommentieren darf, auch nicht hinterher; dabei möchte man sich ja nur rechtfertigen. Die Klasse wird zur Verschwiegenheit verpflichtet, d.h. über das Gehörte wird nicht geredet! Jede Rückmeldungen nennt als erstes etwas Positives und dann auch etwas negativ Kritisches 10
11 Weitere Vorschläge gibt es in Hülle und Fülle in der Literatur stehen in einem Ordner bereit neben dem Kopierer im 2. OG. 11
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