Verein der Freunde Togos e.v. Auf dem Homberge Halver freundetogos.de. Konzept Stipendienprogramm

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1 Konzept Stipendienprogramm Das Stipendienprogramm soll im Sommer 2016 als Ergänzung und Weiterführung des Patenschaftsprogramms als neues Projekt des Vereins der Freunde Togos eingeführt werden. Kontext Das seit 2013 bestehende Patenschaftprogramm ermöglicht unter anderem die Grundausbildung, d.h. den Schulbesuch von der Grundschule bis zum Gymnasium togoischer Kinder, indem es sie und ihre Familien unterstützt. Wir sind der Ansicht, dass eine solche Grundausbildung den Kindern noch keine ausreichende Möglichkeit für eine selbstbestimmte Zukunft bietet. Eine weiterführende Ausbildung oder ein Studium ist auch in Togo wichtig, kann durch die erhöhten Kosten aber nicht durch das Patenschaftprogramm getragen werden. Sowohl eine handwerkliche Ausbildung in einem Betrieb, der Besuch einer Art Fachhochschule, als auch das Universitätsstudium verursachen in Togo erhebliche Kosten und werden lediglich gering staatlich gefördert. Um dennoch eine solche Ausbildung zu ermöglichen und so die Nachhaltigkeit des Patenschaftsprogramms zu fördern, führen wir ab 2016 ein neues Programm ein: das Stipendienprogramm. Ziel Ziel ist es, eine weiterführende Ausbildung bzw. ein Studium zu ermöglichen. Wir erhoffen uns davon, dass sich die zukünftigen Arbeitschancen, sowie die Selbstständigkeit und -bestimmtheit der Stipendiaten und Stipendiatinnen weiter erhöhen. Auf diese Art haben sie außerdem die Möglichkeit ihren beruflichen Weg nach ihren Interessen und Talenten auszurichten und müssen sich nicht aus Mangel an Alternativen für die preiswerteste Möglichkeit entscheiden. Ausführung Mit dem Stipendienprogramm unterstützen wir finanziell bedürftige und motivierte togoische Jugendliche.

2 Zunächst sollen diejenigen Kinder unterstützt werden, die Teil des Patenschaftsprogramms sind und die Schule beenden (dieses Jahr voraussichtlich 5 Kinder) unabhängig davon, ob sie das Abitur absolviert oder das Collège abgeschlossen haben. Wir ermutigen jedes Kind dazu die Grundausbildung abzuschließen. Ist dies aber aus einem darzulegenden Grund nicht möglich, kann auch in diesen Fällen das Stipendienprogramm eine andere Weiterbildung unterstützen. Die jährliche Anzahl der zu vergebenen Stipendien ist abhängig von den Ausbildungs- bzw. Studiengebühren der Bewerber_innen und der Anzahl der Sponsoren und Sponsorinnen in Deutschland. Wir versuchen jedoch jedem Bewerber ein Stipendium zu ermöglichen. Dabei sind uns Eigeninitiative und Selbstständigkeit der Bewerber_innen sehr wichtig. Detaillierte Informationen über die angestrebte Weiterbildung, wie z.b. anfallende Kosten, Dauer und Inhalt müssen selbstständig recherchiert und pünktlich, vollständig und ordentlich bei dem Partnerverein vor Ort ASEVEC abgegeben werden. Falls es mehr Bewerber_innen als zu vergebende Stipendien gibt, wird in Absprache mit ASEVEC eine Auswahl getroffen. Besondere Beachtung finden dabei das Engagement der Kinder und die Tatsache, ob sich unter den Bewerber_innen mehrere Kinder einer Familie befinden. Weibliche Bewerberinnen werden bevorzugt. Nutzen- und Kosten der angestrebten Weiterbildung werden abgewogen. Finanzierung Die Stipendien sollen größtenteils durch Paten in Deutschland finanziert und durch einen hierfür angelegten Fond ergänzt werden. Das Konzept der Patenschaften hat sich bereits im Patenschaftprogramm bewährt und scheint uns auch für das Stipendienprogramm geeignet. Auf diese Weise wird auch der Satzungszweck des interkulturellen Austauschs gefördert. Besonders schön wäre es, wenn die Paten und Patinnen aus der angestrebten Branche der Stipendiaten und Stipendiatinnen kämen. Jede Patenschaft soll nach einem Jahr wenn möglich zusammen mit den Stipendiaten und Stipendiatinnen und den Ausbildern und Ausbilderinnen evaluiert und ihre Fortsetzung neu festgelegt werden. Damit dennoch keine direkte Abhängigkeit zwischen Sponsor_in und Stipendiat_in geschaffen wird (beispielsweise falls sich die Kosten erheblich erhöhen oder ein Sponsor kurzfristig abspringt), wird ein ergänzender Fond angelegt.

3 Zwar erwarten wir von den Stipendiaten und Stipendiatinnen, dass sie schon bei der Bewerbung alle anfallenden Kosten anzeigen, sodass die Finanzierung im Vorfeld abschließend geplant werden kann. Trotzdem können unerwartet Kosten, z.b. für Materialien, Nachhilfe oder Praktika, entstehen. Wir erhoffen uns in diesen Fällen genügend Rücklagen in Form des Stipendienfonds zu haben, um diese Kosten auch kurzfristig aufzufangen. Daneben streben wir an, den Stipendiaten und Stipendiatinnen nach abgeschlossener Weiterbildung ein Startkapital aus dem Stipendienfond mitzugeben. Umfang und Dauer des Stipendiums Die Ausbildungskosten bzw. Studiengebühren sind je nach Betrieb bzw. Universität sehr unterschiedlich und können dadurch nicht pauschal festgelegt werden. Es ist wünschenswert, dass die Stipendiaten und Stipendiatinnen zur Finanzierung der Ausbildung beitragen, etwa durch Arbeit in dem jeweiligen Betrieb. Wenn möglich wird dazu ein gemeinsamer Finanzierungsplan erarbeitet. Die Höhe des jeweiligen Stipendiums kann also erst nach Auswahl der Bewerber_innen festgelegt werden. In der Regel leben die Stipendiaten und Stipendiatinnen weiterhin bei der Familie, die von dem Patenschaftsprogramms unterstützt wird, sodass eine Unterstützung zur Finanzierung des Alltages nicht erforderlich ist. Andernfalls wird im Einzelfall nach einer Alternative gesucht und deren Finanzierung geprüft. Das Stipendium soll maximal so lange andauern, bis die Ausbildung/das Studium erfolgreich abgeschlossen ist oder keine weitere Finanzierung mehr nötig ist. Regelmäßige Nachweise über die erbrachte Leistung bzw. Engagement, sowie Berichte werden dem Verein von den Stipendiaten und Stipendiatinnen vorgelegt. Daraufhin wird die Fortsetzung des Stipendiums nach einem Jahr geprüft. Es besteht damit nach jedem Jahr die Möglichkeit das Stipendium frühzeitig zu beenden. Ablauf des Stipendiums Vor Beginn der Ausbildung Das Stipendium beginnt zum Ausbildungs-/Studienstart im Sommer (August-Oktober). Die Bewerbungsphase ist zwischen April und Juli vorgesehen und erfolgt einmal im Jahr. Neben einem Bewerbungsbogen, müssen die Stipendiaten und Stipendiatinnen ein Motivationsschreiben,

4 Informationen und Möglichkeiten über die Ausbildung/das Studium sowie ein Finanzierungsvorschlag einreichen. Den Ausbildungs-/Studiumsplatz suchen die Bewerber_innen eigenständig. Bei der Auswahl der Bewerber_innen ist uns Selbstständigkeit und Eigenarbeit sehr wichtig. In Deutschland werden geeignete Sponsoren und Sponsorinnen gesucht, sowie ein Fond eingerichtet. Während der Ausbildung Die Stipendiaten und Stipendiatinnen müssen während der Weiterbildung zwei Berichte jährlich abgeben. Darin wird der aktuelle Stand und die Zufriedenheit mit der Weiterbildung abgefragt. Bei einem Studium müssen zusätzlich Zeugnisse vorgelegt werden. Wenn möglich, besucht ASEVEC einmal jährlich die Auszubildenden in ihrem Betrieb. Sollte sich die Bewerber_innen für einen Abbruch der Weiterbildung entscheiden, ist dies ASEVEC frühzeitig mitzuteilen. Bei einem gemeinsamen Gespräch müssen genaue Gründe dargelegt und weitere Pläne besprochen werden. Einen kompletten Abbruch der Weiterbildung soll so entgegengewirkt werden, damit das Programm sinnvoll und nachhaltig bleibt. Es ist möglich, dass die Stipendiaten und Stipendiatinnen einen Teil des Stipendiums an uns zurückzahlen muss. Nach einem Jahr wird die Fortsetzung des Stipendiums geprüft. Hierbei ist ebenfalls die Eigenständigkeit der Stipendiaten und Stipendiatinnen wichtig: Wurden Berichte und Unterlagen pünktlich abgegeben? Gab es Vorfälle im Betrieb? Etc. Nach der Ausbildung Um die Nachhaltigkeit dieses Projekts weiter zu fördern, versuchen wir den Stipendiaten und Stipendiatinnen ein Startkapital zu ermöglich, um einen erleichterten Einstieg ins Berufsleben zu haben. In welchem Umfang bzw. ob Mikrokredit oder einmaliges Geschenk, wird noch festgelegt. Wenn möglich, hilft ASEVEC bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz. Herausforderungen In Deutschland Besonders schwierig ist die Planung in Deutschland durch die unterschiedlich hohen anfallenden Kosten. Wir versuchen durch die Aufteilung in Patenschaft und Fond ein Gleichgewicht zu schaffen

5 und die Beträge der Patenschaften zu mindern. Des Weiteren versuchen wir wenn nötig Kosten durch den Verein bzw. Fond vorzustrecken. In Togo Im Falle eines Wechsels der Weiterbildung wird den Stipendiaten und Stipendiatinnen in den meisten Fällen eine erneute Bewerbung für das Stipendienprogramm erlaubt. Bei einem kompletten Abbruch und Ausnahmen wird der Einzelfall geprüft. Ausblick Im nächsten Jahr können wir uns vorstellen das Programm auch für Jugendliche die nicht im Patenschaftprogramm sind zu öffnen. Der Finanzierungsweg in den nächsten Jahren hängt davon ab, ob sich die Kombination aus Patenschaft und Fond in diesem Jahr bewährt. Zusätzlich denken wir über eine gezielte Talentförderung nach.