Schulinternes Curriculum für das Fach Wirtschaft / Politik Sekundarstufe I am Gymnasium Harksheide
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- Bernd Heinrich
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1 Schulinternes Curriculum für das Fach Wirtschaft / Politik Sekundarstufe I am Gymnasium Harksheide 1. Leitgedanken 2. Kompetenzentwicklung 3. Übersicht über die Unterrichtsvorhaben 1. Leitgedanken Die Planung und Durchführung von Unterricht im Fach Wirtschaft / Politik (WiPo) am Gymnasium Harksheide orientiert sich an der Zielvorstellung, komplexe soziale, ökonomische und politische Zusammenhänge für Kinder und Jugendliche verstehbar zu machen. Darüber hinaus soll der WiPo-Unterricht die Schülerinnen und Schüler befähigen, in unserem demokratisch verfassten Gemeinwesen mitzuwirken. Vorrangig bestimmt die kontroverse Auseinandersetzung mit politischen Problemen unsere Unterrichtsplanung (Didaktische Prinzipien der Problemorientierung und Kontroversität). Damit unsere Schülerinnen und Schüler nachhaltig gestärkt orientiert an dem Leitbild des mündigen Bürgers nach Klasse 12 unsere Schule verlassen können, sehen wir unsere Hauptaufgabe in der systematischen Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten, um die im Unterricht angesprochenen Probleme zu lösen (Kompetenzentwicklung). 2. Kompetenzentwicklung Aus unserer Sicht erfolgt die Entwicklung der gesellschaftswissenschaftlichen Grundbildung innerhalb von vier Kompetenzbereichen. Diese sind Sachkompetenz, Methodenkompetenz, Urteilskompetenz und als Erweiterung der Urteilskompetenz die Handlungskompetenz. Damit deckt unser Kompetenzmodell alle im Lehrplan für Schleswig-Holstein angelegten Fähigkeiten und Fertigkeiten ab und erweitert diese in sinnvoller Weise. Unser Verständnis von Selbst- und Sozialkompetenz verlangt keine gesonderte Schwerpunktsetzung im WiPo-Unterricht, da es sich hierbei weniger um fachspezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten handelt, als um die Förderung von Einstellungen und Haltungen, die in unserer Schule fächerübergreifend angelegt sind, handelt. Dazu gehören z.b. das Fördern und Einfordern von Toleranz und Verantwortungsbewusstsein sowie die Bereitschaft Konflikte auszuhalten und gewaltfrei zu lösen. Zur übersichtlichen Gestaltung der Tabelle in Punkt 3 Übersicht über die Unterrichtsvorhaben sind die einzelnen Kompetenzbereiche durchnummeriert und mit dem jeweiligen Anfangsbuchstaben versehen.
2 Sachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler verfügen über ein erstes, exemplarisches und anschaulich-konkret entwickeltes Grundverständnis über zentrale Elemente eines komplexen Demokratiebegriffes und über ein erstes exemplarisches Deutungs- und Ordnungswissen zu anschaulichen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Problemfeldern. Im Bereich des konzeptuellen Deutungswissens sollen die Schülerinnen und Schüler am Ende der Klasse 9 folgendes können: S1 S2 S3 S4 S5 S6 S7 S8 S9 S10 S11 S12 S13 S14 ökonomische Grundbegriffe erklären und wichtige wirtschaftliche Grundlagen erläutern ihre Rechte und mögliche Risiken als Verbraucherinnen und Verbraucher benennen sowie Beispiele für soziale und ökologische Auswirkungen von Konsumverhalten darstellen Möglichkeiten der Mitgestaltung des gesellschaftlichen Miteinanders und der Demokratie (in der Schule) beschreiben ihre Rechte und Pflichten als Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft benennen Strafziele im Rahmen der Rechtsprechung beschreiben verschiedene Familienformen beschreiben verschiedene Rollenbilder beschreiben und Rollenkonflikte anhand konkreter Beispiele erläutern die Entstehung von Vorurteilen anhand konkreter Beispiele beschreiben die Ursachen und Auswirkungen von Mobbing, insbesondere in der Schule, erläutern die Ursachen und Auswirkungen von Arbeitslosigkeit erläutern den Wandel in der Arbeitswelt auf dem Weg zur Dienstleistungsgesellschaft beschreiben. die Bedeutung der Europäischen Union für den einzelnen Bürger anhand eines konkreten Beispiels erläutern den Unterschied zwischen Determinanten und Dimensionen sozialer Ungleichheit sowie zwischen Chancen- und Verteilungsungleichheit anhand konkreter Beispiele erläutern die Herausforderungen des demographischen Wandels für unsere Gesellschaft beschreiben Fachliche Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler wenden verschiedene Arbeitsmethoden und Grundformen der Fachmethoden zur Betrachtung politisch, gesellschaftlich und/oder ökonomisch bedeutsamer Sachverhalte an. Im Bereich methodischen Fertigkeiten sollen die Schülerinnen und Schüler am Ende der Klasse 9 folgendes können: M1 M2 M3 M4 M5 eingeführte Fachbegriffe beschreiben und kontextbezogen anwenden in Gruppen produktiv arbeiten, Gruppenprozesse wahrnehmen und mitgestalten ein kleines, deutlich umgrenztes Interview/eine Befragung auch mithilfe der neuen Medien planen, durchführen und auswerten mithilfe verschiedener alter und neuer Medien sowie elementarer Lern- und Arbeitstechniken (z.b. Internetrecherche, Auswertung von Statistiken, Arbeit mit wissenschaftlichen Texten, etc.) politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Sachverhalte selbstständig und in Kooperation mit anderen erschließen ausgewählte Sachverhalte korrekt und verständlich mithilfe verschiedener Präsentationsformen darstellen
3 Urteilskompetenz Die Schülerinnen und Schüler können mit Blick auf politisch, gesellschaftlich und ökonomisch bedeutsame, überschaubare und strittige Fälle/Fallbeispiele, Situationen, Sachfragen und politische Prozesse im Nahbereich: U1 U2 U3 U4 den Problemgehalt, das Kontroverse erkennen und diese Strukturmerkmale in elementaren Formen verdeutlichen ein eigenes, angemessenes und stimmiges Urteil formulieren, das Kriterien, Kategorien und weitestgehend Perspektiven berücksichtigt an Fällen bzw. Beispielen mit politischem Entscheidungscharakter die Grundstruktur einer kriterienorientierten Stellungnahme verdeutlichen bezogen auf das eigene Lebensumfeld wirtschaftliche Entscheidungen formulieren und dafür eine sinnvolle Begründung treffen Erweiterung Urteilskompetenz: Handlungskompetenz Die Schülerinnen und Schüler können im Rahmen der Exemplarizität und Anschaulichkeit ausgewählter Situationen, Problemlagen und Konflikte: H1 H2 H3 H4 exemplarisch eigene (politische, ökonomische, gesellschaftliche) Entscheidungen treffen und sie in Konfrontation mit anderen Positionen sachlich begründen exemplarisch in Inhalt und Struktur klar vorgegebene Medienprodukte (z.b. Leserbrief, Plakat, Flyer computergestützte Präsentation) zu konkreten,anschaulich aufbereiteten politischen, wirtschaftlichen und sozialen Sachverhalten und Problemlagen erstellen und argumentativ einsetzen mit kulturellen und politischen Differenzen im schulischen Umfeld angemessen umgehen, d.h. in konkreten Konfliktsituationen nach Verständigung suchen und Formen der Konfliktmediation praktizieren Strategien der Organisation und Durchsetzung von eigenen Interessen und Positionen im Rahmen demokratischer Regelungen innerhalb der Schule und des persönlichen Umfeldes bei konkreten Anlässen anwenden und andere Interessen als gleichwertig anzuerkennende achten
4 3. Übersicht über die Unterrichtsvorhaben Übersicht über die Unterrichtsvorhaben der Klasse 8 Themenbereich Inhalt Mögliche Problematisierung Methodische Hinweise Verbraucher und Unbegrenzte Bedürfnisse bei begrenzten Markt Ressourcen wie soll das gehen? Wirtschaftliches Handeln in Haushalt und Betrieb Politik betrifft uns Jugend in modernen Gesellschaften Grundlagen des Wirtschaftens: - Ökonomisches Prinzip - Bedürfnisse - Knappheit - Rolle des Geldes - Güterarten - Preisbildung Konsumverhalten & Konsumentensouveränität: Verbraucherschutz und Kaufentscheidung vor dem Hintergrund sozialer und ökologischer Aspekte Partizipation in der Schule: - Schülervertretung - Schulordnung und Schulgesetz Partizipation in der Gesellschaft: - Bürgerinitiative - Kinder- und Jugendbeirat - Kommunalpolitische Ordnung und Prozesse Rechte und Pflichten - Jugendschutzgesetz - Jugendkriminalität - Strafziele Familienformen in ihrer Vielfalt Erziehung und Sozialisation - Rollenbilder - Rollenkonflikte - Werte Konflikt und Konsens in sozialen Gruppen: - Vorurteile - Mobbing Muss der Verbraucherschutz reformiert werden? Muss die Werbung immer die Wahrheit sagen? Soll man die fair gehandelte Schokolade eher kaufen, als die beim Discounter? Sollte das Handy-Verbot aufgehoben werden? Hat der Kinder- und Jugendbeirat effektiv Einfluss auf die Politik in Norderstedt? Wahlen ab 16? Jugendschutzgesetz Übermäßige Einschränkung oder sinnvoller Schutz? Sollten jugendliche Straftäter härter bestraft werden? Adoptionsrecht für homosexuelle Ehepaare? Auf welchen Werten sollte unsere Gesellschaft aufgebaut sein? Klassenübergreifend e Einbindung des Fair-Trade-Wagens (Projekt) Kooperation mit dem Eine-Welt-Laden Norderstedt Arbeit mit Fallbeispielen Hinzuziehung der Schüler aus dem Jugendbeirat der Stadt Norderstedt Besuch im Rathaus; Gespräch mit kommunalpolitischen Entscheidungsträger n; Besuch bei Gericht Werteversteigerung (Prioritätenspiel) Projekttag mit externer Betreuung Kompetenzentwicklung S1, S2, M1, M2, U1, U2, U3, U4, H1, S3, S4, S5, M1, M2, M4, U1, U1, U2, U3, H1, H2, H4, S6, S7, S8, S9, M1, M2, M3, M5, U1, U2, U3, H1, H3
5 Übersicht über die Unterrichtsvorhaben der Klasse 9 Ökonomie und Arbeitswelt im Wandel Arbeit und Beruf - Erste Schritte zur Berufsorientierung - Arbeitslosigkeit Herausforderung Strukturwandel - Tertiärisierung Unternehmen im Wirtschaftsprozess - Betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren - Absatz- und Beschaffungsmarkt - Rechtsformen - Tarifkonflikt Moderne Arbeitswelt Was bedeutet das für meine Berufsplanung? Arbeitslosigkeit Belastung oder Befreiung von äußeren Zwängen? Wie setze ich meine Unternehmensidee in die Tat um? Betriebspraktikum mit anschließender Messe Fallbeispiel / Planspiel Existenzgründung S1, S10, S11, M1, M2, M4, M5, U4, H1 Politische Gestaltungsmöglichkeiten in modernen Demokratien Veränderungen und Herausforderungen in modernen Gesellschaften Politische Willensbildung - Herrschaftsformen - Wahlen in der Demokratie - Gesetzgebungsverfahren Deutschland in Europa - Die Bedeutung der Europäischen Union für den einzelnen Bürger Soziale Ungleichheit & demographische Entwicklung - Herkunft - Geschlecht Brauchen wir mehr direkte Demokratie? Sollte das Gesetzgebungsverfahren in Deutschland vereinfacht werden? Ist eine EU-weit einheitliche Lebensmittelkennzeichnung notwendig oder nicht? Deutschland - ein Einwanderungsland nur für Fachkräfte? Braucht Deutschland eine Frauenquote? Planspiel Kritische Auswertung von Statistiken Fishbowl / Talkshow S3, S12, M1, M2, U1, U2, U3, H1, H3 S13, S14, M4. M5, U1, U2, H1, H3, H4
6 Unterrichtsbeteiligung - Bewertungsbogen für das Fach WiPo für die Sek I/ Stand 2015 Name: Note Fachliche und kritische Methodenkompetenz Fachbezogene Urteils- und Reflexionskompetenz Sachkompetenz Allgemeine Selbst-/Sozial- und Methodenkompetenz 1 Ich kann mit unterschiedlichen Materialien sicher umgehen (Zeilen- und Bildbezüge, Fachtermini, Auswertung statistischen Materials etc.) Ich arbeite zielführend Ich beziehe zunehmend den Zeitpunkt, Standort/ die Herkunft des Verfassers der Materialien etc. mit ein Ich kann meinen Standpunkt (Urteil) präzise und verständlich formulieren Ich kann meinen Standpunkt durch schlüssige, Kriterien geleitete (Klasse 9) und vollständige Argumente begründen Ich kann zunehmend eigenständig unterschiedliche Argumente und deren Gewichtung verdeutlichen Ich kann meinen Standpunkt zunehmend eigenständig zu mir bekannten Kategorien zuordnen (Effizienz, Partizipation, etc.) und meine Argumente entsprechend zuordnen (Ziel Klasse 9!) Meine Darstellung/ Argumentation/ Erklärung ist durchgängig ohne sachliche Fehler Ich kann Begrifflichkeiten erklären und dabei zunehmend eigenständig zwischen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Begrifflichkeiten trennen Ich kann im Unterricht auf vergangene Stunden so zurückgreifen, dass ich zur Erörterung/ Darstellung von Sachverhalten diese Kenntnisse sinnvoll miteinbeziehe Ich nutze sinnvoll die Fachsprache/ Fachtermini Ich beteilige mich eigenständig und regelmäßig Ich kann meine Kenntnisse zu einem Problem aufgabenbezogen darstellen Ich kann mit Zeitvorgaben arbeiten Ich kann in verschiedenen Sozialformen (Debatten, Diskussionen, Gruppenarbeiten, Einzelarbeiten etc.) aufgabenbezogen, zielführend und ggf. teamfähig arbeiten Ich kann mein eigenes Tun in Frage stellen und kritisch beurteilen Ich fertige Hausaufgaben zeitgerecht, formal sauber und inhaltlich angemessen an Ich kann mich vollständig altersangemessen ausdrücken 2 Mein Umgang mit Materialien ist sicher und kritisch Ich kann Materialien überwiegend richtig zur Lösung von Aufgaben heranziehen Die Formulierung meines Standpunktes ist in der Regel widerspruchsfrei Ich kenne unterschiedliche Sichtweisen und kann sie überwiegend berücksichtigen Ich kann für meinen Standpunkt sinnvolle Kriterien heranziehen und verwenden (Klasse 9) Meine Beiträge sind nahezu durchgängig fachlich korrekt Meine Beiträge sind gelegentlich weiterführend Ich nutze meist die Fachsprache/ Fachtermini Ich beteilige mich eigenständig und regelmäßig Meine allgemeinen Kompetenzen entsprechen den Anforderungen (s.o.) 3 Mein Umgang mit Materialien ist überwiegend sicher und kritisch Ich kann Materialien überwiegend fachgerecht auswerten Ich kann in Ansätzen meinen Standpunkt formulieren und dabei auf fachliche Kenntnisse zurückgreifen Mein Standpunkt (Urteil) geht über eine Meinungsäußerung hinaus, ist aber eher wenig umfassend und geordnet Meine Beiträge sind überwiegend fachlich richtig Ich beteilige mich eher im Bereich der Wiedergabe von bekannten Inhalten Ich formuliere gelegentlich auch weiterführende Beiträge Ich nutze gelegentlich die Fachsprache/Fachtermini Ich beteilige mich überwiegend eigenständig, eine Beteiligung ist im Allgemeinen vorhanden Ich kann mich nicht immer klar und verständlich ausdrücken Meine allgemeinen Kompetenzen entsprechen im Wesentlichen den Anforderungen (s.o.) 4 Ich arbeite nicht immer zielführend Ich kann einfaches und mittelschweres Material im Allgemeinen auswerten Meine Aussagen sind wenig oder gar nicht differenziert (Pauschalaussagen/-Urteile) Ich äußere Meinungen und keine Urteile: ggf. ist das Urteil widersprüchlich oder sehr allgemein ( alle, immer, keiner, nie ) und wenig strukturiert Meine Beiträge erfolgen eher zu Wiedergabeleistungen Ungefähr die Hälfte meiner Beiträge ist fachlich nicht korrekt Ich beteilige mich auch eigenständig, aber eher selten Ich kann mich weniger klar und verständlich ausdrücken Meine allgemeinen Kompetenzen entsprechen nicht durchgängig den Anforderungen (s.o.) 5 Mir gelingt es meist nicht, mir ein Material fachlich richtig zu erschließen Ich gehe mit Materialien nicht kritisch um Mir gelingt nur schwer ein verständliches Urteil zu formulieren Mein Urteil ist nicht umfassend, hat wenig Struktur und ich nutze viele Allgemeinplätze ( alle, keiner, immer, nie ) Meine Beiträge weisen Mängel auf und sind meist nicht sachgemäß und/oder kaum fachlich korrekt Ich beteilige mich auf Aufforderung Meine allgemeinen Kompetenzen weisen Mängel auf 6 Es erfolgen von mir keine fachgerechten Beiträge Es erfolgen von mir keine fachlichen Beiträge Es erfolgen von mir keine/ keine sachlich richtigen Beiträge Ich beteilige mich nicht, auch nicht auf Aufforderung Ich störe den Unterricht Meine allgemeinen Kompetenzen sind ungenügend
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