"...Steck deine Kindheit in die Tasche und renne davon denn das ist alles was Du hast..."
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- Annika Hochberg
- vor 7 Jahren
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Transkript
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2 "...Steck deine Kindheit in die Tasche und renne davon denn das ist ' alles was Du hast..." ' (Wolf Albach-Retty) Gewidmet: Meinem Sohn Samuel
3 06 Hey, hallo du, das bin ich, der Samuel. Mein Spitzname ist Sami, ich bin drei Jahre jung. Links siehst du meine Mama, Sie ist Kieferorthopädin und die beste Mama der Welt. Meinen Papa siehst du rechts von mir. Er arbeitet bei einer großen Automobilentwicklungsfirma und er ist echt cool.
4 Abends putze ich mir immer brav allein die Zähne. Meine Mama meint, ich muss so lange putzen, bis der gesamte Sand meiner Sanduhr durchgelaufen ist. Das kann ganz schön lange dauern! Ich habe oft das Gefühl, die Sanduhr wäre riesig. Damit das Putzen nicht ganz so langweilig ist, stelle ich mir vor, in meiner Sanduhr wäre eine wunderschöne Sandburg, die aber nur ich sehen kann und ich baue sie in Gedanken immer noch größer; das ist mein Geheimnis, also nicht weitererzählen! Und was stellst du dir vor? 07
5 08 Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Kennst du diesen Spruch? Ich glaube, er ist einer von Mamas Lieblingssprüchen. Ich will ja nicht, dass sie unglücklich ist, also lasse ich sie einfach mal nachputzen. So schlimm ist das nun auch wieder nicht.
6 Darf ich vorstellen: Bei den beiden Jungs handelt es sich um Karius und Baktus. Zwei echt üble Burschen und siehst du, was die zwei für Werkzeug dabei haben? So etwas habe ich noch nicht einmal bei meinem Papa im Keller gesehen. 09
7 10 Aber weißt du, weil ich immer so fleißig putze, bis der ganze Sand in meiner Sanduhr durchgelaufen ist und natürlich auch, weil meine Mama so gut nachputzt, haben die zwei Kerle überhaupt keine Chance, es sich in meinem Mund gemütlich zu machen oder sich sogar eine Wohnung in meinen Zähnen zu bauen.
8 Ich brauche meine Zähne nämlich noch, bis ich mindestens 100 Jahre alt bin! Und wenn ich dann so alt bin, möchte ich immer noch so leckere Sachen essen können wie heute; du doch auch, oder? 11
9 12 Kennst du das? Es gibt so Momente, da bin ich entweder müde oder irgendetwas nervt mich. Damit ich nicht laut losschreie und meine Eltern ärgere, brauche ich etwas zur Beruhigung. Weißt du, was es ist? Komm mal ganz nah her, dann flüstere ich es dir ins Ohr: Einen Schnullerrrr
10 Meine Mama meint, der Schnuller ist nicht gut für das Wachstum der Kieferknochen und außerdem verschieben sich durch das Nuckeln am Schnuller die Zähne. Sie ist zwar meine Mama und Ärztin, aber irgendwie versteh ich das nicht. Ich finde meine Zähne toll! 13
11 14 Als Sami selig in seinem Bett schläft und von seinem größten Wunsch, einem gelben Bagger träumt, kommt leise die Schnullerfee Feeodora angeflogen. Sie landet auf Samis Bett und er erwacht vom Surren ihrer Flügelschläge.
12 Hallo Sami, ich heiße Feeodora. Ich komme zu dir, weil ich dringend deine Hilfe brauche. Ich lebe weit weg von hier auf einer Wolke, auf Wolke Nummer sieben. Dort wohne ich mit meiner Großfamilie in einem schönen Haus. Ich habe eine Schwester und fünf Brüder. Bei uns ist es Brauch, dass sich die erstgeborene Tochter - und das bin ich - um die Verteilung der Schnuller auf der Welt kümmert. Jedes Kind darf seine Schnuller nur solange behalten, bis es drei Jahre alt ist, dann muss es all seine Schnuller wieder abgeben. Mein Aufgabe ist es dann, sie einzusammeln. 15
13 16 Wenn ich alle Schnuller habe, fliege ich zurück auf meine Wolke. Meine Mama kontrolliert dann, ob die Schnuller, die ich ihr bringe, noch in Ordnung sind. Und dann verteile ich sie an andere Babys auf der Welt.
14 Einmal im Jahr feiern wir auf unserer Wolke das Fest des fliegenden Schnullers ; dann treffen wir uns mit allen Kindern der Welt, die uns ihre Schnuller geschenkt haben, und machen dieses besondere Fest zum Dank für ihre große Hilfe. 17
15 18 Sami schaut Feeodora ganz verzweifelt an. Aber Feeodora, ich brauche doch meine Schnuller, was soll ich denn ohne Schnuller machen???
16 19 Lieber Sami, du darfst mich nicht im Stich lassen! Ich kann nur zu meiner Familie zurück, wenn ich von den Kindern, die hier auf meiner Liste stehen, alle Schnuller bekomme. Und du stehst auch auf meiner Liste. Sami steckt seinen Schnuller wieder in den Mund und nuschelt: Aber wasch musch isch denn machn???
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