Konstruktivistische Didaktik Übergänge von alten zu neuen Lehr-/Lernmodellen
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- Alexander Hoch
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1 Kersten Reich Konstruktivistische Didaktik Übergänge von alten zu neuen Lehr-/Lernmodellen innerhalb von 50 Jahren Konstruktivistische Didaktik 1
2 Experiment Lesen Sie bitte für 3 Sekunden die nachfolgende Linie und versuchen Sie, sich alles zu merken: 1. KVTSDFXYKSRPVTOWPGJTUSSXDPJKBRST 2. Lesen Denken Armut Hund Lampe Staat Rente 3. Ein Meister ist noch nicht vom Himmel gefallen Ergebnis: Je mehr Kontext dem Gehirn geboten wird, desto besser kann es sich erinnern! Aber: Der Kontext muss durch Lernen erst hergestellt werden! Wie geschieht dies genauer? Konstruktivistische Didaktik 2
3 Neuronenverbindungen Feuernde Synapse das Gehirn ist komplex, 100 Milliarden Neuronen, die als Netzwerk mit bis zu anderen Neuronen verbunden sind das Gehirn lernt ständig und lebenslang das Gehirn bildet sich seine Regeln und Wirklichkeiten selbst Konstruktivistische Didaktik 3
4 Unsere körperlichen Stärken: Humunculus nach Wilder Penfield Im Gehirn nehmen bestimmte Tätigkeiten sehr viel mehr Raum ein als andere. Sehen ist wichtig, aber bei abstrakten Inhalten kann SCHREIBEN viel wichtiger sein! Konstruktivistische Didaktik 4
5 Das limbische System emotionale Steuerung Verhaltenssteuerung Denk- und Urteilssteuerung Als Zentrale des limbischen Cortex gilt heute der Mandelkern. Die einzelnen Bestandteile besitzen teils wichtige funktionelle Verknüpfungen zu Steuerungszentren in anderen Hirnregionen. Jeder Lernstoff sollte einen gefühlsmäßig positiven Inhalt, zumindest aber eine positive Verpackung oder ein positives Assoziationsfeld haben. Konstruktivistische Didaktik 5
6 Strukturen Anschlüsse Ordnung sind notwendig und benötigen Wiederholungen zum Merken Gebrauchsabhängigkeit je mehr Übungen desto besseres Erinnern und Behalten Strukturen und Wiederholungen Neuronen und Synapsen Handlungen und Tun Neuronen und Synapsen entwickeln sich ein Leben lang - in der Jugend schneller als im Alter Lernen durch Tun bildet mehr Gedächtnis und ist daher erfolgreicher je handlungsbezogener Lernen angelegt wird, desto effektiver gelingt eine komplexe und damit sichere Vernetzung Konstruktivistische Didaktik 6
7 je mehr Interesse desto besser wird gelernt und behalten Interesse Angst Angst und Kreativität schließen einander aus! Bedeutungen werden konstruiert aber im Gehirn sehen wir nur Signale Emotionen Bei positiven Emotionen Behält man mehr! Massenmedien sind oft kontraproduktiv für den Gehirnaufbau (= Bild- und Wortsoßen ohne klare Beziehungen) Konstruktivistische Didaktik 7
8 Diese Aussagen waren der bisherigen Lernforschung auch schon bekannt, sie werden nunmehr erneut bestätigt! Zwei Leitsätze: Gegen die Osterhasenpädagogik (Lehrer erfragt den Stoff, so wie die Kinder die versteckten Ostereier suchen sollen: Das unterfordert die Lerner!) Gegen die Oberkellnerpädagogik (nachdem eine Stoffeinheit gelernt und geprüft wurde, wird der Tisch vom Oberkellner abgeräumt und alles wird schnell vergessen: Das unterschätzt die Lerner und die Lebenswelt! ) Konstruktivistische Didaktik 8
9 3. Unterrichtsbeispiel Nachrichten Konstruktivistisches Lernen Lehrerzentrierter Unterricht Schulbuch vielleicht illustratives Material Berichte Texte Übungen vom Lehrer gegeben Rekonstruktion Konstruktion Dekonstruktion Besuch einer Fernsehredaktion mit Interviews Dokumentation Ausstellung Diskussion Übungen werden im Rahmen der Arbeit gemacht unsere eigenen Nachrichten = unsere Übung Rollenübernahme Rollenspiel Ressourcen (Wo kommen die Nachrichten her?) Selektion (Was ist wichtig?) Vergleich (unsere Nachrichten und die des Fernsehsenders am Tag X Die Demonstration für eine bessere finanzielle Unterstützung der Schule war nur für die Schülerzeitschrift, aber nicht für die Nachrichten interessant Diskussion: Nachrichten als Konstrukt Lerner ist ein eher passiver Beobachter mit wenig eigener Handlung und vorgegebener Teilnahme Lerner ist ein Beobachter mit vielzähligen Handlungen und einer nachvollziehenden Teilnahme Reformpädagogik Lerner als Beobachter, Handelnde und Teilnehmer Lerner als Beobachter, Handelnde und Teilnehmer Konstruktivistische Didaktik 9
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