Leni Breymaier. Stuttgart,
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- Timo Geiger
- vor 7 Jahren
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1 Leni Breymaier stv. DGB-Landesvorsitzende Rede anlässlich der Menschenkette um das EUCOM Stuttgart, bunkerbrechende Bomben in Bagdad Generalmajore a.d. erklären Abläufe das Wetter im Irak präsentiert von einer Pharma-Firma Das ist die Übersetzung des Krieges der nun schon den 10. Tag tobt in den Medien. Liebe Friedensfreundinnen, liebe Friedensfreunde, Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Deutsche Gewerkschaftsbund und seine Mitgliedsgewerkschaften verurteilen den Krieg, den die USA und ihre wenigen Verbündeten gegen den Irak führen, ohne Wenn und aber! Dieser Krieg ist Unrecht! Frau Merkel wurde gestern in der Stuttgarter Zeitung zitiert mit den Leni Breymaier, 29. März
2 Worten, die Folgen des Krieges für die Zivilbevölkerung seinen extrem bedauerlich Extrem bedauerlich ist Ihr Verhalten, Frau Merkel! Dieser Krieg ist perfide Menschen verachtend ekelhaft Dieser Krieg ist ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg! Wir standen vor einer Stunde um die europäische Kommandozentrale der US-Streitkräfte, um laut zu sagen: Hören Sie auf mit diesem Wahnsinn, Mr. Bush! Es ist kein Antiamerikanismus, wenn wir zur falschen Politik der Regierung Bush NEIN Sagen. Darin sind wir uns mit vielen Amerikanerinnen und Amerikanern und den amerikanischen Gewerkschaften einig. Wir können stolz auf unsere Jugend sein, die gegen diesen Krieg auf die Straße geht. Dies ist kein Schulschwänzen, dies ist gelebte Leni Breymaier, 29. März
3 Demokratie Unterricht in Zivilcourage und Mitmenschlichkeit. Ich fordere Kultusministerin Schavan und die Rektoren und Rektorinnen der Schulen im Land auf: Verzichten Sie auf Sanktionen! Machen Sie halblang! Wir wollen keinen Krieg weder um Öl, noch um Einfluss, noch aus innenpolitischen Gründen in den USA. Das Schlimmste aber ist: Dieser Krieg bringt noch mehr unermessliches menschliches Leid über die Zivilbevölkerung als es die Sanktionen schon bewirkt haben! Und er wird auch viele Opfer auf Seiten der Kriegskoalition fordern. In einer Bombennacht dieser Woche wurden Bomben und Raketen für 60 Millionen Dollar auf Bagdad abgefeuert. Damit könnte man Menschen einen Monat lang versorgen. 75 Milliarden Dollar hat Präsident Bush sich für seinen Feldzug genehmigen lassen vermutlich wird der Krieg sehr viel teurer, von den Kosten für den Wiederaufbau ganz zu schweigen. Der Jahresetat von Leni Breymaier, 29. März
4 UNICEF dagegen beträgt nur eine Milliarde Dollar. Welch ein Wahnsinn! Was könnte man mit diesem Geld Gutes tun: Arbeitsplätze schaffen. Kranke behandeln. Bildung gewähren. Aber wir sind live dabei, wie es zerbombt wird. Millionen Menschen sind auf der Flucht vor den Kriegen dieser Welt. Vor allem Frauen und Kinder vegetieren in Flüchtlingscamps ohne Dach über dem Kopf. In den Soldatenbordellen der Welt werden die Zwangsprostituierten immer jünger. 30 % der Sexsklavinnen in Kambodscha sind zwischen 12 und 17 Jahre alt. In Mazendonien hat man über 1000 unter 15-jährige aus Bordellen befreit. Die Mädchen, die Frauen, die Menschen, leiden vor, während und nach Kriegen. Auch deshalb sagen wir NEIN! Bereits jetzt haben wir im Irak eine menschliche Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes. Leni Breymaier, 29. März
5 Hunger, Durst und Krankheiten breiten sich aus. Verantwortlich dafür ist in erster Linie die Kriegskoalition. Dies gilt auch für den Wiederaufbau. Es darf keine geteilte Verantwortung geben nach dem Motto: Die einen bomben, die anderen helfen. Aber auch wenn unsere Wut über die Politik der US-Regierung noch so groß ist es wäre zynisch zu sagen, sollen doch die USA sich um das Elend kümmern. Und wenn sie es nicht tun: Haben dann die Menschen halt Pech gehabt? Dies kann nicht Richtschnur unseres Handelns sein! Das Gift des Krieges wirkt aber auch ökonomisch umso mehr, je länger der Krieg dauert. Die Gefahren für die Weltkonjunktur sind offensichtlich. Die immens hohen Kriegskosten reißen neue Haushaltslöcher auf. Neue Schulden werden die Zinsen in die Höhe treiben und Investitionen bremsen. Die Deutsche Bank befürchtet mitsamt den Folgekosten allein für die USA im schlimmsten Fall Kosten von mehr als einer Billion Dollar. Leni Breymaier, 29. März
6 Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) rechnet je nach Kriegsverlauf mit dem Verlust von bis 1,1 Millionen Arbeitsplätzen in der Bundesrepublik. Ganz und gar unerträglich ist es für die Gewerkschaften, wenn zusätzlich zum Sozialabbau nun auch noch laut über eine Erhöhung des Rüstungsetats nachgedacht wird. Eine solche Politik stößt auf unseren entschiedenen Widerstand! Wir sagen NEIN zum Krieg NEIN zum Sozialabbau! Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Leni Breymaier, 29. März
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