ISF-FUSSBALL-WM IN BORDEAUX
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- Cornelius Winter
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1 ISF-FUSSBALL-WM IN BORDEAUX Am war ich noch als Schiedsrichterassistent in der Wiener Stadtliga in Stadlau im Einsatz. Nur einen Tag später flog ich am frühen Sonntagvormittag vom Flughafen Wien Schwechat nach Bordeaux. Grund der Reise war die U17 WM der International School Sport Federation, zu der ich als Schiedsrichter entsendet wurde. Jedes teilnehmende Land nominierte pro Mannschaft (Burschen, Mädchen) einen Schiedsrichter. Der französische Talentekader komplettierte das Schiedsrichterfeld. Als österreichische Mannschaft hat sich die Akademie aus St. Pölten im Finale gegen die Akademie aus Mattersburg durchgesetzt und so für die WM qualifiziert: Die Auslosung für die Burschen ergab folgende interessante Gruppen: Gruppe A: Türkei, Finnland, Österreich, Dänemark, Bulgarien, China Gruppe B: Frankreich, Slowenien, Tschechien, Belgien/Fl, Italien, Guatemala Gruppe C: Südafrika, Rumänien, Ungarn, Belgien/Fc, Brasilien, Griechenland Gruppe D: Deutschland, Slowakei, Frankreich 2, Chile, Luxemburg, Schweden Bei den Mädchen gab es nicht ganz so viele teilnehmende Schulen. Auch Österreich entsendete nur die Burschen. Folgende Gruppen ergab die Auslosung der Mädchen: Gruppe A: Ungarn, Frankreich, Guatemala, Griechenland Gruppe B: Indien, Dänemark, Belgien/Fl, Rumänien Gruppe C: Deutschland, Frankreich 2, Taipei, Italien Gruppe D: Finnland, Brasilien, Türkei, Belgien/Fc
2 Nach der Akkreditierung der verschiedenen Delegationen wurden alle Schiedsrichter noch am Abend offiziell begrüßt. Dabei bekamen wir Informationen über das Turnier, was von uns erwartet wird und am Schluss die mit Spannung erwartende Besetzung für die ersten beiden Tage. Während dem Turnier bekamen wir von der Organisation als kleines Dankeschön eine Medaille verliehen. Nach einer kurzen Nacht hatte ich gleich am ersten Tag zwei Einsätze. Zuerst leitete ich das Spiel Ungarn Südafrika, mit meinen beiden Assistenten, Christian aus Luxemburg und Mert aus der Türkei. Dann assistierte ich beim Klassiker Deutschland gegen Frankreich/2.
3 Am Abend fand noch die Eröffnungszeremonie im Velodrom von Bordeaux statt. Nach dem Einzug der Delegationen, in diese alte Radrundhalle, konnten wir eine fast 2 Stunden dauernde Eröffnung bestaunen, die von verschiedenen Schulen, Sportvereinen und Musikern in Szene gesetzt wurde. Mein erstes Mädchenspiel hatte ich am zweiten Turniertag. Ich assistierte der rumänischen FIFA-Schiedsrichterin Christina beim Spiel Guatemala Griechenland. Gleich danach absolvierte ich den nächsten Assistenteneinsatz beim Spiel der Burschen aus der Türkei gegen Finnland. Einen Tag später leitete ich das Spiel Ungarn - Belgien/Fc. Unterstützt wurde ich von der dänischen FIFA-Assistenten Mathilde und Oliveira aus Brasilien. Anschließend war ich bei einem Kollegen aus Italien als Assistent beim Spiel Frankreich/2 Schweden im Einsatz. Am Mittwochabend stand die Night of Nations am Programm, bei der die verschiedenen Länder sich präsentieren konnten, und ihre kulinarischen Köstlichkeiten darboten. Die österreichische Delegation brachte zum Beispiel einen selbstgemachten Speck zur Verköstigung mit. Auch Freundschaften unter den verschiedenen Ländern wurden geschlossen. Die Chinesen, die noch am Vormittag eine deutliche Niederlage gegen Österreich einstecken mussten, waren alles andere als enttäuscht und hatten auch ihren Spaß mit den neuen Freunden aus Österreich. Am späteren Abend erkundete ein Teil der österreichischen Delegation, bei der der Schiedsrichter nicht fehlen durfte, Bordeaux bei Nacht.
4 Nach der Gruppenphase und dem verdienten Ruhetag, wurden die ersten Kreuzspiele absolviert, und ich durfte erneut als Schiedsrichter, bei einem Spiel der Ungarn, die gegen Dänemark antreten mussten, amtieren. Ungarn verlor dies nach hartem Kampf im Penalty- Shootout. Das Penalty-Shootout kann mit dem Penalty aus dem Eishockey verglichen werden. Der angreifende Spieler bekommt den Ball am Mittelkreis und hat 10 Sekunden (Mädchen 15 Sekunden) Zeit ihn ihm Tor unterzubringen. Einziger Gegner ist der Torwart der nicht wie bei einem Strafstoß auf der Linie bleiben muss, sondern sich frei bewegen kann. Am vorletzten Tag war ich bei einem Spiel der Mädchen, Türkei gegen Taipei, als Assistent im Einsatz. Schiedsrichterin war die FIFA-Assistentin Mathilde aus Dänemark, die bei mir schon einmal im Laufe des Turniers assistierte. Am Finaltag leitete ich das Platzierungsspiel um Platz 17 zwischen Luxemburg und Guatemala mit 2 jungen Assistenten aus dem französischen Talentekader. Luxemburg setzte sich nach einer fairen und spannenden Partie im Penalty Shootout durch. Die Burschen aus St. Pölten hatten ihr 1. Spiel gegen Dänemark gewonnen. Gegen Finnland erreichten sie ein Unentschieden. Die Spiele gegen Bulgarien und China gewann man 3:0 und 13:0. Das letzte Gruppenspiel gegen die Türkei, bei dem es um die ersten 2 Plätze der Gruppe ging, und ein Unentschieden reichen würde, verlor man allerdings ganz knapp mit
5 0:1. So blieb nur der 3. Platz in dieser sehr starken Gruppe und man musste sich mit den Kreuz- und Platzierungsspielen zwischen Platz 9 16 zufrieden geben. Die österreichischen Vertreter bewiesen Moral und konnten ihre drei Spiele gegen Belgien/Fc, Chile und Slowakei deutlich, ohne Gegentreffer, gewinnen und beendeten das Turnier mit 6 Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage auf dem 9. Platz. Die 2 großen Finalspiele wurden in Bordeaux in einem kleinen Fußballstadion ausgetragen, zu dem wir mit Shuttle-Bussen gebracht wurden. Die Gruppen,- Kreuz,- und Platzierungsspiele fanden außerhalb von Bordeaux, in der Nähe unserer Unterkünfte, auf einem großen Areal mit ca. 25 Sportplätzen, statt. Gleich in der Nähe dieses Areals, wurde die Baustelle für das neue Stadion von Bordeaux, ein Austragungsort der Fußball EM 2016 in Frankreich, eröffnet. Turniersieger bei den Mädchen wurde Finnland, das sich im Finale gegen Frankreich durchsetzte. Ein rein weibliches Schiedsrichterteam aus Dänemark, Deutschland, Türkei und Rumänien amtierte bei diesem Finale. Bei den Burschen triumphierte die Türkei die ein tolles Spiel gegen Deutschland für sich entschied. Das Burschenfinale leitete ein erfahrener 2. Ligaschiedsrichter aus Belgien, der von einem sehr erfahrenen, ehemaligen 1. Ligaschiedsrichter aus Schweden, und einem jungen Franzosen unterstützt wurde. Der 4. Mann, mit internationaler Erfahrung, stammte aus Bulgarien. Am Abend fand noch die Siegerehrung statt, und die große Verabschiedungsparty, bei der sogar Tränen vergossen wurden, folgte. Ich möchte mich beim BMUKK, ÖFB, WFV und dem Ausschuss des Wiener Schiedsrichterkollegiums ganz herzlich bedanken, die es mir ermöglicht haben, bei diesem Turnier dabei sein zu können. Es war eine unglaublich tolle Erfahrung, mit Schiedsrichtern aus verschiedenen Kontinenten und Ländern, bei diesen Spielen auf sehr hohem Niveau, gemeinsam zu amtieren. Ein großes Lob möchte ich auch dem österreichischen Delegationsleiter Mag. Robert Tschaut aussprechen, der nicht nur die Burschen aus St. Pölten sondern auch mich hervorragend betreut hat Sebastian Gruber
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