Pilotprojekt DSM Bayern: Projektvorstellung und Ergebnisse. Carolin Schenuit, 20. Juni 2016, München
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- Nora Schreiber
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1 Pilotprojekt DSM Bayern: Projektvorstellung und Ergebnisse. Carolin Schenuit, 20. Juni 2016, München
2 Tagesordnung. 1. Hintergrund Demand Side Management. 2. Pilotprojekt DSM Bayern Verlauf. 3. Pilotprojekt DSM Bayern Ergebnisse. 4. Roadmap DSM. 2
3 Hintergrund Demand Side Management. 3
4 Arten von Demand Side Management. Verschiebung des Verbrauchs zu Zeiten hoher erneuerbarer Energien-Erzeugung Zeitliche Anpassung des Verbrauchs Reduzierung des Verbrauchs zu Spitzenlastzeiten Anreiz zur Leistungsbegrenzung Erhöhung des Verbrauchs zu Schwachlastzeiten Verbrauchserhöhung Kurzfristige Änderung der Lastkurve kleine Änderungen zur Netzstabilisierung 4
5 /MWh Demand Side Management Marktfelder. Netz Netzengpassmanagement Nutzung der Regelungen der Verordnung zu abschaltbaren Lasten (AbLaV) Regelleistung Einsatz im Regelleistungsmarkt Bilanzkreismanagement Reduktion der individuellen Ausgleichsenergiekosten, bilateral zu vereinbaren Spotmarkt Reaktion auf kurzfristige Preissignale am Strommarkt Markt Quelle: Deutsche Energie-Agentur (dena) - Pilotprojekt DSM Bayern 5
6 Demand Side Management: Vom theoretischen zum realisierbarem Potenzial. theoretisches Potenzial technisches Potenzial wirtschaftliches Potenzial realisierbares Potenzial akzeptiertes Potenzial 6
7 Pilotprojekt DSM Bayern - Verlauf. 7
8 Zentrale Zielsetzungen. Erschließung der in Unternehmen identifizierten wirtschaftlichen Lastmanagementpotenziale Ableitung von technischen und ökonomischen Marktpotenzialen Handlungsempfehlungen zur Vermarktung der identifizierten Lasten Roadmap zur systematischen Nutzbarmachung wirtschaftlich erschließbarer DSM-Potenziale in der bayerischen und deutschen Wirtschaft Standards zur Erschließung von DSM- Potenzialen Weiterentwicklung: DSM in Deutschland auf Unternehmensebene und politisch entscheidend voranbringen Pilotprojekt in Bayern als Vorreiter mit deutschlandweiter Strahlkraft im Handlungsfeld Lastmanagement 8
9 Projektorganisation. Projektförderung: Bayerische Staatsregierung zu analysierende Unternehmen Projektbeirat Beratung, Implementierung Beratung, Bewertung Beratung, Austausch, Diskussion dena Konzeption, fachliche Leitung, Projektmanagement, Qualitätssicherung, Projektkommunikation Koordination, Steuerung Beratung, Austausch, Diskussion Beauftragung, Steuerung DSM-Vermarkter Begleitforschung 9
10 Arbeitsinhalte der Projektphasen. Projektphase 1: Projektentwicklung Identifizierung und Einbindung zentraler Projektpartner für die erfolgreiche Erschließung und Vermarktung von DSM-Potenzialen im Strommarkt (und den Stromnetzen) vorbereitende Arbeiten zur Projektumsetzung/ Feinplanung Projektphase 2: Analysephase Identifizierung und Beurteilung technisch und ökonomisch erschließbarer DSM-Potenziale in den beteiligten bayerischen Unternehmen Projektphase 3: Umsetzungs- und Vermarktungsphase technische Erschließung und wirtschaftliche Vermarktung der identifizierten DSM-Potenziale in den beteiligten Unternehmen Herausforderungen und Maßnahmen für Roadmap DSM ermitteln 10
11 Einbindung von Unternehmen in Bayern. Unternehmen der bayerischen Wirtschaft wurden branchenübergreifend angesprochen und nahmen am Pilotprojekt teil. Mehrstufige Analyse: Potenzialermittlung mittels Fragebogen und Betriebsbegehungen. Auswertung der Fragebögen und Erstellung von indikativen Angeboten zur DSM-Vermarktung durch die beteiligten DSM-Vermarkter. Bewertung der Angebote durch die Unternehmen, Prozessabbruch oder Weiterverfolgung der Umsetzung einer DSM-Vermarktung. Begleitung der Vorbereitung der Umsetzung und offener Fragen auf dem Weg dorthin durch die dena, Netzwerkaufbau zwischen den Unternehmen. Unternehmenspool Erstansprache Fragenkatalog erhalten Unternehmensbegehungen Plan: 200 Ist: >400 Plan: 100 Ist: 180 Plan: 50 Ist: 58 Plan: 35 Ist: 35 11
12 Teilnehmende Unternehmen. Im Projekt vertretene Branchen: Druckindustrie Stadtwerke/Wasserwerke Chemie/Papier Maschinen- und Fahrzeugbau Baustoffindustrie Ernährung und Tabak Gummi- und Kunststoffwaren Holzindustrie Metallindustrie Dienstleister (Krankenhaus, Flughafen) 12
13 Gründe für eine Teilnahmeentscheidung. Wirtschaftlichkeit: Die meisten Unternehmen versprechen sich durch Flexibilisierungen zusätzliche Erlöse bzw. Kostenersparnisse. Nachhaltigkeitsgedanken: Einen Beitrag zur Energiewende leisten. Vorwissen/Erfahrungen im Bereich Energie: Positive Erfahrungen mit Energieoptimierungen in Vergangenheit, früh in Energiethemen aktiv geworden zu sein (vor allem: Netzentgeltreduzierung, Effizienzsteigerungen gerade in energieintensiven Industrien, EEG- Umlagebefreiung). Wissen aufbauen: Unternehmen wollen wissen, wie und ob vorhandene Flexibilitätspotenziale, die bisher ungenutzt sind, vermarktet werden können und welche Märkte es gibt. Verschiedene Beweggründe, für die meisten aber wirtschaftliche Motivation entscheidend für Projektteilnahme. 13
14 Pilotprojekt DSM Bayern - Ergebnisse. 14
15 Prozess mit der höchsten angegebenen Leistung im je Unternehmen im Branchenschnitt. Metallindustrie Papier Chemie Glas, Keramik, Steine, Erden Holzindustrie Ernährung und Tabak Wasser-/Abfallwirtschaft Maschinenbau; Fahrzeugbau Gummi- und Kunststoffwaren Druckindustrie Sonstige Wirtschaftszweige [MW] Gesamtleistung der analysierten Prozesse: 270 MW, zum Vergleich: Höchstlast Bayern 12,6 GW 51% der Prozesse haben eine Leistung > 500kW 15% der Prozesse haben eine Leistung > 2.000kW 15
16 Anzahl Prozesart Geeignete Prozesse für DSM-Vermarktung Stromerzeugung Gut geeignete Verbrauchsprozesse Vermarktung in Klärung Absage hohes Vermarktungspotenzial bei Wärme-/ Kälteprozessen sowie mechanischen Prozessen und Pumpen. Außerdem gut vermarktbar: Stromeigenerzeugung, Notstromaggregate. 0 Anmerkung: der Status Vermarktung, in Klärung und Absage bezieht sich auf die Unternehmen und nicht auf die Prozesse, da bei einigen Unternehmen noch nicht feststeht welche Prozesse genau vermarktet werden. 16
17 Prozesse Unternehmen Erfolgsfaktoren für DSM Technische Parameter. Branchen Energieintensive Industrien Stadtwerke Wasserversorger Energiebedarf Hohe Jahreshöchstlast Hoher Jahresstromverbrauch (beides Indikatoren für Vorhandensein großer Prozesse) Unternehmenseigenschaften für DSM-Potenziale nachrangig. Die Eigenschaften einzelner Prozesse sind entscheidend. Prozessarten Wärme-/Kälteprozesse (elektrisch betrieben) Pumpprozesse (Stromeigenversorgung + Notstromaggregate) Prozesseigenschaften Hohe Leistungen (> 500 kw) Kurze Vorankündigungsdauern vor Schaltungen (ideal: < 5 min) Einzeln ansteuerbar Leistungsfähige Prozessleittechnik 17
18 Erfolgsfaktoren für DSM eine Frage des Mindsets DSM braucht interne Anwälte. Neben Unterstützung durch Management ist Engagement bei der operativen Umsetzung entscheidend. DSM ist Querschnittsthema, Erfolg ist Teamaufgabe. Innovation und Zukunftsfähigkeit Verständnis von DSM als F&E-Projekt. Das Unternehmen fit machen für die Zukunft der Energieversorgung. Menschen und Organisation Einführung als Prozess DSM-Erschließung als mehrstufigen Prozess begreifen. Weiterentwicklung über die Zeit möglich. Von Neben- zu Hauptprozessen, von niedrigem zu höherem Risikoprofil. 18
19 Roadmap Demand Side Management. 19
20 Weitere Marktentwicklung und Abbau von Hemmnissen alle Akteure sind gefragt. Generell Fehlende Marktkenntnisse DSM Unternehmensinterne Bedenken zu Flexibilisierungen Mangelnde Datenqualität Datensicherheit Forschung DSM auf Verteilnetzebene Quantifizierung von DSM-Potenzialen Wechselwirkungen Energieeffizienz vs. Flexibilität Auswirkungen DSM auf Wartung/Instandhaltung/Alterung Energiewirtschaftlicher Rahmen Mangelnde finanzielle Anreize für DSM Weiterentwicklung der Regelleistungsmärkte + PQ Konflikte zu bestehenden Regelungen (Netzentgelte) Level-Playing-Field auf Flexibilitätsmärkten Unklare Rollenverteilung BKV/DSM-Vermarkter Technisch Begrenzte Flexibilität von Prozessen Fehlen ausreichender Marktstandards IKT zur Steuerung der Prozesse Schwankende Stromverbraucher 20
21 21
22 Energiewirtschaftliche Herausforderungen für PSW. 1. Informationskampagnen zu DSM. Infokampagnen für Industrieunternehmen durchführen und DSM thematisch in den Austausch bei Energieeffizienznetzwerken einbeziehen. 2. Level-Playing-Field auf Flexibilitätsmärkten. Ein Level-Playing-Field, also gleiche Marktteilnahmevoraussetzungen für alle Flexibilitätsoptionen schaffen und vorhandene Markteintrittsbarrieren abbauen. 3. Netzentgelte überarbeiten. Aktuelle Netzentgeltsystematik überprüfen, kurzfristig vor allem die besonderen Netzentgelte, im Hinblick auf ihre gewünschte Wirkung im Kontext der Bereitstellung von Flexibilität und der Erschließung von DSM. 4. DSM-Potenzialprüfung. Pflicht zur DSM-Potenzialprüfung in BAFA-Anforderungsliste zur EEG-Umlagebefreiung und perspektivisch in Energieaudits nach DIN EN ISO bzw. DIN EN aufnehmen. 22
23 Effizienz entscheidet. Vielen Dank.
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