UTA SIEBERT. «Plantagen»

Transkript

1 UTA SIEBERT «Plantagen»

2 VITA 1973 geboren in Hamburg Studium an der Hochschule für Kunst und Design (HKD), Burg Giebichenstein, Halle Studium an der Universität der Künste Berlin, bei Prof. Walter Stöhrer, ab 2000 bei Prof. Burkhard Held Meisterschülerstudium, Universität der Künste, Berlin seit 2002 Lehrauftrag für Zeichnen, Universität der Künste, Berlin 2003 Lehrauftrag am Fachbereich Kunst der Universität Dortmund 2008 Lehrauftrag an der HKD, Burg Giebichenstein, Halle Uta Siebert lebt und arbeitet in Halle. EINZELAUSSTELLUNGEN 2009 Artrepco Gallery, Zurich 2006 «Plantagen», Artrepco Gallery/White Space, Zürich «Planten un Blomen», Galerie Emanuel Post, Leipzig 2004 «Zimmer mit Aussicht» (mit Christiane Klatt und Nicole Wendel), Galerie weisser Elefant, Berlin «Fensterwald» (mit Rebecca Raue und Nicole Wendel), FineArts Con.Tra, Berlin «Wanderer», Stadtgalerie Altena, Altena/Westfalen 2003 «sub_canyon», Raum zeitgenössische Kunst und Philosophie, Wismar «riff», Studiogalerie der Galerie sphn, Berlin

3 GRUPPENAUSSTELLUNGEN (AUSWAHL) 2009 CAN, Centre d art Neuchâtel 2008 «tales of flames», Künstlerhaus Bethanien, Berlin «3 + 3», Artrepco Galerie, Zürich; Onetwenty gallery, Gent 2006 «Menschenbilder», 2. Biennale der Zeichnung, Kunstverein Eislingen «Das haben wir alles selbst empfunden», Kunstraum Delikatessenhaus, Leipzig 2005 «Acqua Reel», Römerapotheke, Zürich «Intershop 3 Halle in Karlsruhe», Neuer Kunstraum Karlsruhe Meisterschülerausstellung, UdK Berlin 2004 «schwerelos 11 Positionen», Kunstverein Reutlingen 2003 «Druck-Art», Druckgrafik der UdK Berlin, Haus am Kleistpark, Berlin STIPENDIEN / PREISE 2008 Arbeitsstipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt 2003 Förderstipendium Bildende Kunst, Altena/Westfalen 2002 Stipendium des Deutsch-Französischen Jugendwerkes an die ENSBA, Paris Studium bei Annette Messager 2001 Jahresstipendium der Dorothea-Konwiarz-Stiftung, Berlin 2000 Erasmus-/Sokrates-Stipendium für die Glasgow School of Art

4 Plantagen /// Installation Artrepco Galerie 2006 Während Stadtbewohner sich durch den Verkehrsdschungel kämpfen, ist für viele Menschen der echte Urwald harter Alltag. Beispielsweise für ein Mädchen, welches im brasilianischen Regenwald den Rio Negro jeden Tag über eine Seilbahnkonstruktion überqueren muss, um zur Schule zu gelangen. Die Überwindung der unberechenbaren Naturgewalt wird zur täglichen Herausforderung. Eine grossformatige Zeichnung der Berliner Künstlerin Uta Siebert hält den gefährlichsten Moment des Schulwegs fest: Das Mädchen hängt am Seil und kann jeden Moment abstürzen was in der Realität tatsächlich oft passiert. Für die Besucher und Besucherinnen der Ausstellungen in der Artrepco Galerie und im White Space wird das Dickicht erlebbar. Pflanzenartige Gebilde aus Kautschuk sind an Nylonfäden im Raum verspannt und erweitern die Zeichnung in den Realraum. Die schwarz bemalten Kautschukgebilde scheinen wie Algen oder andere wuchernde Gewächse, die sich zu einer immer dichter werdenden Struktur verstricken und ein unüberschau-bares Netzwerk bilden. Uta Siebert richtet den Blick unter die Oberfläche. Sie fördert zutage, was sich sonst tief in die Erde gräbt. Ihre Figuren bewegen sich in einer Art psychischen Landschaft, manche scheinen verwurzelt, andere tief im Dickicht verstrickt. Die Zeichnungsebene verdoppelt sich im Ausstellungsraum. Manchmal sind es auch Scherenschnitte oder der Strich der Künstlerin, der vom Papier auf die Wand übergreift. So nimmt Uta Siebert den ganzen Raum in Beschlag und legt artifizielle Plantagen an. Die Rauminstallationen pendeln zwischen Zivilisation und Natur. Manche Zeichnungen scheinen gar eine zukünftige Gesellschaft zu zeigen. Die Spuren der Zivilisation sind überwuchert, die Menschen bewegen sich in einem Urwald aus Wurzeln und Lianen. Andererseits könnten die Arbeiten vom Wunsch zeugen, die Natur wieder in die städtischen Betonwüsten zurückzuholen. Und zwar möglichst frei wuchernd. Uta Sieberts Installationen wecken den Spiel- und Entdeckungstrieb die Lust, durch ein Dickicht zu streifen, sich zu verstecken, zu verirren, um plötzlich auf einer Lichtung oder am Waldrand zu stehen. Die Künstlerin entwickelt das Medium Zeichnung weiter, indem sie ihre Werke im Ausstellungskontext immer installativ zeigt. Dadurch erhalten die Arbeiten einen temporären Charakter. Einzelne Blätter tauchen in verschiedenen ihrer Installationen auf allerdings immer anders inszeniert. Text: Urs Küenzi

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6 Plantagen 2006 Ausstellungsansicht Artrepco Galerie, Zürich

7 Plantagen 2006 Ausstellungsansicht Artrepco Galerie, Zürich

8 Plantagen 2006 Ausstellungsansicht Artrepco Galerie, Zürich

9 Plantagen 2006 Ausstellungsansicht Artrepco Galerie, Zürich

10 Plantagen 2006 Ausstellungsansicht Artrepco Galerie, Zürich

11 /// Wald 2006 Zeichnung 90 x 63 cm Bleistift und Gouache auf Papier

12 /// Bucht 2006 Zeichnung 131 x 103 cm Bleistift und Gouache auf Papier

13 /// Ohne Titel 2006 Zeichnung 90 x 62 cm Bleistift und Gouache auf Papier

14 /// Ohne Titel 2006 Zeichnung 20,5 x 29,5 cm Wasserfarbe

15 /// Ohne Titel 2006 Zeichnung 20,5 x 29,5 cm Wasserfarbe

16 /// Ohne Titel 2006 Zeichnung 20,5 x 29,5 cm Wasserfarbe

17 /// Ohne Titel 2006 Zeichnung 20,5 x 29,5 cm Wasserfarbe

18 Riff /// Riff 2005 Zeichnung 110 x 71,5 cm Tusche

19 Riff 2005 Ausstellungsansicht Galerie sphn, Berlin 2003

20 Riff /// Fluss 2004 Zeichnung 73 x 51 cm Bleistift und Gouache auf Papier

21 Riff /// Kompass 2004 Zeichnung 73 x 51 cm Bleistift und Gouache auf Papier

22 Sub_Canyon 2004 Ausstellungsansicht Raum zeitgenössische Kunst und Philosophie, Wismar 2003

23 Sub_Canyon 2004 Ausstellungsansicht Raum zeitgenössische Kunst und Philosophie, Wismar 2003

24 /// November 2004 Ausstellungsansicht Universität der Künste Berlin, 2004