Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Delegiertenversammlung der IG Metall Verwaltungsstelle Saarbrücken
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- Inken Rothbauer
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1 Vereinbarkeit von Familie und Beruf Delegiertenversammlung der IG Metall Verwaltungsstelle Saarbrücken
2 Vereinbarkeit von Familie und Beruf Die IG Metall Saarbrücken hat das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Schwerpunktthema für das Jahr 2014 gesetzt! Warum? Strukturelle Veränderungen in den Anforderungen an Beschäftigte Laut Beschäftigtenbefragung 2013 kommt den Vereinbarkeitsfragen eine hohe Bedeutung zu Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist längst kein reines Frauenthema mehr Querschnittsthema: hat Einfluss auf Arbeitszeit, Entgelt, Arbeitsbedingungen und die Rente der Beschäftigten Nahezu keine betrieblichen Regelungen; Flexibilität ist aus Sicht der Betriebe eine Einbahnstraße 2
3 Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit Die Frauenerwerbstätigkeit steigt beständig, aber Frauen haben nicht den gleichen Anteil an bezahlter Arbeit. Knapp die Hälfte der Erwerbstätigen sind Frauen, aber diese erledigen nur 43 Prozent der Erwerbsarbeit. Männer arbeiten meist Vollzeit und unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit selten. 3
4 Mütter arbeiten meist Teilzeit 70 Prozent der Mütter arbeiten Teilzeit, aber nur 6 Prozent der Väter. Vor allem westdeutsche Frauen im Alter von 31 bis 43 Jahren mit Kind(ern) sind lange und durchgängig teilzeiterwerbstätig. Teilzeitbeschäftigung wirkt sich nicht nur auf das aktuelle Einkommen aus, auch das Einkommen im Alter sinkt dadurch. Beeinträchtigt wird auch der weitere Berufsverlauf. Frauen sind seltener in leitenden Funktionen. 4
5 Viele Frauen arbeiten für einen Niedriglohn Gut ein Fünftel aller Beschäftigten arbeiten für einen Niedriglohn. Das Risiko, wenig zu verdienen, ist für Frauen doppelt so hoch wie für Männer. Mehr als zwei Drittel der Beschäftigten im Niedriglohnbereich sind Frauen.. 5
6 Minijob heißt Berufsunterbrechung Über 3 Millionen Frauen arbeiten ausschließlich in einem Minijob. Mehr als drei Viertel von ihnen bekommen weniger als 8,50 die Stunde. Insbesondere Minijobberinnen wollen aber ihre Arbeitszeit gerne erhöhen am liebsten um 9 Stunden. 6
7 Frauen und Männer brauchen mehr Zeit für die Pflege von Angehörigen 7
8 Viele Frauen und Männer wünschen sich eine ausgewogene Aufteilung Der Unterschied zwischen Wunsch und Wirklichkeit ist groß. 51 Prozent können sich eine partnerschaftliche Aufteilung der Arbeit vorstellen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. 8
9 Vereinbarkeit ist wichtig, für Frauen und Männer! 84 % der Frauen, aber auch 77 % der Männer würden gerne ihre Arbeitszeit zugunsten ihrer Familie absenken. 84 % der Frauen und 81 % der Männer möchten ihre tägliche Arbeitszeit an ihre privaten Bedürfnisse anpassen. 9
10 Flexible Arbeitszeitmodelle sind Mangelware! Teilzeitquote in den Unternehmen innerhalb der Vwst. Saarbrücken deutlich unter 10% Eine balancefreundliche Arbeitsorganisation ist zwar Thema festgeschriebene Regelungen über den gesetzlichen Rahmen hinaus gibt es jedoch nicht Die Mehrheit der Betriebsräte gibt an, dass die Arbeitszeitgestaltung nicht den Bedürfnissen der Beschäftigten entspricht Bedürfnisse der Beschäftigten werden z.t. berücksichtigt, aber dies nicht durchgängig *Ergebnisse des Gleichstellungschecks der IG Metall Saarbrücken von November 2012: An der Befragung haben zehn Betriebe mit insgesamt ca Beschäftigten teilgenommen 10
11 Ergebnisse der Befragung Wo drückt der Schuh? Auszüge aus den Antworten der Passanten : Kinder und Arbeit unter einen Hut bringen Mehr kostenlose Kinderbetreuung Immer weiter wachsender Druck am Arbeitsplatz Durch Kindererziehung keine gerechte Rente Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich Zu viele Minijobs Realisierung 7 MutterschutzG Rentenerhöhung fällig / Altersarmut *Ergebnisse einer Befragung von Passanten am Internationalen Frauentag 2014 vor der Europagalerie Saarbrücken Mehr als 60 Passanten haben sich an der Befragung beteiligt 11
12 Für eine bessere Vereinbarkeit fordern wir: Eine geschlechtergerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit Kürzere Vollzeit für Eltern einen Rechtsanspruch auf qualifizierte und kostenlose Ganztagskinderbetreuung bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres eine Weiterentwicklung des Elterngeldes einen Anspruch auf Teilzeit und Rückkehrrecht auf Vollzeit einen Rechtsanspruch auf Familienpflegezeit Entgeltersatzleistungen für Pflegezeiten Ein ausgewogeneres Verhältnis von Erwerbsarbeit und anderen Lebensbereichen Eine Arbeitszeitpolitik, die die Wünsche der Beschäftigten berücksichtigt und ihnen Zeitsouveränität bietet. Flexibilität darf keine Einbahnstraße zugunsten der Arbeitgeber sein. Arbeitszeitregelungen müssen auch private Interessen berücksichtigen. einen Rechtsanspruch auf Erhalt und Ausbau der beruflichen Qualifikation 12
13 13
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