Für ganz wenige ganz viel mehr. Autismuszentrum
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- Johann Adler
- vor 7 Jahren
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1 Für ganz wenige ganz viel mehr. Autismuszentrum Eine C-Organisation der
2 Diagnose Autismus - wie weiter? Autismus ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung mit einem vielfältigen Erscheinungsbild. Daher spricht man von einer Autismus- Spektrum-Störung. Bei allen Menschen mit einer Autismus- Spektrum-Störung besteht eine qualitative Beeinträchtigung in den Bereichen der sozialen Interaktion Sprachentwicklung / Kommunikation Spielverhalten / Aktivitäten Zusätzlich kann die Wahrnehmung bzw. die Wahrnehmungsverarbeitung gestört sein. Da man dem autistischen Kind seine Störung nicht ansieht, wird immer wieder vermutet, dass deren sonderbares Verhalten mit einer falschen Behandlung durch das Umfeld zu tun hat. Es ist heute klar definiert, dass Autismus nicht durch familiäre Konflikte oder Erziehungsfehler entsteht. Kinder mit Autismus lernen auf ihre eigene Weise. Entwicklungsrückstände werden nicht durch Zuwarten aufgeholt. Die Besonderheiten im Verhalten von Kindern mit Autismus bedürfen entsprechender Spezialkenntnisse und eines gezielten Trainings. Alle Menschen mit Autismus können lernen und sich weiterentwickeln, wenn man ihnen ein entsprechendes therapeutisches Umfeld bietet. Hierfür ist es wichtig, möglichst früh das autistische Störungsbild zu diagnostizieren und die Eltern über wirksame Therapieansätze zu informieren. Der Weg zu uns Ist die Diagnostik durch Fachpersonen aus der Neuropädiatrie und Kinder-und Jugendpsychiatrie erfolgt, können Eltern sich bei uns anmelden. Anhand einer videobasierten förderdiagnostischen Abklärung überlegen wir gemeinsam mit Eltern und den involvierten Fachkräften, wie eine adäquate Förderung für Ihr Kind gestaltet werden sollte.
3 Intensivbehandlung im Autismuszentrum unser Angebot So unterschiedlich sich die Ursachen für die autistische Störung und die Symptome des Autismus im Alltag darstellen, so vielfältig und jeweils am einzelnen Kind ausgerichtet müssen die spezifischen Massnahmen sein. Unser Team besteht aus Fachpersonen aus der Heilpädagogik, Ergotherapie und Logopädie. Die Förderung erfolgt nach ganzheitlichem, transdisziplinärem Konzept mit individuell angepasstem Setting. Förderkonzepte Ein systematischer Beziehungs- und Kommunikationsaufbau des Kindes mit seinen Eltern, und seinem erweiterten alltäglichen Umfeld sind uns ein grosses Anliegen. Die heute bekannten, autismusspezifischen Förderkonzepte sind für uns wesentliche Instrumente auf diesem Weg. Fördern von kommunikativen Fertigkeiten, z.b. Aufbau von alternativen Kommunikationsformen wie PECS Fördern von sozialen und praktischen Verhaltensweisen mit visueller Strukturierung nach dem TEACCH-Konzept Wahrnehmungs- und Sinnesschulung nach der Affolter-Methode, Sensorische Integrationstherapie, etc. Ergotherapie Logopädie Familienbegleitung mittels Marte Meo und AVIT Durch unser Konzept wollen wir gemeinsam mit Eltern und weiteren Bezugspersonen Schritt für Schritt Wege finden, Sicherheit und Klarheit im Umgang mit dem betroffenen Kind zu finden und einen echten Dialog mit ihm zu führen. Je Woche erhält ein Kind 15 bis 20 Stunden intensive Förderung. Diese findet vor allem im Autismuszentrum statt, sie wird aber auch zu Hause, bei Freizeitaktivitäten oder in kooperierenden Einrichtungen durchgeführt. Die Förderung wird anfangs vermehrt im Einzelsetting angeboten. Sobald möglich, werden verschiedene Gruppensettings eingeführt (z.b. gemeinsames Spielen und Regelverständnis drinnen und draussen, Mittagstisch, Sozialkompetenztraining). Schulung und Training basieren auf der Persönlichkeit des Kindes. Methodik und Intensität werden den Fortschritten gemäss laufend angepasst. Weiterhin steht ein ambulantes Angebot Eltern und Fachpersonen offen, die eine autismusspezifische Beratung und/oder Coaching suchen.
4 Training und Schulung für Kind und Familie Informationen für Eltern Für Eltern bedeutet es einen grossen Schritt, ihr Kind in ausserfamiliäre Hände zu geben; das ist uns bewusst. Zur bestmöglichen Förderung des Kindes bedarf es auch der Mitarbeit der Eltern. Nur so kann möglichst viel von dem, was das Kind im intensiven Fördersetting gelernt hat, erfolgreich in den Alltag der Familie und des weiteren Umfelds übertragen werden. Die Familie wird im Autismuszentrum in diesen Prozess von Beginn an mit einbezogen. Sie muss erst einmal verstehen lernen, mit welchen Augen ein Kind mit Autismus die Welt wahrnimmt und auf welche Art es die unterschiedlichsten Sinneseindrücke verarbeitet. Aufgrund dieser Kenntnisse kann die Familie mehr und mehr zum Kind mit Autismus vordringen, eine anhaltende Kommunikation aufbauen und damit die gegenseitige Beziehung intensivieren. Neben einem sozial angepassten finanziellen Beitrag, sind Eltern verantwortlich, dass das Kind pünktlich zur Therapie gebracht und abgeholt wird. Manche Kantone bieten eine Unterstützung des Transports an. Damit Eltern in den Prozess der Förderung fortlaufend einbezogen sind, bedarf es regelmässiger Hospitationen und Gespräche im Autismuszentrum sowie auch der Bereitschaft zur Zusammenarbeit im häuslichen Umfeld. Aus dem Team des Autismuszentrums ist jeweils eine Person als Bezugsperson für die Familien zuständig. Alle im Zusammenhang mit der Förderung des Kindes stehenden Themen werden selbstverständlich ebenso professionell wie vertraulich behandelt.
5 Für ganz wenige ganz viel mehr Informationen für Sponsoren Für die Intensivbehandlung im Autismuszentrum ist je Kind ein Budget in der Höhe von ca. CHF pro Jahr erforderlich. Die Finanzierung erfolgt im Sinne eines privatepublic-partnership. Das Autismuszentrum finanziert sich über Elternbeiträge (sozial angepasst) Beiträge der regionalen Frühförderstellen Fallpauschale der IV (für medizinischtherapeutische Massnahmen) Beiträge von Gemeinden und Kantonen Spendengelder (decken mehr als die Hälfte des benötigten Budgets ab) Es mag vordergründig nach grossem Aufwand für eine winzige Gruppe Betroffener aussehen. Aber die Folgeschäden menschlicher wie finanzieller Natur rechtfertigen diese Art der umfassenden Betreuung weitaus. So werden Kinder, denen eigentlich ein Leben ausserhalb der Gesellschaft vorgezeichnet ist, mit Strategien vertraut gemacht, wie sie sich integrieren und ihre Fähigkeiten einbringen können. Die ökonomische Unterstützung durch öffentliche Träger in den ersten Lebensjahren von Kindern mit Autismus ist eine nachhaltige Chance. Dadurch haben sie als Erwachsene eine Perspektive, selbst einen aktiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Das bisherige Fundraising ermöglichte durch das Engagement verschiedener Stiftungen und Privatpersonen, dass aus dem 2006 zunächst auf zwei Jahre angesetzten Pilotprojekt ein in der Region angesehenes, weiter wachsendes Fachzentrum werden konnte. Dadurch wurden anfangs für je 4 und inzwischen 8 Kindern pro Jahr Weichen auf ihrem persönlichen Lebensweg gestellt. Das Autismuszentrum der GSR ist seit Anfang 2014 eines der fünf vom BSV anerkannten Schweizer Zentren für Intensivbehandlung bei frühkindlichem Autismus.
6 Autismuszentrum Kettenackerweg 5, 4125 Riehen Fon Spendenkonto Basellandschaftliche Kantonalbank Zugunsten Stiftung Autismuszentrum Steinenring 49, 4051 Basel IBAN CH Impressum Herausgeberin: GSR (Gehörlosen- und Sprachheilschule Riehen) Gestaltung: VischerVettiger, Basel 3. Auflage 2014
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